• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


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Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Spider-Man 1-3

Jep, die klassische Trilogie mit Tobey Maguire .

Teil 1:
Solide Origin Story - auch wenn die Spinne nicht radioaktiv war, was doch eigentlich die Ursache war, sondern genetisch mutiert.
Allerdings eine Schande, daß man William Dafoe, der nun wahrlich prima Grimassen schneiden könnte, als Gegenspieler hinter eine Mimik-fixierte Maske verbannt. (Denselben Fehler hatte man übrigens auch beim Jack Nicholson-Joker gemacht)

7/10 Spinnenfäden

Teil 2:
Sicher. Wenn Spiderman einen Toten zurück nach Hause bringt, MUSS er natürlich der Mörder sein. Kann ja gar nicht sein, daß das irgendwie anders gelaufen ist.

Beziehungstechnisch bekommen wir dasselbe wie im ersten Teil ... was hat denn der Bösewicht zu bieten? Fangarme. Immerhin.
Das "Go get them, Tiger" am Ende war eine nette Schlußnote.

Teilweise etwas langatmig und vorhersehbar, aber immerhin auch noch

7/10 Fangarmen

Teil 3:
WTF? - Spoiler-

a) es wird überhaupt nicht klar, warum Spider-man seine Kräfte verlieren sollte
b) why the fuck sagt MJ ihm nicht, daß sie nicht mehr am Broadway auftritt?
c) wieso macht MJ bei der Scharade des Jung-Goblins mit? nur, weil der gesagt hat, er könne Spider-Man / Peter umbringen?
d) oh wie praktisch, Harry hat das Gedächtnis verloren
e) Ach komm, wir lassen völlig unerklärt außerirdischen Glibber auf die Erde plumpsen, der sich in einen Spider-Man Anzug verwandelt.
f) "Komm, du musst böse aussehen. Wir malen dir dunkle Augenringe und du machst dir einen Hitler-Seitenscheitel."
Und dann sieht der aus, als hätte er aufgemalte Augenringe und einen Hitler-Seitenscheitel. :|

Und W.T.F. macht der dann da? Ich hab immer noch nicht raus, ob das jetzt unheimlich, witzig, cool, draufgängerisch oder was auch immer sein sollte, geklappt hat es jedenfalls mit nichts von allem außer mit "verdammt lächerlich". Also ich meine diese Passage, wo er als "böser" Charakter durch die Straßen stolziert, als würde überall der Saturday Night Fever Soundtrack laufen und alle Welt würde sich nach seiner Gesellschaft sehnen. Wie kann es sein, daß alle Entscheider - vom Schmikpersonal über die ersten Kameraproben, beim danach mal reinschauen, um zu sehen, ob man noch einen Take drehen sollte, beim Schnitt und den ersten Probevorführungen ... daß da keiner mal gesagt hat: "Ähm, das ist aber schon ziemlich scheiße."?

g) Hui, Harry ist auf einmal wieder bester Freund
h) Hui, der Sandmann hat festgestellt, daß Spider-Man zwar keine Chance hat (weil: wie will man SAND besiegen?!), aber da der Film nun wirklich lange genug dauert, ist der plötzlich auch friedlich und verweht sich um die Häuser.
i) Peter hat sich wie ein Arsch verhalten und MJ sogar in aller Öffentklichkeit geschlagen. Doch als er in der Schlußszene ankommt, fällt sie ihm einfach so um den Hals, und der Arsch kriegt nicht mal ein "Tut mir leid, ich war ein Arsch. Entschuldigung." über die Lippen.

Mal ganz davon abgesehen, daß sich das Ganze hinzog wie sonst nur was.

4/10 schlecht geschminkten Hauptdarstellern


PS: Star des Ganzen aka beste Schauspielleistung der Trilogie hat mE übrigens der Zeitungsinhaber dargeboten. =)
 
Justice League (Snyder Cut)

So nun gibt's den endlich auch ohne Sky zu sehen.

Fazit:
Auch wenn einiges an Kritik noch angebracht ist (Warum will Darkseid denn nun alles Leben vernichten? / Praktisch, daß die magische Waffe des Films auch Superman wiederbeleben kann /...), hat sich doch vieles verbessert. Die Geschichte wirkt in sich schlüssiger, Cyborg und Flash haben ausführliche Rückblenden spendiert bekommen, die Musik ist besser eingesetzt, ...

