Ich hoffe doch mal, dass dies nicht der finale Test sein soll...
Ah, Sarkasmus. Ich bin ein Fan von Sarkasmus!
Nein, natürlich ist das noch nicht der endgültige Test. Den finalen Test lieferen wir nach, sobald genug Leute angedeutet haben, die Wertung sei aufgrund anderer Faktoren entstanden und habe nichts damit zu tun, dass uns das gespielte Spiel so umgehauen hat. Ist schließlich völlig abwegig, ich weiß.
Nur mal nebenbei bemerkt: Von den drei Redakteuren, die das Ding gespielt haben, waren wir uns alle über die grundsätzliche Höhe der Wertungsrichtung einig (sprich 90 oder mehr). Und meine beiden Kollegen waren nicht zu Besuch bei den Entwicklern oder haben "Sonderberichte" geschrieben.
Merkwürdig, dass eine andere Zeitschrift mit einem "Game" im Namen dem Spiel "nur" 85% gibt.
Das ist in der Tat etwas seltsam. Ich glaube, wir sind hier einer ganz heißen Spur auf der Sache! Das könnte womöglich das allererste Mal sein, dass zwei unterschiedliche Magazine, verschiedene Ansichten über ein Spiel haben und unterschiedlich werten. Ach ne, doch nicht...
Sry, bei sarkastischen Kommentaren kann ich nicht widerstehen, selbst sarkastisch zu werden. Wie gesagt, mag ich Sarkasmus einfach zu sehr. : )
Zur Komplexität: Ich frage mich, wieso für manche die Streichung alter Spieldesign gleichgesetzt wird mit geringerer Komplexität. Für die paar Dinge, die rausgeflogen sind, haben die Entwickler doppelt so viele neue eingebaut, die für mehr Spieltiefe sorgen. Spaßbremse hat es schon gut auf den Punkt gebracht. Nur weil das Aktionssystem nicht mehr so kleinteilig ist, bedeutet das nicht gleich, dass weniger geht. Ganz im Gegenteil. Das neue System bietet unterm Strich einfach mehr taktischen Freiraum.
Überhaupt ist es wesentlich taktischer als zuvor. Auf den ersten Blick mag man das vielleicht nicht sofort wahrnehmen aber sehr viele Aspekte des Spieldesigns sind gezielt darauf ausgerichtet, jede Entscheidung noch einflussreicher zu gestalten. Ja, man kann einem besiegten Alien im Gefecht keine Granaten mehr abnehmen. Das würde sich auch damit beißen, dass jeder Soldat nur eine einzige Granate pro Einsatz nutzen darf (mit Skill vom Heavy 2 Mal). Das sorgt dafür, dass man sich tatsächlich überlegt, ob man die Granate jetzt wirft oder aufhebt, falls die Kacke drei Räume weiter noch viel mehr zu dampfen droht. Immerhin sind Grananten eine der wenigen Waffen, um gezielt Deckungen zu zerstören und mehrere Feinde gleichzeitig zu treffen. Und vorher schon muss man eh drüber nachdenken,
ob man seinem Kämpfer überhaupt eine Granate mit gibt oder stattdessen eines der vielen anderen, sehr praktischen Spezialitems. Im Original hat man sich einfach viele Sprengkörper in die Taschen gepackt und ständig damit rumgeworfen. Geld hatte man ja genug dafür.
Das Spieldesign von XCOM: EU ist vielerortes auf den Punkt gebracht,
eben um die taktische Tiefe zu erhöhen. Etwa auch die geringere Squadgröße. Denn kleinere Squads bedeuten mehr Verantwortung für jeden einzelnen Soldaten. Speziell da das Konzept des permanten Todes und die Möglichkeit, nach einem einzigen Treffer, einen Soldaten zu verlieren, beide nach wie vor dabei sind. Viele der Änderungen wirken nur wie eine Vereinfachung, aber nicht jede davon ist auch wirklich eine.
Oder kurz gesagt, genau das hier:
Edit: Glaub mir, ich bin auch eher skeptisch an das Ding ran. Aber es spielt sich wirklich komplex. Ja, die Bedienung wurde modernisiert, aber das Spielprinzip wurde im Kern akkurat erfasst. Die spielerische Essenz von "XCOM" bleibt unangetastet.
Was die Sachen beim Vergleich zu UFO angeht: Du bist offenbar ein großer Fan des Originals, was mich sehr freut. Aber vielleicht nimmst du es stellenweise etwa zu genau. Im Text steht doch nirgends, dass die Items im Originalspiel verfallen wären. Da steht nur, man muss jetzt nichts mehr aufheben. Und ja, der Teil mit der Basisinvasion ist etwas ungeschickt ausgedrückt. Da stimmt der Zusammenhang nicht. Die Entwickler hätten es auch möglich machen können, dass einem die eine einzige Basis gestürmt werden kann und man noch eine Möglichkeit mehr hat, das Spiel zu verlieren.
KI-Aussetzer kamen beim Test ein einziges Mal vor, als eine Cyberdisc in einem Raum hängen blieb. Dieser Einzelfall war mir tatsächlich keine Erwähnung wert. Dass die engl. Sprachausgabe besser als die deutsche ist, steht im Text. Als verhunzt sehe ich die aber nicht an. Ich hab schon Spiele mit verhunzter Synchro gespielt. Das ist was anderes. Der Kollege des "Magazins mit Game im Namen" sieht das offenbar anders. Völlig ok.
Wenn du unserem Test nicht traust, anderen Tests (egal ob von Gamestar oder sonst wem) aber schon, ist das legitim und deine Sache. Die Anspielungen und Bemerkungen darüber, dass unser Test nicht ernst gemeint sei oder nicht ernst zu nehmen sei, müssen deswegen trotzdem nicht sein. Wenn du an den getroffenen Aussagen zweifelst, kann ich nur eines empfehlen: XCOM: EU mal selbst spielen.
Das mit dem Kanonenfutter ist nur halbwahr! Also man hat auch im alten UFO seine Kämpfer gezüchtet. Anfangs verlor man oftmals mehr als die Hälfte seiner Männer pro Mission. Im späten Spiel hatte man aber seine Elitekämpfer zusammen! Und die Entwicklung von neuen und größeren Transportern war auch ein schönes Feature des alten Teils.
So ist das auch nicht gemeint gewesen. Natürlich hatte man in UFO auch seine Lieblingskämpfer, die man mühsam aufgepeppelt hat. Aber das war auch nur ein Teil davon und oft dienten Rekruten, um die Lage auszukundschaften und die Elite nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Aber in XCOM sind die Squads so klein, dass
jeder einzelne so eine Kernrolle übernimmt.