• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Was mich gerade aufregt (der durchschnittliche PC-Zocker)

Den Eindruck gewinne ich aber nun absolut nicht.

tja, das nennt man dann wohl selektive wahrnehmung.
bild und co. vermitteln ja bewusst ein anderes bild von der realität.

natürlich haben statistiken auch ihre schwächen.
wann wird ein tötungsdelikt überhaupt als solches erkannt?
wie ist die anzeigequote (allerdings eher bei anderen, insbesondere sexual-, delikten relevant)?

aber die tendenz ist ganz klar: in deutschland gibt es immer weniger gewalt und verbrechen im allgemeinen.
das heißt nicht zwangsläufig, dass 'der deutsche' friedlicher geworden wäre. der rückgang liegt zu einem großen teil wohl (spekulativ) in der demografie begründet.

btw stammt dieses zitat nicht von churchill. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau wie Bonkic es sagte, ist die Wahrnehmung bei der Öffentlichkeit über Gewalt allgemein verzerrt. Was die Statistiken und die Polizei hergeben ist, dass es immer weniger Gewalttaten gibt, aber dass bei mehr Fällen - WENN es "abgeht" - die Gewalt stärker eskaliert bzw. bei den krassen Fällen es dann eher ausartet als früher. Und die Medien greifen so was viel öfter auf bzw. berichten ausführlicher, auch ganz simpel deswegen, weil es immer mehr Medien gibt und man sich im Konkurrenzkampf eher die Aufsehen erregenden Dinge raussucht. Damit meine ich selbstverständlich nicht die Fälle, in denen sogar jemand stirbt - über so was MUSS berichtet werden. Aber es wird teils geradezu nach "Jugendgewalt" gesucht, und sobald etwas passendes passiert, geht es los - wie eben der schon vorher von mir erwähnte Fall, bei dem sich kurz danach herausstellte, dass es doch kein Gewalt-Teenie war, sondern dass das "Opfer" selber aggressiv war und angriff und der "Täter" in Notwehr handelte.

Ich selber kenne zB 3 Fälle im Bekanntenkreis, wo jemand "verprügelt" wurde. Einmal wegen einer Jacke (Stichwort "Abziehen" ) , einmal weil zwei Typen sich beleidigt fühlten, da sich ein Bekannter von mir beim Burger King vorgedrängelt haben soll. Dem haben die aufgelauert und dann, als er sein Rad aufschließen wollte, verprügelt. Darüber gab es nicht mal eine Zeitungs-Randnotiz. Wann das war? Das mit der Jacke vor 25, das mit dem Verprügeln vor 20 Jahren... Heutzutage wäre dieser Fall sicher zumindest als Kurzmeldung in der Zeitung gewesen.

Oder der aktuelle Mord/Totschlag im Supermarkt: so was gab es auch vor 50 Jahren, 40 Jahren, 30 Jahren... das wäre auch kein Beweis für eine höhere Gewalt in unserer Gesellschaft. Auch dass Leute "zusammengetreten" wurden gab es quasi schon immer, das hab ich neben dem einen Fall meines Bekannten auch während meiner Schulzeit immer wieder von anderen gehört, wenn sich die oder Freunde von denen mit irgendwelchen anderen in die Haare kriegten. Die Frage ist nur: wie oft passiert das? Und da ist es eben so, dass es seltener passiert, aber WENN es krasser wird, dann häufiger sehr krass. Meinen Kumpel zB haben die beiden Täter jeweils 3-4 Schläge und einen Tritt in den Magen verpasst - heute wäre das Risiko vielleicht größer, dass die dem auch noch ein paar Mal gegen den Kopf getreten hätten.
 
tja, das nennt man dann wohl selektive wahrnehmung.
bild und co. vermitteln ja bewusst ein anderes bild von der realität.

natürlich haben statistiken auch ihre schwächen.
wann wird ein tötungsdelikt überhaupt als solches erkannt?
wie ist die anzeigequote (allerdings eher bei anderen, insbesondere sexual-, delikten relevant)?

aber die tendenz ist ganz klar: in deutschland gibt es immer weniger gewalt und verbrechen im allgemeinen.
das heißt nicht zwangsläufig, dass 'der deutsche' friedlicher geworden wäre. der rückgang liegt zu einem großen teil wohl (spekulativ) in der demografie begründet.

btw stammt dieses zitat nicht von churchill. ;)

Das hat nix mit Bild, RTL 2 oder ähnlichem zu tun. Das auf dieses Niveau zu schieben ist bequem aber vollkommen an der Realität vorbei. Die Bild kann auch nur exxzessiv über etwas berichten, das irgendwo stattgefunden hat. Daß diese die Story breitwalzt und ausschmückt ist klar und nix neues. Das ändert aber nichts am Grundkonsens.

