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Rassismus gegen Einheimische

Beetlejuice666 am 25.01.2007 09:59 schrieb:
Ich glaube dennoch das der Großteil der Leute die dort Demonstriert haben, und alle Turban bzw. Frauen die dabei waren Verschleiert waren, mit sicherheit nicht in Europa geboren wurden.
Naja, ist ja auch eigentlich egal. Ob nicht in England geborene Engländer, "richtige" Engländer, Touristen oder sonstwas. Das mit den 9-11 Schildern finde ich zwar auch nicht so lustig, Meinungsfreiheit haben sie aber trotzdem.

aph am 25.01.2007 10:15 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 00:02 schrieb:
Dass wir natürlich immer noch eine RELIGION haben, die auch unsere Gesellschaft prägt, sage ich übrigens auch schon seit zig Diskussionen. Drücke ich mich wirklich so undeutlich aus?

Stimmt, hast du schon oft behauptet, hat aber noch nie gestimmt. Und ich sagte dir bereits einmal, dass du mich damit beleidigst, weil mein Denken frei von religiösen Einflüssen (auch solchen vor meiner Geburt) ist. Ob du es glaubst oder nicht. Also unterlass das endlich.
Das beleidigt Dich? :-D

Unsere Gesellschaft hat christliche Wurzeln. Wieweit die Religion unsere moderne Gesellschaft heute noch prägt ist diskutabel. Aber das sie diese prägt kann man nicht wirklich verneinen?
Ausnahmen gibt es immer, aber Du alleine bist nicht die Gesellschaft ;)
 
aph am 25.01.2007 10:15 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 00:02 schrieb:
Dass wir natürlich immer noch eine RELIGION haben, die auch unsere Gesellschaft prägt, sage ich übrigens auch schon seit zig Diskussionen. Drücke ich mich wirklich so undeutlich aus?

Stimmt, hast du schon oft behauptet, hat aber noch nie gestimmt. Und ich sagte dir bereits einmal, dass du mich damit beleidigst, weil mein Denken frei von religiösen Einflüssen (auch solchen vor meiner Geburt) ist. Ob du es glaubst oder nicht. Also unterlass das endlich.

Wir können hingegen gern über historische gesellschaftliche Entwicklungen reden, oder darüber ob die Art der Religion "Christentum" irgendeinen entscheidenden Einfluss auf das Hervortreten der Idee der Säkularisierung im christlichen Raum hatte oder ob es nicht eher andere Gründe waren, die dazu führten - und die das genauso getan hätten, wenn es Islam gewesen wäre. Oder darüber, warum säkularisierende Tendenzen, wie es sie auch im Islam bereits seit dem Mittelalter gab (lange vor dem Abendland) seit einigen Jahrzehnten so rückläufig sind. Darüber kann man alles reden - aber nicht mit solchen Pauschalurteilen, wie du sie hier auffährst.

Stimmt APH. Da hast Du natürlich Recht, dass DEINE INDIVIDUELLE Wahrnehmung stellvertretend für die gesamte Gesellschaft steht, um die es hier geht. Nur APH Wahrnehmung gilt es zu berücksichtigen. Wenn man Effekte, die 80 Millionen in Deutschland und ein paar hundert Millionen Menschen weltweit betreffen, beschreibt, dann muss man natürlich darauf Rücksicht nehmen, dass ein APH von diesen Effekten ausgeschlossen bleibt. Tut man das nicht, ist er beleidigt. Sag mal: nimmst Du Dich und Deine Meinung in Relation zur restlichen Gesellschaft nicht ein bisschen nicht ein bisschen zu sehr wichtig?

Abgesehen davon, wirst Du nicht verhindern können, dass Du in einer Gesellschaft und in einem Selbstverständnis groß geworden bist und tagtäglich lebst, welches von Deinen Elter und ihrer Generation geprägt wurde, welches zuvor Deinen Großeltern und deren Generation geprägt wurde und welches davor von deren Vorfahren und ihren Generationen geprägt wurde. Und solange diese Prägungslinie in Europa zu finden ist, so lange musst Du leider akzeptieren, dass es christliche Werte waren, die dies taten und bis heute tun. Wolf hat das in seinen Ausführungen wunderbar dargelegt. Selbst Deine Ururgroßeltern werden Christen gewesen sein.