Größtes Manko des Snyder Cuts:
Die Joker Szene. - Da wurde groß angekündigt: "Der Joker ist im Snyder Cut dabei" und dann ist das eine einzige ~3 Minuten Szene, die man einfach ans Ende dran gehängt hat und problemlos hätte komplett weglassen können, da die nichts mehr mit der Handlung zu tun hat.

8/10 heiß gelaufene Blitzableiter
 
To the Bone

Hatte ich schon länger auf dem Schirm, wurde aber zuletzt immer wieder von lautstarker Bombast- und anderer kurzweilige Unterhaltung abgelenkt. Diesmal aber nicht. ;)

Ein sehr empfehlenswertes Drama rund um die Krankheit Anorexie. Der Volksmund nennt es auch Ess-Störung. Eine bis auf die Knochen runtergehungerte 20-Jährige startet nach vielen abgebrochenen Therapien einen letzten Versuch bei einem Arzt der einen ganz unkonventionellen Behandlungsansatz verfolgt. Nicht ganz freiwillig, versteht sich, Adoptiv- wie auch leibliche Mutter wissen sich sonst nicht zu helfen, und dem Mädchen möchte niemand beim langsamen Sterben zusehen.

Der Film geht das Thema total unaufgeregt an ohne dabei trocken oder gar langweilig zu wirken. Auf die körperlichen und psychischen Folgen der Krankheit wird hier in mehr als ausreichendem Maße eingegangen, gleichzeitig wird immer wieder für kleine Humoreinschübe und Zwischenmenschliches genug Zeit eingeräumt (ohne aber dabei den Ernst der Sache zu verdrängen).

Persönliche Feststellung:
1. Phil Collins hat eine wirklich bildhübsche Tochter (diese Augen)... Wenn sie nicht gerade so gewollt knochig ist und lieber am Nikotin-Balken kaut statt eine echte Mahlzeit einzunehmen, aber Hochachtung, dass sich Lily Collins an diese Rolle traut obwohl sie in der Vergangenheit tatsächlich selbst mit gleichen Problemen zu kämpfen hatte... Sie macht das hier sehr bewusst und aus Überzeugung.
2. Keanu Reeves kann ja total seriöse Figuren verkörpern. Und das wider Erwarten sogar sehr gut. Als Therapeut der direkten Worte weiss er mit entsprechender Zurückhaltung zu überzeugen. Hochkarätiger Nebendarsteller der allerdings Miss Collins und den anderen Patienten-Darstellern die meiste Screentime überlässt.
3. Die Diskussionen der Patienten über "richtiges Erbrechen", ein Besuch im China-Restaurant wo Frau Collins jeden Bissen in ein Taschentuch wieder rauswürgt, "menschliche Taschenrechner" die mit einem Blick auf den Teller die genaue Kalorienzahl ermitteln... Verstörende Welt der Krankheitsgezeichneten - und ein für Nichtbetroffene ganz neuer Einblick in diese.

Alles in allem: Sollte man unbedingt sehen. Cast, Hintergrund und Regie verdienen unbedingte Beachtung.

9/10 Nahrungssonden
 
Die Mitchells gegen die Maschinen

Neues CGI-Animations- und Gag-Feuerwerk von Lord und Miller. Nach Fleischbällchen, Lego Movies und Spider-Men lassen sie nun eine chaotische Familie los um die Welt vor einer von einer Smartphone-KI gesteuerten Roboter-Invasion zu retten. Wer die vorheriges Filme des Duos kennt weiss was daraus folgt:
Extrem überdrehter Cartoon-Look, atemloses Tempo und Lachsalven bis zum Anschlag. Die Story ist vom Muster her ein schon vielfach durchgekauter "Familie droht wegen Gegensätzlichkeiten auseinander zu gehen und hält am Ende doch zusammen" - Plot und eigentlich alles andere als originell, profitiert aber vom teils überbordendem Humor und der klug eingebetteten Kritik an die Internettechnik-abhängige Gesellschaft. Auserdem:
Wer kommt schon auf die Idee den Song "Dragostia din tei" von O-Zone als Zeichen der ewigen Verbindung zwischen Vater und Tochter zu wählen... :-D

Gehört nicht unbedingt zu den besten Animationskomödien, der skurille Stil und der hohe Spaßfaktor macht ihn aber durchaus sehenswert

8/10 Hund-Schwein-Toastbrote
 
Aquaman
So, nach Justice League hat Aquaman auch seinen Solofilm spendiert bekommen.

