In letzter Zeit hab ich wieder ein paar Bücher gelesen:
Agatha Christie - "Die Tote in der Bibliothek"
Von Miss Marple wird vermutlich jeder schon mal gehört haben. Agatha Christie soll gesagt haben, dass der Anfang dieses Buches ihr bester sein. Und er war tatsächlich ziemlich gut. Es geht, grob gesagt, um ein totes fremdes Mädchen, das in der Bibliothek eines Paares gefunden wird, mit dem Miss Marple befreundet ist. Miss Marple zögert natürlich kaum zu helfen und hilft der Polizei diesen Fall zu lösen. Übrigens unterscheidet sich die originale Miss Marple doch ein wenig von der etwas trottelig wirkenden Interpretation der Filme mit Margaret Rutherford. Ich mag beide Versionen. Schönes Buch auf jeden Fall.
Agatha Christie - "Der Tod auf dem Nil"
Hier ermittelt nicht Miss Marple, sondern der belgische, aber in London lebende Detektiv Hercule Poirot. Es gibt eine recht bekannte Verfilmung aus den 70er Jahren mit Sir Peter Ustinov in der Hauptrolle, die ich aber nie gesehen habe. Daher war mir der Fall auch neu und hat mir ziemlich gut gefallen. Kurze Übersicht zur Geschichte: Ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen heiratet die beste Freundin seiner bisherigen Verlobten. Die ist natürlich piss'd und jagt den beide über den halben Globus nach bis nach Ägypten, wo das frisch verheiratete Paar eine Nil-Kreuzfahrt machen will. Bis zum Mord vergeht in dem Roman eine Weile und ich werde auch nicht verraten, wer getötet wird. Auf jeden Fall nimmt Hercule Poirot sich des Falles mithilfe seines Freundes Colonel Race an, der parallel noch einen weiteren Fall auf dem Schiff zu lösen hat. In typischer Agatha Christie Manier gibt es hier wieder einen begrenzten Handlungsort, der die Zahl der Verdächtigen auf etwas mehr als ein Dutzend Personen beschränkt. Jeder hat seine Geheimnisse und Geschichten, aber wer ist der Mörder? Gutes Buch, ich steh auf so'n Scheiß!
Aktuell: Agatha Christie - "Der blaue Express". Hier bin ich erst knapp 70 Seiten drin, daher kann ich noch viel sagen, außer dass sich das "Intro" ziemlich zieht. Bisher ist kein Mord geschehen (okay, das ist bei Agatha Christie nicht ungewöhnlich) und von Poirot war bisher auch nichts zu sehen. Trotzdem bauen sich mal wieder interessant Verbindungen auf und ich bin gespannt, in welche Richtung der Fall geht und wer überhaupt das Opfer sein wird. Da ich den Klappentext üblicherweise nicht lese (bei "Der Tod auf dem Nil" gab es da tatsächlich nen Spoiler, der mich ein wenig geärgert hat) weiß ich sonst auch nichts über das Buch. Heute Abend werden ein paar weitere Kapitel gelesen.
Noch hier liegen hab ich: Von Agatha Christie "Mord in Mesopotamien" und "Bertram's Hotel". Außerdem liegt hier noch "The Big Sleep" von Raymond Chandler. Ein Autor der sich zu Lebzeiten wohl ziemlich negativ über den Stil von Agatha Christie geäußert hat, aber selbst stilistisch wohl auch in eine ganz andere Richtung geht. Das ganze spielt wohl in den 1930er oder 1940er Jahren im typischen Noir-Ambiente. Verrauchte Büros, melancholische Privatdetektive mit einer Vorliebe für billigen Whiskey, Neoreklamen vor dem Fenster, Damen in Not und düster poetischen Formulierungen. Quasi der originale Prototyp von LA Noire, Sin City oder auch Max Payne. Ich hab von Chandler noch gar nichts gelesen und weiß auch rein gar nichts nichts über die Story, aber ich bin sehr neugierig, was das sein wird. Das Setting gefällt mir aber schon mal sehr gut (hab nur aus Neugier mal die ersten fünf oder sechs Seiten gelesen, der Rest kommt dann nach "Der blaue Express" dran).