Und es ist nunmal eine Tatsache, dass es die christliche Gesellschaft war, in der Christen die Säkularisierung "erfanden". Säkulariserung ist jetzt mal als wichtiger Baustein stellvertretend für viele Prozesse zur "Entchristlichung" unserer Gesellschaft. Du kannst Dich drehen und winden, wie Du willst, du wirst es nicht ändern können. Christliche Handlungen führen zu Deiner heutigen Nicht-Christlichen Wahrnehmung. Wenn das für Dich eine Beleidigung ist, dann musst Du damit wohl leben. Ich werde auch in Zukunft, wenn ich über die Gesellschaft schreibe, Dich explizit nicht ausnehmen, weil Du nicht so wichtig bist.

EXPLIZIT habe ich gebeten, dass man mir eine Kultur nennt, die in diesem Aspekt dem Christentum voraus war. Bis heute habe ich keine Antwort bekommen, obwohl ich schon mal die wichtigsten Kulturen mit ihrer religiösen Wahrnehmung aufgezählt habe. Mach DIch halt ran und überzeuge mich durch Argumente.

Dabei kannst Du Dir vielleicht Gedanken machen, wieso ich - unter Berücksichtigung meiner hier dargestellten Überzeugung - ebenso aus Überzeugung Atheist bin. Vielleicht hilft es Dir auch für Dich eine Erkenntnis als Atheist zu bekommen.

Beste Grüße
W.
 
aph am 25.01.2007 10:15 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 00:02 schrieb:
Dass wir natürlich immer noch eine RELIGION haben, die auch unsere Gesellschaft prägt, sage ich übrigens auch schon seit zig Diskussionen. Drücke ich mich wirklich so undeutlich aus?

Stimmt, hast du schon oft behauptet, hat aber noch nie gestimmt. Und ich sagte dir bereits einmal, dass du mich damit beleidigst, weil mein Denken frei von religiösen Einflüssen (auch solchen vor meiner Geburt) ist. Ob du es glaubst oder nicht. Also unterlass das endlich.

Wir können hingegen gern über historische gesellschaftliche Entwicklungen reden, oder darüber ob die Art der Religion "Christentum" irgendeinen entscheidenden Einfluss auf das Hervortreten der Idee der Säkularisierung im christlichen Raum hatte oder ob es nicht eher andere Gründe waren, die dazu führten - und die das genauso getan hätten, wenn es Islam gewesen wäre. Oder darüber, warum säkularisierende Tendenzen, wie es sie auch im Islam bereits seit dem Mittelalter gab (lange vor dem Abendland) seit einigen Jahrzehnten so rückläufig sind. Darüber kann man alles reden - aber nicht mit solchen Pauschalurteilen, wie du sie hier auffährst.


ohne dich nu beleidigen zu wollen aph. aber mit der aussage dass die christliche Relligion unsere Gesellschaft prägt, hat Woodstock grösten teils Recht. Unsere Geselltschaft und unsere Tagesordnung stützt sich auf viele Teile der 10 Gebote, Du sollst nicht stehlen und nicht töten sind nur die banalsten beispiele. Dass das Christentum nicht so allgegenwärtig ist wie der islam in den Muslimischen Staaten, ist mir bewusst. Jedoch finde ich, dass Europa und die europäiasche Kultur klar christlich geprägt sind.
 
aph am 25.01.2007 10:15 schrieb:
... oder darüber ob die Art der Religion "Christentum" irgendeinen entscheidenden Einfluss auf das Hervortreten der Idee der Säkularisierung im christlichen Raum hatte oder ob es nicht eher andere Gründe waren, die dazu führten - und die das genauso getan hätten, wenn es Islam gewesen wäre. ...

Ich höre?
Wieso haben christlich geprägte Denker und praktizierende und überzeugte Christen die Säkularisierung entwickelt? Wieso passierte das im Islam nicht?

Bin gespannt.

W.
 
Woodstock am 25.01.2007 12:15 schrieb:
Ich höre?
Wieso haben christlich geprägte Denker und praktizierende und überzeugte Christen die Säkularisierung entwickelt? Wieso passierte das im Islam nicht?

Bin gespannt.

Wieso sollte ich? Du wolltest dieses Thema beleuchten, nicht ich. Also bist du auch in Erklärungsschuld. An der Religion kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Kleiner Tipp: Denk mal an die wirtschaftliche Entwicklung und an die Interessen der Subjekte, die sie vorantrieben. Vielleicht geht dir dann ein Licht auf.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass der Islam frei von solchen Tendenzen war oder ist.

