Ah, Sarkasmus. Ich bin ein Fan von Sarkasmus!
Nein, natürlich ist das noch nicht der endgültige Test. Den finalen Test lieferen wir nach, sobald genug Leute angedeutet haben, die Wertung sei aufgrund anderer Faktoren entstanden und habe nichts damit zu tun, dass uns das gespielte Spiel so umgehauen hat. Ist schließlich völlig abwegig, ich weiß.
Nur mal nebenbei bemerkt: Von den drei Redakteuren, die das Ding gespielt haben, waren wir uns alle über die grundsätzliche Höhe der Wertungsrichtung einig (sprich 90 oder mehr). Und meine beiden Kollegen waren nicht zu Besuch bei den Entwicklern oder haben "Sonderberichte" geschrieben.
Fakt ist: Mein Tipp war schon aufgrund der Vorberichte entweder 91 oder 92. D.h. eure Wertungen sind anhand der Intensität der Vorberichterstattung vorhersehbar. Ich weiß nicht, wann ihr wirklich mal einem namenhaften Entwickler "ans Bein gepinkelt" hättet wenn sogar so Gurkenspiele wie Dragon Age 2 ne 89 bekommen.
Das ist in der Tat etwas seltsam. Ich glaube, wir sind hier einer ganz heißen Spur auf der Sache! Das könnte womöglich das allererste Mal sein, dass zwei unterschiedliche Magazine, verschiedene Ansichten über ein Spiel haben und unterschiedlich werten. Ach ne, doch nicht...
Sry, bei sarkastischen Kommentaren kann ich nicht widerstehen, selbst sarkastisch zu werden. Wie gesagt, mag ich Sarkasmus einfach zu sehr. : )
Wäre nur nett wenn ihr mal auf dem Boden bleibt... vor allem wenn dann noch inhaltliche Fehler die Artikel "zieren", erhöht das nicht unbedingt die Glaubwürdigkeit der Zeitschrift. Wenn ich so einen Unsinn lese, wie dass man in UFO irgendwelche Gegenstände aufsammeln musste dann werde ich nicht nur als Fan der Reihe zornig sondern hinterfrage ernsthaft die Fachkompetenz der beteiligten Redakteure. Vielleicht sollten ihr den Klassiker erstmal intensiv spielen, bevor ihr darüber schreibt. Seine Unwissenheit in die Welt hinaus zu tragen ist für eine "Fach"zeitschrift nicht unbedingt ein Qualitätskriterium. Und um auf die wahren Hintergründe für die fehlenden Basismissionen zu kommen braucht man sicherlich auch keinen Havard-Abschluss.
Zur Komplexität: Ich frage mich, wieso für manche die Streichung alter Spieldesign gleichgesetzt wird mit geringerer Komplexität. Für die paar Dinge, die rausgeflogen sind, haben die Entwickler doppelt so viele neue eingebaut, die für mehr Spieltiefe sorgen. Spaßbremse hat es schon gut auf den Punkt gebracht. Nur weil das Aktionssystem nicht mehr so kleinteilig ist, bedeutet das nicht gleich, dass weniger geht. Ganz im Gegenteil. Das neue System bietet unterm Strich einfach mehr taktischen Freiraum.
Überhaupt ist es wesentlich taktischer als zuvor. Auf den ersten Blick mag man das vielleicht nicht sofort wahrnehmen aber sehr viele Aspekte des Spieldesigns sind gezielt darauf ausgerichtet, jede Entscheidung noch einflussreicher zu gestalten. Ja, man kann einem besiegten Alien im Gefecht keine Granaten mehr abnehmen. Das würde sich auch damit beißen, dass jeder Soldat nur eine einzige Granate pro Einsatz nutzen darf (mit Skill vom Heavy 2 Mal). Das sorgt dafür, dass man sich tatsächlich überlegt, ob man die Granate jetzt wirft oder aufhebt, falls die Kacke drei Räume weiter noch viel mehr zu dampfen droht. Immerhin sind Grananten eine der wenigen Waffen, um gezielt Deckungen zu zerstören und mehrere Feinde gleichzeitig zu treffen. Und vorher schon muss man eh drüber nachdenken, ob man seinem Kämpfer überhaupt eine Granate mit gibt oder stattdessen eines der vielen anderen, sehr praktischen Spezialitems. Im Original hat man sich einfach viele Sprengkörper in die Taschen gepackt und ständig damit rumgeworfen. Geld hatte man ja genug dafür.
Das Spieldesign von XCOM: EU ist vielerortes auf den Punkt gebracht, eben um die taktische Tiefe zu erhöhen. Etwa auch die geringere Squadgröße. Denn kleinere Squads bedeuten mehr Verantwortung für jeden einzelnen Soldaten. Speziell da das Konzept des permanten Todes und die Möglichkeit, nach einem einzigen Treffer, einen Soldaten zu verlieren, beide nach wie vor dabei sind. Viele der Änderungen wirken nur wie eine Vereinfachung, aber nicht jede davon ist auch wirklich eine.
