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Verblödung der Deutschen in Sachen Musik?

AW: Verblödung der Deutschen in Sachen Musik?

TheChicky am 06.03.2008 11:53 schrieb:
Nein, aber ich seh sehr wenig Metaler in Opern und Bachkonzerten ;) :B
du siehst jemandem an, welche musik er hört?
längst nicht jeder wirft sich in szeneklamotten. tu ich auch nicht.

ich weiss klassische musik durchaus zu schätzen, auch wenn ich sehr wählerisch bin. das bin ich auch bei anderen genres wie metal.
 
AW: Verblödung der Deutschen in Sachen Musik?

Chemenu am 06.03.2008 12:12 schrieb:
Und Politiker/Manager/Geschäftsmänner stelle ich ganz sicher nicht auf eine Stufe über mir, weil keiner auch nur einen Deut besser/mehr wert ist als ich.
Intelligenter vielleicht, aber ob Intelligenz und Geschmack direkt in Zusammenhang stehen wage ich zu bezweifeln.

Ab diesem Punkt weigere ich mich übrigens den Begriff "Oberschicht" noch weiter zu verwenden. Es entspricht nicht meinen Vorstellungen die Menschheit in Klassen zu unterteilen.

Dazu hat höchstens Chuck Norris das Recht... ;)

Das wird ja hier zum Klassenkampf :) Trotzdem steigt mit steigender Intelligenz auch der Anspruch ua an die Kunst. Und steigender Anspruch geht mit einem sich ebenso entwickelnden Geschmack nunmal einher. Sei es auf intelligentere Texte oder intelligentere Musik bezogen.
 
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HanFred am 06.03.2008 12:19 schrieb:
TheChicky am 06.03.2008 11:53 schrieb:
Nein, aber ich seh sehr wenig Metaler in Opern und Bachkonzerten ;) :B
du siehst jemandem an, welche musik er hört?
längst nicht jeder wirft sich in szeneklamotten. tu ich auch nicht.

ich weiss klassische musik durchaus zu schätzen, auch wenn ich sehr wählerisch bin. das bin ich auch bei anderen genres wie metal.

Da sag ich ja überhaupt nix dagegen. Ich selbst liebe moderne, anspruchsvolle sinfonische Filmmusik von Goldsmith, Williams oder Elfman genauso wie einen vergleichsweise einfachen Popsong von Queen. Beides kann genauso genial sein, genauso viel Spass machen. Genauso anspruchsvoll ist es jedoch nicht.
 
AW: Verblödung der Deutschen in Sachen Musik?

TheChicky am 06.03.2008 12:37 schrieb:
Da sag ich ja überhaupt nix dagegen. Ich selbst liebe moderne, anspruchsvolle sinfonische Filmmusik von Goldsmith, Williams oder Elfman genauso wie Popmusik von Queen. Beides kann genauso genial sein, genauso viel Spass machen. Genauso anspruchsvoll ist es jedoch nicht.
Also gerade die "Popmusik" von Queen kann sich doch mit klassischen Werken messen, da Queen sehr viele klassische Elemente in ihre Musik haben einfliessen lassen - allen voran der Mittelteil der Bohemian Rhapsody ...
 
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Das sieht bei Filmen nicht anders aus...
Ich habe jahrelang in Videotheken gearbeitet. Von Scheissfilmen wie Eraser, Doom, Universal Soldier, schlechten Comedy-Filmen, kitschigen Schnulzen hatten wir immer 3 Reihen voll (21 Stück) und die waren immer alle weg.
Die guten Sachen wie Last Supper, Memento, Scarface, Cube und und und waren jeweils einmal da und standen ganz unten im Regal. Verliehen wurden Sie selten...
Es gibt eben einen sehr großen Teil des Volkes der auf seichte Trivialscheisse steht.
Der Produzent vom Schnuffelsong muss sich doch totlachen... Die haben in wenigen Minuten einen Klingelton zusammengedroschen und sind gerade dabei ein Album zu produzieren. Ich denke selbst sie haben die Idiotie der kaufbereiten Zombies unterschätzt :)
 