Als Nachfahre der Atlantischen Königin und eines Landmenschen hat dieses Halbblut Probleme festzustellen, wo er hin gehört. bzw: er hat sich entschieden, unter den Landmenschen zu leben. Allerdings hat er unter gewissen Umständen Anspruch auf den Königsthron der Atlantier (oder wie auch immer die heißen) und könnte so verhindern, daß der Bad guy - sein reinrassiger atlantischer Bruder mit bloindem Haar und blauen Augen, der "heute Atlantis und morgen die Welt" erobern möchte, dies in die Tat umsetzt.

Mit einigen Intrigen und reichlich Action wir die Story trotz einer Lauflänge von ~140 Minuten recht kurzweilig erzählt.

Einzige Minuspunkte:
- da man nur eine Handvoll Charaktere wirklich kennt, wirkt die epische Schlacht gen Ende des Films etwas beliebig.
- mit der Armee, die ihm am Ende des Films zur Verfügung steht (in bloßen Zahlen könnte das das komplette Marvel Aufgebot gegen Thanos in Endgame übertrumpfen) dürfte es schwer werden, für Aquaman 2 eine bedrohliche Gefahr zu kreieren

8/10 Strände, an denen der Dreck der Menschen wieder "zurückgegeben" wurde

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Shazam!
Ein Schulkind erhält von einem Zauberer die Macht, sich in einen erwachsenen Superhelden zu verwandeln.

Klingt erst mal doof.
Jedoch macht das Ausprobieren der Superkräfte und Abhaken der Strichliste Laune. Und auch, wie er langsam lernt, mit der Verantwortung eines Superhelden umzugehen (und sich nebenbei als Waisenkind in die Adoptionsfamilie zu integrieren), ist recht unterhaltsam dargestellt.

Auch wenn der Bad Guy ein wenig eindimensional ist, reicht es noch für keinen Punkteabzug deswegen. Einen allerdings für den etwas zu sehr in die Länge gezogenen Endkampf gegen den Bad Guy.

Überraschend gute 8/10 Todsünden (inkl. Schule schwänzen, die Polizei reinzulegen und das Handy eines Unbeteiligten zu zerblitzen)

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Shazam gibst du echt 8/10.
Wegen der Dummheit oder weil der Film gerade so Blöde ist? :-D

Aquaman fand ich aber mal wieder richtig gut. Einer der etwas besseren DC Filme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil er mich gut unterhalten hat.
Im positiven Sinne.
Ja da gebe ich dir recht.
Der Film war so Saublöde das ich sogar eine 9/10 geben würde, weil er eben so Dumm war.
Vor Lachen kam man kaum weg und musste sehen wie der Blödsinn weitergeht.
10/10 Golde Himbeeren sind auch eine Auszeichnung, von mir. :finger:
 
Weil er mich gut unterhalten hat.
Im positiven Sinne.

Shazam war einfach 0815- "Ich bin ein Looser und werde plötzlich zum Superhelden und die Ladies lieben es" Gesülze. Der Film kam mir die ganze eher als Profit Quelle als eine mit Herz und Hirn produzierter Streifen vor. Das, was man heutztage zu Hauf vorgesetzt bekommt. Masse statt klasse. Aber gelangweilt hat er mich auch wiedrum nicht. Hab den Film auf Beamerleinwand in 3D gesehen. Die 3D Optik war wirklich gut hat das ganze sehenswerter gemacht. Klar alles schonmal woanders gesehen, aaaber er hat mich unterhalten. N paar Biere und ne Tüte Funny Frisch "Paprika" und ich war zufrieden.
 
