aph am 15.10.2007 17:50 schrieb:TBrain am 15.10.2007 17:33 schrieb:Das ist bei mir gar nicht nötig. Denn wenn nur das Angebot stimmt entsteht auch eine Nachfrage.
Schon Ford wusste, dass er Arbeiter braucht, die genug verdienen, um sich die Autos kaufen zu können, die er absetzen wollte. Ich wundere mich, dass du so etwas Grundlegendes nicht kapieren willst.
Naja um etwas zu produzieren braucht man "Arbeiter". Und "Arbeiter" bekommt man nur, wenn diese etwas verdienen. Von daher muss dieser Zusammenhang nicht erst konstruiert werden, sondern er entsteht automatisch
Und was ist beim Nobelpreis dein Problem?
Sie haben untersucht, wie Märkten und Institutionen Regeln vorgegeben werden können, damit sie wunschgemäß funktionieren.
...
Die "Mechanism Design"-Theorie hilft nach Mitteilung der Jury bei der Unterscheidung, wann Märkte gut und wann sie schlecht funktionierten.
Laut dir funktionieren aber Märkte IMMER gut.
Also: Dass Märkte IMMER gut (also optimal) funktionieren, habe ich nie behauptet. Das ist eigentlich jedem ersichtlich, der sich mal für 5 Minuten mit Ökonomie beschäftigt. Sie funktionieren theoretisch nur dann optimal, wenn bestimmte Voraussetzungen vorherrschen, die aber realistisch betrachtet nie vorherrschen.
Jetzt bedeutet das natürlich nicht, dass Märkte gänzlich ungeeignet sind um eine "gute" Ressourcenverteilung zu erreichen, auch wenn sie nicht "optimal" sein mag.
Zu dem Teil: "Sie haben untersucht, wie Märkten und Institutionen Regeln vorgegeben werden können, damit sie wunschgemäß funktionieren."
Da kommen wir zu dem grundlegenden Problem bei "gesteuerten" Märkten. Wunschgemäß nach wessen Vorstellungen? Es ist ja ganz nett, dass sich immer wieder Leute finden, die glauben entscheiden zu können, was den wunschgemäß ist und was nicht, aber im Endeffekt ist das eine rein subjektive Entscheidung. Es wird darauf hinauslaufen, dass das als "wunschgemäß" angenommen wird, was demjenigen passt, der die Regeln aufstellen darf.
Wenn z.B. ein Auktionator "der Meinung" bist eine Auktion verläuft "nicht wunschgemäß", dann "optimiert" der Auktionator die Aktionsregeln so, dass er selbst den größten Profit erzielen wird. Ob das jetzt insgesamt gesehen "optimal" ist, ist damit jedoch nicht gesagt (wohl eher nicht).
Diese Theorie macht Märkte nicht überflüssig, sie kann dazu beitragen die real existierenden Märkte den theoretisch optimalen Märkten anzunähern. Aber sie kann natürlich auch missbraucht werden.