Nicht wirklich, obwohl ich Monalye's Aussagen schon teilweise als sehr gewagt empfunden hab. Man kann beim Thema Einwanderung und Integration wichtige Probleme ansprechen, aber bei den meisten läuft es dann halt leider schnell in der Argumentationskette auf rechtspopulistische Äußerungen hinaus, wo nicht das Verhalten des anderen das Problem ist, sondern sein Aussehen etc. gleich als Grund mirgeliefert wird.
Sie hat es ja selber angesprochen. Mit Leuten vom Balkan hat sie ein Problem, aber bei Deutschen, Franzosen etc. ist alles in Ordnung und das ist halt meiner Auffassung nach in gewisser Form rassistisch. Ich mag es einfach nicht, wenn jemandem auf Grund seines Aussehens, seiner Herkunft etc. ein gewisser Stempel aufgedrückt wird. Für mich zählt halt nur Arschloch oder kein Arschloch und da hab ich sowohl mit Deutschen als auch mit französischen Gangs (was hier gleichbedeutend mit marrokanischer Gang ist

) schon Stress gehabt, nur der Grund dass die Leute Arschlöcher sind kommt halt nicht daher, dass es Deutsche oder Marrokaner sind, sondern, surprise surprise, dass es Arschlöcher sind

Und da kann man dann überlegen, was da schief gelaufen ist...
Ich verstehe was du meinst, es ist halt schwer seine Gefühle und seine Probleme mit dieser Situation auszudrücken, bzw. davon zu erzählen, ohne gleich in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Ich erkenne das natürlich auch und hab mir deshalb schon oft die Frage gestellt, warum störte mich ein Zuzug von Westeuropäern nicht, aus Balkanländern aber immer öfter, was Bonkic sehr gut erklären konnte.
das ist doch eigentlich ziemlich einfach zu erklären.
wer bspw vom balkan oder wegen mir rumänien nach österreich oder deutschland zieht, macht das meist nicht aus spaß an der freud, sondern weil es ihn in seinem heimatland beschissen geht und er dort keine chancen sieht.
dass der zuzug aus wohlhabenderen ländern da anders aussieht, liegt doch auf der hand.
ein arzt, der aus deutschland in die schweiz zieht, nur weil er dort das doppelte verdient, ist halt immer noch ein arzt und kein armer schlucker ohne (aus-) bildung, drastisch ausgedrückt.
Von nichts auf jetzt kommt das natürlich bei mir auch nicht, ich hatte schon einschneidende Erlebnisse, wie eben zb. die von mir erzählte Situation, wo große Gruppen durch die Innenstadt laufen und uns und das Land schreiend beschimpfen. Ich hab' bei diesem Job damals unzählige Schlägereien in unserem einzigen Club weit und breit erlebt, die auch verdammt oft von Zuwanderern ausgelöst wurden. Ich hatte mal ein Mädel ins Krankenhaus gefahren, die von einem Eiswürfel am Auge getroffen wurde, die mir Rotz und Wasser heulend einiges erzählt hatte. Damals musste der Club sogar teilweise geräumt werden.... ich weiß nicht warum, aber damals war es große Mode Eiswürfelschlachten zu veranstalten, bis keine mehr ausgegeben wurden.
Einmal war ich leider sogar direkt betroffen, ich ging nichtsahnend in ein Lokal um einen Fahrgast abzuholen, wo sich gerade Zuwanderer untereinander schwer verprügelten und mich traf direkt beim Reingehen ein Aschenbecher voll am Kopf.
Das war eigentlich damals eine Zeit, in der ich total abgestumpft bin, für alle Vorfälle die sich in der Nacht so ereignen können. Als mal eine Schlägerei zwischen mindelstens 8 - 10 Typen in einer Einbahnstraße war blieb ich stehen (ich kam ja nicht vorbei), sperrte alle Türen zu und wartete ab bis ich die Lücke zum Vorbeifahren fand. Einen Typen zerrten sie ohne Hemd über den Asphalt, sein ganzer Rücken war blutig zerschürft. Keine Ahnung, ob das Einheimische waren oder nicht, was soll ich groß machen, aussteigen werd ich freilich nicht, von mir aus können die sich die Köpfe einschlagen, wenn sie es so wollen.
Schlimm war auch, als ich einen Jugendlichen mit etwa 16 Jahren in einer finsteren Ecke hinter einem Lokal fand, unansprechbar, inmitten voller Pfützen Erbrochenes. Ich hatte damals die Rettung gerufen, hab ihn mit meiner Jacke zugedeckt und musste ewig warten, bis die endlich kamen. Das war allerdings ein Einheimischer, damals war grade das Problem mit dem "Komasaufen" sehr brisant. Als erstes sprangen 2 Polizisten aus dem Rettungswagen, meine Frage warum denn das so wäre, wurde mir beantwortet, das "solche" Einsätze von der Rettung nur noch unter Polizeischutz gefahren werden. Daher dauerte es auch so lange, bis sie endlich bei uns ankamen... sie mussten ja erst mal 2 Polizisten von der Wache holen.
Ich musste damals meine kompletten Personalien und Telefonnummer angeben, wurde in der Woche darauf noch 2 mal von der Polizei angerufen, wie und wann ich den gefunden habe, blablabla.... ich will sowas nicht.
All das prägt einen, ich hab' diesen Job 7 Jahre lang ausgehalten, dann war es mir zuviel. Und eines muss ich da auch sicherlich zugestehen, das die Einheimischen teils um nichts besser waren, sie hatten halt andere Sachen drauf, die sie mir aufzulösen gaben, das fängt schon bei gewissen Sprüchen und Aussagen an. Auch sogenannte Zechpreller, die am Ende der Fahrt die Türen aufrissen und davon rannten, waren durchwegs Einheimische. Ich bin sicher sensibler beim Anblick gewisser Situationen oder Menschenansammlungen, das Erlebte bleibt da einfach im Hinterkopf.