Cryptic-Ravage am 20.11.2006 00:08 schrieb:
So gesehen müsste die Demokratie an sich in deinen Augen ja auch "faschistisch" sein, da die Mehrheit der Gruppe über der Meinung des Einzelnen steht, oder?
das kann man durchaus so sehen. Daran ist überhaupt nichts
deshalb sage ich ja auch immer wieder, dass einem "Demokratie" allein rein gar nichts bringt. Es ist vielmehr eine
freiheitlich demokratische Grundordnung, die auf dem
Individuum basiert, die eine Demokratie vom Faschismus fernhält. Ganz wichtig für Gesellschaftsmodelle, die auf Demokratie basieren, sind die Grenzen der Herrschaft der Gruppe über den einzelnen.
Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäusserung, kann aber keine Ansprüche stellen dass SEIN Wille immer durchgesetzt wird wenn das Kollektiv, sprich die Mehrheit, andere Forderungen hat.
Das ist jetzt natürlich komplett schwammig ausgedrückt. Dieser Gedanke mag grundlegend für einige Bereiche durchaus richtig und vernünftig sein. Das entscheidende sind aber auch hier die
Grenzen. Und es ist nun mal so, dass allzu oft Entscheidungen kollektiv der Minderheit aufgezwungen werden, die im Grunde nicht kollektiv entschieden werden müssten. Und da begibt man sich in eine gefährliche Richtung...
Die Gleichheit muss natürlich erreicht werden, aber nicht durch Zwangsenteignung von Gütern wie beim Kommunismus. Das Ziel muss die Gleichheit sein, erreicht werden kann dies nur durch höhere Abgaben von Reicheren, niedrige Abgaben für Ärmere usw.
Mit anderen Worten: Durch Ungleichheit soll Gleichheit hergestellt werden
Der nationale Sozialismus bedeutet nicht die Aufhebung demokratischer Grundrechte - ebensowenig die Einschränkung der Meinungsfreiheit.
Nur muss natürlich auch die Bereitschaft da sein dem sozialen Staat zu dienen. Nur wer bereit ist für einen sozialen und gerechten Staat zurückzustecken wenn es sein müsste, d.h. nicht immer nur sich selbst verwirklichen will, kann dabei helfen.
Hier lautet die entscheidende Frage: Wenn die Bereitschaft da sein
muss, was ist wenn sie nicht da ist?
Leider gibt es heutzutage ohnehin zu viele "ich lasse mir von niemandem mehr etwas sagen"-Persönlichkeiten.
Wie soll man dann bitte einen vereinten und sozialen Staat erschaffen können?
Wäre unmöglich. Ein gewisses Maß an Demut ist also schon erforderlich!
Wenn man sich nicht unterordnen will muss man das mit sich selbst verantworten - jeder hat ja das Recht eine andere Regierung zu wählen.
Nur werden Personen die sich NIE unterordnen früher oder später nicht mehr ernstgenommen.
Das klingt nach ziemlich hohen Forderungen seitens der Gruppe an den einzelnen.
Ich hoffe doch die Gruppe gesteht mir zu, dass ich mich nicht unterordne
oder beschränkt sich meine Möglichkeit der Verweigerung gegenüber der Gruppe lediglich auf die Wahl der Regierung?
Gegen Kaptialismus heisst grob zusammengefasst dass das Kapital nicht mehr das hehrste Ziel der Gemeinschaft sein darf. Man sieht ja was durch Gier und Habsucht passiert ist.
Natürlich darf jeder eigenen Besitz haben, ganz klar. Aber es wird auch nur jeder TATSÄCHLICH für DAS bezahlt was er arbeitet!
Wer viel arbeitet bekommt mehr, wer wenig arbeitet bekommt weniger.
Kein "Bonus" mehr für Vorstände, keine "Zulagen" mehr ohne Grund.
Korruption und Habgier haben keinen Platz in diesem System.
Wie steuert man das?
Die Forderung nach der Lohnhöhe deutet auf staatliche Eingriffe in die Produktion. Entscheidet dann die Gruppe was zu welchem Preis produziert werden soll?
Warum sollte man nicht ins Ausland reisen dürfen? Wenn nationaler Sozialismus weltweit an der Macht wäre, wärs doch eine Freude die fremden, wiederauferstandenen Kulturen bewundern zu können!
Naja, ich dachte mir das in etwa so:
1. Wir haben nationalen Sozialismus
Die Gruppe braucht meine Arbeitskraft um möglichst Leistungsfähig zu sein. Verlasse ich das Land könnte die Gruppe befürchten ich will meine Arbeitskraft verweigern oder mich evtl. einer anderen Gruppe anschließen und meine Arbeitskraft dieser zur Verfügung stellen. Dagegen könnte "meine" Gruppe natürlich etwas haben, weil man selbst geschwächt würde, andere hingegen gestärkt
2. es gibt in jedem Land einen nationalen Sozialismus
Andere Länder würden mich evtl. nicht ins Land lassen, da sie befürchten könnten ich möchte von deren Gruppenleistungen profitieren und möglicherweise könnte ich auch deren Gruppenmitglieder aus Jobs verdrängen, da ich billiger sein könnte oder bessere Leistungen bringen kann.
Nr.2 ist im Prinzip Ausdruck der Forderung "Zuerst die Interessen der Leute im eigenen Land, dann die Interessen der Ausländer" da ich selbst in einem anderen Land als Ausländer gelte. Dort würde mir ebenfalls eine grundlegende Skepsis entgegenschlagen.
Ergänzend gilt es noch zu erwähnen dass bei diesem System natürlich die in Deutschland produzierenden Firmen gefördert werden würden, wie z.B. BMW etc.
Firmen die meinen im Ausland produzieren zu müssen um mehr Gewinn zu machen müssten im Gegenzug natürlich benachteiligt werden, sprich deren Produkte würden preislich an die Preise der deutschen Produkte angepasst werden - somit wäre ein erster Schritt in Richtung wirtschaftlicher Gerechtigkeit gemacht!
Protektorismus, das alte Lied
Auf die Petition der Kerzenmacher wurde ja bereits verwiesen.
der Link funktionierte nicht, deshalb hier noch mal:
Petition der Kerzenmacher
Zum Thema Gerechtigkeit: Ist es nicht gerecht, dass ein Produzent, der effektiver produziert zu geringeren Preisen abieten kann und folglich mehr verkaufen wird als einer der ineffektiv produziert?