Shazam war einfach 0815- "Ich bin ein Looser und werde plötzlich zum Superhelden und die Ladies lieben es" Gesülze. Der Film kam mir die ganze eher als Profit Quelle als eine mit Herz und Hirn produzierter Streifen vor. Das, was man heutztage zu Hauf vorgesetzt bekommt. Masse statt klasse.
Ich finde, der Blickwinkel "vom Kind zum erwachsenen Superhelden" hat den Streifen aus dem 08/15 herausgehoben.
 
Willkommen in Marwen 7/10

Echt ein schöner Film über einen Künstler, dem seine Extravaganz in einer harten Gesellschaft zu seinem Schicksal führt. Robert Zemeckis macht da kein Meisterwerk draus, es ist schließlich sehr angelehnt an der wahren Begebenheit. Wie der Protagonist seinen Schmerz und die Demütigung verarbeitet, ist aber wirklich sehenswert. Das ist kein trockenes Psychodrama, Zemeckis zeigt das Schicksal des Mark Hogencamp, wie man es von ihm kennt, fast eher kindlich und spielerisch. So haben sowohl Kinder als auch Erwachsene zugriff darauf. Mit einer erhöhten Maß an Empathie baut man im Film auch Mitgefühl auf. SPOILER: Wenn einem Männer, die gerne Frauen Schuhe tragen und sammeln eher suspekt vorkommen, sollte man den Film lieber nicht schauen. Der Protagonist spricht von einer Essenz dessen, was einem zum Frauenliebhaber macht. Ich pers habs verstanden.

Der Film war nicht wirklich ein Hammer, der mich ohne Pause gefesselt hat, an mancher Stelle kam ein bisschen zu viel Schnulz heraus (SPOILER: vor allem am Ende im Gerichtssaal), trotzdem mag ich den Film und werd den sicher nochmal schauen, dann entscheiden ob der in die Sammlung kommt.

Man bekommt im Film zwei schöne "Estereggs" auf seine älteren Produktionen "Zurück in die Zukunft" und "Forrest Gump" mit.
 
Casino Royale

Damit mein neues Teufel-System seine Muskeln spielen lassen kann und weil "Keine Zeit zu sterben" noch ne ganze Weile auf sich warte lässt haben wir mit gestern abend die Craig-Bond-Reihe in der Zweit-Sichtung begonnen. Ist schließlich auch schon wieder 15 Jahre her seit CR rauskam, und Sohnemann ist nun auch im Alter wo er problemlos mitschauen kann.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Das Debüt der jüngsten Bond-Version ist immer noch eine Granate sondergleichen. Der Film fühlt sich immer noch so frisch, so temporreich und kaltschnäuzig an dass man kaum auf die Idee käme dass er ein 2006-Herstelldatum trägt. Allein der 10-minütige Madagascar-Abschnitt ist mit seiner großartigen Inszenierung, Dynamik und Atemlosigkeit eine eigene Messlatte dafür wie moderne 007-Action aussehen muss. Und auch danach reiht sich eine Höhepunkt an den Nächsten, dazu gehört allerdings nicht nur duephysische, realistisch-harte Komponente. Die ruhigeren Momente, der ungemein zynische Humor, die Spannung zwischen Bond und seinem Bond-Girl, der wohl interessanteste 007-Schurke seit Goldfinger... Der Film deckt quasi von allem nahezu das Beste ab, insbesondere beim Titel-Song und dem Score komm ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

Auf jeden Fall ein Hochgenuss für jemanden wie mich der zwar nicht der totale Bond-Fan ist, jedoch Craig neben Connery und Dalton zu den besten Franchise-Darstellern zählt.

10/10 Affenfäuste
 
Traffic -Macht des Kartells- 10/10

20 Jahre alt und immernoch aktuell. Und augenscheinlich wird das auch so bleiben.

Der Film fesselt einen immer wieder von Anfang an, nicht allein wegen der sehr atmosphärisch, fast hypnotisch wirkenden Stimmungseffekte wie Farbfilter und Musik, sondern auch wegen kritischen Herangehensweise und Authentik des Themas. Also mMn ein zeitloses Meisterwerk der Filmgeschichte. Meisterliche Schauspielkunst von allen beteiligten, ins besondere mag ich Don Cheadle sehr gerne. Letztendlich hab ich mich endlich überredet nach 20 Jahren die DVD Version zu archivieren und die BluRay bestellt. Ich hoffe auf gute Bild Qualität, den das ist hier wirklich fördernd.
 
