• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Was mich gerade aufregt (der durchschnittliche PC-Zocker)

Solange sich das Bruttogehalt in angemessenen Regionen bewegt, ist das auch in Ordnung. Wenn aber ein Arbeitnehmer mit 800 Euro Brutto noch unbezahlte Überstunden leisten soll, ist das für mich pure Ausbeute. Ich arbeite selbst in leitender Position, für nen Lohn wofür andere früh nicht mal aufstehen. Und diese Klausel im Arbeitsvertrag ist auch nicht unter allen Umständen rechtens.
800 EUR Brutto ist wohl ein starkes Stück, wenn das noch der Lohn für Vollzeit ist und Überstunden nicht bezahlt werden, dann geb ich dir recht.

Was ich allerdings persönlich nicht hören kann sind Aussagen wie "dafür würden andere nicht mal aufstehen". Damit meine ich nicht dich, sondern die Leute die sowas äußern. Bevor ich den ganzen Tag voll auf der Haut liege würde ich lieber für wenig Geld arbeiten gehen ... sonst verblödet man doch völlig bzw. ist nicht mehr in der Lage einen geregelten Tagesablauf nachzugehen.
 
Was ich allerdings persönlich nicht hören kann sind Aussagen wie "dafür würden andere nicht mal aufstehen". Damit meine ich nicht dich, sondern die Leute die sowas äußern. Bevor ich den ganzen Tag voll auf der Haut liege würde ich lieber für wenig Geld arbeiten gehen ... sonst verblödet man doch völlig bzw. ist nicht mehr in der Lage einen geregelten Tagesablauf nachzugehen.

Das ist immer eine sehr zweischneidige Sache. In Punkto Verblödung hast du Recht, ohne eine tagtägliche, regelmäßige Tätigkeit droht man total aus dem Gleichgewicht zu fallen, ob es die Motivation, den Arbeitswillen oder Ähnliches betrifft.
War zwar selbst nie davon betroffen, aber das Gefühl hatte ich in meiner Wehrpflichtzeit *g*. Da stellst du so unsinniges Sachen an, denkst dass der Tag nie vorbei geht weil man kaum was Sinnvolles macht, und geistig stumpft man früher oder später total ab, wenn man nach Dienstschluss keinen entsprechenden Ausgleich schafft.
Ich kann aber auch jene verstehen, die sich weigern, für so einen Hungerlohn 'nen Finger krumm zu machen. Der Spruch "Arbeit muss sich lohnen" ist in meinen Augen nicht einfach nur ne Floskel, sondern in Zeiten des Lohndumping auch ein Satz von existenzieller Bedeutung. Was bringt es denn, wenn man sich für ein paar Kröten den Buckel krumm macht, und am Ende muss trotzdem aufgestockt werden ? Das hilft weder dem unterbezahlten Arbeitnehmer noch den Steuerzahlern.
 
800 EUR Brutto ist wohl ein starkes Stück, wenn das noch der Lohn für Vollzeit ist und Überstunden nicht bezahlt werden, dann geb ich dir recht.

Ja, Vollzeit, zwei Schichten und Sonn- und Feiertagsarbeit (keine Zuschläge!).

Was ich allerdings persönlich nicht hören kann sind Aussagen wie "dafür würden andere nicht mal aufstehen". Damit meine ich nicht dich, sondern die Leute die sowas äußern. Bevor ich den ganzen Tag voll auf der Haut liege würde ich lieber für wenig Geld arbeiten gehen ... sonst verblödet man doch völlig bzw. ist nicht mehr in der Lage einen geregelten Tagesablauf nachzugehen.