Zum Thema christliche Wurzeln: Unsere Gesellschaft hat viele "Wurzeln", auch christliche - aber nicht nur. Sie stellen nicht mal die "Mehrheit" der Wurzeln. Geprägt wird unsere Gesellschaft ausschließlich durch das, was die heute lebenden Menschen heute tun, und nicht durch eine Religion. Wer heutzutage handelt, tut das in den seltensten Fällen aus religiöser Überzeugung. Zum Glück. (Das gilt auch für gläubige Christen).

Und dann deine lustige Argumentation mit den Eltern und deren Großeltern. Mir ist es langweilig, das noch mal durchzukauen, weil wir das alles schon mal hatten. Daher in Kurzform: Bei welcher Generation stoppst du diese Kette und warum? Ich komme bei der Methode immer auf Griechenland und Mesopotamien.

Apropos 10 Gebote, nach denen wir angeblich leben: Ich wusste gar nicht, dass Moses Christ war. :P
 
Woodstock am 25.01.2007 12:10 schrieb:
Dabei kannst Du Dir vielleicht Gedanken machen, wieso ich - unter Berücksichtigung meiner hier dargestellten Überzeugung - ebenso aus Überzeugung Atheist bin. Vielleicht hilft es Dir auch für Dich eine Erkenntnis als Atheist zu bekommen.

Beste Grüße
W.

Vergiß es, so vernünftig man sonst mit dem guten aph reden kann, beim thema christliche Religionen ist es damit vorbei, hat vermutlich jeder schon erfahren der sich zu dem Thema in diesem Forum geäußert hat
 
Boesor am 25.01.2007 14:48 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 12:10 schrieb:
Dabei kannst Du Dir vielleicht Gedanken machen, wieso ich - unter Berücksichtigung meiner hier dargestellten Überzeugung - ebenso aus Überzeugung Atheist bin. Vielleicht hilft es Dir auch für Dich eine Erkenntnis als Atheist zu bekommen.

Beste Grüße
W.

Vergiß es, so vernünftig man sonst mit dem guten aph reden kann, beim thema christliche Religionen ist es damit vorbei, hat vermutlich jeder schon erfahren der sich zu dem Thema in diesem Forum geäußert hat


yap, den eindruck habe ich auch......aber jedem das seine.....(nur mir das meiste)
:B

Und, wenn die Differenzen zwischen den Kulturen so leicht zu klären wären, gäbe es sie schließlich nimmer....das ganze Thema ist wie andere Politische auch, ein Fass ohne Boden...
 
Beetlejuice666 am 25.01.2007 14:57 schrieb:
Und, wenn die Differenzen zwischen den Kulturen so leicht zu klären wären, gäbe es sie schließlich nimmer....das ganze Thema ist wie andere Politische auch, ein Fass ohne Boden...

Wieso sollten denn Kulturen verschwinden, nur weil man ihre Unterschiede leicht erklären könnte? Das ist eine sehr merkwürdige Argumentation. Kulturen sind mehr wie Hobbys, man kann sie leben oder es halt lassen. Ob sie sich stark unterscheiden von anderen oder nicht, ist vollkommen irrelevant.
 
Woodstock am 24.01.2007 23:29 schrieb:
Es geht um Relationen und wenn man bedenkt, dass zur gleichen Zeit in Japan innerhalb weniger Jahre mindestens 20.000 japanische Christen gekreuzigt wurden - ohne Gerichtsverfahren und einfach so, dann steht die ach so grausame Inquisition, die immer als Standardargument für die Böswilligkeit der Kirche herhalten muss, ziemlich gut dar.

So ein Bullshit! Muss man immer vom Umfang her schlimmere Schandtaten auflisten, um den weniger umfangreichen einen Blankoschein auszstellen?! Also echt, das ist mal blauäugig. Es geht NICHT um Relationen. Sowieso ist es ein Faux-Pas, bei Menschenleben in Relationen reden zu wollen. Relationen benutzen die, die etwas verharmlosen oder unter den Tisch kehren wollen.

Achso, bei solchen Diskussionen vergesse ich selten zu erwähnen, dass ich überzeugter Atheist bin.

W.

Was hat das damit zu tun? Ich hab braune Haare.
 
aph am 25.01.2007 14:23 schrieb:
Denk mal an die wirtschaftliche Entwicklung und an die Interessen der Subjekte, die sie vorantrieben. Vielleicht geht dir dann ein Licht auf.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass der Islam frei von solchen Tendenzen war oder ist.

Geprägt wird unsere Gesellschaft ausschließlich durch das, was die heute lebenden Menschen heute tun, und nicht durch eine Religion. Wer heutzutage handelt, tut das in den seltensten Fällen aus religiöser Überzeugung. Zum Glück. (Das gilt auch für gläubige Christen).