Ein Quantum Trost

Die allererste und direkteste Fortsetzung eines Bond-Films überhaupt. Und damit hat EQT genau den einzigen Nachteil den sonst kein 007-Film davor hatte: Man hat keine Chance in diesen einzusteigen wenn man Casino Royale nicht gut kennt und die wichtigsten Details daraus nicht im Hinterkopf behalten hat. Skyfall und Spectre knüpfen zwar bekanntlich weiter am Vesper-Faden an, aber bei weitem nicht so stark, daher können diese losgelöster von den vorherigen Ereignissen betrachtet werden.

Aber zurück zu Craig-Bond-Nummer 2:
Knackig kurz (sowieso der kürzeste aller Doppel-Null-Agenten), fast durchweg mit Vollgas unterwegs, manchmal gar etwas ZU schnell. Der Film hält sich mit möglichst wenig Exposition auf und rauscht von Schauplatz zu Schauplatz, von Action zu Action. Ähnlich mitreißend wie CR, aber ohne dessen durchweg bestehender Eleganz. Daher bleiben u.a. die Bond-Girls zwar sexy, ansonsten aber wenig erinnerungswürdig. Auch die Schurken fallen gegen Le Chiffre und Co. etwas ab, wobei der Hauptantagonist keine SO schlechte Präsenz an den Tag legt.

Aber wenn man ein gut komprimierte wie angenehm zynisches Action-Thriller-Spektakel sucht wird hier definitiv fündig. Der neu eingeschlagene Stil - keine Gaga-Gadgets, sondern mehr am Realismus verankert - wird hier konsequent beibehalten. Wird Fans der Alt-Bonds natürlich sauer aufstoßen, aber CR hats bereits vorgemacht. Mit gefällts wenn sich ein James Bond neu erfinden darf. ;)

8/10 in Öl getränke Frauenleichen
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber
Ein Restaurant irgendwo am Rande der Stadt. oder auch mittendrin.
Eine Seitenstrasse führt auf den Hof und dort finden wir auch unsere erste Szene:

Auf dem Hinterhof eines Restaurants wird ein Typ mit Hundescheiße eingerieben und vollgepinkelt.
Der Täter ist der Chef einer ansässigen Art Mafiabande, die das Restaurant "beschützt" und dafür dort regelmässig essen darf.
Schon in der ersten Szene wird klar, wer das Arschloch in diesem Film ist und wer auf gar keinen Fall eine Chance auf einen Handlungsstrang zur charakterlichen Verbesserung spendiert bekommt.

Auch wenn er laut seinen eigenen Aussagen sehr viel Wert auf Umgang und gepflegte Ausdrucksformen und bessere Gesellschaft legt, zeigt er doch in jeder Szene, daß diese Maßstäbe definitiv nicht für ihn selbst gelten.
Überhaupt scheint er er auch einfach nicht das Maul halten zu können. Große Teile des Films über sind nur seine vulgären Monologe auf Gossenniveau zu hören.

Das Restaurant.
Es besteht im Groben aus 4 "Räumen":

Dem Hintereingang/der Laderampe:
In blauem Licht stehen hier 2 Kühlwagen, die der titelgebende Dieb (das Arschloch) mit Lebensmitteln für das Restaurant mitgebracht hat. Der Koch hingegen will die Lebensmittel nicht verwenden, weil er Wert auf Qualität legt und über die Herkunft der Waren Bescheid wissen will.

Der Küche:
gleicht eher einer länglichen Lagerhalle, in die man ein paar große lange Holztische und eine Ecke mit mehreren Gaskochstellen gestellt hat.
Das sieht allerdings nicht billig gemacht aus, sondern eher künstlerisch. Nicht zuletzt wegen der grünen Blätter von Salatköpfen & Co ist hier die dominante Farbe grün.

Das Restaurant:
Ebenfalls ein sehr hoher Raum, mit einigen Säulen und einer etwas ZU dekadentem Gestaltung. Arschloch und seine Gang sitzen natürlich in der Mitte am größten Tisch (für 15-20 Personen). Rote Vorhänge bestimmen hier die Farbgebung.