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Dieser Thread zeigt wieder mal wunderbar, dass Musik nun mal Geschmackssache ist und man über Geschmack wunderbar streiten kann obwohl man es eigentlich nicht tun sollte. ^^

crackajack am 06.03.2008 11:38 schrieb:
Vielleicht drücke ich Klassik nicht genug in die konservative Schiene, auch wenn man es eventuell tun müsste, vielleicht machst es du aber zu sehr???
Darauf können wir uns einigen. ;)

eX2tremiousU am 06.03.2008 11:42 schrieb:
Da wo es bei einem Klavier schon aufhört, da gehts bei einem Synth erst richtig los.
Wo es bei einem Synth anfängt, hört es bei mir auf: Man erkennt, dass die Musik künstlich ist, und deshalb hat die dann bei mir automatisch verspielt. Ich will ehrliche Stücke komponiert mit ehrlicher Absicht und gespielt auf gewöhnlichen Instrumenten. Das ist für mich die wahre Kunst hinter der Klanggewaltigkeit. Musik ist für mich etwas Ehrliches und etwas Epochales, was mit Menschenhand auf altertümliche Art geschaffen wird.
Genauso würde der alteingesessene D&D-Nerd in Bezug auf RPG-Computerspiele argumentieren. ;)

Wo sind da die ganzen „jungen Wilden“, die dank technischer Möglichkeiten angeblich auch so viel im Köpfchen haben?
Zumindest bezogen auf Filme kann ich dir ganz genau sagen, warum sowas nicht salonfähig ist: Weil das immer ein Experiment, also ein Risiko ist, und der Mainstream nun mal nicht so auf Experimente steht. Womit wir wieder beim Ausgangsthema wären und ich mich kurz selbst zitiere:

SoSchautsAus am 29.02.2008 23:27 schrieb:
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Diese "jungen Wilden" gibt es sehr wohl, nur wirst du in diesem Business als junger Wilder nicht gross. Auch hier bestätigen wieder einige Ausnahmen die Regel, siehe z.B. die Filme von Tarentino. Der Soundtrack von Kill Bill stammt komplett aus der Feder von RZA, dem Produzenten vom Wu-Tang Clan, und ist alles andere als konventionell. Trotzdem passt er wie die Faust aufs Auge. Spontan fällt mir auch noch das Intro von "Die Another Day" ein - loopbasierte, synthetische Musik. Funktioniert wunderbar. Aber in die Regionen eines John Williams oder Hans Zimmer kommst du damit niemals.

Auch wenn du nichts mehr sagen wolltest - mitlesen wirst du ja noch und ich hätte da noch eine Frage: Lässt du dich niemals von Musik berieseln? Brauchst du nicht mal was Kurzweiliges, z.B. beim Autofahren, wenn du kurz auf etwas oder jemand warten (=Zeit totschlagen) musst oder einfach als Hintergrundbeschallung beim Arbeiten. Was hörst du dann? Wenn du so ein anspruchsvoller Hörer bist, der Musik nicht konsumiert sondern geniesst und analysiert, dann dürfte Klassik in solchen Fällen eher untauglich sein. Ich z.B. hab grosse Probleme mich auf etwas voll zu konzentrieren, wenn nebenbei Musik läuft.

TheChicky am 06.03.2008 12:15 schrieb:
Du bist bestimmt nicht der einzige Musiker hier ;) Ich spiel schon Orgel und Keyboard seit ich 15 bin und hab schon etliche Sachen mit Cubase und Konsorten gemacht.
Ehrlich gesagt bin ich musikalisch ziemlich unbegabt. Ich interessiere mich mehr für Sounddesign und Engineering. Für alle Unwissenden: Das sind die Leute, die mit ihrem ganzen "überflüssigen" technischen Schnick-Schnack dafür verantwortlich sind, dass sich die Symphonien auch auf Ton- und Datenträgern natürlich und brilliant anhören und nicht wie durch einen Volksempfänger. ;)

Und wenn ich jeden elektronischen Bieps auf ne eigene Spur leg, dann komm ich schnell auch auf ein paar hundert Spuren. Wobei der Normalfall eines Popsongs wohl bei 1 oder 2 Dutzend liegen dürfte, je nachdem wie aufwändig das Arrangement ist. Und damit meine ich richtig Song tragende Spuren und nicht solche wo nur mal ein Crash drauf ist ;)
Natürlich kann man die Anzahl der Spuren auch künstlich strecken und sich dann damit brüsten, wieviele Spuren man doch hat. Aber selbst dann wären 1000 schon eine ganz schöne Menge. Ich wollte mit diesem Beispiel nur verdeutlichen, dass Techno eben nicht nur aus drei Spuren besteht, wie viele wohl glauben. eX hat es ja bestätigt: Für ihn ist das nur elektronischer Müll, was seine subjektive Meinung ist und anerkannt werden muss, aber von der Arbeit und Hingabe die da drin steckt, hat er als Aussenstehender anscheinend keine Ahnung. Ich höre sowas übrigens auch nicht. Ist nicht mein Sound. Aber ich respektiere es und würde mich niemals abwertend darüber äussern, wahrscheinlich weil ich mich mit der Materie halbwegs auskenne.