Ich bin nicht in Erklärungsschuld, weil ich hier schon viele Erklärungen geliefert habe, die noch dazu nicht auf meinem Mist gewachsen sind, sondern einen allgemeinen wissenschaftlichen Konsens spiegeln. Etwas, was Du auch immer wieder ignorierst. Wenn Du Dich in diese Diskussion einmischst, dann erwartet man auch konstruktive Beiträge. Wenn Du die nicht leisten willst, dann nennt man sowas trollen und Du solltest überlegen, wie Du Dich als Sternchenträger Dir gegenüber verhalten solltest.

Schön, kommen wir langsam zu Inhalten.

Ich führe die Generationenkette so lange zurück, bis ich zu den entscheidenen Momenten komme, die unsere Gesellschaft dahin entwickelte, dass sie sich maßgeblich von anderen unterscheidet. Da kommen wir auch zwangsläufig zu den Griechen. Und ich habe auch nie gesagt, dass griechische Wertvorstellungen von Individualität nicht wichtig wären. Ganz im Gegenteil. Aber es war das Christentum, welches diese Wertvorstellungen in eine Philosophie einbanden, die das Gesamtpotenzial optimierten. Die Araber hatten die gleiche Ausgangsbasis mit der Bibliothek von Alexandria und Samarkand sogar die deutlich wichtigeren Wissenszentren plus einen besseren Zugang nach Indien und China und konnten diesen Vorsprung und das damit verbundene Potenzial nicht halten und wurden nach wenigen Jahrhunderten von den Christen überholt.

Dein Beispiel mit dem Islam bestätigt übrigens meine Argumentation, weil der Islam logischweise viele Dinge aus dem Christentum übernommen hat und zum Beispiel auch heute noch die Marienverehrung kennt. Die Ausübung des Islams sah im Gegensatz zur christlichen Entwicklung keine Trennung der weltlichen und geistlichen Ämter vor und insofern konnte sich auch nie die Idee einer Säkularisierung einpflanzen und weiterentwickeln. Aufgrund seiner antik-römischen Einflüsse, war dies bei den christlichen Gesellschaften möglich. Die Trennung von weltlichen und geistlichen Aufgaben unter Forderung der Individualität war die Keimzelle für den europäischen Erfolg. Ohne Christentum als verbindenes Element wäre das nicht möglich gewesen.

Dass unsere Gesellschaften ausschließlich durch das gegenwärtige Handeln geprägt werden, ist schlicht und einfach falsch. Die Tradition und die damit verbundene Identität hat erhebliche Einflüsse auf eine Gesellschaft. Das sieht man im Kleinen an Deutschland, wenn man bedenkt wie sehr der 2. WK noch heute unsere Gesellschaft beeinflusst, man sieht es im größeren an den Indianischen GEsellschaften und was mit ihnen passierte, als sie ihre Identität gewaltsam verloren und wie wichtig ihre Tradition ist, um eine neue Identität zu erarbeiten.


Kommen wir zu Deinem Argument der wirtschaftlichen Entwicklung und welche Motivation die Leute dazu bringt, dies zu tun.

Es ist die Verantwortung des Individuums. Der Einzelne ist für sich selbst verantwortlich und wird daher alles tun, um für sich eine sichere Zukunft zu gestalten. Dies geht einfacher, wenn man wirtschaftliche Absicherung geniessen kann. Dieses Denken ist in christlichen Gesellschaften stark ausgeprägt. Naturvölker kennen dieses Besitzdenken gar nicht bis kaum. In Japan funktioniert es ebenfalls anders, weshalb die japanischen Megakonzerne entstehen konnten, in denen der Einzelne wenig zählt, Gewerkschaften als Vertreter des Individuums unbekannt sind und jeder in der Masse wie eine Ameise funktionieren muss.

In Europa hingegen hat sich eine Unternehmerkultur entwickelt, in der der Einzelne - wie der Name sagt - etwas unternimmt. Im technischen Kontext führte dies zu einer starken Erfinderkultur, die insgesamt den wirtschaftlichen Aufschwung anfeuerte. Ohne Carl Benz keine (deutsche) Automobilbranche.

