The Surge
Keine Ahnung was über mich gekommen ist, aber ich hab mich tatsächlich an "The Surge" gewagt. Und das als überzeugter Soulslike-Hasser ersten Grades.
Keine Ahnung was mich dazu geritten hat. Vielleicht ein Moment geistiger Umnachtung, wo ich doch Souls-Likes so ab kann wie Thunfisch auf Pizza (Halte die Ananas-Flagge hoch
)
Eigentlich gefällt mir das Setting - endlich kein Fantasy-Crap der mich schon mit der ersten Sekunde abstößt -, grafisch auch recht nett, und die deutsche Vertonung hört sich auch kompetent an.
Aber bei den Kämpfen könnte ich echt fluchen - und ich frage mich nach wie vor wie so ein frustreiches Kampf-Gameplay Spaß machen kann. Hab schon zu Beginn Probleme bei einem menschlichen (?) Gegner (der sich zudem recht langsam bewegt) gezielt das farblich hervorgehobene Bein zu treffen, stattdessen dresche ich nur auf den Kopf ein. Zeigt zwar auch Wirkung, aber das Gefühl die eigene Figur zu beherrschen kommt dabei nicht auf.
Die Chronik:
15.10.24:
Die ersten Stunden drangesessen - und weiss nicht ob mich weiter durchbeissen oder es links liegen lassen soll.
Nachdem ich das Anvisieren von Gegner-Körperteilen endlich verstanden, das Kampfgefühl mehr herausbekommen und auch erste Gegner klumpgeschlagen hab, mache ich langsam Fortschritte. Mit Betonung auf langsam. SEHR langsam.
Dennoch fühlt man sich überfordert wenn man später auf mehr als zwei Gegner stößt und die einen schon mit zwei kräftigen Hieben aus den Latschen hauen. Rückversetzung auf letzten "Save-Point", wieder runter auf die Schrotthalde, wieder auf die gleichen respawnenden Feinde eindreschen. Komme dann zwar wieder ein Paar Meter weiter, nur um wieder aufgrund mangelnder Übersicht oder "Ungeduld" den Boden erneut zu küssen.
Das nagt ziemlich an der Motivation, und meine Geduld ist hier ebenfalls nicht sonderlich ausgeprägt wenn echte Erfolgsrlebnisse ausbleiben...
Bin ja sonst recht frustresistent und hab mich auch in anderen Spiel-Genren wider Erwarten gut durchschlagen können. Aber Souls-Likes sind echt... Ächz!
Nachtrag zu **The Surge**
Meine Beharrlichkeit zahlt sich doch langsam aus. Normale Gegner krieg ich mittlerweile gut bewältigt, nach und nach spiele ich Zugänge und verschlossene Wege frei und das (auf den ersten Blick komplizierte) Upgraden des Alter Ego mit Rüstungsteilen trägt erste Früchte. Ein Mittelboss ließ sich auch relativ einfach zu Schrott verwandeln, der (wahrscheinliche) Oberboss des ersten Gebiets - ein Riesenroboter - hat mich jedoch in Sekundenschnelle unangespitzt in den Boden gerammt. Und damit ist meine Motivation für heute aufgebraucht.
Okay... Ich bleibe weiter am Ball. Souls-Like hasse ich weiterhin, mein "Was du anfängst führst du gefälligst auch zuende"-Motto ziehe ich trotzdem durch. ^^
17.10.24;
P.A.X. - eliminiert.
Kostete mich fast 2 Stunden und mehr als ein Dutzend Tode... Und DAS soll Spaß machen?!
21.10.24:
Das Spiel ist kacke... Und ICH auch.
Komme im 2. Gebiet nicht weiter, egal ob mit schneller (dafür schwächerer) oder langsamer (aber wuchtiger) Waffe.
Wieder 2 Stunden für die Katz... The Surge erinnert mich wieder daran warum ich das Genre einfach nur hassen kann.
23.10.24:
Nachdem nun der Kopf hinsichtlich dieser "verschlossenen Türen" frei ist und ich mich nur noch auf die Erschließung neuer Wege konzentriere, geht's plötzlich doch wieder weiter voran. Eine neue schwere Waffe - "Bluthund" - wird so langsam meine "Lieblingswaffe", mit mehrfachem Achsendreher teilt man damit ziemlich gut aus, da kommen kleine wie mittlere Gegner kaum noch zum Ausholen. Abkürzungen liegen auch offen und den zweiten (vorab schon erhaschten) Endboss werde ich in einem relativ weiten Raum wohl direkt antreffen, das große Tor verrät's schon:
Bin ich erst einmal drin, wartet der neue Riese mit "Hau ihm auf die Fresse"-Gelüsten.