Da stimme ich Dir auch zu. Ich habe jeden Tag mit einer Gruppe von Hartz IV Empfängern zu tun (Ich habe nichts gegen Hartz IV Empfänger, es kann jeden treffen), die seit 5 oder mehr Jahren keinen Job haben. Von diesen Leuten höre ich regelmäßig diesen Satz. Deren Tagesablauf besteht aus Langweilen und Bier trinken, Arbeitsangebote werden generell abgelehnt und es gibt noch nicht einmal eine Bestrafung vom Amt dafür. Bei sowas platzt mir der Kragen :pissed:
 
Was ich allerdings persönlich nicht hören kann sind Aussagen wie "dafür würden andere nicht mal aufstehen". Damit meine ich nicht dich, sondern die Leute die sowas äußern. Bevor ich den ganzen Tag voll auf der Haut liege würde ich lieber für wenig Geld arbeiten gehen ... sonst verblödet man doch völlig bzw. ist nicht mehr in der Lage einen geregelten Tagesablauf nachzugehen.

wenn wir ernsthaft von 800 brutto bei einem full time-job reden, dann kann ich das sogar sehr gut nachvollziehen.
und würde jeder so handeln, also nicht aufstehen, dann gäb es solche ausbeuter-gehälter auch nicht.

jeder, der vollzeit arbeitet und zwar egal was (!) darf nicht nur ÜBERleben.
und ich denke, dass das nicht mal disuktabel ist.
 
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wenn wir ernsthaft von 800 brutto bei einem full time-job reden, dann kann ich das sogar sehr gut nachvollziehen.
und würde jeder so handeln, also nicht aufstehen, dann gäb es solche ausbeuter-gehälter auch nicht.

jeder, der vollzeit arbeitet und zwar egal was (!) darf nicht nur ÜBERleben.
und ich denke, dass das nicht mal disuktabel ist.
Ich denke schon das es diskutabel ist. Ich persönlich würde lieber für 800 EUR Brutto arbeiten gehen, als die ganze Zeit zu Hause zusitzen. Selbst wenn der Rest zum Leben, dafür sind 800 EUR definitiv zu wenig, vom Staat bezahlt wird.

Es gibt nunmal Berufe bzw. Berufsgruppen, hier sei Zimmermädchen und Frisöse erwähnt, wo mehr meistens nicht drin ist.

Ich geb dir Recht das mehr wünschenswert wäre ... nur woher nehmen, wenn nicht stehlen?
 
Ich denke schon das es diskutabel ist. Ich persönlich würde lieber für 800 EUR Brutto arbeiten gehen, als die ganze Zeit zu Hause zusitzen. Selbst wenn der Rest zum Leben, dafür sind 800 EUR definitiv zu wenig, vom Staat bezahlt wird.

Es ist aber keine Lösung, wenn der Staat zusätzlich in die finanzielle Pflicht genommen wird. Tariflohn-Autonomie hin oder her, die Wirtschaft darf sich nicht alles erlauben bzw. der Politik diktieren, ob und wieviel der Steuerzahler für die Wenigverdiener draufzahlen darf/muss. Und damit meine ich jetzt keine Berufe wie eben genannte Frisösen oder ähnliches. Dass selbst bei Jobs mit "normalem" Verdienstdurchschnitt vielerorts stark am Gehalt gespart wird, ist keine Seltenheit, im Gegenteil. Wenn ich in den Medien (Fernsehen, Zeitung, Internet, ...) erfahre, was da für Zustände herrschen und wie sich das in absehbarer Zukunft entwickelt, kriegt man glatt das kalte Kotzen. Da wirtschaftet sich das eigene Land herunter.
Oder findest du das als Steuerzahler betrachtet okay ? Auch wenn du selbstständig bist, musst du dich auch in die Rolle der anderen Partei hineinversetzen.
 
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Es ist aber keine Lösung, wenn der Staat zusätzlich in die finanzielle Pflicht genommen wird. Tariflohn-Autonomie hin oder her, die Wirtschaft darf sich nicht alles erlauben bzw. der Politik diktieren, ob und wieviel der Steuerzahler für die Wenigverdiener draufzahlen darf/muss. Oder findest du das als Steuerzahler betrachtet okay ? Auch wenn du selbstständig bist, musst du dich auch in die Rolle der anderen Partei hineinversetzen.
Hmm? Natürlich finde ich es nicht in Ordnung ... ich hab aus meiner persönlichen Sicht geschrieben wenn ich die Wahl hätte:

- zu Hause sitzen und auf bessere Jobs / Angebote hoffen
- arbeiten

Würde ich persönlich immer arbeiten gehen. Natürlich find ich das nicht in Ordnung wenn Leute 40 Stunden die Woche arbeiten gehen und das hinten und vorne nicht reicht. Es spricht ja nichts dagegen sich weiterhin nach anderen Jobs umzusehen ... das ist meine persönliche Einstellung, völlig losgelöst von meinem Umfeld.