Während in Europa praktisch alle großen Erfindungen und Entdeckungen aus der Motivation des Einzelnen entstanden sind (Carl Benz und Christoph Columbus als Beispiele), ist dies in China zum Beispiel ausschließlich auf Befehl eines göttlichen Kaisers und dem damit verbundenen Beamtenapparats passiert. Wenn der Kaiser seine Meinung änderte und einen Admiral Zhèng Hé wieder zurück beorderte hatte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die chinesische Entwicklung der nächsten 400 Jahre bis heute. Ein Christoph Columbus ging nach der Ablehnung seiner Idee durch die portugiesische Krone einfach nach Spanien und fragte dort um Geld, weil er von SEINER PERSÖNLICHEN Idee überzeugt war und an ihr festhielt. Diese Mentalität besaß er aufgrund seiner christlichen Prägung, in der die Verantwortung des Einzelnen gefordert ist. Als Chinese hätte er akzeptiert, dass der göttliche Kaiser den Vorschlag ablehnt und wäre nie nach Amerika gesegelt. Hätte er es dennoch versucht, wäre er getötet worden, weil niemand es wagen durfte, die göttliche Entscheidung des Kaisers anzuzweifeln.

Während der chinesische Handel in den Händen der Beamten als Helfer des göttlichen Kaisers lag, lag er in Europa in der Verantwortung des Händlers, die sogar den Kaisern Kredite gewährten und dafür Gegenleistungen erhielten. So zum Beispiel Jakob Fugger oder die Medicis und wie die großen Handelshäuser alle hießen. Die Medicis sind wiederrum ein sehr gutes Beispiel, wie sehr im christlichen Europa eine unbekannte und arme Familie durch Eigenleistung der Einzelnen zu Wohlstand und MAcht kommen konnte. Dies war möglich, weil vor Gott alle Menschen gleich sind. Bei den Hindus und Buddhisten mit ihren Kasten bzw. kasten-ähnlichen festen Gliederung der Gesellschaft, sind solche Aufstiege gar nicht möglich.

Im Rahmen der Reformation wurden diese Kräfte nochmal verstärkt, weil die Zentralmacht der Kurie ignoriert werden konnte. Wilhelm der Große Kurfürst von Brandburg und Preußen war begeistert von den harten aber gerechten Ausbildungsprinzipien eines PROTESTANTISCHEN Kinderheims, in dem jedes (arme) Kind eine Chance bekam und wandte diese Prinzipien auf seine Offiziersschulen an und prägte damit ein Staatsprinzip, welches sein Nachkomme mit dem berühmten "Möge JEDER nach SEINER Facon glücklich werden" treffend charakterisierte. BAsierend auf christlichen Überzeugungen formulierten sie Toleranzprinzipien, die noch heute gelten. Damit legten sie ein Potenzial frei, welches Preußen für ein paar Jahrhunderte zur Großmacht katapultierte.

Soviel zur Erklärung, wieso der wirtschaftliche Aufschwung in Europa nach der Völkerwanderungszeit bis heute so erfolgreich war, obwohl er von unterentwickelten Barbaren aus den Wäldern Nordeuropas getragen wurde, die mit den Chinesen oder Indern zur gleichen Zeit nie mithalten konnten.

Ich konnte entgegen Deiner Erwartung zeigen, dass das christliche Wertesystem für diesen Aufschwung entscheidend war. Da die wirtschaftliche ENtwicklung einschließlich Industrialisierung unsere Gesellschaft bis heute maßgeblich beeinflusst, liegt hier eine direkte Einflussnahme des Christentums bis heute vor. Q.E.D.

Ich höre?

Gruß
W.
 
plutonium67 am 25.01.2007 15:42 schrieb:
Woodstock am 24.01.2007 23:29 schrieb:
Es geht um Relationen und wenn man bedenkt, dass zur gleichen Zeit in Japan innerhalb weniger Jahre mindestens 20.000 japanische Christen gekreuzigt wurden - ohne Gerichtsverfahren und einfach so, dann steht die ach so grausame Inquisition, die immer als Standardargument für die Böswilligkeit der Kirche herhalten muss, ziemlich gut dar.

So ein Bullshit! Muss man immer vom Umfang her schlimmere Schandtaten auflisten, um den weniger umfangreichen einen Blankoschein auszstellen?! Also echt, das ist mal blauäugig. Es geht NICHT um Relationen. Sowieso ist es ein Faux-Pas, bei Menschenleben in Relationen reden zu wollen. Relationen benutzen die, die etwas verharmlosen oder unter den Tisch kehren wollen.


