ilovethemonkeyhead am 05.03.2006 18:03 schrieb:
Stef1811 am 05.03.2006 16:26 schrieb:
Ach ja? Mag vielleicht sein das es später mal so ist aber sind als Jugendlicher Freunde usw. nicht viel interessanter als Schule ? Und warum sollte man denn auch etwas für die Schule machen ? Man hat doch 0 Leistungsanreiz !
Da du ja wahrscheinlich auch in die Schule gehst kommt eben die Frage: Lernst du für die Schule (Noten später Beruf) oder lernst du fürs Leben (für dich selbst)? Wenn du nur für die Schule lernst, dann liegt das wahrscheinlich am Schulsystem bzw. am Wirtschaftssystem für das du lernst.
Also wenn man in eine AHS geht, dann lernt man für die Schule, weil im späteren Leben kann man das Zeug einfach nicht brauchen. Es ist zwar nett all diese Dinge zu wissen, wirklichen Vorteil hat man aber nicht - war zumindest bei mir so und den meisten, die ich kenne, aber vielleicht kenne ich nur komische Leute.
Sicher ist, daß ich in einem komm. Land minimalistisch unterwegs gewesen wäre. Wofür lernen? Mein Einkommen steht von Anfang an fest, Job bekomm ich sicher oder zumindest das Geld (den Job würde ich eh nicht wollen, ist ja Arbeit) und lernen kostet Zeit, die ich nicht mit Freunden herumhängen kann.
Wenn ich also die Wahl hab zwischen
A) lernen für weniger Freizeit um Wissen zu erlangen, welches ich nicht brauchen
oder
B) mit Kumpels herumhängen und massig Spaß haben
dann hat A absolut keine Chance!
Warum sollte ein Konzern, denn auf Teufel komm raus mehr produzieren?
Wenn mehr benötigt wird wird eben mehr produziert.
Diesen ganzen Wachstumsfetischismus hier versteh ich in keinster weiße.
Ist doch wirklich einfach. Du bringst ein wirklich neues Produkt auf den Mark, was nicht einfach ein verbesserte Variante eines bestehenden Produktes ist. Bezogen auf D, gibt es 80 Mio Menschen, aber das Produkt ist nicht für jeden interessant, sondern es fallen nur 30 Mio Menschen in die Zielgruppe, die aber auch nicht alle sofort das Ding wollen.
Man entscheidet sich 5 Mio Stück pro Jahr zu produzieren, damit hat man den Bedarf in 6 Jahren gedeckt und bis dahin hat man schon eine verbesserte Version, die man wieder auf den Markt bringen kann.
"Dummerweise" schlägt das Ding ein wie eine Granate, es wollen nicht 30 Mio Menschen schon 50 Mio und der Anteil jener, die es in kurzer Zeit wollen und bezahlen können, ist ebenfalls deutlich höher als angenommen.
Das passiert auch im Kapitalismus, nur kann ich dort die Produktion wesentlich schneller ausbauen als im Kapitalismus, denn ich kann einfach mehr für den Ausbau bezahlen, was im Komm. logischerweise nicht geht.
Mehr Freiheit und Eigenverantwortung bedeuten mehr Kreative Freiheit und das bedeutet mehr Verbesserungen und Weiterentwicklungen.
Ich weiß nicht ob ich dich jetzt schocke, aber im Kommunismus wird es gar keine Kapitaldecke und auch keine Schulden geben
Wozu brauchst du eine Kapitaldecke. Um zu produzieren brauchst du Produktionsmittel, Rohstoffe und Arbeiter. Kapital brauchst du nur im Kapitalismus.
Ich sag es jetzt noch mal: Wenn du deine kapitalistische Weltanschauung nicht mal kurz ablegst wirst du die kommunistische Theorie nie verstehen, ganz einfach weil wir hier über Kommunismus reden und nicht über einen
"Kapitalismus-Kommunismus" mischmasch reden.
Genauso wie es immer einen Staat geben wird (hab ich in einem der vorigen Beiträge näher ausgeführt), wird es auch zwangsläufig Geld geben. Immerhin soll im Komm. ja jeder einen gleichen Anteil an der Volkswirtschaft erhalten und dazu müssen die Produkte zwangsläufig bewertet werden. Alles andere wäre ja total unfair, wenn du z.B. den Fernseher bekommst und ich das Auto - da würdest du dich aber massig aufregen, weil die beiden Produkte offenkundig eine sehr unterschiedlichen Wert haben. Oder du bekommst ein Paar Socken (=2 Dinge) und ich eine Hose und eine Jacke (auch 2 Dinge
) - auch nicht so richtig fair, oder?
Man kommt um Geld nicht herum.
Rohstoffe und Arbeitskraft sind übrigens auch Kapital. Außerdem, was interessiert es den Rohstofflieferanten, ob du mehr brauchst als sonst? Kann ihm total wurscht sein, warum soll er sich mehr Arbeit machen?
Das war ja die Ursache für den wirtschaftl. Niedergang der komm. Länder. Man hatte sein Fixum und alles andere war egal. Die Ungarn haben als erste erkannt, daß das höchst problematisch ist und haben in einem kapitalistischen Geistesblitz ihre Bauern an den Erträgen beteiligt und schwupsdiwups sind die landwirtschafttlichen Erträge plötzlich in die Höhe geschnellt, ohne Investitionen, ohne mehr Arbeitskräfte - "einfach so".
Das liegt daran, daß man nicht für ein Kollektiv arbeitet sondern für sich. Es ist immer die gleiche Grundproblematik.
Nehmen wir D als Beispiel, 80 Mio Menschen. Es ist sowas von egal, ob ich jetzt 30% mehr mache oder weniger, es fällt in der Gesamtsumme überhaupt nicht auf. Wenn ich mich wie ein Depp abrackere, hab ich nichts davon, wenn ich hingegen weniger mache, habe ich mehr Freitzeit oder bei fixen Dienstzeite mehr Energie für die Freizeit. Mehr machen bringt Nachteile, weniger machen Vorteile --> ein Fiasko ist vorprogrammiert.