Wobei mich in dem Falle aber auch interessieren würde:
- Wie schnell war der Radfahrer unterwegs?
spielt keine Rolle. Ein Radfahrer darf genauso schnell fahren wie ein Motorrad oder so. Ein Autofahrer muss halt lang genug schauen um zu sehen, wie schnell ein Zweirad (auch Motorrad) ist. Natürlich ist es gefährlicher, wenn man schnell fährt und DANN was passiert. Aber für die Schuld spielt es keine Rolle, außer er wäre vlt in ner 30er Zone 40-50 gefahren.
Gerade in Zeiten, wo völlig unsportlich wirkende und auch viele Ältere "Dank" Akku-Support viel schneller fahren, als man ahnt, muss man noch mehr aufpassen.
- Hatte er einen Fahrradhelm auf?
mit Helm ist man definitiv klüger unterwegs.
- War er bei besagter Unfallzeit gut zu sehen (Fahrradbeleuchtung, Reflektionsweste)?
naja, ne Weste muss man nun echt nicht tragen. Aber ohne Licht wäre er dann selber Schuld gewesen. Da sollte man gar nicht fahren oder maximal langsam "dahingurken" auf Wegen, wo viel Platz ist, so dass man nicht anders unterwegs ist als zB ein Jogger und jederzeit innerhalb von 1m anhalten kann.
Folgende Information (aus dem Link zu entnehmen) sollte man diesbezüglich nicht vernachlässigen:
"Im Jahr 2015 verunglückten laut Statistischem Bundesamt 78.176 Fahrradfahrer. Für rund 383 von ihnen endete der Unfall tödlich - in etwa zwei Dritteln dieser Fälle hatten die Radfahrer den Unfall verursacht."
und was soll uns das sagen? Da kann man an sich keinerlei Schlüsse draus ziehen. 1/3, wo klar ein anderer Schuld war, ist ebenfalls nicht gut. Was interessant wäre: an wie vielen dieser Unfälle war denn ÜBERHAUPT ein anderer mitbeteiligt? An wie vielen war es ein stärkerer Verkehrsteilnehmer? Viele tödliche Unfälle passieren ja, weil einer "einfach so" stürzt, oder weil der Zusammenstoß mit einem Fußgänger oder anderem Radfahrer erfolgt.
Ich bin in Köln viel per Rad und Auto unterwegs, und wenn ich nicht mit der Dummheit anderer rechnen würde, hätte ich jedes Jahr mind 6 Radfahrer überfahren und würde selber 2x im Monat als Radfahrer unter die Räder kommen. Die WEITE Mehrheit der Verkehrsteilnehmer ist aber völlig in Ordnung. Es fällt halt auf, wenn dann EINER Scheiße baut. Da stehen 10 Radfahrer an der Ampel, und einer fährt bei Rot einfach drüber ohne zu schauen - und schon heißt es "DIE Radfahrer!" - oder man fährt per Rad über 20 Kreuzungen, 19 mal passen die Autofahrer auf und lassen einen durch, 1x biegt einer blind ab - und schon heißt es "DIESE Autofahrer!!!!"
Ein wenig mehr Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und weniger Vorurteile würden da allen gut tun, nicht nur beim Straßenverkehr. Ich lasse oft mal einen anderen Autofahrer durch, obwohl ich nicht müsste, und bin sicher, dass der dann beim nächstem Mal im Zweifel auch einen anderen durchlässt usw. usw. - das hat IMHO einen positiven Effekt auf ALLE, je mehr das machen. Wenn aber alle immer nur stur auf ihr "Recht" pochen, dann führt das nur zu Unmut, und der Benachteiligte "rächt" sich dann an einem anderen usw usw - das ist so was von dämlich, aber so sind leider die meisten heutzutage...
Beispiel: man will links abbiegen, steht auf der Kreuzung, Gegenverkehr. Der Gegenverkehr staut sich aber (aus Sicht des Gegenverkehrs) nach der Kreuzung, und anstatt dass der nächste mir entgegenkommende mich dann abbiegen lässt, fährt er weiter (weil er ja darf, der dumme Hund....) und steht mitten auf der Kreuzung - was soll bitte SO eine Scheiße? Oder auch Stau, einer aus einer Nebenstraße will abbiegen. Da machen die meisten dann die Straße zu anstatt den EINEN vorzulassen - als ob EIN Auto mehr im Stau dann denjenigen später ankommen ließe... manche Leute sind entweder dumm oder einfach nur egoistische Schweinehunde.
@Rabowke: naja, es macht schon einen Unterschied. Für die einen als Contra gegen den Fahrer: angeberischer reicher Schnösel im Sportwagen
für die anderen als Pro für den Fahrer: aus einem Sportwagen heraus kann man AFAIK idR deutlicher schwieriger nach hinten schauen, d.h. kann sein, dass der in den Seitenspiegel schaute, aber keine Chance hatte, auch noch korrekt zurückzuschauen...