Wenn man eine Kirchenkritik verwendet, um die negativen Aspekte der Kirche zu formulieren, dabei aber heutige Maßstäbe anwendet, ist die Argumentation im KErn falsch. Deswegen der Vergleich, um zu zeigen, dass die Kirche im Vergleich zu anderen Institutionen in anderen Ländern nach unseren Erwartungen und Vorstellungen fortschrittlicher war, als man häufig denken will. Macht man sich dieses bewusst, erkennt man, dass es die Kirche war, die viele der von uns heute geschätzten Werte maßgeblich positiv beeinflusste. Darum geht es in Teilen in dieser Diskussion und deshalb habe ich das aufgeführt und deshalb ist es nicht unbedingt Bullshit.

Da mir einige öfters mal vorwerfen, dass ich ein verklemmter Extrem-Christ bin, der die Kirche hier so vehement verteidigen will, sage ich zur Vorbeugung, dass ich Atheist bin.

Gruß
W.
 
MurPhYsSHeeP am 25.01.2007 09:58 schrieb:
Ich kann die ganze problematik nur aus der sicht der schweiz schildern. wir haben gesehen auf unsere gesamteinwohnerzahl einen hohen anteil an ausländern.

Und weisst Du wieso? Weil kein anderes Land wie die Schweiz so verschleppte Einbürgerungen macht. Würde man den gleichen Massstab setzen wie in den Nachbarländern, wäre der Prozentsatz der ausländischen Bevölkerung ähnlich wie in den umliegenden Ländern. Man sollte halt wissen, wie man solche Zaheln (20% Ausländer) interpretieren sollte... Und dass Du dies aus der Sicht
der Schweiz schildern kannst, wage ich arg zu bezweifeln. Wenn, dann aus Deiner Sicht.
 
Beetlejuice666 am 25.01.2007 12:10 schrieb:
Dass das Christentum nicht so allgegenwärtig ist wie der islam in den Muslimischen Staaten, ist mir bewusst. Jedoch finde ich, dass Europa und die europäiasche Kultur klar christlich geprägt sind.

Klar christlich? Dann weisst Du nicht, woraus die europäische Kultur besteht. Die hat viele verschiedene religiöse (und nicht-religiöse) Einflüsse. Die Griechen, die Römer, und nicht zu vergessen die Muslime, welche viele für Europa sehr wichtige Wissenschaftler hervorbrachte. Ohne die wäre Europa nie so weit gekommen. All dies ist ein Zusammenspiel verschiedener Kulturen, welche wir unter "Europa" zusammenfassen. Die Christen sind ein Teil davon. Ein Teil.
 
plutonium67 am 25.01.2007 15:53 schrieb:
Beetlejuice666 am 25.01.2007 12:10 schrieb:
Dass das Christentum nicht so allgegenwärtig ist wie der islam in den Muslimischen Staaten, ist mir bewusst. Jedoch finde ich, dass Europa und die europäiasche Kultur klar christlich geprägt sind.

Klar christlich? Dann weisst Du nicht, woraus die europäische Kultur besteht. Die hat viele verschiedene religiöse (und nicht-religiöse) Einflüsse. Die Griechen, die Römer, und nicht zu vergessen die Muslime, welche viele für Europa sehr wichtige Wissenschaftler hervorbrachte. Ohne die wäre Europa nie so weit gekommen. All dies ist ein Zusammenspiel verschiedener Kulturen, welche wir unter "Europa" zusammenfassen. Die Christen sind ein Teil davon. Ein Teil.

Die Römer haben das Christentum erst zur Staatskirche gemacht und bilden damit den entscheidenen Faktor bei der Übertragung der griechischen Werte auf einen christlichen Kontext. Und erst die Einführung des Christentums, hat das Römische Reich wieder stabilisiert und lebte im Oströmischen Reich bis 1453 weiter.

Die Liste der muslimischen Wissenschaftler hätte ich gerne hier aufgeführt. Danach hätte ich dann gerne die Liste der christlichen Wissenschaftler.
Dann würdest du sehen, dass der christliche Teil von Europa die anderen Anteile vernachlässigen lässt.
 
Woodstock am 25.01.2007 15:48 schrieb:
Deswegen der Vergleich, um zu zeigen, dass die Kirche im Vergleich zu anderen Institutionen in anderen Ländern nach unseren Erwartungen und Vorstellungen fortschrittlicher war, als man häufig denken will. Macht man sich dieses bewusst, erkennt man, dass es die Kirche war, die viele der von uns heute geschätzten Werte maßgeblich positiv beeinflusste. Darum geht es in Teilen in dieser Diskussion und deshalb habe ich das aufgeführt und deshalb ist es nicht unbedingt Bullshit.
Das sehe ich eben ganz anders... die Kirche hat meiner Ansicht nach viel zu lange den Fortschritt blockiert, währenddessen andere Kulturen um einiges offener waren. Die Kirche war darin gut, Angst zu verbreiten, damit ja alle in die Kirche gehen und ihre Ablassbriefe kauften. Die Kirche ist dem Klang des Geldes gefolgt... in den wenigsten Fällen den Schreien der Armen.