Allerdings kommt jetzt wieder meine Sichtweise als Unternehmer: was dagegen machen? Ich bin mit meiner Frisöse per Du und unterhalten uns viel, ihre Frauen sind auf 30 Stunden Basis angestellt und bekommen Summe X, die ohne Zuschuss vom Staat nicht zum Überleben reicht. Nur fragt sie auch: was machen? Bei X Kunden und Y Kosten bleibt eben nur Summe Z übrig, die man für Lohn verteilen kann. Mehr ist eben nicht drin, genauso wie z.B. bei Zimmermädchen, was auch aus dem familären Umkreis kenne. Meistens beschäftigt bei "Zeitarbeitsfirmen", werden sie an Hotels verliehen und bekommen für die Arbeit einen "Hungerlohn", nämlich Summe X pro gereinigtem Zimmer etc.
 
Bei 800 Euro kann man nicht mal von Überleben sprechen, wenn man keinen Zweitverdiener hat. Macht ca. 650 Netto, bezahl davon mal Miete, Versicherungen, Essen und eventl. noch ein Fahrzeug. Ohne staatl. Unterstützung nicht machbar.

Aber das ist manchen Arbeitgebern leider immernoch egal, viele sind nur auf eigenen Profit aus. Und solange dagegen nichts unternommen wird, wird es Leute geben, die jeden Tag schuften und an der Armutsgrenze leben.

Bei X Kunden und Y Kosten bleibt eben nur Summe Z übrig, die man für Lohn verteilen kann.

Natürlich kann ein Kleinunternehmen nicht jedem Mitarbeiter 2000 Euro zahlen. Nur kenne ich genug AG die selber nicht sehr viel von Arbeit im eigenen Betrieb halten, sich lieber zurücklehnen und andere arbeiten lassen. Das bedeutet, es wird eine Arbeitskraft mehr beschäftigt als gebraucht, die Folge sind steigende Lohnkosten. Dann lieber, wenn möglich, weniger Mitarbeiter die aber ordentlich bezahlt werden. Ist eben immer von zwei Seiten zu sehen.
 
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Ich denke schon das es diskutabel ist.

damit meinte ich eigentlich nur meinen letzten satz. ;)

Ich persönlich würde lieber für 800 EUR Brutto arbeiten gehen, als die ganze Zeit zu Hause zusitzen. Selbst wenn der Rest zum Leben, dafür sind 800 EUR definitiv zu wenig, vom Staat bezahlt wird.
du hast leicht reden.
warte mal ab, bis es wo weit ist. was ich natürlich keinem wünsche.
es ist immer eine tolle sache, aus einer absolut gesicherten position heraus, mit einem job, der einem spass macht, über andere zu urteilen.
ich wäre da sehr sehr vorsichtig.

Es gibt nunmal Berufe bzw. Berufsgruppen, hier sei Zimmermädchen und Frisöse erwähnt, wo mehr meistens nicht drin ist.
ich behaupte ja nicht, dass ich für jede branche ein patentrezept habe (wie vermutlich auch kaum jemand sonst).
nur diese grundregel, die ich aufgestellt habe, MUSS gelten.
 
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Hmm? Natürlich finde ich es nicht in Ordnung ... ich hab aus meiner persönlichen Sicht geschrieben wenn ich die Wahl hätte:

- zu Hause sitzen und auf bessere Jobs / Angebote hoffen
- arbeiten

Würde ich persönlich immer arbeiten gehen. Natürlich find ich das nicht in Ordnung wenn Leute 40 Stunden die Woche arbeiten gehen und das hinten und vorne nicht reicht. Es spricht ja nichts dagegen sich weiterhin nach anderen Jobs umzusehen ... das ist meine persönliche Einstellung, völlig losgelöst von meinem Umfeld.

