Mit wie vielen Beiträgen hat die pcgames dich denn bislang so "dauerbeschallt"?
Oh mit mehr als genug Click- und Ragebait. Aber das ist nicht das worum es geht. Es geht um das allgemeine, denn PC Games ist nicht die einzige, sondern eine von vielen Plattformen. Die Frage wäre also eher, wie oft kommt man insgesamt in Kontakt mit dem Thema.
Uhm... Videospiele sind nun wahrlich kein Nischenthema.
Habe ich auch nicht behauptet und ist nicht der Punkt.
"Tendenzen" gelten nun aber nicht für jedermensch. "Nichtbinär" sagt doch eben genau das: diese Person ist in vielerlei Hinsicht weiter von diesen "Tendenzen" entfernt als der Durchschnitts-cis-Mensch. Genau darum geht's doch.
(Mal ganz davon abgesehen, dass "biologische Gründe" aka Biologismus bereits für alles mögliche hinhalten mussten, um patriarchale Strukturen nicht zu hinterfragen. Ich erinnere mich an Diskussionen, in denen irgendwelche "biologischen Faktoren" herbeifabuliert wurden, die angeblich dafür sorgen, dass Frauen angeblich schlechter Auto fahren und dergleichen.)
Tendenzen gelten nicht für Jedermann, nein aber das ist nicht worum es geht. Die Biologie beeinflusst nun Mal auch andere Faktoren des Lebens, die zu Tendenzen führen und eine Lebensrealität erzeugen, in der man sehr wohl tiefgreifender zwischen Männern und Frauen unterscheiden kann. Konflikte entstehen an den Extremen stellen der Interpretation. Dazu gehört einerseits das von dir genannte, wo die Biologie stark hervorgehoben wird und es zu Pauschal(ver)urteilung kommt und dazu gehört auch Biologie völlig zu ignorieren und jedes Ungleichgewicht als etwas bekämpfungswürdiges zu interpretieren, quasi ein Kampf des Entgenderns der Lebensrealität.
Korte wird für seine Ansichten auch wiederholt von Kolleg:innen kritisiert:
https://www.deutschlandfunk.de/trans-experten-in-medien-100.html
Stimmt, Korte wird auch von Kollegen kritisiert. Das ändert aber nichts daran, dass seine Ausführungen Hand und Fuß haben. Als Beispiel: Es ist nun Mal ein Fakt, dass sich eine Mehrheit der Minderjährigen bei langjähriger Begleitung mit ihrem Geschlecht aussöhnen. Die Diskussion, liest man so auch im Deutschlandfunk (der btw. auch gendert und nun nicht gerade ohne Bias ist), dreht sich mehr um die Befürchtung von Auswirkungen als um eben solche Aussagen.
Schau dir mal die historische Entwicklung zur Linkshändigkeit an, das ist sehr wohl ein guter Vergleich:
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/trans-studie-zurueckgezogen-rogd/
Nur, weil du für etwas nicht ins Gefängnis kommst, heißt das noch lange nicht, dass du dich frei entfalten kannst und gleichberechtigt bist. Dumme Kommentare, Beleidigungen, Drohungen, fehlende Akzeptanz, Exklusion sind für viele trans Menschen an der Tagesordnung.
Gewalt gegen queere Menschen hat hierzulande dieses Jahr massivst zugenommen.
https://taz.de/LGBTIQ-in-Deutschland/!5961579/
Habe ich selbst schon angesprochen und widerspricht entsprechend deiner These, Stichwort Bewusstsein (Awareness). Die Menschen sind bereits aufgeklärt, sie werden genervt, es entwickelt sich Reaktanz und Radikalisierung. Ein Bewusstsein schaffen zu wollen ist gut und richtig, solange man Grenzen kennt aber wenn man einfach nur die Schotten öffnet und nicht mehr zumacht, hat das einen gegenteiligen Effekt. Aus dem Schaffen eines Bewusstseins wird ein Slogan Awareness und aus der Strategie ein Dogma, bei dem man auf jede Kritik damit antwortet, dass genau diese Kritik zeigt wie wichtig das ist. Das ist in etwa so als ob man jemanden davon überzeugt, dass Last Christmas ein super Weihnachtssong ist, in dem man es in deren Wecker einbaut, damit sie es schon beim aufwachen hören.
