Kurz und knapp: Wenn auf dem Beipackzettel steht "Kann die Fahrfähigkeit beeinflussen" und derjenige fährt a) bescheiden und es kann b) die Medikamentennutzung nachgewiesen werden würde ich das ahnden. Ansonsten bin ich bei fehlender Nachweislage bei Dir.
Es gibt Medikamente, die ganz klar dazu führen, dass man nicht fahren sollte - und das ist auch schon jetzt dann so, dass Du dann dran bist, wenn du trotzdem fährst und was passiert oder du auffällig unsicher fährst.
Das Problem ist: wenn bei einer Arznei nur bei sehr wenigen etwas auftritt, was man vorsichtshalber unter diese Empfehlung fällt, schreibt es der Hersteller es vorsichtshalber rein, damit er rechtlich nicht "mitschuld" sein kann im Falle eines Unfalles. Als Nebenwirkungen müssen sogar Dinge erwähnt werden, die nur bei einem einzigen von 10.000 Probanden auftreten - da würde es aber keinen Sinn machen, selbst dieses Medikament dann für Autofahrer zu "verbieten", denn es ist eine extrem kleine Wahrscheinlichkeit, dass jemand zu diesen 0,1 Promille Betroffenen gehört, dann fährt UND nur wegen der evlt. kleinen Beeinträchtigung ein Unfall passiert. Wenn man DAS trotzdem verbieten will, müsste man konsequenterweise auch noch weitere Dinge verbieten wie eben zB nicht direkt nach nem Essen zu fahren oder so was
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Daher halte ich das für völlig unpraktikabel, außer es sind wirklich nur die Medikamente gemeint, die bei sehr vielen Leuten ganz klar Auswirkungen haben, z.B. dass man sich nach einer Vollnarkose frühstens 24h später wieder ans Steuer setzen sollte oder so - aber DIE Fälle sind ja eben schon jetzt geregelt, nur nicht für eine normale "allgemeine Verkehrskontrolle"
Vor allem: es gibt ja auch noch dutzende Fälle, in denen jedes Medikament für sich harmlos ist, aber in der Kombi, wenn man 2-3 einnimmt, vlt zb den Blutdruck so sehr senken, dass einem von 10.000 Leuten schwummrig werden könnte, was ja gefährlich sein kann, wenn derjenige das nicht rechtzeitig merkt. Wie will man diese Fälle dann noch abdecken?