Ausserdem möchte ich nochmal klarstellen, dass ich Klassik hier nicht ihren sehr hohen Anspruch absprechen möchte. Ich höre auch gerne mal ein bisschen klassische Musik, vorzugsweise beim Einschlafen. :-D

SSA
 
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Worrel am 06.03.2008 12:47 schrieb:
TheChicky am 06.03.2008 12:37 schrieb:
Da sag ich ja überhaupt nix dagegen. Ich selbst liebe moderne, anspruchsvolle sinfonische Filmmusik von Goldsmith, Williams oder Elfman genauso wie Popmusik von Queen. Beides kann genauso genial sein, genauso viel Spass machen. Genauso anspruchsvoll ist es jedoch nicht.
Also gerade die "Popmusik" von Queen kann sich doch mit klassischen Werken messen, da Queen sehr viele klassische Elemente in ihre Musik haben einfliessen lassen - allen voran der Mittelteil der Bohemian Rhapsody ...
Ich sag nur "A night at the Opera" .
Freddy als bekennender Opernfan ist zusammen mit seiner Band wirklich ein sehr schlechtes Beispiel für Musik die sich von der Klassik abhebt. ;)
 
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TheChicky am 06.03.2008 11:39 schrieb:
...das lässt sich nur mit Bildung und Intelligenz erklären, die den Geschmack entscheidend prägt. Ausnahmen gibts natürlich immer :)

:-D Ich würde eher sagen, ab einer gewissen gesellschaftlichen Stufe wird schlicht von dir erwartet, dass du Klassik hörst und ins Theater gehst.
Aber ob das auch wirklich alle so gerne machen?
So oder so, man muss mit Sicherheit nicht intelligent oder gebildet sein um Klassik zu mögen und genauso wenig ist man weniger intelligent oder gebildet wenn man eine andere Musikrichtung bevorzugt.
 
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Boesor am 06.03.2008 15:08 schrieb:
TheChicky am 06.03.2008 11:39 schrieb:
...das lässt sich nur mit Bildung und Intelligenz erklären, die den Geschmack entscheidend prägt. Ausnahmen gibts natürlich immer :)

:-D Ich würde eher sagen, ab einer gewissen gesellschaftlichen Stufe wird schlicht von dir erwartet, dass du Klassik hörst und ins Theater gehst.
Aber ob das auch wirklich alle so gerne machen?
So oder so, man muss mit Sicherheit nicht intelligent oder gebildet sein um Klassik zu mögen und genauso wenig ist man weniger intelligent oder gebildet wenn man eine andere Musikrichtung bevorzugt.

Also das ist jetzt aber sehr hypothetisch, einfach zu behaupten, die Leute hören sich nicht die Musik an, die ihnen gefällt, sondern die, von der alle erwarten, dass sie sie anhören. Ich hab ja auch nicht von den feinen Leuten gesprochen, sondern von den intelligenten. Die sind halt meistens auch Karrieremäßig erfolgreich. Aber bestimmt gehören reiche Partyluder a la Paris Hilton nicht zu der Intellektuellen Elite, von der ich gesprochen habe :)

Und du wirst unter den Intellektuellen unseres Landes kaum jemand finden, der Klassik und ähnliches nicht mag. Ich meine WIRKLICH mag ;)
 
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olstyle am 06.03.2008 14:26 schrieb:
Worrel am 06.03.2008 12:47 schrieb:
TheChicky am 06.03.2008 12:37 schrieb:
Da sag ich ja überhaupt nix dagegen. Ich selbst liebe moderne, anspruchsvolle sinfonische Filmmusik von Goldsmith, Williams oder Elfman genauso wie Popmusik von Queen. Beides kann genauso genial sein, genauso viel Spass machen. Genauso anspruchsvoll ist es jedoch nicht.
Also gerade die "Popmusik" von Queen kann sich doch mit klassischen Werken messen, da Queen sehr viele klassische Elemente in ihre Musik haben einfliessen lassen - allen voran der Mittelteil der Bohemian Rhapsody ...
Ich sag nur "A night at the Opera" .
Freddy als bekennender Opernfan ist zusammen mit seiner Band wirklich ein sehr schlechtes Beispiel für Musik die sich von der Klassik abhebt. ;)

Bloß weil in nem Stück ein paar Geigen und ein Begleitorchester vorkommen kann man sie noch lang nicht mit Klassik vergleichen ;) Zudem haben sie diese Orchesterparts kaum selbst arrangiert. Zu sowas gehört ne jahrelange Ausbildung, das kann man nicht einfach eben mal.