Allerdings kommt jetzt wieder meine Sichtweise als Unternehmer: was dagegen machen? Ich bin mit meiner Frisöse per Du und unterhalten uns viel, ihre Frauen sind auf 30 Stunden Basis angestellt und bekommen Summe X, die ohne Zuschuss vom Staat nicht zum Überleben reicht. Nur fragt sie auch: was machen? Bei X Kunden und Y Kosten bleibt eben nur Summe Z übrig, die man für Lohn verteilen kann. Mehr ist eben nicht drin, genauso wie z.B. bei Zimmermädchen, was auch aus dem familären Umkreis kenne. Meistens beschäftigt bei "Zeitarbeitsfirmen", werden sie an Hotels verliehen und bekommen für die Arbeit einen "Hungerlohn", nämlich Summe X pro gereinigtem Zimmer etc.

Du hast das mächtige Stichwort genannt: Zeitarbeitsfirmen.

Diese Unternehmensform ist pures Gift für eine an sich gesunde Wirtschaft. Vor 10, 20 Jahren war der Anteil jener Arbeitnehmer, die in solch ein Arbeitsverhältnis gelandet sind, bei weitem nicht so hoch wie heute. Und die Zahl der Betroffenen steigt, das ist ja das Erschreckende dabei. Da freut sich der große Firmenriese, der massig billige Arbeitskräfte bekommt, die Vermittlerfirma freut sich, weil diese ihre Prozente bekommt.. Nur der AN ist der Verlierer bei der ganzen Sache, weil er sich im Gegensatz zu Festangestellten mit einem Drittel weniger zufrieden geben muss (wenn nicht gar noch weniger), und das Versprechen, bei brav getaner Arbeit nach x Jahren eine Festeinstellung zu bekommen, ist selten, wenn überhaupt eine ernst gemeinte Aussage.

Sowas erkenne ich am Beispiel meiner jüngeren Schwester, die in derselben Firma als Zeitarbeitskraft arbeitet, wo ich vor 15 Jahren als Ferienjobber mehrere Sommer fast soviel verdient habe wie ein normaler Arbeiter. Damals gabs noch nicht solche Hungerlöhne, wie sie heute fast schon "Normalität" sind.
Sie arbeitet tapfer im 3-Schichtwechsel, ist selten krank, macht ihre Arbeit sehr gewissenhaft und bekommt von ihren Vorgesetzten nicht selten anerkennende Worte dafür. Aber sie macht sich auch nichts vor, den Glauben an eine feste Übernahme hat sie schon lange verloren. Immer weniger fallen auf diese Illusion rein.
 
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Du hast das mächtige Stichwort genannt: Zeitarbeitsfirmen.

Diese Unternehmensform ist pures Gift für eine an sich gesunde Wirtschaft.
Hier sollte man mMn unterscheiden, es gibt gute Firmen und es gibt schlechte Firmen. Vorallem kommt es auch auf die Branche an.
Ein Bekannter arbeitet für eine Firma die projektbezogene Auftragsarbeiten mit promovierten Akademikern für Daimler besetzt. Er meinte, ohne diese Firmen sei es mehr als schwer einen Fuß bei Daimler in die Tür zubekommen.

Fast alle Neueinstellungen laufen auf diesem Wege und sein Gehalt kann sich auch mehr als sehen lassen. Davon träumen einige Beamte. ;)

Das Problem an der ganze Sache sind weiterhin bestimmte Branchen, eine Putzkraft wird weder in Festanstellung noch bei einer Zeitarbeitsfirma wirklich viel bekommen ... darum bin ich, man mags kaum glauben, für einen Mindestlohn. Allerdings bin ich auch der Meinung das ein Mindestlohn Jobs vernichten wird in diesen Branchen, nur den Umfang vermag ich nicht zu schätzen.
 
Hier sollte man mMn unterscheiden, es gibt gute Firmen und es gibt schlechte Firmen. Vorallem kommt es auch auf die Branche an.
Ein Bekannter arbeitet für eine Firma die projektbezogene Auftragsarbeiten mit promovierten Akademikern für Daimler besetzt. Er meinte, ohne diese Firmen sei es mehr als schwer einen Fuß bei Daimler in die Tür zubekommen.