Die Toiletten:
Bei den Männern steht in der Raummitte des weiß gekachelten Raumes eine Ansammlung von 5 Urinalen, so daß man beim Stehpissen seinem Gegenüber in die Augen sehen kann.

Dieser strukturierten Farbgebung wird dadurch die Krone aufgesetzt, daß die Charaktere beim Wechsel von einem Raum in den anderen ein Stück ihrer Kleidung (Kleid, Schärpe, Schal, ...) die Farbe entsprechend wechselt.
Nicht (nur) durch die Beleuchtung, sondern es ist eine Variante der Bekleidung mit eben jenem Teil in einer anderen Farbe.
Das hat nichts mit der Handlung zu tun, aber trägt dazu bei, daß der Film eher wie ein Kunstwerk ausseht, als wie ein üblicher Film.

Apropos Handlung:
Arschloch kommt also regelmässig zum Essen (die Speisekarte mit dem Gericht des Tages wird immer als Kapitelunterteilung eingeblendet), zieht über Leute (inklusive seiner Frau) her, wirft Lesenden die Bücher vom Tisch oder "hilft" Gästen, indem er ihnen das Essen vom Teller in den Mund stopft und ihnen die Soßenterrine über den Kopf gießt, damit die bestellten Tänzerinnen Platz für ihre Show haben.

Bei so einem Prachtexemplar ist es kein Wunder, daß seine Frau mit dem deutlich stilleren Buchleser am anderen Ende des Restaurants ein Techtelmechtel anfängt.
Zuerst findet dies noch auf der Toilette statt, später in quasi jeder möglichen Vorratskammer der Küche (wobei das Küchenpersonal inklusive Koch davon Bescheid weiß und sogar hilft, das Geschehen vor Arschloch zu verbergen).

Irgendwann jedoch kommt Arschloch doch dahinter und hält dann endlich mal das Maul, während er mit starrem Blick anteilslos irgendwas isst.

Der Liebhaber muß natürlich dran glauben und wird mit einem seiner Lieblingsbücher zu Tode gemästet.

Die Frau erinnert sich an das, was Arschloch gebrüllt hatte, als er Teile der Küche zu Klump geschlagen hatte: Daß er den Liebhaber umbringen und aufessen würde.

Tot ist er nun ja ... aber das mit dem Aufessen ...

Seine Frau läßt ihren ehemaligen Liebhaber vom Koch kochen und in einer "privaten Veranstaltung" wird Arschloch dann der Menschenbraten serviert und er muß unter vorgehaltener Pistole davon essen.

Nach einem Bissen sagt seine Frau: "Kannibale" und drückt ab.

Vorhang.

8/10 Sopran Solo Stücke des kindlichen Tellerwäschers

Dieses Video hat zwar eine deutlich schlechtere Qualität, fängt die Stimmung des Films aber wesentlich besser ein als der offizielle Trailer:
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Hab vorgestern Abend dann mal Tenet nachgeholt.

Ich hatte mach den eher mittelmaessigen Kritiken keine allzu grossen Erwartungen, aber ich muss sagen, als Nolan Fanboy (bis auf Dunkirk, dass nicht so mein Fall war) fand ich Tenet schon wieder super.

Zunaechst mal der groesste Schwachpunkt des Films: Die Charaktere. Wer gerne toll ausgearbeitete Charaktere sieht ist hier eher fehl am Platz, die Charaktere sind eher zweckdienlich als dass sie einen wirklich mitreissen. Der erste Hinweis darauf sollte schonmal sein, dass der Protagonist noch nicht mal einen Namen hat sondern einfach nur Protagonist heisst. :B
Und auch die ganze Handlung um die Ehefrau des Boesewichtes und deren Sohn ist doch sehr oberflaechlich und hat eigentlich auch eher den Anschein eines McGuffin (ihre Freiheit) als irgendwie etwas wirklich fuer sich interessantes.

