Heißt das aber im Umkehrschluss nicht, dass letztlich jede in Auftrag gegebene Studie NICHT neutral ist, da immer jemand dahintersteckt, der natürlich seine ganz eigene politische Agenda verfolgt?
Eine Umfrage kann aber durchaus auch völlig neutral sein, auch wenn eine Partei sie "beauftragt" hat.
Ich meine: was, wenn eine Umfrage, was das "parteiische" angeht, wirklich absolut nicht zu beanstanden ist und die "auftraggebende" Partei oder auch andere Partien sie einfach nur als Basis für ihre Überlegungen nutzen möchten, was sie in der Zukunft tun können - und wenn die Ergebnisse, wie aktuell, ziemlich erschreckend sind, wurde halt auch die Presse drauf aufmerksam und thematisiert es im Gegensatz zu einer Umfrage, die "normal" ausfällt, stärker? Das sollte man ja nicht komplett ausschließen.
Zumal es ja auch hier aktuell einen klaren Trend gibt, da diese Umfrage wiederholt gemacht wurde und die Ergebnisse, was die Fremdenfeindlichkeit angeht, klar schlechter werden. Da müsste man ja dann schon klare Manipulation unterstellen, wenn man das nicht wahrhaben will. Ob das Ausmaß dann wirklich so stark ist oder durch die Art der Fragen und Auswertung vlt übertrieben ist, das ist dann eine andere Frage.
Zudem: Wenn die Partien komplett auf ihre Agenda aus wären, könnten sie auch ja auch irgendwelche Ergebnisse erfinden... dazu braucht man dann keine Stiftung. In aller Regel "melden" Interessengruppen aber die Umfragen/Studien, die nicht so gut zu deren Agenda passen, einfach lieber erst gar nicht, und die, die passen, werden "gepusht" - und oft werden auch nur Teile einer Umfrage, die gut passen, in den Fokus gerückt. das heißt aber nicht automatisch, dass die Umfragen/Studien rein "handwerklich" manipuliert sein müssen. Man muss aber eben genau hinsehen und immer kritisch schauen, wer dann welche Details veröffentlicht und was dahinterstecken kann - aber wie gesagt: Die Umfrage an sich muss ja nicht falsch sein.
Was oft passiert ist, dass man aber in den Zusammenfassungen bei weitem nicht alles mitbekommt, was relevant wäre - ich hasse es zb, wenn der Anschein erweckt wird, dass man nur ja/nein zu EINER Frage sagen konnte, obwohl es keinen Sinn ergibt. zB wenn es heißt "X Prozent der Deutschen ausländerfeindlich", dann basiert das natürlich auf etlichen Fragen, bei denen die Befragten möglichst nicht merken, zu welcher Einstufung die Antworten führen - da wurde aber ja nicht in einer Fußgängerzone gefragt "Hallo, sind sie ausländerfeindlich? Kreuzen sie bitte an: Ja, nein, ein bisschen oder sorry, bin Ausländer?"
Aber als Meldung kommt dann eben diese EINE Interpretation, was man auch durchaus verstehen kann, da man ja auch keine 50Min-Sondersendung machen kann, die alle Aspekte durchleuchtet...
Beispiel: Man befragt 3000 Leute, ob sie ein Problem damit hätten, wenn Muslime als neue Nachbarn dazukommen, und es gibt 4 Antworten: "Ja!" und "Ein bisschen" und "Eher nein, außer bei Extremisten." sowie "Auf keinen Fall, sie sind willkommen!". Nehmen wir, pro Frage würden je 25% der Befragten zustimmen, dann würde die GLEICHE Umfrage, wenn man als Ergebnis nur die EINE Frage "Sind die Deutschen islamophob?" herauszieht, wie folgt aussehen:
Grüne: 75% der Deutschen sind islamophob!
SPD/CDU: 50% der Deutschen sind islamophob.
AfD: Nur 25% der Deutschen sind islamophob!
Denn je nach dem, wie man politisch drauf ist, interpretiert man vor allem die mittleren Antwortoptionen als islamophob oder eben nicht... und das ist sogar eine winzige Umfrage - die meisten Umfragen basieren auf viel mehr Fragen mit mehreren Antwortoptionen und/oder Einstufungen von 1 bis 10, und daraus wird dann nach langem hin und her oft nur EINE ja/nein-Aussage rausgezogen....
zb die aktuelle Umfrage: sind es WIRKLICH 50%, die meinen, dass Geheimorganisationen mit dabei sind? Oder ist es vlt "nur" so, dass 50% der Befragten Antworten gegeben haben, die nicht GANZ den Schluss zulassen "ich bin 100% sicher, dass es nirgends auch nur den Hauch von geheimen Gremien/Bünden gibt" ? Dazu müsste man die genauen Fragen kennen, und auch wissen, ob wirklich "Geheimorganisationen" gemeint sind oder vlt auch "nur" so was wie "geheime Absprachen"... nachher stellt sich raus, dass "nur" 10% der Leute überzeugt davon sind, dass es geheime Strippenzieher gibt.
Was ich allgemein btw gut finde ist, dass meiner Wahrnehmung idr in den Medien immer gesagt wird "laut einer Studie der XY-Stiftung" und oft auch "... der Partei Z nahestehenden XY-Stiftung" - sogar zB bei NTV, die zu Bertelsmann (wie auch RTL, Vox usw.) gehören, wird bei einer News auf Basis einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung gesagt, woher die Umfrage stammt. Seriöse Medien versuchen eben, transparent zu sein.
Und ja, ich selbst sehe sowas immer sehr kritisch. "Wer zahlt, schafft an."
Als wirklich seriös erachte ich eigentlich nur zu 100% unabhängige Studien (die z. B. aus öffentlichen Fördermitteln bezahlt werden, *ohne* dass Parteien darauf Einfluss haben).
öffentliche Fördermittel? ^^ Dann sind die ja gleich von der KOMPLETTEN politischen Elite abhängig!!!!!!!!1111eineinself