TBrain am 06.03.2006 11:20 schrieb:
Alles! der Wettstreit hat uns dazu gebracht das beste zu leisten, auf der anderen Seite auch das schlechteste, aber das gehört dazu - ich will in keiner Welt des Mittelmaßes leben.
weil du zu den leuten gehörst, die sich deutlich auf der plusseite des durchschnitts befinden?
insgesamt habe ich jedenfalls so meine zweifel, das "alles" optimal ist..
bei globaler betrachtung kommt es mir sogar oft verdammt mieß vor.
wenn es für dich ein wichtiger aspekt des menschseins ist, lügen zu glauben und irrationale entscheidungen auch in nicht emotionalen situationen zu treffen: bitte.
imho ist es das nicht. das streben nach perfektion/minimierung unnötiger fehler schon eher.
Ja es ist ein wichtiger Aspekt. Es hindert und jedenfalls nicht daran nach Perfektion und minimierung von Fehlern zu streben, eben dass machen wir durch Wettbewerb und Märkte.
wettberwerb und märkte streben nicht nach der minimierung unnötiger fehler sondern nach der vernichtung von allem, was etwas mehr fehler in bezug auf ganz bestimmte kriterien (i.d.r. "gewinn") aufweist.
ein kleiner aber feiner unterschied.
und die dazu verwendeten mittel (ausbeutung, lügen,..) sind imho einer der größten, in der gesellschaft noch verbliebenen fehlern, die es zu vermeiden gilt - da sie aber bestandteil und grundlage der vorherschenden wettberwerbsmethoden sind, können sie durch diese nicht minimiert werden.
Du kannst doch nicht Kommunismus als Gesamtgesellschaftlich sehen (alles in einen Topf schmeißen) ohne dies auch in einer offenen Gesellschaft zu tun...
wenn ich behaupte, für einen funktionierenden kommunismus braucht es diese und diese elemente und dann auch darlege, dass das so funktionieren würde, dann ist das etwas anderes als wenn ich sage, dass unsere geselschaft auf diesen und diesen elementen basiert, daraufhin die behauptung aufstelle, dass sie so eine stabile gesellschaft aufstelle, aber bei jedem zweiten real existierenden problem weitere übergeordnete elemente zu meinem ja angeblich vollständigem system ergänzen muss, um auch nur einigermaßen die zuvor propagierte stabilität zu erreichen.
das für ne gute näherung dieses zustandes kein wunder sondern nur vernunft nötig ist, hab ich wohl schon oft genug erwähnt.
Dass ich das für utopisch und nicht im geringsten Erreichbar halte habe ich auch.
einspruch zur kenntniss genommen, wär aber nett, wenn du in zukunft das "wunder" "vernunft bei allen menschen" auch so nennst, da "wunder" doch noch ne ganze menge mehr meinen kann und etwas zu unpräzise für dieses diskussion ist
somit können sie auch schlecht ein ziel nach sich ziehen sondern setzten umgekehrt ein ziel und das daran gekoppelte verhalten vorraus, woraus sie letztenedlich resultieren.
Also das hört sich für mich etwas konfus an. Mal sehen ob ich das richtig verstanden habe:
Das Ziel (Kapitalanhäufung) entsteht also erst dadurch dass uns jemand dieses System, dessen Hauptziel die Kapitalanhäufung ist aufgedrückt hat? Es ist also Ursache seiner selbst?
nö. was ich aussagen will ist folgendes:
zusammenfassung deiner these: das zu beobachtende, in unserer gesellschaft weit verbreitete primäre ziel der kapialanhäufung resultiert aus dem gesellschaftssystem.
das ist imho falsch:
ein gesellscahftssystem ist nichts weiter als die bezeichnung für die zusammenfassung des handelns jeden einzelnes.
dieses handeln wird aber von dem zugrundeliegenden ziel dominiert - somit kann das ziel nicht folge des systems sein sondern ein system setzt umgekehrt das ziel vorraus, resultiert aus dem verhalten, dass diese ziel nach sich zieht.
Ja überragende Priorität klingt schon deutlich besser als "übergeordnetes Ziel".
für mich eher nuancen, aber ich bin da anpassungsfähig..