Aber Queen ist wirklich ein schlechtes Beispiel gewesen, den sie gehören zu den sehr wenigen Bands der Geschichte, deren Musik vor allem von den Harmonien her gesehn tatsächlich teilweise erstaunliches Niveau und Anspruch haben. Für einen Popsong, versteht sich :) Zb "Bicycle". Gegenteilige Beispiele wären Songs wie "We will Rock you" :)

Aber ein Popsong muss überhaupt nicht anspruchsvoll sein. Bei guter Popmusik gehts um ganz andere Dinge, die viel wichtiger sind. Wie eben bei "We will rock you"
 
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Klassik ist aber nicht gleich Klassik. Ich mag Mozart und Wagner aber kann mit Bach oder Strauss(ausser also sprach Zarathustra) nix anfangen. Bei anderen Musikrichtungen ists das Selbe. Bei Metal mag ich Manowar aber kein Motorhead, bei Rap mag ich Köln Porz Asozial aber keine Sekte.

Es gibt von allen Richtungen was Gutes und was Schlechtes.
 
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TheChicky am 07.03.2008 09:48 schrieb:
Und du wirst unter den Intellektuellen unseres Landes kaum jemand finden, der Klassik und ähnliches nicht mag. Ich meine WIRKLICH mag ;)

Ist das jetzt auch hypothetisch oder gibts dazu Untersuchungen?
Ab wann gilt man als gebildet oder intellektuell?
 
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Boesor am 07.03.2008 11:16 schrieb:
Ab wann gilt man als gebildet oder intellektuell?
Wenn man Klassik hört. Ist doch klar. :-D

AchtBit am 07.03.2008 10:29 schrieb:
Es gibt von allen Richtungen was Gutes und was Schlechtes.
Die Kategorisierung in gut oder schlecht ist imo bei Kunst eher ungeeignet.
Es gibt Sachen die einem gefallen oder eben nicht, so wie du es ja auch vorher schilderst.
 
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SoSchautsAus am 06.03.2008 14:13 schrieb:
Auch wenn du nichts mehr sagen wolltest - mitlesen wirst du ja noch und ich hätte da noch eine Frage: Lässt du dich niemals von Musik berieseln? Brauchst du nicht mal was Kurzweiliges, z.B. beim Autofahren, wenn du kurz auf etwas oder jemand warten (=Zeit totschlagen) musst oder einfach als Hintergrundbeschallung beim Arbeiten. Was hörst du dann? Wenn du so ein anspruchsvoller Hörer bist, der Musik nicht konsumiert sondern geniesst und analysiert, dann dürfte Klassik in solchen Fällen eher untauglich sein.
Ich höre eigentlich keine Musik im Auto / Büro oder sonst wo. Wenn ich es beeinflussen kann, bleibt die Mucke aus. Das geht natürlich nicht immer. Zum Berieseln finde ich persönlich Musik ungeeignet, da gucke ich mir lieber einen Podcast auf der PSP an, surfe mobil im Internet oder zocke mit einem portablen Gerät einen netten Lückenfüller.
Ich z.B. hab grosse Probleme mich auf etwas voll zu konzentrieren, wenn nebenbei Musik läuft.
Bei mir ist es nicht anders, und genau deshalb höre ich auch keine Musik wenn ich mich auf etwas Wichtiges konzentrieren muss oder ich an einem Dokument / einer Präsentation arbeite. Da ist es dann umso schöner, wenn man sich später ganz und gar auf die Musik konzentrieren kann, und man sich auch wirklich nur auf die Musik konzentrieren kann / darf / muss.

Regards, eX!
 
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crackajack am 07.03.2008 11:33 schrieb:
Die Kategorisierung in gut oder schlecht ist imo bei Kunst eher ungeeignet.
Es gibt Sachen die einem gefallen oder eben nicht, so wie du es ja auch vorher schilderst.