Ich bezweifle grundsätzlich gar nicht, dass die Kämpfe taktisch anspruchsvoll sind. Nur wenn ich nunmal die Optionen A,B und C habe und dann nur noch A und B dann fehlt einfach etwas. Das ist simple Mathematik. Die gleiche Leier hört man auch bei Diablo 3 - angeblich ist das System ja so komplex. Nur wenn ich früher an der Waage Charakter und Gegenstände beide Seiten nach meinen Wünschen beeinflussen konnte und u.U. Defizite auf der einen Seite mit entsprechenden Maßnahmen auf der Gegenseite ausgleichen konnte - wie zur Hölle soll es mir als Spieler dann mehr Freiheit oder Individualität bieten wenn ich nur noch eine Seite der Waage verändern kann?
Oder kurz gesagt, genau das hier:
Was die Sachen beim Vergleich zu UFO angeht: Du bist offenbar ein großer Fan des Originals, was mich sehr freut. Aber vielleicht nimmst du es stellenweise etwa zu genau. Im Text steht doch nirgends, dass die Items im Originalspiel verfallen wären. Da steht nur, man muss jetzt nichts mehr aufheben. Und ja, der Teil mit der Basisinvasion ist etwas ungeschickt ausgedrückt. Da stimmt der Zusammenhang nicht. Die Entwickler hätten es auch möglich machen können, dass einem die eine einzige Basis gestürmt werden kann und man noch eine Möglichkeit mehr hat, das Spiel zu verlieren.
Ja man musste auch früher nichts aufheben also erschließt sich mir der Sinn des Satzes immernoch nicht. Der Unterschied ist: Man konnte etwas aufheben wenn man wollte. Das ist ein ganz einfacher Wegfall von einer Handlungsoption und nichts anderes.
Zum 2. Teil: Jaaa ein Hauch von Einsicht. Wie ich schon in meinem anderen Post geschrieben habe: Hier blieb viel Potenzial ungenutzt. Eine selbst erschaffbare 3D-Basis mitsamt dem ganzen Personal, was man selbst eingestellt hat - herrlich. Was genau der Vorteil an dieser Ameisenbasis sein soll, habe ich sowieso noch nicht verstanden. Eine frei dreh- und zoombare 3D-Basis mit viel Gewusel auf einer Ebene hätte sicherlich auch ihren Charme gehabt.
KI-Aussetzer kamen beim Test ein einziges Mal vor, als eine Cyberdisc in einem Raum hängen blieb. Dieser Einzelfall war mir tatsächlich keine Erwähnung wert. Dass die engl. Sprachausgabe besser als die deutsche ist, steht im Text. Als verhunzt sehe ich die aber nicht an. Ich hab schon Spiele mit verhunzter Synchro gespielt. Das ist was anderes. Der Kollege des "Magazins mit Game im Namen" sieht das offenbar anders. Völlig ok.
Wenn du unserem Test nicht traust, anderen Tests (egal ob von Gamestar oder sonst wem) aber schon, ist das legitim und deine Sache. Die Anspielungen und Bemerkungen darüber, dass unser Test nicht ernst gemeint sei oder nicht ernst zu nehmen sei, müssen deswegen trotzdem nicht sein. Wenn du an den getroffenen Aussagen zweifelst, kann ich nur eines empfehlen: XCOM: EU mal selbst spielen.
Das Problem ist, dass sich dieses Phänomen gerade bei den gehypten Spielen häuft. Wie weiter oben schon geschrieben reicht die Kombination aus großem Entwickler und großem Hype um von euch ne tolle Wertung zu bekommen. Ich lese die Zeitschrift seit ca. 98 und mittlerweile stimmen die Wertungen halt gerade bei diesen Titeln absolut nicht mehr mit meiner Wahrnehmung als Spieler überein. Schaut euch bei den besagten Titeln die Userwertungen auf sämtlichen Portalen im Internet an. Quer durch die Bank hagelt es bei ausgewählten Spielen eine Kritik, die Seinesgleichen sucht. Hat sich da diesbezüglich nicht erst ein Entwickler von Bioware "ausgeheult" nach dem Motto: "Wir produzieren Schrottspiele und die Käufer schlucken das nicht mehr anstandslos". Ihr testet die Spiele für die Spieler und nicht für die Entwickler - das solltet ihr euch einfach mal wieder ins Gedächtnis rufen. Es kann nicht sein, dass ihr Spiele in den Himmel lobt, die dann von einer großen Masse von Spielern als große Enttäuschung wahrgenommen wird. An dieser Stelle rede ich nicht über XCOM! Das Feedback der Spieler steht ja hier noch aus. Im Sinne eurer Glaubwürdigkeit würde ich euch Raten, gerade bei diesen Hype-Spielen mal einen Gang runter zu schalten und nüchtern an das Spiel heran zu gehen. Nur weil Bioware, Blizzard oder DICE drauf steht, ist das Spiel kein automatischer 90er. Zugegeben ist das noch nicht lange so aber ihr solltet es mittlerweile auch mitbekommen haben.
So ist das auch nicht gemeint gewesen. Natürlich hatte man in UFO auch seine Lieblingskämpfer, die man mühsam aufgepeppelt hat. Aber das war auch nur ein Teil davon und oft dienten Rekruten, um die Lage auszukundschaften und die Elite nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Aber in XCOM sind die Squads so klein, dass jeder einzelne so eine Kernrolle übernimmt.