Da bin ich auch gespannt, aber es wird so kommen. Und wenn nicht... finden wir Alternativen zu Rohstoffen, Öl und Klima.
unerschütterlicher glauben ist eine schöne sache
ich bin besonders auf die alternative zu "klima" gespannt
Naja wenn nicht jeder sein eigenes, sondern alle das selbe Ziel haben ist das ein starres System.
wie bereits oben dargestellt - imho besteht das system aus dem handlen der einzelnen. dieses wird zwar durch ein ziel dominiert, dass heißt aber nicht, dass das ziel die handlung vorgibt.
diese resultiert vielmehr aus der überlegung, wie man,
ausgehend von den herschenden bedingungen, das ziel am besten erreicht.
somit ist ganz eindeutig flexibilität vorgesehen.
eingeschränkt wird diese erst, wenn man das ziel beinahe erreicht hat - da man sich da aber eh einem zustand der perfektion annähert (ob das ziel dieser tatsächlich entspricht könnte man nochmal extra diskutieren - ich setze es jetzt mal vorraus), stört es ja auch nicht wirklich, wenn die tendenzen, davon abzweichen, minimiert werden - wer will schon eine verschlechterung?
sollten dagegen äußere einflüsse die herschende situation ändern, die gesellschaft vom ideal entfernen, würde auch wieder die zahl der möglichkeiten, dieses zu erreichen, steigen.
Ja aber betrachte dann bitte auch Interesse an Umweltschutz, Stabilität, Menschenrechten, etc als mit finanziellen Größen bewertbar... und nicht irgendwie herausgelöst außerhalb jeglicher bewertbarer Kategorien.
kein problem - dummerweise haben sie aber -im gegensatz zu z.b. rohstoffen- erstmal keinen wert per se (man kann den wert von rohstoffen nicht mit 0 ansetzten, da ein bedarf zwingend vorhanden ist - ein zwingender bedarf, der nachwelt intakte umwelt zu hinterlassen existiert dagegen nicht), sondern dieser wert muss ihnen zugemessen werden.
und zumindest seit beginn der menschheitsgeschichte wurden ihnen seitens der wirtschaft gar kein wert (relativ zu den werten, mit denen wirtschaft sich beschäftigt) und von den menschen ein (viel) zu kleiner wert zugewiesen.
Das ist in deiner Wahrnehmung so. Dass deine Wahrnehmung, deine Prioritäten und Entscheidungen nicht unbedingt der anderer Menschen entsprechen müssen oder gar der Warheit sollte klar sein.
ist klar.
sie wird aber verdammt oft bestätigt und auch von vielen geteilt (als beispiel mag die bloße existenz dieses thread dienen)
Um solche Unterschiede zu klären gibt es Märkte.
wär ich anderer meinung - märkte messen allem auch eine wert bei, sind somit ungeeignet, eine ja/nein frage wie "stimmt das?" zu entscheiden.
Naja wenn alle einem Ziel zustreben sollen, könnte man das als Denkkorsett bezeichnen.
ein korsett ist imho etwas, dass einen äußeren zwang ausübt - ich argumentiere für eigenmotivation aus überzeugung. (um beim ganz bildlichen beispiel zu bleiben: ein korsett hat unter anderem die funktion, eine aufrechte haltung zu erzwingen. trägt jemand, der den rücken gerade hält, ein korsett? nö.)
aber mal ganz allgemein:
ich bekomme langsam den eindruck, dass wir hier über zwei verschiedene dinge diskutieren:
ist das thema
-kapitalismus (real zu beobachtendes system, das primär gewinnmaximierung des einzelnen anstrebt und dadurch angeblich gewinnmaximierung für die gesamtheit erreicht) gegen kommunismus (theoretisches system, das primär dem wohl der gesellschaft als ganzes verschrieben ist)
oder
-freiheitliche gesellschaft/markt (an der sich jeder entsprechend seiner ziele -sie es gewinn für sich oder gewinn für die gesellschaft- beteiligt) gegen zwangssystem (z.b. planwirtschaft, real existierender sozialismus, jegliche systeme mit vorgeschriebener und durchgesetzer "ideologie")
?