Ja, ich meinte schon, rein subjektiv, meinen Geschmack. Hab das im Schlusssatz nur etwas unglücklich formuliert.
 
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TheChicky am 07.03.2008 10:18 schrieb:
olstyle am 06.03.2008 14:26 schrieb:
Worrel am 06.03.2008 12:47 schrieb:
Also gerade die "Popmusik" von Queen kann sich doch mit klassischen Werken messen, da Queen sehr viele klassische Elemente in ihre Musik haben einfliessen lassen - allen voran der Mittelteil der Bohemian Rhapsody ...
Ich sag nur "A night at the Opera" .
Freddy als bekennender Opernfan ist zusammen mit seiner Band wirklich ein sehr schlechtes Beispiel für Musik die sich von der Klassik abhebt. ;)
Bloß weil in nem Stück ein paar Geigen und ein Begleitorchester vorkommen kann man sie noch lang nicht mit Klassik vergleichen ;) Zudem haben sie diese Orchesterparts kaum selbst arrangiert. Zu sowas gehört ne jahrelange Ausbildung, das kann man nicht einfach eben mal.
Ganz doof gefragt: Welches Orchester?

Das angesprochene Lied sowie die ganze Platte "A Night at the Opera" enthält nicht einen einzigen Ton, der nicht von den 4 Queen Mitgliedern erzeugt worden ist; sprich:"nur" Baß, Schlagzeug, Gitarre, Klavier und Gesang.
Und das gilt für sämtliche Platten vor ~1980, auf denen auch immer noch der Zusatz: "No Synthesizers!" stand.

In den Liner Notes steht "Composed, arranged & performed exclusively by Queen" und obwohl ich auf Anhieb nichts davon finden kann, daß eins der Bandmitglieder Klassik studiert hat, trifft dennoch die Aussage zu, daß zumindest Freddie Mercury klassisch komponieren konnte.

Davon zeugen unter anderem die Kompositionen Love of My Life, Bohemian Rhapsody, You Take My Breath Away, The Millionaire Waltz, Somebody to Love, We Are the Champions, Bicycle Race - wer solche Kompositionen zustande bringt, der ist auch in der Lage, diese zu arrangieren - zumindest für die Darbietung durch eine 4 Mann-Band bzw. für die Aufnahme des Liedes mit gedoppelten Gesangsparts.

Als sie dann tatsächlich mal ein Begleitorchester in einem ihrer Stücke hatten ("Who wants to live forever"), wurde das Orchester von Michael Kamen und Brian May arrangiert.
Soweit ich weiß, mit einem anderen Stück des Albums "A Kind of Magic" das einzige Mal, daß sie überhaupt ein Begleitorchester benutzt haben.

Spontan wäre mir noch "Was it all worth it" vom Album "The Miracle" eingefallen, aber das hatte ich schon mal nachgeschaut: Dort ist ein Orchesterteil zu hören, aber in den Liner Notes steht explizit, daß alle Instrumente "exclusively by Queen" gespielt wurden - also handelt es sich dort wohl um ein Keyboard/Synthesizer-Orchester und wurde also auch von Queen arrangiert.


Nachsatz:
zur Komposition von Bohemian Rhapsody findet sich in der englischen Wikipedia auch noch was interessantes:
"Bohemian Rhapsody", written by Mercury, is composed entirely and solely by its author. All guitar, bass and drum parts, as well as the vocal arrangements, were thought up by Mercury on a daily basis and written down "in blocks" (using note names instead of sheets) on a phonebook. The other members recorded their respective instruments with no concept of how their tracks would be utilised in the final mix. The now phenomenally famous operatic section was originally intended to be only a short interlude of "Galileos" that connected the ballad and hard rock portions of the song.
- in etwa: "Bohemian Rhapsody wurde vollständig und ausschließlich von Freddie Mercury komponiert. Sämtliche Gitarren-, Bass- und Schlagzeugspuren sowie die Gesangsarrangements hatte er sich blockweise ausgedacht und jeden Tag einen weiteren Block hinzugefügt. [...] Die übrigen Bandmitglieder hatten dann ihre Instrumente eingespielt, ohne ansatzweise zu wissen, wie das fertige Lied sich anhören würde.[...]"