Fast alle Neueinstellungen laufen auf diesem Wege und sein Gehalt kann sich auch mehr als sehen lassen. Davon träumen einige Beamte. ;)

Das Problem an der ganze Sache sind weiterhin bestimmte Branchen, eine Putzkraft wird weder in Festanstellung noch bei einer Zeitarbeitsfirma wirklich viel bekommen ... darum bin ich, man mags kaum glauben, für einen Mindestlohn. Allerdings bin ich auch der Meinung das ein Mindestlohn Jobs vernichten wird in diesen Branchen, nur den Umfang vermag ich nicht zu schätzen.

Das Problem geht weit über die Putzkraft-Branche hinaus. Ich meinte auch mehr Berufszweige im mittleren Feld. Erst vor kurzem habe ich gelesen, was für ein Ding sich eine Amazon-Niederlassung erlaubt hat (komme jetzt nicht drauf welcher Standort das war). Festangestellte entlassen, Job-Suchende für ca. 2-3 Monate "reinschnuppern" lassen, dann wieder entlassen und die nächsten "Opfer" geangelt. Meines Wissens auch über eine Zeitarbeitsfirma. Und der Staat hat zugesehen und sogar kräftig draufgezahlt. Seitdem kaufe ich bewusst seltener bei Amazon als sonst, einfach aus Prinzip, weil das für mich ein absolutes Unding ist.
Dieses Phänomen beschränkt sich bestimmt nicht auf ganz wenige, "bestimmte Branchen". Das verbreitet sich eher wie eine Seuche. Ausnahmen wie die von dir genannten Daimler-Geschichte in allen Ehren, aber VW, Siemens und einige andere große Namen von Unternehmen gehen, wie ich erfahren habe, nicht mit demselben Vorbild voran.
 
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Hmm? Natürlich finde ich es nicht in Ordnung ... ich hab aus meiner persönlichen Sicht geschrieben wenn ich die Wahl hätte:

- zu Hause sitzen und auf bessere Jobs / Angebote hoffen
- arbeiten

Würde ich persönlich immer arbeiten gehen. Natürlich find ich das nicht in Ordnung wenn Leute 40 Stunden die Woche arbeiten gehen und das hinten und vorne nicht reicht. Es spricht ja nichts dagegen sich weiterhin nach anderen Jobs umzusehen ... das ist meine persönliche Einstellung, völlig losgelöst von meinem Umfeld. .
Das ist natürlich ehrenwert, aber dummerweise nutzen halt viele Firmen genau so eine Denkweise aus. Die bekommen damit billig Arbeitskräfte, die sogar auch noch motiviert und "ehrenhaft" sind. ch find die Einstellung solcher Arbeitslosen zwar auch nicht gut, aber ehrlich gesagt find ICH da die Denkweise der Billiglohn-Arbeitgeber viel schlimmer als wenn einer sagt "für den (Stunden)lohn geh ich nicht arbeiten". Denn wenn jeder so lobenswert denken würde wie Du, dann gäb es noch viel mehr solcher Ausnutz-Arbeitsverhältnisse.

Wenn es jetzt Dir hauptsächlich darum geht, dass man nicht "einrostet", sondern "Arbeit hat", dann würd ich sogar eher irgenwas freiwillig sozialdienstmäßiges machen, als dass ich für 40Std/Woche und nur 800€/Monat brutto den Gewinn eines Sklaventreibers in die Höhe treibe.

Aber das ist halt auch dieser beschissene Egoismus und das dumme Kurzzeitdenken. Da geht es nur um den kurzfristigen Gewinn der eigenen Firma, verbunden mit dem dummen Gedanken "hauptsache wir sind billiger als die Konkurrenz". Wenn die ganzen Billigjob-Leute aber mehr verdienen würden, könnten auch mehr Leute ihr Geld ausgeben und JEDER hätte am Ende mehr. Dann ist auch keine Sau auf Brötchen für 9 Cent angewiesen oder muss zu nem Frisör, der für nur 9,50€ die Haare schneidet, und die Firma könnte sich problemlos eine Putzkolonne für 20€/Std leisten und nicht die für 10€/Std usw.
 
damit meinte ich eigentlich nur meinen letzten satz. ;)

du hast leicht reden.
warte mal ab, bis es wo weit ist. was ich natürlich keinem wünsche.
es ist immer eine tolle sache, aus einer absolut gesicherten position heraus, mit einem job, der einem spass macht, über andere zu urteilen.
ich wäre da sehr sehr vorsichtig.

