• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Was mich gerade aufregt (der durchschnittliche PC-Zocker)

Warum sollte man NICHT darüber intensiv berichten?

Ja, aber warum bringen die miesen Betroffenheitsnachrichten das ERST JETZT?
Warum erst wenn man billig Quote machen kann und nicht bei anderen Fällen
So ist das gebahren der Nachrichten doch schon reichlich heuchlerisch
 
Ja, aber warum bringen die miesen Betroffenheitsnachrichten das ERST JETZT?
Warum erst wenn man billig Quote machen kann und nicht bei anderen Fällen
So ist das gebahren der Nachrichten doch schon reichlich heuchlerisch

Öhm...Dominik Brunner hat zB eine eigene Themenseite bei Spiegel online.
Der Fall hat die Menschen doch genauso bewegt aufgrund der Brutalität, mitsamt Verdienstkreuz und großer, prominent besetzter Gedenkfeier.

So schnell vergisst man...
 
@ "warum sollte man nicht berichten? " - ich hab doch extra geschrieben, dass man meinen Text genau lesen soll :B mit geht es um den UNTERSCHIED zwischen diesem Fall und zig anderen von der Sachlage her gleichen Fällen, über die nicht mal ansatzweise so berichtet wird. Und es hat sich halt nun hier auch verselbstständigt: WEIL das Mädchen so hübsch und unschuldig war, sind viel mehr Leute unterwegs als zb bei Brunner, über den ja auch berichtet wurde, und dann "müssen" die Medien natürlich auch wiederum berichten, wie viele allein vor dem Krankenhaus stehen usw.

Die Berichterstattung bei Brunner zB war da absolut angemessen, wobei der Fall nochmal ganz anders war: der hatte sich bewusst mit den Jugendlichen angelegt, sogar einen von denen selber geschlagen, und wurde DANN richtig "zusammengetreten" - das war damals dann auch DAS Paradebeispiel für "Gewaltjugendliche", die in Rage wie ein Tier auf ihr Opfer einprügeln.


@Boxer: das höre ich zum ersten Mal, welche Quelle sagt das denn? Per Google finde ich keine einzige News mit Tugce + Boxer... ^^ Nachher ist das nur eine von diesem Meldungen, wo man händeringend nach noch mehr Gründen sucht, die Schuld zu verstärken, und in Wahrheit hat der nur ab und an ein bisschen Boxsacktraining gemacht... oder es ist sogar nur eines der vielen Facebook-Gerüchte, das man dann gerne annimmt ^^ FALLS es stimmt UND er ein wirklich "gut ausgebildeter" Boxer war, dann ändert sich die Lage etwas, aber auch da halte ich es für Quatsch, dass ein junger Kerl, der als Hobby boxt und keine Hühne ist, damit rechnen muss oder es gar bewusst in Kauf nahm, sein Opfer zu töten. Zumal ja auch nicht klar ist, ob der Schlag oder der Sturz die Verletzung verursachte.
 
Ja, aber warum bringen die miesen Betroffenheitsnachrichten das ERST JETZT?
Warum erst wenn man billig Quote machen kann und nicht bei anderen Fällen
So ist das gebahren der Nachrichten doch schon reichlich heuchlerisch
Ich glaube nicht dass dies hier quotenmäßig viel bringt. Wir reden hier über eine einfache Zivilistin, nicht über eine zweite Lady Di.

Selbst die prominenten Talkshows haben diesen Totschlag/Mord vergleichsweise ignoriert.
 
@ "warum sollte man nicht berichten? " - ich hab doch extra geschrieben, dass man meinen Text genau lesen soll :B mit geht es um den UNTERSCHIED zwischen diesem Fall und zig anderen von der Sachlage her gleichen Fällen, über die nicht mal ansatzweise so berichtet wird.
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Warum es diesen Unterschied gibt und man nicht jeden Tag von Opfern liest, die in Ausübung von Zivilcourage durch einen anderen Menschen zu Tode gekommen, kann ich nicht sagen.