Die Situation war mal besser. Progressivität zeichnet sich durch Anpassung aus, um einen besseren Zustand zu erreichen als den vorangegangenen. Der bessere Zustand liegt mittlerweile ironischerweise in der Vergangenheit. Wie gesagt, ich habe selbst Transexuelle kennengelernt und die konnten sich frei entfalten und ja, die sind gleichberechtigt und das schon.. nun sehr lange. Das heißt nicht, dass es nicht Dinge gibt an die man arbeiten musste und konnte aber es ist weit weg von der Situation der Linkshänder. Daran ändert auch die zurückgezogene Studie oben nichts über die der Volksverpetzer berichtet (der jetzt auch nicht ohne Bias ist). Das Thema Geschlechtsdysphorie ist ziemlich komplex und die Vereinfachung die man wahrnimmt auf "ist alles total normal" ist absolut nicht zielführend und ignoriert dabei völlig die tiefgreifenden Auswirkungen welche eine Geschlechtsdysphorie mit sich bringt und die es sehr klar und eindeutig von Dingen wie Linkshändigkeit oder Homosexualität, das auch oft genannt wird, unterscheidet.
Warum sind Drachen und Magie "authentisch", Existenz von trans Personen oder nichtbinären Identitäten jedoch nicht? Hinterfrag das doch mal.
Und wo wird einem in Baldur's Gate 3 oder in Starfield bitte ein LGBTQ+ Regenbogen "ins Gesicht geknallt"? Ich erinnere mich an Divinity 2: Ego Draconis, wo man jederzeit auch das Geschlecht seines Charakters wechseln konnte. Hat niemanden gejuckt damals. Wurde glaub ich loretechnisch mit "Illusionsmagie" erklärt (und im Addon sogar für eine Questreihe genutzt - wenn auch als Verkleidung)
Weil Drachen und Magie keine realen Dinge sind. Wenn ich Fantasy sage, denke ich also an eine Welt mit Magie und Drachen aber nicht an eine von Transpersonen oder nichtbinären Identitäten. Fantasy spielt zu dem mehrheitlich in mittelalterlichen Umgebungen, die davon gekennzeichnet sind eben nicht besonders modern zusein. Kleinstaaterei, Monarchie, Folter, Fremdenfeindlichkeit ecetera pp. Das heißt nicht, man muss jedes Spiel oder jedes Werk homogen gestalten, man kann auch daraus ausbrechen und neue Pfade erschließen aber weder muss das jedem Gefallen, noch heißt es, dass man es auch gut genug macht als dass es seinerseits authentisch wirkt.
Zu letzteren kann ich nichts sagen, da ich sie (noch) nicht gespielt habe.
Heteronormativität heißt nicht einfach nur "die meisten Menschen sind hetero".
https://de.wikipedia.org/wiki/Heteronormativität
Ähm ja, genau so ist es.
Pronomen beziehen sich auf das soziale Geschlecht. Sonst würde man trans Menschen auch immer misgendern. Und nur, weil nichtbinäre Menschen in der Minderheit sind, heißt das nicht, dass sie keinen Respekt und sprachliche Repräsentation verdienen.
Der Unterschied zwischen einem sozialen und biologischen Geschlecht ist ziemlich neumodisch. Diese Trennung haben die Sprecher die längste Zeit nicht vorgenommen.
Du hast Recht, dass niemand nur weil er in der Minderheit ist keinen Respekt verdient. Jeder verdient Respekt, unabhängig davon ob seine Gruppe nun mehr oder weniger Personen hat. Sprachliche Repräsentation zu verdienen finde ich allerdings eher befremdlich. Man hat ein Geschlecht, auch wenn man für sich entscheidet, keinem angehören zu wollen. Und die Erwartungshaltung, dass nun alle ihre Sprache ändern, um einen anzusprechen und das obwohl man einen nicht anspricht, weil es immer noch keinen Suffix gibt, ist eher weird. Sprache hat vor allem die Aufgabe, Informationen zwischen Sender und Empfänger zu transportieren und das wenn möglich Präzise und leicht Verständlich (was naturgemäß auch den gegenteiligen Effekt haben kann).