Da mir einige öfters mal vorwerfen, dass ich ein verklemmter Extrem-Christ bin, der die Kirche hier so vehement verteidigen will, sage ich zur Vorbeugung, dass ich Atheist bin.
Gruß
W.
Dann hat derjenige eine oberflächliche Diskussion geführt. Ich bin ebenfalls Atheist und längst nicht alles, was die Kirche macht, sehe ich als per se schlecht an.
 
Woodstock am 25.01.2007 15:42 schrieb:
Ich höre?

Gruß
W.

Was du beschreibst, sind zunächst einmal nichts weiter als zahlreiche Korrelationen, aber keine Ursachenforschung.

Genauer: Der wahre Grund für säkulare Tendenzen (in beiden Religionen) sind wirtschaftliche Subjekte, die Macht erlangen wollen oder schon haben, und die ihre wirtschaftlichen Interessen möglichst frei von sonstigen Einflüssen durchsetzen wollen. Dabei stören u.a. religiöse Machthaber ebenso wie sonstige (zB Monarchen). Das ist weder christlich noch islamisch oder sonst was, das ist einfach nur menschlich-egoistisch.
 
aph am 25.01.2007 16:04 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 15:42 schrieb:
Ich höre?

Gruß
W.

Was du beschreibst, sind zunächst einmal nichts weiter als zahlreiche Korrelationen, aber keine Ursachenforschung.

Gut, da ich das Argument selbst gerne verwende, muss ich es akzeptieren :)

Also:

Greif bitte meine Argumente auf und zeige an denen die Ursachen. Das meine ich aufrichtig und ernst.

Gruß
W.
 
Woodstock am 25.01.2007 15:58 schrieb:
Die Römer haben das Christentum erst zur Staatskirche gemacht und bilden damit den entscheidenen Faktor bei der Übertragung der griechischen Werte auf einen christlichen Kontext. Und erst die Einführung des Christentums, hat das Römische Reich wieder stabilisiert und lebte im Oströmischen Reich bis 1453 weiter.

Die Liste der muslimischen Wissenschaftler hätte ich gerne hier aufgeführt. Danach hätte ich dann gerne die Liste der christlichen Wissenschaftler.
Dann würdest du sehen, dass der christliche Teil von Europa die anderen Anteile vernachlässigen lässt.

Du verdrehst sehr gerne. Wer im Mittelalter Wissenschaftler war, hatte schon einen schweren Stand. Wer noch dazu Wissenschaftler war UND kein Christ, der hatte kaum daseinsberechtigung. Ergo: man war Christ, wider willen. Aus Angst, wieder einmal.

Wie Du selber schreibst, ist das Christentum ein Glaube, der zusammengeschustert ist aus diversen bräuchen und fusst auf anderen Religionen. Werte wie Demokratie und Freiheit sind nicht gerade Sachen, die sich die Kirche auf die Fahne malen sollte...

Die Namen werden dir nichts sagen (Avicenna vielleicht noch...), jedoch gibt es viele Einflüsse: Die Chemie, die Algebra, die arabische Naturphilosphie (nicht wie in Europa im Zusammenhang mit Theologie), die Optik, die Chirurgie, welche bis ins 12. Jhr. in Europa völlig untersagt war (durch die Kirche) zu erlernen, die Astronomie weit vor den Europäern im Mittelalter, und vor allem das Anerkennen der Trennung Wissen von Kirche, was in Europa viel länger dauerte. Soll ich die Liste fortsetzen?
 
plutonium67 am 25.01.2007 16:00 schrieb:
Das sehe ich eben ganz anders... die Kirche hat meiner Ansicht nach viel zu lange den Fortschritt blockiert, währenddessen andere Kulturen um einiges offener waren. Die Kirche war darin gut, Angst zu verbreiten, damit ja alle in die Kirche gehen und ihre Ablassbriefe kauften. Die Kirche ist dem Klang des Geldes gefolgt... in den wenigsten Fällen den Schreien der Armen.
...
Dann hat derjenige eine oberflächliche Diskussion geführt. Ich bin ebenfalls Atheist und längst nicht alles, was die Kirche macht, sehe ich als per se schlecht an.

