Ohne Eure Diskussion über Nietzsche und Religionen stören zu wollen, möchte ich einen neuen Artikel aus dem Berliner Tagesspiegel posten.
An Moslems gerichtete Appelle für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit hat man bislang nicht gehört, sondern sind ausschließlich an die Ursprungsbevölkerung gerichtet. So wird von der nicht-moslemischen Bevölkerung bewusst ein sehr negatives (Selbst)Bild gezeichnet, um über eingeredete Schuldkomplexe eine Hemmschwelle für Kritik an Massenzuwanderung als Konsensnorm zu verankern. Moslemische Gewaltäter wiederum berufen sich auf die propagierte Fremdenfeindlichkeit der Ursprungsbevölkerung, um somit ihre eigene Gewaltbereitschaft als Frustreaktion zu rechtfertigen.
Während Haupt- und Realschüler vieler Städte täglich diese Realität erleben, leben die Schüler der Gymnasien überwiegend noch in ihrer Traumwelt und meinen, dass den anderen dies als alleingültige Realität verkaufen zu müssen.
Hier Link und Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/25.01.2007/3038163.asp
"Der tägliche Terror
Sie sind jung, nicht-deutscher Herkunft, gewaltbereit – und versetzen ihre Altersgenossen täglich in Angst
Von Katja Füchsel
Es gehört längst zum Alltag, es geschieht auf dem Weg zur Schule, im Bus, auf dem Spielplatz. Fast jeder Jugendliche, der in Berlin aufgewachsen ist, weiß wie es sich anfühlt, von arabisch-türkischen Jugendlichen angepöbelt, verprügelt oder ausgenommen zu werden. Und viele Eltern standen schon vor der Frage: Sollen wir das Polizei oder Schule melden? Oder machen wir damit alles noch schlimmer?
Die Geschichten spielen nicht mehr nur in Berlins Problemkiezen, in Wedding oder Neukölln, wo Armut, Arbeitslosigkeit und Ausländeranteil besonders hoch sind. In Lichtenrade, wo am Wochenende ein Polizist bei einer Schulparty von Jugendlichen nicht-deutscher Herkunft krankenhausreif geprügelt wurde, berichten viele Schüler, dass sie von den Cliquen drangsaliert werden. Spricht sich im Kiez herum, dass ein Kind im Gemeinderaum oder im Gemeinschaftshaus seinen Geburtstag feiern will, müssen die Kinder auf die ungebetenen Gäste nicht lange warten. „Die treten dann gegen die Türen und Fenster, bis man sie reinlässt“, erzählt eine 10-jährige Schülerin. Sind die Störenfriede aber erst drinnen, sei es mit der Partystimmung vorbei. „Dann gehen eben alle wieder nach Hause.“
Die folgenden Begebenheiten sind alle wahr – auch wenn die Jugendlichen oder ihre Eltern darauf bestanden haben, die Orte und Namen zu verfremden, damit die Opfer nicht erneut ins Visier der Cliquen geraten. Wie beispielsweise Leon, der vor seiner Schule dazwischenging, als zwei türkische Jungen einem Deutschen die Jacke wegnehmen wollten. Kaum hatte der 14-Jährige protestiert, kamen die zwei heranwachsenden Cousins der Täter mit ihrem Kampfhund dazu. Leon kassierte Tritte, Schläge, als er wegrannte, zogen die Türken ein Messer, brüllten: „Ich stech’ dich ab, du Sau!“ Leon hatte Angst vor Rache, sein Vater ging mit ihm trotzdem zur Polizei. Die nächsten Wochen fuhr er ihn zur Schule.
Eines ist klar: Bei den gewalttätigen Jugendlichen ausländischer Herkunft handelt es sich um eine sehr kleine Minderheit – doch es gelingt ihr offenbar zunehmend, unter den Gleichaltrigen Angst und Schrecken zu verbreiten. Nie zur Anzeige kam die Geschichte von Natalie aus Reinickendorf, die täglich mit der S-Bahn zur Schule fährt. Drei arabische Jungs verlangten im Waggon ihre Handynummer, als sich Natalie weigerte, zogen die Jugendlichen ein Messer. Auf dem Bahnsteig gelang es der 13-Jährigen einen S-Bahnmitarbeiter zu Hilfe zu holen. Andere Kinder nehmen auf dem Weg zur Schule tagtäglich Umwege und U-Bahnfahrten in Kauf, weil sie die Straßenecken meiden, wo sich die Cliquen versammeln. „Da werde ich jedes Mal angepöbelt“, sagt eine junge Neuköllnerin. „Deutsche ***“, „ScheißChrist“, „Schinkenfresser“ – das sind Begriffe, die geradezu in Mode seien."
P.S.: Sollten sich Artikel wie dieser im Tagesspiegel häufen, wird die Multikulti-Lobby wie nach der Berichterstattung über den Ehrenmord an Hatun Sürücü reagieren. Gewalt von rechtsradikalen Rassisten wurde in den Vordergrund der Berichterstattung gestellt, teilweise sogar unzutreffend definiert als "rechte Gewalt" (Fallbeispiel des Deutsch-Äthiopiers), und so die grade erst thematisierte, auf islamischem Sozialisationhintergrund basierende Gewalt medienpolitisch "übertönt", um von den Schattenseiten islamischer Massenzuwanderung und kultureller Differenzen abzulenken.