Im Moment haben wir allergrößte Sorge und Angst um meine jüngere Schwester.
Gestern kurz nach der Arbeit - ich war gerade auf dem Heimweg - rief mich meine Mutter (die nach der überstandenen Hüft-Op auf Kur ist) auf Handy an teilte mir mit, dass mein Schwesterchen in die Uniklinik Bochum gebracht wurde.
Total aufgelöst wie Mutter war, konnte ich mir erst gar nicht begreifen was genau passiert war.
Erst am späten Abend rief mich mein Vater an, der arg Mühe hat, einen ganzen Satz herauszubringen.
Er schilderte es mir so, dass meine Schwester bei ihm auf der Arbeit anrief und ihn bat, unverzüglich zu kommen, weil es ihr unheimlich schlecht ginge und starke Kopfschmerzen hatte. Mein Vater war wenige Minuten bei ihr. Sie lag reglos in ihrem Bett, kolabiert, um sie herum nur Erbrochenes. Hat direkt den Notarzt gerufen. Krankenwagen kam, brachte beide ins nächsten Krankenhaus. Dort Röntgenbilder gemacht.
Erste Schocknachricht: Verdacht auf Blutgerinsel oder einer geplatzten bzw. gerissenen Hirnader. Da das Krankenhaus nicht auf diesem Gebiet spezialisiert ist, wurde sie dann nach Bochum gebracht, während Vater hilflos zuhause bleiben musste.
Zum Glück hab ich heute eh einen freien Tag (ansonsten hätte ich so oder so freigenommen), so konnte ich mich unterdessen darum kümmern, unsere Verwandten und ihren Freundeskreis zu informieren. Zwischenzeitlich muss ich auch Mutter am Telefon beruhigen, da sie ja wegen der Kur überhaupt nicht vor Ort sein kann und total wahrnsinnig vor Angst ist.
Vor einer halben Stunde die letzte Info von meinen Herrn:
Spätestens 17 Uhr steht die Art und Vorgehensweise der erforderlichen OP fest, denn wie die Bochumer Experten festgestellt haben, sind mehrere (!) Äderchen im Hinterkopf geplatzt, darum ist sie nun seit vergangener Nacht im künstlichen Koma.
So eine Scheisse... Wir können nix machen und auch nicht hin, davon haben uns die Ärzte vorerst abgeraten, weil wir vor der OP ohnehin nicht zu ihr gehen dürften.
Vater und Mutter sind total am Ende, nur ich versuche einigermaßen gefasst mit der Situation umzugehen, und zu meinem eigenen Erstaunen gelingt es mir sogar.
Ich will nur hoffen dass die OP glückt und sie keine bleibenden Schäden davonträgt. Im Moment ist sie stabil, die Blutwerte sehr gut (als sie gestern noch im örtlichen Krankenhaus war, waren die Stationsärzte von dem extrem hohen Blutdruck erschrocken), aber noch nicht außer Lebensgefahr...
Ich sitzt jetzt daheim mit Frau, Kind ist im Kindergarten, und muss noch gut 4 Stunden warten, bis ich die nächsten Info-Fetzen erhalte...
Egal wie es kommt, morgen werde ich zur Arbeit fahren, meine unerledigten Arbeiten an meine Kollegin übergeben, und ab morgen Mittag Urlaub bis zum WE nehmen. Meinen Vater kann ich in der aktuellen Situation nicht allein lassen.