Das hat nur mit den tatsächlichen Nachrichten zu tun. Oder Sendungen wie XY, Kripo Live und wie sie alle heißen. Wenn man diese Sendungen verfolgt, bekommt man leider viel zu häufig solche Verbrechen "serviert". Und da ergibt sich für mich ein Bild, daß die Zahl der Gewalttaten in den letzten Jahren (seit den 90er Jahren) entweder stark gestiegen ist oder die Berichterstattung exzessiver informiert (was ich aber wiederum nicht wirklich glaube, denn damals wurden schon solche Fälle regelmäßig ausgeschlachtet). Aber so viele Fälle von: "Ehemann tötet in Trennung befindliche Ehefrau und/oder Kinder", "Mutter tötet Neugeborene", "Überfall mit Todesfolge", "Ehrenmorde", "Irrer stürmt bewaffnet in Arbeitsamt" u.s.w. gab es früher nicht.
 
Aber so viele Fälle von: "Ehemann tötet in Trennung befindliche Ehefrau und/oder Kinder", "Mutter tötet Neugeborene", "Überfall mit Todesfolge", "Ehrenmorde", "Irrer stürmt bewaffnet in Arbeitsamt" u.s.w. gab es früher nicht.
Bestimmte Taten gab es naturgemäß früher nicht oder seltener - allein die BEZEICHNUNG Ehrenmord ist ja noch relativ neu, und Ehrenmorde wiederum sind ein Phänomen einer Bevölkerungsgruppe, die es vor 20-30 einfach viel seltener gab: extrem traditionalistische, meist ungebildete Leute aus massiv patriarchistischen Gesellschaften, die deutsche Gesetze nicht akzeptieren und in einer eigenen Welt leben. Das sind nur wenige, aber es reicht ja, wenn es 1000 Leute sind und dort dann pro Jahr einer von Tausend so einen Mord begeht, damit man jedes Jahr einen solchen Fall hat. Aber selbst da gab es sicher auch früher schon immer wieder Mal Fälle - nur wurden die nicht als "Ehrenmorde" durch die Medien getrieben, weil man sie auch seitens der Behörden gar nicht als solche erkennen konnte. Man wusste damals ganz einfach nichts darüber. Da war so was einfach "nur" ein Totschlag bei einem Streit oder so.

Oder Kindstötungen von Müttern: die gab es auch schon immer - ob es wirklich heute MEHR sind, weiß ich nicht, aber definitiv hat man solche Fälle früher auch häufiger unter den Teppich gekehrt hat, weil es den Verwandten oder sogar dem ganzen "Dorf" zu peinlich war, dass eine solche Person unter ihnen lebt.

Und das mit Arbeitsamt-Angriffen: da gab es nun wirklich ein paar Fälle, aber insgesamt waren es nur sehr wenige - wenn du es auf die Gesamtzahl an Morden/Tötungen beziehst, spielen diese Fälle statistisch keinerlei Rolle - sie sind aber eben spektakulär. Und weil die Angst mancher vor Arbeitslosigkeit&co erst jetzt immer größer wird, gab es solche krassen Fälle in Arbeitsämtern früher vielleicht nicht.

Aber Familienmorde / Eifersuchtsmorde? Also bitte, die gab es nun wirklich schon immer...

Nur nebenbei: 1964 tötete Walter Seifert in einer Schule in Köln-Volkhoven acht Kinder - DIE WELT die Welt ist nicht erst seit 5-6 Jahren brutal...
 
gab es -meiner irrigen meinung nach- früher nicht.

so stimmts. ;)
sorry, aber du liegst halt einfach völlig daneben.
das ist allerdings auch nicht weiter erstaunlich. die gesellschaft ist, was dieses thema angeht, mehrheitlich falsch bzw unzureichend informiert. frag die leute auf der straße und mindestens 90% werden antworten, dass es immer schlimmer wird.

und natürlich tragen da die medien, insbesondere bild und co., eine mitschuld.
auch politiker, die alarmistische parolen dreschen, tragen mitschuld.
mit angst lässt sich quote machen (gilt für politik und medien gleichermaßen), auch und gerade bei den vielen älteren leuten, die es nun einmal in deutschland gibt.

was herb sagt, scheint übrigens auch zu stimmen. will ich nicht verhehlen.
es gibt fälle von exzessiver jugendgewalt, die es so früher wohl nicht oder zumindest (noch) seltener gab.
das sind aber auch ganz krasse ausnahmen und als solche sollte man sie auch behandeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Früher" saßt du ja auch im Sozialismus rum. Da wurde über sowas nicht berichtet. :finger:

ach, michaelg ist ossi?
in der tat, ist da sogar was dran.
in der ddr wurden vebrechen gerne mal unter den teppich gekehrt, um die illusion einer homogenen gesellschaft zu erhalten.
 