Warum sollte man sich den Film also ueberhaupt anschauen? Ganz klar, wegen der Praemisse der Handlung. Wer sich schonmal ein bisschen mit Physik beschaeftigt hat wird eventuell schonmal auf das Theorem der CPT Symerty gestossen sein, nach dem physikalische Gesetze erhalten bleiben, wenn man Ladung, Raumkoordinaten und Zeit umkehrt. Der Film nimmt dieses Konzept und spielt damit, indem er annimmt, irgendwann in der Zukunft haette die Menschheit die Moeglichkeit entwickelt, Objekte innerhalb dieser Gesetzgebung zu invertieren, also ihren Lauf durch die Zeit umzudrehen.

Der Film leistet sich erstaunlich wenige Schnitzer (die mir aufgefallen waeren) bei der Anwendung dieses Prinzips, was echt eine kleine Meisterleistung ist.
Das einzige mal, wo ich dann doch nicht mehr ganz ein Auge zudruecken konnte war, als der invertierte Protagonist auf einmal ein anscheinend nicht invertiertes Auto fahren konnte. Das haette eigentlich nicht gehen duerfen, aber gut, wir wissen nicht sicher,ob nicht vielleicht auch das ganze Auto invertiert war.
Klar, so 100% logisch ist es nicht alles.
selbst wenn das Auto invertiert ist, wie kann der Verbrennungsmotor mit normaler Luft funktionieren, wenn unsere Lungen es z.B. nicht koennen. Eigentlich duerften die beiden "Welten" ueberhaupt nicht miteinander interagieren koennen, abseits von Annihilation, aber ok, whatever.
Aber im Grossen und Ganzen ist es auf jeden Fall gut genug umgesetzt, damit man mit annehmbarer Suspension of Disbelief ein schoenes Film-Erlebnis hat (zumindest ging es mir so).

Was nun diese physikalische Spielerei ermoeglicht ist sind zum einen wirklich spektuklaere filmische Szenen, bei denen eben Teile des Geschehens rueckwaerts, andere aber vorwaerts ablaufen. Das inszeniert Nolan mit der fuer ihn typischen filmischen Finesse, manchmal bombastisch, manchmal auch schoen understated. Ist wirklich wunderbar anzuschauen.

Zum anderen ermoeglicht es eine wirklich komplexe Handlung die schon arg in Richtung Mindfuck tendiert. Man muss hoellisch aufpassen um nichts zu verpassen und ich musste auch an einigen Stellen schon nochmal kurz zurueckspulen um vollstaendig zu kapieren wie nun genau die Zusammenhaenge sind. Ich denke ich werde mir den Film auch auf jeden Fall noch ein zweites mal anschauen, denn ich bin mir sicher, man wird mindestens genauso viele kleine Details beim zweiten mal entdecken wie in Klassikern wie Fight Club.
Fuer mich hat am Ende aber dann trotzdem alles wunderbar zusammengepasst und ineinander gegriffen und ich bin am Ende ohne grosse offene Fragen aus dem Film gegangen. Das muss man bei der Handlung schon ein grosses Kompliment an die Drehbuchautoren aussprechen. Reife Leistung. :top:

Kleiner Tipp uebrigens: Ich habe mehrfach gelesen, dass Leute, die den Film gesehen haben sich beschwerten, dass der Soundmix sehr mies sei und man aufgrund der lauten Nebengeraeusche die Dialoge oft nicht versteht. Das glaube ich gerne, ist bei Nolan oefter mal ein Problem. Ich empfehle daher den Film mit guten Kopfhoerern anzuschauen. Das hab ich gemacht und hatte dann auch keine Probleme. Ist natuerilch bloed, wenn man den Film zusammen mit anderen anschauen will, aber man sollte sich sowieso eher darauf konzentrieren, dass man alles mitbekommt. :)

Also, Fazit, ich kann nachvollziehen, dass es nicht jedermanns Sache ist und die schwachen Charaktere verdienen einen Minuspunkt aber ansonsten ist es mMn mal wieder ein Nolan-Meisterwerk. Ich war begeistert und es gibt 9/10 rueckwaerts fliegende Kugeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
100 Dinge

Amüsante deutsche Komödie über die Bedeutung von Glück, Besitztum, Kritik an der Konsumgesellschaft / Kaufsucht und natürlich die altbekannte Botschaft dass Freundschaft mehr wert ist als alles Geld der Welt. David Florian Fitz ist als Regisseur und Darsteller wieder voll in seinem Element und glänzt mit seiner Art und der ungewöhnlichen Grundidee seines Films. Da sehe ich auch gern über den mir total unsympathischen Schweighöfer hinweg welcher zumindest gut mit Fitz harmoniert.