Ich sehe es absolut genau so wie Rabowke. Und ja, ich war schon 2-3 x in der Situation bei der ich lieber für ca. 700 Euro bei ner Zeitarbeitsfirma gejobbt habe anstelle von zu Hause zu sitzen und Arbeitslosen Geld zu kassieren. Und ja, ich habe aus meinem Familienkreis in der Zeit finanzielle Unterstützung bekommen.

Nur bin ich meiner festen Überzeugung heute da wo ich bin eben WEIL ich mich so verhalten habe wie ich mich habe. ;)

@sauerlandboy

Zeitarbeitsfirmen.... Gift für unsere Gesellschaft... wenn ich so etwas lese frage ich mich warum ich damals viel von Zeitarbeitsfirmen hielt und wieso ich mittlerweile seit über 10 Jahre DURCH eine ZA Firma fest angestellt bin ;) Klar verdient man wenig, aber eine Krankheit unserer Gesellschaft ist immer das Negative und nie das Positive zu betonen. als Pros fallen mir spontan ein die Möglichkeit in Bereiche reinzuschnuppern, viele verschiedene Perspektiven die man gezeigt bekommt, man kommt in Firmen rein die man sonst nur von außen sieht, und ja, eine Übernahmechance.

Wenn man merkt daß man nicht übernommen wird dann muss man eben den Mut aufbringen und die ZA Firma wechseln/ um ne neue Firma beten. AUCH DAS habe ich schon hinter mir da man mich bei AC Nielsen zwar als Programmieren gebrauchen konnte, allerdings nur ohne Festanstellung.

Also glaubs ruhig, Festanstekllungen durch ZA Firmen geschehen und ich habe dadurch meinen "Traumjob" bekommen.
 
Du und der Rest hat absolut Recht mit dem, was ihr hier schreibt. Aber das Problem ist doch bei jedem selbst zu suchen.
Wer würde gern freiwillig mehr beim Friseur bezahlen? Wer würde gerne mehr pro Hotelzimmer bezahlen damit jeder in diesem Gewerbe ordentlich entlohnt würde?

Das kannst du quer durch alle Bereiche ziehen ... der Einwand mit 'Gewinn der eigenen Firma', münz das um auf jeden Kunden bzw. Privatperson. Genau das, was du gerade bzgl. Firmen geschrieben hast, trifft 1:1 auf jeden zu.

Ich vertrete die Meinung: gehts mir gut, gehts den Angestellten gut. Gehts mir schlecht, haben meine Angestellten trotzdem einen sicheren Job und ihr Gehalt. Das man sowas natürlich nicht über Jahre hinweg durchziehen kann sollte klar sein. Trotzdem kommt in guten Zeiten erstmal die Firma & deren Finanzpolster, erst wenn das gut gefüllt ist werden die Mitarbeiter 'belohnt'.

Nur das scheinen viele eben nicht zu verstehen bzw. lehnen sich dann aus dem Fenster und motzen.
"Dickes Quartalsergebnis eingefahren und trotzdem gibts keine Sonderzahlungen!" ... Stimmt, weil erstmal Anschaffungen wie PCs, Server, Software(lizenzen), Fahrzeuge etc. vorrang haben ... das will auch bezahlt werden. ;)
 
Ja, und vor allem: wenn es bei jedem Frisör zB 5-10€ mehr kosten würde, dann würde das wohl auch jeder der üblichen Kunden zahlen. Ich mein: so oder so sind doch Leute, die sich einen Frisör leisten können, sowieso diejenigen, die auch problemlos dann halt auf 1-2 Latte pro Monat verzichten können. Dann können die auch alle 1-2 Monate beim Frisör locker ihre 5€ mehr zahlen. Und die Frisöse hat mehr Geld und wird dann vielleicht neue Kundin in der Firma, in der der Frisör-Kunde arbeitet. Win-Win nennt sich das :-D

Aber nö: lieber jeden Tag auf dem Hinweg zur Arbeit und in der Pause bei Starfucks nen Kaffee holen, als fürs Brötchen 5 Cent mehr zu zahlen.... jaja, Geiz ist geil... ;)
 
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