Dass es daran liegen soll, dass es nun eine junge, attraktive Frau mit Organspendeausweis traf, wage ich zu bezweifeln.
An Brunner wurde nun schon ein paarmal erinnert, aber das wird irgendwie ignoriert. [emoji6]

Ah, nun wurde das Beispiel mit Brunner doch kommentiert. [emoji6]

Also wenn auf einen eingetreten wird, ist das angemessener darüber zu berichten, als wenn einer nur einmal zuschlagen muss, um jemanden zu Tode zu bringen? Nee, oder?
Der Typ im aktuellen Fall war auch in Rage, der musste halt nur einmal zuhauen, weil sein Opfer zierlicher war.
 
Warum es diesen Unterschied gibt und man nicht jeden Tag von Opfern liest, die in Ausübung von Zivilcourage durch einen anderen Menschen zu Tode gekommen, kann ich nicht sagen.

Dass es daran liegen soll, dass es nun eine junge, attraktive Frau mit Organspendeausweis traf, wage ich zu bezweifeln.
Woran denn sonst? ^^ Für mich ist es genau DAS in Verbindung mit dem unterbewussten Verlangen, mal was gegen die (gefühlt ansteigende) Jugendgewalt zu tun. Die eigentliche Tat (nicht die Folgen wie gesagt) war an sich sogar viel weniger "krass" als viele andere Fälle, die auch in TV oder Zeitung kommen, wo dann zB ein Mann von 3-4 Jugendlichen halbtot geprügelt wird und um sein Leben kämpft, nur weil er zB darum bat, die Musik in der Bahn etwas leiser zu stellen. DA steht dann keine Sau vor dem Krankenhaus...

und ich bin mir sehr sehr sicher, dass auch kaum einer zum Krankenhaus gekommen wäre, wenn das Opfer hier in dem Fall ein Mittdreißiger Junggeselle mit Arbeiterjob gewesen wäre... allein schon, weil die Medien da vermutlich gar kein Foto von dem gezeigt hätten. Ein hübsches nettes Gesicht aber, das sorgt immer für Emotionen, das weiß die Presse.
 
Das vielleicht nicht, aber über den Fall wurde auch berichtet und er rief Bestürzung hervor.

Nur weil da jetzt Leute vorm Krankenhaus standen, wird der Fall als aufgebauschter betrachtet?

Wenn ein Typ jemanden in den Tod befördert, weil er seine Kraft überschätzt hat, ist mir das herzlich egal, ob er noch mal drauf getreten hat oder nicht. Beides ist brutal und unmenschlich. Ein Faustschlag ins Gesicht ist keine Lappalie.

Im Übrigen verstehe ich gar nicht, warum man sich an solchen Details aufhängt. Auf die Idee käme ich nun nicht, Todschlagsfälle gegeneinander aufzuwiegen, weil es mal jemand Hübschen erwischt.
 
Wenn ein Typ jemanden in den Tod befördert, weil er seine Kraft überschätzt hat, ist mir das herzlich egal, ob er noch mal drauf getreten hat oder nicht. Beides ist brutal und unmenschlich. Ein Faustschlag ins Gesicht ist keine Lappalie.
Das sag ich ja auch nicht. Ich finde das schlimm und gönne der Familie von Tugce jeglichen Trost durch all die Leute, die sich betroffen zeigen. Ich finde es nur scheinheilig, dass HIER in dem Fall so viele Leute plötzlich trauern, und bei etlichen ähnlichen Fällen geht das als Randnotiz im Regionalteil einer Zeitung unter.
 
@ "warum sollte man nicht berichten? " - ich hab doch extra geschrieben, dass man meinen Text genau lesen soll :B mit geht es um den UNTERSCHIED zwischen diesem Fall und zig anderen von der Sachlage her gleichen Fällen, über die nicht mal ansatzweise so berichtet wird. Und es hat sich halt nun hier auch verselbstständigt: WEIL das Mädchen so hübsch und unschuldig war, sind viel mehr Leute unterwegs als zb bei Brunner, über den ja auch berichtet wurde, und dann "müssen" die Medien natürlich auch wiederum berichten, wie viele allein vor dem Krankenhaus stehen usw.