Der Fake-Zuckerberg (hier als David Zucker an präsentiert) tut hier eigentlich nicht viel zur Sache, Fitz und Schweighöfer quasseln oftmals zu gehetzt um Szenen noch witziger zu machen (was der Verständlichkeit allerdings kaum hilft) und für meinen Geschmack zeigen mir beide zu oft ihre blanken Ärsche (hab das Gefühl die sieht in gefühlt jedem zweiten ihrer Filme).

7/10 Pythons mit Wollkragen (aka männliches Glied :B)
 
Tomorrow War. Das wurde erst die Tage hier groß plakatiert und kam dann gestern bei Amazon raus.
Unerwartet gutes Actionkino! Und als ich dachte es geht dem Ende entgegen wurde ich freudig überrascht, dass der Film gerade erst halb rum ist. =)

Den Trailer lasse ich diesmal weg. Der ist super, aber spoilert auch fast alles. Deswegen reingucken lohnt sich! Ob Interesse besteht merkt man auch so schon beim Intro. ;)
Action wie zu alten Zeiten, aber angenehm modernisiert und Chris Pratt ist eh super. :)
 
Tomorrow War. Das wurde erst die Tage hier groß plakatiert und kam dann gestern bei Amazon raus.
Unerwartet gutes Actionkino! Und als ich dachte es geht dem Ende entgegen wurde ich freudig überrascht, dass der Film gerade erst halb rum ist. =)

Den Trailer lasse ich diesmal weg. Der ist super, aber spoilert auch fast alles. Deswegen reingucken lohnt sich! Ob Interesse besteht merkt man auch so schon beim Intro. ;)
Action wie zu alten Zeiten, aber angenehm modernisiert und Chris Pratt ist eh super. :)
Kann ich nur zustimmen. Beim Schluss dachte ich erst, also bis es soweit war, das die Viecher eine Selbstzucht der Menschheit waren/sind, auch wegen der Bio Forschungsanstalt und so, denn sowas fliegt doch kein Raumschiff. Wurde dann aber auch Überrascht.
Gutes Actionkino.
 
Skyfall

Nach Casino Royale das beste was die bisherigen Craig-Filme bieten, und dieser Film macht auch beim zweiten Ansehen viel her. Nach nem atemlosen Einstieg eine äußerst Spannende Angelegenheit zu sehen wie ein zerschundener 007 sich eisern zu behaupten versucht während ihm andere seinen Ruhestand nahelegen. Macht hier die größte Charakterentwicklung durch und endet dem (endgültigen) Beziehung-Höhepunkt zu seiner Chefin M.
Skyfall kokettiert auf intelligente Weise die Wechselbeziehung zwischen Agenten der alten Schule und Verbrechensbekämpfung mit heutiger Technik.

Das Moneypenny-Debüt ist ebenfalls richtig geglückt; sie sieht nicht nur verboten hübsch aus, sie darf zu Beginn auch zeigen dass sie mehr kann als nur den Bürotisch zu hüten. Fast schon schade dass sie später in Spectre keine ganz so aktive Rolle mehr spielen durfte, doch ich hoffe dass sie in Keine Zeit zu sterben nochmal ihre Chance bekommt. Naomi Harris ist dafür zu perfekt besetzt.

Javier Bardem gibt einen sehr guten Schurken der fast auf Höhe Mad Mikkelsens alias Le Chiffre steht. Und ansonsten? Die Optik sitzt, die (nach Quantum Trost wieder wesentlich übersichtlichere) Action bietet alles was das Genre-Herz verlangt, und der Soundtrack von Thomas Newman ist für mich in der Summe der Beste von den bisher vier Craig-Bonds. Hans Zimmer wird es richtig schwer haben diesen im nächsten Bond zu toppen.

9/10 alte Hasen mit neuen Tricks
 
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