"Früher" saßt du ja auch im Sozialismus rum. Da wurde über sowas nicht berichtet. :finger:

Wir hatten auch Morde. Ich erinnere da nur mal an den legendären Kreuzworträtsel-Mörder. Oder den einen jungen Mehrfachmörder Emil Hagedorn, der 1972 als letzter Täter in der DDR hingerichtet wurde (Genickschuß). Und klar, gerade im Osten wurden die Morde/Straftaten sehr unter dem Tisch gekehrt.

Aber ich hab wirklich den Eindruck daß a) die Gewaltbereitschaft gestiegen ist (auch bei Einbrechern, die früher lieber das weite gesucht haben) und b) wenn es dann soweit ist, daß es dann richtig losgeht. Und die Tötungen in Beziehungssituationen kommen mir auch so vor als wäre deren Zahl deutlich gestiegen. Aber ohne wirklich belastbare Zahlen sicher nicht nachweisbar. Und kommt mir bitte nicht mit der Kriminalstatistik, die bei weitem nicht alles erfaßt.
 
Mit der Wahrnehmung ist es nicht einfach. Man kann sogar Aussagen von Polizeibeamten (sogar hohen Tieren) lesen, die überzeugt behaupten, die Kriminalität habe zugenommen. Die Statistik widerspricht dem halt trotzdem ganz klar.
Angezeigt wird sicher eher mehr als früher. Gerade bei Gewalt in der Familie. Früher gab's dafür mehr soziale Kontrolle durch Freunde, Bekannte und die größere Familie.
 
Aber ich hab wirklich den Eindruck daß a) die Gewaltbereitschaft gestiegen ist (auch bei Einbrechern, die früher lieber das weite gesucht haben) und b) wenn es dann soweit ist, daß es dann richtig losgeht. Und die Tötungen in Beziehungssituationen kommen mir auch so vor als wäre deren Zahl deutlich gestiegen. Aber ohne wirklich belastbare Zahlen sicher nicht nachweisbar. Und kommt mir bitte nicht mit der Kriminalstatistik, die bei weitem nicht alles erfaßt.
Was man auf jeden Fall sagen kann ist die Tatsache, dass man sich trotz vermeintlich gesunkener Gewaltverbrechen (nach Statistik) nicht zu sicher fühlen sollte.
Vergessen wir mal nicht die vermehrte braune Bewegung (Köln, schon vergessen?), Sexualstraftaten, Misshandlung von Kindern, ect... Es muss ja nicht unbedingt auf Mord hinauslaufen, aber von einer allgemeinen Verbesserung würde ich nicht sprechen.
 
Die braunen sind das eine Thema. Die Linksextremen sind aber keinen Deut besser. Und was das Thema Fußball und die Hooligan-Szene sind auch ein Thema. Auch die Gewalt gegen Kinder (egal ob von den eigenen oder den Zieh-Eltern). Oder auch gegenseitig unter den Jugendlichen. Und das Schrumpfen der Polizei und die Beschneidung deren Budgets ist auch nicht gerade hilfreich für eine Verbesserung der Situation.
 
Kurze Zusammenfassung ;)

Wenn sich der Himmel am Tage verdunkelt
Die letzten Vögel zum Horizont fliehen
Wenn Stürme und Flutkatastrophen wütend über das Land hinweg ziehen
Naht der Erden Rache wie Feuer und Glut
Luft wird zu Asche und Wasser zu Blut

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ehrlich gesagt schenke ich da dann doch lieber der kriminalstatistik glauben, als deiner intuition. ;)

Dann solltest Du aber mal die Statistik lesen. :-D
Sorry für den doofen Spruch, aber wenn Du Dir die aktuelle PKS 2013 ansiehst, siehst Du schnell, dass die Zahl der Gewalttaten seit 1999 kontinuierlich gestiegen ist, bis zu einem Maximum 2007/2008 und seitdem wieder am Sinken ist. Im Bereich "leichte vorsätzliche Körperverletzung" ist sie allerdings kontinuierlich von ehemals 250,000 Fällen auf mittlerweile ca. 380,000 Fälle angestiegen. (S. 20)

Ich möchte zwar nicht soweit gehen und die "grundsätzliche Verrohung der Gesellschaft" heraufbeschwören, aber eine Tendenz ist imho schon erkennbar.

Wen's im Detail interessiert:

BKA Polizeiliche Kriminalstatistik
 
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