Die Berichterstattung bei Brunner zB war da absolut angemessen, wobei der Fall nochmal ganz anders war: der hatte sich bewusst mit den Jugendlichen angelegt, sogar einen von denen selber geschlagen, und wurde DANN richtig "zusammengetreten" - das war damals dann auch DAS Paradebeispiel für "Gewaltjugendliche", die in Rage wie ein Tier auf ihr Opfer einprügeln.
Ich HABE genau gelesen. Aber da könnte man diese Frage nach dem "Unterschied" genauso gut auf andere Verbrechen (Z.B. der Fall Hoeneß, der bekanntlich nicht der einzige prominente Stsuerhinterzieher war) ausweiten die tagtäglich geschehen. Inwieweit welche Berichterstattung angemessen ist oder nicht, darüber trau ich mir kein Urteil zu fällen.
 
@Herb
Aber ist das so? Wieviele Fälle dieser Art gibt es denn wirklich?
Den Fall mit der Eskalation wegen der Musik kannte ich, der kann also nicht nur im Lokalteil gestanden haben.

Und es ist eben nicht das erste Mal, dass über einen Fall von entsetzlich verlaufener Zivilcourage berichtet wurde.

Da kann man auch sagen: beim Brunner haben sie es gemacht, weil er Kinder hatte.
 
Also ich finde ja: Wenn jetzt eine Frau auf einen Mann einprügelt, dann sollte er das Recht haben sich (in Maßen) zu verteidigen. Auch körperlich.
Aber solange die Frau den Mann "nur" mit Worten verletzt, muss ein Mann sich im Griff haben. Klar, viele haben das nicht. Aber das macht es ja nicht legitim.
Jemandem ins Gesicht zu schlagen sollte eigentlich immer nur der letzte Ausweg sein, egal ob Mann oder Frau. Wer anders handelt, muss auch mit der entsprechenden Strafe rechnen.
Und wenn eine vermeintlich "kleine Handlung" eben solch schreckliche Ausmaße nach sich zieht, dann muss man eben auch mit diesen Konsequenzen leben.
 
Aber ist das so? Wieviele Fälle dieser Art gibt es denn wirklich?
Den Fall mit der Eskalation wegen der Musik kannte ich, der kann also nicht nur im Lokalteil gestanden haben.
ähm, genau darum geht es: dieser "Fall" mit der Musik ist doch kein Einzelfall. Ich lese allein hier in Köln 1-2 mal im Monat was von ähnlichen Fällen mit Auseinandersetzungen wegen Kleinigkeiten, und das ist ja immer nur ein kleiner Ausschnitt - nicht jede "Prügelei" wird von der Polizei so detailliert an die Presse gemeldet, dass sie darüber schreibt. Und ganz sicher sind da auch Fälle dabei, in denen jemand nur helfen wollte.

Genau wie es übrigens auch umgekehrt mal passiert: vor einigen Monaten kam ein Mann ums Leben, der von einem Jugendlichen nach einem Streit mit einem Holzbalken getötet wurde - da schrien vor allem die Medien wieder was von wegen sinnloser Jugendgewalt wegen einer Lappalie. Tage später kam raus: der Mann selbst war hochaggressiv, hat die Jugendlichen in der Bahn beschimpft usw., sie dann nach dem Aussteigen noch verfolgt und angegriffen, und einer nahm aus Angst und Notwehr ein Stück Holz, das dort lag, und schlug zu. Selbst die Freundin des Toten meinte, er selber sei der Verursacher gewesen. DAS wurde dann nur ganz kurz in den Medien behandelt.