Ist mir heute aber zu spät mich auf diesen einzulassen, mal schauen wie der zu knacken ist.
Als Souls-Like-Greenhorn brauche ich eindeutig zu lange - schon 14 Stunden Spielzeit und ich hab das dritte Gebiet noch nicht gesehen -, aber immerhin, lieber langsamen als gar keinen Fortschritt. Ich werde mich hüten zu behaupten dass es mir doch Spaß macht... Der Frustfaktor ebbt aber ein wenig ab. 😉
25.10.24:
Boss 2 mit überraschend weniger Mühe (= nur ca. 5 Tode) bezwungen, Gebiet 3 erreicht. Endlich wieder unter freiem Himmel unterwegs, die ganzen Hallen und Gänge sind mir auf Dauer doch recht monoton. Ich bleibe dran.
30.10.24:
Wieder 3 Stunden lang das dritte Areal abgegrast und zu der Erkenntnis gekommen dass mich dort - zumindest im Moment - kein (!) Bosskampf erwartet.
Keine Ahnung ob das zum (seltsamen) Prinzip eines Souls-Likes gehört oder nur auf The Surge zutrifft, aber dass man zurück ins zweite Areal kehren soll wird einem nicht sonderlich klar mitgeteilt. Sah mich in der Not YT-Videos aufzurufen nachdem ich ne halbe Stunde ziellos rumgeeiert bin. Jedes zusätzliche Video als Hilfestellung knabbert dann ein gutes Stück vom kläglich vorhandenem Spielspaß weg.
Das einzig Positive das sich mit dem gestrigen Abend ergab:
Die abartigen Robo-Skorpione verarbeite ich mittlerweile spielend zu Altmetall, davor war das echt ein Krampf (woran auch sehr beengte Wege nicht ganz unschuldig waren).
02.11.24:
Mit "Big Sister (1/3)" einen weiteren "Überraschend schaffbar"-Boss kleingekriegt... Und das 4. Areal (Forschungsabteilung) gleicht einem wahren Irrgarten aus dunklen Gängen und Lifts. Allerdings - und das erstaunt mich sehr - erstmals ein Gebiet wo ich nicht einmal gestorben bin. Mag an meinem Level (= 65), meiner Entscheidung für das schlechter gepanzerte, aber auf Schnelligkeit ausgelegte Exo-Skelett und/oder die zuletzt favorisierte Waffe (P.A.X. Imperator) mit hohem Fertigkeitswert sein, who knows...
Denke aber nicht dass sich die Situation nun um 180° gedreht hat und ich mich plötzlich spielend durchfräse, ich neige nicht zur Selbstüberschätzung.
05.11.24:
Areal 4 gesäubert (dort ebenfalls kein Boss), Backtracking zu Areal 2, wo ein die ganzen Stunden davor nicht zu öffnendes Doppeltor endlich mal Zugang zu nem anderen Abschnitt erlaubt. Brauchte auch nicht lange herumirren bis ich mich dort mit einem neuen Boss konfrontiert sah. Aber was für ein Arschloch-Boss das ist:
Erreicht sein (durch mein Zutun) schrumpfender Lebensbalken eine gewisse Grenze verpisst er sich und hetzt Kack-Boss Nr. 1 gegen mich. Und das wohl 3x in Folge, spätestens in der 2. Phase hat's mich gestern mehrfach umgehauen.
Konnte mich nicht entscheiden ob ich darüber lachen oder abkotzen soll...
06.12.24:
Kiss my Ass, Black Cerberus (= Boss 4). 💪
Puhh... Hat auch "nur" 3 Stunden gedauert. 😅
12.11.24:
Status nach knapp 40 Spielstunden.
Und bevor jemand danach fragt:
Nein, mit "Spaß" hatte das ganze nichts zu tun. Es war und bleibt ein einmaliges Experiment um nur meine Haltung zu bestätigen:
Ich wäre kein Stück traurig wenn das Soulslike-Genre irgendwann mal aussterben sollte.