Mich regt gerade diese deutsche ignorante, selbstgefällige, überhebliche Lmaa-Mentalität und Politik-Verdrossengeit auf.
160.000 Menschen waren
bundesweit bei den Anti-Atom-Demo's heute. Wenn man sich überlegt, welch geringer Prozentanteil sich Gedanken um die eigene Gesundheit, die der künftigeren Generationen unmacht ist das echt erschreckend. Ich war in Erfurt dabei und hier waren es 1.000 Demonstranten aus allen Schichten und in jedem Alter (Rentner, Familien, Gewerkschafter, Ärzte, Jugendliche, Parteimitglieder etc.). Es war garantiert die größte Anti-Atom-Demo die Erfurt je gesehen hat und ich bin froh, dass es doch relativ viele waren auch wenn das Ziel 10.000 waren. Aber von
2.236.000 Thüringer Einwohnern ist diese Zahl trotzdem einfach nur traurig. Die Menschen gehen lieber alle zu anderen Straßenfesten, sonnen sich, gehen gemütlich shoppen oder vergnügen sich sonst irgendwo anders. Ok, die die am Samstag arbeiten müssen haben natürlich mein Verständnis und Mitgefühl aber die anderen Ausreden zählen einfach nicht. Und da schließe ich meine Familie mit ein. Ich sehe es ja in der Familie und auf Arbeit: Im Prinzip ist doch die Mehrheit gegen Atomkraft aber manche sind sich selbst da (noch) total unschlüssig. So richtig will sich fast keiner zu irgendetwas bekennnen. Aber es interessiert sie auch nicht so, dass sie sich mal informieren und etwas dagegen unternehmen würden. Einfach nur traurig.
Und dann gibt es noch die Leute, die mir (mit meinem "Atomkraft? Nein Danke!"-T-Shirt) zurufen "Atomkraft - ja bitte". Und solche Leute haben haben Kinder in die Welt gesetzt. Anscheinend wachen alle diese Leute erst auf, wenn es zu spät ist. Wie singt schon Fettes Brot:
"Sowas kann uns nie passieren und was wäre wenn doch?"
Selbst Fukushima hat nicht wachgerüttelt. Dort bedroht jetzt ein
Taifun das zerstörte AKW. Erst wenn ein globaler Atomkrieg ausbricht oder ein Atomkraftwerk direkt vor der Haustür explodiert, werden sie geläutert. Nur dann ist es zu spät und zwar für alle. Viel Spaß in einer Welt à la "Fallout 3". Den noch
100.000e Jahre strahlenden Atommüll brauch ich ja gar nicht erst zu erwähnen.
Und wer der Meinung ist, dass Demo's und Petitionen nichts bringen dem seien die folgenden Zitate ans Herz gelegt:
- "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Bertolt Brecht)
- "Denn wer nicht mehr versucht zu kämpfen – kann nur verlieren" (Textzeile aus "Deine Schuld" von Die Ärzte)
- "Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht, sondern, weil wir es nicht wagen ist es unerreichbar."
- "Höre nie auf, anzufangen. Fange nie an aufzuhören!"
So das waren meine Worte zum Samstag, den 28.05.2011. Ich bin ja sonst nicht so mitteilsam und mich regt so schnell nichts auf, aber das musste ich jetzt erstmal niederschreiben.