Den letzten Absatz finde ich gut, danke :)

Den ersten Absatz sehe ich differenzierter. Klar hat die Kirche Fortschritt blockiert. Aber bei weitem nicht so sehr, wie es in anderen Kulturen lief. Einige Kulturen waren in einigen Dingen viel offener. Die Inder haben andere Religionen lange akzeptiert (bis dies allerdings auch im Bürgerkrieg mündete - am Ende der Mogulherrschaft), der Islam einen Wissensaustausch mit den Christen etc. Gar keine Frage.

Aber in der Summe war das Christentum erfolgreicher. Ablassbriefe waren die Pervertierung der VErantwortung des Einzelnen. In China wären Ablassbriefe nicht möglich gewesen, weil der Einzelne gar nicht das Bedürfnis auf Seelenheil hatte. Gleichzeitig finanzierten die Ablassbriefe Prunkbauten des Vatikans, die den Aufbruch in die Renaissance markierten. Ohne Ablassbrief kein Michelangelo und damit ein ganz neues Kunstverständnis und Verständnis von der Darstellung des menschlichen Körpers. Diese Veränderung der Wahrnehmung des menschlichen Körpers war gleichzeitig Grundlage der modernen Medizin.

Gleichzeitig war es in China üblich, dass Künstler, die ihre Leistung nicht erbrachten vom Kaiser hingerichtet wurden (bzw. er diese hinrichten lies).

Vergleich das mal: Der Papst verkauft Ablassbriefe um u.a. einen Künstler zu bezahlen, der ein ganz neues Kunstverständnis umsetzt. Der Kaiser lässt den Künstler hinrichten, wenn er das bekannte Kunstverständnis des Kaisers nicht erfüllen kann.

Welche Kultur ist offener???

W.
 
plutonium67 am 25.01.2007 16:14 schrieb:
Woodstock am 25.01.2007 15:58 schrieb:
Die Römer haben das Christentum erst zur Staatskirche gemacht und bilden damit den entscheidenen Faktor bei der Übertragung der griechischen Werte auf einen christlichen Kontext. Und erst die Einführung des Christentums, hat das Römische Reich wieder stabilisiert und lebte im Oströmischen Reich bis 1453 weiter.

Die Liste der muslimischen Wissenschaftler hätte ich gerne hier aufgeführt. Danach hätte ich dann gerne die Liste der christlichen Wissenschaftler.
Dann würdest du sehen, dass der christliche Teil von Europa die anderen Anteile vernachlässigen lässt.

Du verdrehst sehr gerne. Wer im Mittelalter Wissenschaftler war, hatte schon einen schweren Stand. Wer noch dazu Wissenschaftler war UND kein Christ, der hatte kaum daseinsberechtigung. Ergo: man war Christ, wider willen. Aus Angst, wieder einmal.

Wie Du selber schreibst, ist das Christentum ein Glaube, der zusammengeschustert ist aus diversen bräuchen und fusst auf anderen Religionen. Werte wie Demokratie und Freiheit sind nicht gerade Sachen, die sich die Kirche auf die Fahne malen sollte...

Die Namen werden dir nichts sagen (Avicenna vielleicht noch...), jedoch gibt es viele Einflüsse: Die Chemie, die Algebra, die arabische Naturphilosphie (nicht wie in Europa im Zusammenhang mit Theologie), die Optik, die Chirurgie, welche bis ins 12. Jhr. völlig untersagt war (durch die Kirche) zu erlernen, die Astronomie weit vor den Europäern im Mittelalter, und vor allem das Anerkennen der Trennung Wissen von Kirche, was in Europa viel länger dauerte. Soll ich die Liste fortsetzen?

Ich kenne die Liste, viele Namen sagen mir was und ich kenne die Bedeutung der arabischen Sprache für die frühe christliche Wissenschaft. Während es keine arabische Wissenschaftler in Europa gab, gab es keine europäischen WIssenschaftler in Arabien. Insofern besteht der Nachteil auf beiden Seiten. Ich weiss, dass die Liste auf arabischer Seite bis zum 13. Jhd länger ist, als die europäische. Ich weiss aber auch, dass danach das Christentum den von mir oben beschriebenen Rückstand einholt und bis zum 21. Jahrhundert einige tausend bedeutende Wissenschaftler produziert, während der Islam nichts mehr hervorbringt.. Und ich weiss, dass die Rolle des Islamss bzw. der Araber bei der Wissensübermittlung des antiken Wissens in das Mittelalter insofern manchmal überschätzt wird, weil es immer noch das Oströmische Reich gab und die christlichen Wissenszentren in Konstantinopel ebenfalls erhebliche Bedeutung hatten.

W.
 
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