Dieses Spiel ist für Opfer von Vergewaltigungen ein Schlag ins Gesicht. Wer das einmal erlebt hat......
Und ein Spiel wie
AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA for the Awesomeist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der einen Angehörigen durch einen Sprung vom Hochhaus verloren hat; jemand, der mal in einer Nervenheilanstalt war, dürfte mit
Batman Spielen, die das Arkham Asylum behandeln Probleme haben; jemand der schon mal Probleme mit der Mafia hatte, wird dementsprechend vom gleichnamigen Spiel Abstand nehmen und Leute, die eine Überdosis an Drogen überlebt haben, werden Probleme dabei haben, surrealistische Spiele zu spielen.
Also zack: alles verbieten?
Da müßte man dann ja schon mit Mario Kart anfangen ...
1. Das Spiel ist fiktiv, thematisiert aber mit "Vergewaltigung" ein REALES Problem.
Und? Natürlich haben Spiele reale Vorlagen. Wenn ein Spiel sich so weit von der Realität entfernt, daß man erstmal stundenlang erklären muß, was wofür gedacht ist und welche Regeln in dieser Spielwelt gelten, dann würden die meisten nicht mal das Tutorial durch spielen, sondern schon vorher aufgeben.
Wobei bei Rape Day ja wohl auch noch ein ganz anderer Immersionsgrad existiert als es beispielsweise bei einem Egoshooter wäre. Schließlich steuert man in RD nicht mal einen Charakter, sondern klickt sich nur durch dessen Geschichte.
Wenn man ein Spiel hätte, bei dem man den eigenen Charakter frei durch den Level steuern würde und wie im Film
Maniac das Geschehen aus der Egoperspektive des Gewaltverbrechers zu sehen bekommt, wüßte ich spontan auch nicht, was ich davon halten sollte.
(In dem Film sieht man beispielsweise in dieser Szene in der Egosicht, wie dieses Opfer mit einem Messer getötet und dann skalpiert wird:
- ein unangenehmer, aber interessanter Film. Sicher nicht für jeden.)
2. Eine Entscheidung zu treffen und dann die Maus zu bewegen/ auf die Tastatur zu klicken, sind AKTIVE Handlungen. Es macht einen Unterschied, ob ich sehe, wie jemand vergewaltigt wird, oder ob ich entscheide (AKTIV), ob diese Person vergewaltigt wird.
Kannst du dich denn entscheiden? Oder geht dann die Story nicht weiter? Wie halten wir es denn mit anderen Aufträgen in Spielen? Machen wir uns in
Assassin's Creed wirklich Gedanken darüber,
warum Person X jetzt gerade sterben muß? oder erfüllen wir einfach nur den aktuellen Auftrag, um weiterzukommen? Mache ich mir in Mass Effect wirklich Gedanken über die gerade vorliegende Entscheidung, oder nehme ich einfach die guteste/böseste Variante, um meinen Charakter erfolgreich in die jeweilige Richtung zu entwickeln? Entscheide ich mich aktiv, in
Prototype die unschuldigen Passanten zu töten, oder nutze ich lediglich die vom Spiel vorgegebene Möglichkeit, meine Gesundheit zu generieren?
3. Das heißt: Du findest das Spiel nicht verwerflich, obwohl vergewaltige Personen dadurch GEDEMÜTIGT werden (oder willst du das leugnen?).
Durch dieses Spiel wird niemand gedemütigt. Es steht ja nicht quasi dabei
"Und in dieser Szene wird Ingrid Meier aus Hamburg vergewaltigt" oä. dh: niemand wird in der Öffentlichkeit bloßgestellt.
Natürlich werden Vergewaltigungsopfer schlimmstenfalls in ihr überwundenes Trauma zurück geworfen, wenn sie dieses Spiel spielen würden, aber dann sollten sie das einfach nicht tun.
Es heißt ja schließlich nicht
"Kochen mit Oma Meier", sondern eben
"Rape Day".
Ich glaube, wenn du selbst auf brutalste Art und Weise vergewaltigt werden würdest, würdest du anders über das Spiel denken.
Genau wie Kriegsveteranen anders über Kriegsspiele denken, Opfer eines Autounfalls anders über Rennspiele, Leute, die wo runter gefallen sind anders über
Mirror's Edge ...