Ich möchte hiermit nun jedem, der auch nur ansatzweise gerne Kriminalromane liest, Ken Bruen und seine Jack Taylor- Reihe nahe bringen. Irish Crime, übersetzt von Harry Rowohlt, handelt von einem ehemaligen Polizisten, der nun in seiner beschaulichen Heimatstadt mal mehr oder weniger als Privatdetektiv tätig ist.
Taylor säuft, ist nie lange trocken, kokst seit Kurzem und hat in seinem zweiten Auftritt Speed probiert, lässt also nichts aus...
Gespickt ist das Ganze mit vielen Literaturzitaten, bei denen man noch den ein oder anderen Autoren für sich entdecken könnte. Nicht ganz alltäglich durch die Ich- Perspektive, die dadurch zeitweise in Text und Form etwas abstruse Erzählweise und die Unkonventionalität des Protagonisten, aber wirklich empfehlenswert.
Band 1: Jack Taylor fliegt raus
Band 2: Jack Taylor liegt falsch
Band 3: Jack Taylor fährt zur Hölle
Jack Taylor auf Speed aus dem zweiten Band:
Ein Milchmann sagte:“ Guten Morgen“, und ich grölte:“ AUCH IHNEN EINEN GUTEN MORGEN.“ Versuchte, es in den Griff zu kriegen, brüllte aber noch einen Briefträger und eine Putzfrau an. Ich brauchte zwei Stunden bis zum Haus, weil meine Füße mich immer wieder zu Hundertmeterläufen zwangen. Endlich daheim rannte ich in meiner Raserei mehrmals die Treppe rauf und runter. Immer mit Thermo- Unterwäsche! Der Aufprall, als er kam, war böse und brutal. Brach auf dem Sofa zusammen, total alle. Zog genug Schärfe, um die Wanduhr zu sehen, sah, dass es zwölf Uhr mittags war, quengelte:
„Noon, aber nicht mehr high.“
Schlief bis zehn Uhr abends. Im Aufwachen dachte ich:
„Speed bist du keineswegs gewachsen.“