Und es ist eben nicht das erste Mal, dass über einen Fall von entsetzlich verlaufenden Zivilcourage berichtet wurde.
Da kann man auch sagen: beim Brunner haben sie es gemacht, weil er Kinder hatte.
Nein, beim Brunner war das IMO hauptsächlich, weil es eine wahre Gewaltorgie seitens des Täters und somit ein Paradebeispiel für die scheinbar immer mehr aufkeimende brutale Jugendgewalt war PLUS noch oben drauf die Tatsache, dass es kein "normaler" Streit war, sondern Brunner jemanden beschützen wollte. Und die Berichterstattung in dem Fall fand ich auch völlig richtig.


Ich sag ja auch nicht, dass die Berichterstattung aktuell "unangemessen" ist per se, aber eben IM VERGLEICH zu vielen anderen Fällen. Und das ist auch nicht die "Schuld" der Medien - sondern es reagieren die ganzen Leute halt auch ganz anders darauf, als wenn da nun das Foto eines Mannes der zB aussieht wie Til Schweiger zu sehen wäre, so dass die Medien wiederum noch mehr berichten. Wären da nicht so viele vor dem Krankenhaus gewesen, hätten die natürlich nicht berichtet - und weil die berichten, sehen das andere, und es kommen noch mehr zum Krankenhaus usw.


@Sauerlandboy: es ist an sich außer Hoeneß kein Fall wirklich namentlich bekannt geworden bei einem dermaßen prominenten Menschen UND mit auch nur ansatzweise solchen Summen. Aber im Fall Hoeneß wurde stark übertrieben mit den Berichten.
 
Ich finde Gewalt gegen Frauen prinzipiell deplaziert. Egal ob mir eine Frau eine scheuern will oder nicht. Da finden sich andere Wege zur Neutralisierung von so einer Situation. Bei einem Kerl hingegen hätte ich kein Problem mit der Austeilung eines "Echos".

Und wer Gewalt anwendet muß mit den Konsequenzen seiner Handlungen auch leben bzw. für die Konsequenzen einstehen. Egal ob er nun Boxer ist oder nicht. Wenn ich jemand so eine scheuere, daß er oder sie daraufhin zu Boden fällt und in der Folge daraus ins Koma dann habe ich eine eindeutige Grenze überschritten und das gehört bestraft. Egal ob man sagt, daß man nicht damit rechnen muß, daß sich jemand beim Fallen die Verletzungen zuzieht, die zum Koma führten. Dann war der Schlag vorher auch nicht ohne. So sehe ich das.

Angenommen ich scheure jemanden eine der fliegt die Treppen runter und bricht sich das Genick. Das ist im Prinzip das gleiche.

Allerdings halte ich die Berichterstattung über diese Szenarien für eine gewisse Art von Doppelmoral. Viele sagen über die junge Frau (zu Recht) Respekt davor, daß sie sich für die Mädels eingesetzt hat. Aber: Wer von den vielen Befürwortern wäre selbst vorgegangen und hätte geholfen ? Und was bringt einem das Bundesverdienstkreuz ? Das hilft keinem Herrn Brunner mehr (auch nicht seiner Familie). Und das gleiche gilt für das junge Mädchen.

Diese ganze Diskussion darüber lenkt nur davon ab, daß unsere Gesellschaft an grundlegenden Stellen erkrankt ist. Vieviele Leute schauen vorbei, wenn einer auf der Straße zusammengetreten wird ? Wie reagiert die Rechtssprechung, wenn man sich gegen einen Täter wehrt und den dabei verletzt und man selbst bekommt eine Anzeige wegen Körperverletzung ? Wie geht es Polizisten, die eine Anklage wegen unangemessenem Vorgehen bekommen, weil sie der Gewalt der Täter sonst nicht anders Herr werden (Hooligans, autonome Szene o.ä.) ?

Hier gehört es an den Stellschrauben zu drehen. Und teilweise auch an der Wichtung von Opfer-/Täterschutz mehr zu Gunsten der Opfer.
 
Das Mädel kam übrigens aus meiner Gegend. Bis nach Gelnhausen sind es von mir mit dem Auto etwa so 30-35 Minuten. Ich bin dort auch mal zur Schule gegangen. Allerdings gekannt hab ich sie nicht.
 
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