Das kann auch immer nur eine Geschmacksfrage sein. Zwei Kumpel von mir finden einen Pizzadienst super, ich hab da mal mitbestellt und fand es nicht gut. Jetzt nicht grad "unterirdisch", aber ich denke mal, in deiner Region bzw. "Kreisen" wird man zu "naja, geht so..." bereits "unterirdisch" sagen
Hm erwecke ich bei Dir den Eindruck, mich in "gehobenen" Kreisen zu bewegen?

Dem ist nicht so, ich verorte mich selbst ziemlich unspektakulär in der Mittelklasse.
Aber ich lege beim Essen großen Wert auf hohe Qualität, d. h. jetzt nicht, dass die Produkte jetzt unbedingt völlig ausgefallen und überteuert sein müssen - ich esse weder Hummer, Kaviar, Austern, Trüffel, etc., sondern vielmehr, dass die Produkte einwandfrei, frisch und frei von unnötigen Zusätzen sind. Und ein "naja, geht so..." ist es in meinen Augen nicht wert, dass ich dort mehr als einmal
was esse.
Die Frage ist halt immer: wenn es einen Italiener gibt, bei dem die Pizza wirklich super ist und 8 von 10 Gourmetpunkte bekommt, aber nicht liefert, Dann muss man eben entscheiden: bestellt man die Lieferpizza, für die man nicht extra aus dem Haus muss und nimmt dafür in Kauf, dass die vielleicht ich sag mal nur 6 von 10 Gourmet-Punkten (Annahme: eine gute TK-Pizza bekommt als "Durchschnitt" 5 Punkte) bekommt? Klar: wenn die Pizza der Lieferservices nur 2-3 Punkte "gut" ist, also echt mies schmeckt, dann lässt man es lieber...
Bei "meinem" Lieferservice isses so, dass ich dem gute 7 Punkte geben würde und ICH die Pizza sogar leckerer finde als bei ca 50% der Italiener, bei denen ich in den letzten 10 Jahren in meiner Umgebung war. Und da ich keinen Bock hab, zu Fuß 10 Min mit 3-5 Pizzen durch die Gegend zu laufen, bestelle ich halt immer beim Lieferservice und nie direkt bei einem Italiener. Per Auto wäre Quatsch: da such ich bei der Rückkehr länger nen Parkplatz als ich zu Fuß unterwegs wäre, und mit Pech parke ich am Ende näher am Italiener als an meiner Wohnung...
Es ist natürlich so, dass sich (wie häufig) Deine Situation schlecht mit meiner vergleichen lässt. In meinem kleinen Odenwälder Kaff brauch' ich mit dem Auto ungefähr 5 Minuten, bis ich von Ortseingang A einmal komplett zu Ortseingang B durchgefahren bin, Parkplätze sind hier natürlich auch kein Thema. Zu meiner Lieblingspizzeria brauch ich mit dem Auto ca. 3 Minuten, zu Fuß etwa 10. So schnell ist in den meisten Fällen kein Lieferdienst. Es ist aber mittlerweile sowieso eine Seltenheit geworden, dass ich mir Pizza für zuhause bestelle, denn meistens geh' ich dann einfach gleich essen - oder ich mach sie mir eben selbst.
Also, ich hab auf keinen Fall immer die Zutaten zu Hause, vor allem den passenden Käse nicht - aber ich bin ja auch nicht Monsieur G. Ourmont
Es ist ein Mythos, dass man unbedingt einen speziellen Käse braucht, um eine leckere Pizza zuzubereiten, man kann theoretisch sogar darauf verzichten (nicht, dass *ich* das tun würde

). Ein richtig *guter* Pizzakäse ist nie "sortenrein", sondern immer eine Mischung aus verschiedenen Käsesorten. Meine "Standard"-Pizza-Mischung sieht wie folgt aus: 60% Gouda/Edamer, 30% Mozzarella, 10% Parmesan. Ist auf jeden Fall sehr lecker, aber im Prinzip kann man nach Herzenslust mischen.
Haste das Rezept für den Teig parat? Und wie machst Du die Sauce? Ich scheu ich mich btw auch vorm selber Machen aus einem anderen Grund ein wenig, nämlich die Sauce: die für EINE Pizza zu machen geht an sich gar nicht, weil die Dosen mit stückigen Tomaten oder passierten Tomaten immer mind 400ml Inhalt haben... dann "muss" man quasi am nächsten Tag Spaghetti Napoli machen
Die Rezepte sind kein Problem, als gute Orientierung kannst Du Dich hier schlau machen - denn der macht's nicht viel anders als ich:
Perfekte Pizza: Eine leckere Pizza wie beim Italiener backen.
Einziger Warnhinweis: Die Salzmenge ist viel zu übertrieben, ich hab' den Teig mal nach seinen Angaben probiert, das Ergebnis war deutlich zu salzig. Und noch ein Tipp: achte auf ein gutes Rührgerät, ein schwächliches Handrührgerät (<400W) packt eine solche Menge Teig für gewöhnlich nicht - wie ich selbst einmal leidvoll feststellen musste.
Das Rezept für die Tomatensauce ist ebenfalls recht gelungen, ich verfeinere aber immer noch etwas mit Tomatenmark und leicht karamelisierten Zwiebelstückchen, die ich dann mit Balsamico ablösche.
Wie weiter oben geschrieben, ich produziere immer größere Mengen und frier' dann ein. Denn für einmaligen Gebrauch ist der Arbeitsaufwand dann doch sehr hoch.
Edit: Ahja, Pizzastein. Pizzastein ist ein absolutes Muß. Und lasst euch bloß nicht so ein überteuertes Teil im Handel andrehen, beim nächsten Steinmetz (findet man für gewöhnlich in der Nähe von Friedhöfen) gibt's das zumeist besser & billiger.
Edit 2: Mittlerweile habe ich eine Küchenmaschine, aber seit ich mir vor ein paar Monaten dieses Powerteil gegönnt habe, brauch ich die große Maschine kaum mehr. Das Ding knetet selbst eine große Menge Hefeteig problemlos durch:
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