Das ist halt immer leicht gesagt, hier Unverständnis und Empörung gegenüber der Kirche zu zeigen, wenn es um den Tod eines kleinen Kindes geht - aber sollte man "nur" WEIL es ein Kind war dann die Regeln lockern?
Um ehrlich zu sein, finde ich es generell etwas befremdlich, im Zusammenhang mit den Wünschen Sterbender von "Regeln" zu sprechen, die eingehalten werden müssen. Aber da mag nun in einem gewissen Rahmen meine berufliche Erfahrung im Zusammenhang mit Sterbebegleitung eine Rolle spielen. Auch dort muss man manchmal von Regeln abweichen.
Außerdem war das immer eine Erfahrung für mich, die mich halt etwas ehrfürchtiger hat werden lassen.
Ich finde es halt etwas "fies" zu sagen, dass ein Christ, der einen von der Norm abweichenden Grabstein haben möchte, sich auf einem nicht-christlichen Friedhof begraben lassen muss. Er hat ja unter Umständen dennoch seinen Glauben gelebt und es sozusagen "verdient" einen entsprechenden Ruheplatz zu bekommen.
Auf der anderen Seite kann ich es auch irgendwie wieder nachvollziehen. Wenn jemand auf die Idee käme, als letzten Wunsch das Bildnis der nackten Pam Anderson als Figur für seinen Grabplatz zu äußern, ist das vielleicht nicht ganz passend.
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Allerdings ist so etwas Extremes wahrscheinlich eher die Ausnahme.
Ich sage es noch einmal so: ich glaube, das ist auch etwas mit unserer Kultur und dem damit verbundenen Umgang mit dem Tod verbunden. Ich persönlich bin immer beeindruckt davon, wenn nicht nur getrauert wird, sondern der Verstorbene in gelöster Stimmung gefeiert und geehrt wird (Shadows "Partyplatz"
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), aber das ist halt etwas schwierig, mit den bei uns gängigeren "Trauertraditionen".