Soviel zu: "Das haben sie wohl kaum selbst arrangiert." =)
 
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mal unabhängig von der Klassik != Anspruch oder nicht Diskussion:

Das hier beschreibt ein grundlegendes Problem, dessen auswirkungen auch hier diskutiert werden:

http://www.welt.de/webwelt/article1721723/Wie_MP3_die_Qualitaet_der_Musik_zerstoert_hat.html

Ich finde aber auch das sofern man eine halbwegs fundierte Musikalische Ausbildung hat und dazu ein gutes Gehör und eben einen "Sinn" für Musik der das "sich beschallen lassen" übersteigt, dann ist Klassik eine der krassesten erfahrungen sie es gibt.

ein guter Freund von mir kam letztens zu mir und hat mir erzählt das sein Auto kaputt wäre, er aber das Auto seines Vaters fahren würde. Zum verständnis:
Der Kerl hört nur Techno (aber die guten sachen, also z.b. Kari Lekebush oder Felix Kröcher) und mit "nur" meine ich nur.
weiter mit der Geschichte:
er sagte das er aber vergessen hätte cds mit ins auto seines Vaters mitzunehmen. Da hat er einfach mal die "Tschaikowski" CD ausm Handschuhfach eingelegt.

Sein Resumé:

"Ich hätte net gedacht das Klassik so geil ist. Mir ging voll einer ab.Ein so geiler Klang (denke er wollte "so geile Harmonien bzw fette Moll-akkorde" sagen).

Er sagt aber das es nur geil auf einer guten (laut ist nicht gleich gut) Anlage sei.

so kann man das imo auch immer vertreten.die richtige Anlage und die richtigen Wuchtbrummen á la Tschaikowski und jeder wird sich dafür begeistern, jeder.

Nur weiß niemand mehr wirklich was Klang alles ist. Mp3s sind der beste beweiß dafür.


Also Ohren auf beim Klassikkauf :-D
 
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Um noch mal auf das Thema Charts zurück zukommen:

Mir gehn die Charts soziemlich am Arsch vorbei weis schon seit ca 4 Jahren net mehr was da so für musik läuft. Allerdings find ich meiner Meinung nach Mainstreammusik sowieso ausagslos und eigentlich Textlich auf 12 bis 15 Jährige zugeschnitten.
 
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Dent denn hier niemand auch mal an die Texte?
Im Zusammenhang mit Klassik vielleicht keine Diskussionsgrundlage, aber um "anspruchsvolle Musik" von "Chartmusik" zu trennen muss man doch auch das lyrische Niveau der Texte betrachten.

Vielleicht bin ich zu sehr auf Worte fixiert, aber mein Musikgeschmack wird in hohem Maße durch gekonnte Dichtung beeinflusst. Komplexe Reimstrukturen, intelligente Metaphern, und eine gehörige Portion Wortwitz, da kann man durchaus auch mal Fain Urlaub verehren, sich über Heinz Erhard freuen und hin und wieder was beim deutschen HipHop entdecken.

Soll ich das jetzt mit Goethe vergleichen? Hmm.. ^^
 
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Nope81 am 17.03.2008 03:39 schrieb:
Vielleicht bin ich zu sehr auf Worte fixiert, aber mein Musikgeschmack wird in hohem Maße durch gekonnte Dichtung beeinflusst.
Geht mir ähnlich. Rein instrumentale Musik lässt mich idR kalt. Ich brauche beim Musikhören Text. Das ist wie mit Butter und Brot. Ich suche in den Texten aber nicht nur Anspruch. Gute Vocals definieren sich nicht nur durch:

Komplexe Reimstrukturen, intelligente Metaphern, und eine gehörige Portion Wortwitz,
Es geht auch um Delivery, um Emotionen, um Glaubwürdigkeit, um Power. Was ein Gitarrist mit seiner Gitarre und dem Pick mach, das macht ein Vocalist mit seiner Stimme und den Worten. Ausserdem kann die Stimme auch als zusätzliches Instrument fungieren. Aktuell sticht da wohl Amy Whinehouse sehr aus der Masse hervor. Ihre Stimme ... Wahnsinn! Ein gutes Beispiel für eine Gesangsperformance von einem anderen Stern ist Mariah Carey - Without You. Wer da keine Gänsehaut bekommt, der sollte mal zum Arzt gehn
(auch wenn das Video Playback ist. *g*). Singen ist ja auch nicht das einzige, was man mit seiner Stimme machen kann. ;)

da kann man durchaus auch mal Fain Urlaub verehren, sich über Heinz Erhard freuen und hin und wieder was beim deutschen HipHop entdecken.
:top:

Wie es der Zufall will, läuft bei mir gerade Farin Urlaub. *g*

SSA
 
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