Wenn du vor mir stehst und meinst, du willst irgendeine Sonderbehandlung und gexiert werden oder ähnliches. Bitte, sei mein Gast. Wenn es aber um allgemeine Kommunikation geht, nope. Und so sehen es denke ich tatsächlich die meisten Menschen da draußen. Es gibt eine Bereitschaft aber die hat ihre Grenzen und es ist die Entscheidung, diese nicht zu akzeptieren, welche zu der heutigen Situation führt, die ein Rückschritt ist von dem Zustand, den wir schon erreicht hatten.
Niemand hat behauptet, dass das komplett voneinander losgelöst wäre. (...)
Das wird auch nicht "propagiert". Der Begriff "cis" sagt doch genau aus, dass soziales und biologisches Geschlecht übereinstimmen. Das ist doch genau der Punkt. Nichtbinäre Menschen ticken da mitunter eben anders.
Ich denke durchaus, dass genau diese Behauptungen aufgestellt wurden. Ich kann dir jetzt kein Zitat nennen, ich speicher mir ja nicht alles was ich lese aber sollte ich zufällig darauf stoßen in all diesen Diskursen im Internet, werde ich es hier ergänzen. Ja der Begriff Cis trifft eine Aussage zur Übereinstimmung aber in der größeren Diskussion impliziert oder sagt man direkt aus, dass das soziale Geschlecht komplett unabhängig wäre und frei veränderlich wäre. Alles was es bräuchte wäre eine Abschaffung eines angeblich existierenden Patriarchats und Gendern oder "Entgendern" usw..
Uff, das tut einfach nur weh und zeigt, dass du dich bisher kaum mit der Lebensrealität von trans Menschen auseinander gesetzt hast.
Die AfD speist zurzeit massiv Queer- und Transfeindlichkeit. Trans Menschen werden als potentielle Kinderschänder geframed, es wird ihnen unterstellt, sich in Frauenschutzräume einschleichen zu wollen, Deadnaming wird selbst bei Bundestagsabgeordneten betrieben undundund. Weißt du, was das bewirkt, wenn sich Betroffene so etwas dauernd anhören müssen? Das ist absolutes Gift für die Psyche. Und resultiert nicht selten in physischer Gewalt.
Bitte tu uns einen Gefallen und informiere dich zumindest mal zum Transgender Day of Remembrance.
Dieser Absatz nimmt inhaltlich keinen Bezug zu meiner Aussage und stellt eigentlich nur ein lange Variante des "du hast ja keine Ahnung" dar. Sorry aber auch wenn ich dir zustimme, dass AfD und andere rechtsradikale Gruppe Stimmung machen aber mit meiner Ausführung zum Begriff marginalisiert hat es nicht wirklich etwas zutun.
So Thema Gendern:
Im Englischen waren weibliche Bezeichnungen a la actress schon lange eher die Ausnahme. Diese nach und nach abzuschaffen, ist demnach konsequent, zumal es keine geschlechtsspezifischen Artikel gibt. Deutsch hingegen ist eine durch und durch gegenderte Sprache.
Eigentlich nicht, Deutsch hat grammatikalische Geschlechter. Gendern ist aber nicht Deutsch (sagt ja schon der englische Begriff) aber Genus und Sexus sind im Deutschen ziemlich chaotisch und nicht gleichbedeutend.
Englisch hat die grammatikalischen Geschlechter schon lange abgebaut und in den letzten hundert Jahren auch die Movierung fast völlig verschwinden lassen. Wenn man also Deutsch als gegendert betrachtet, zeigt Englisch wie Deutsch aussehen müsste.
Wäre weird, wenn ein Absatz der Firma auf der Website genderneutral geschrieben ist und der andere nicht. Für Firmenkommunikation gibt es eh zahlreiche Guides, was Stil, Wortwahl etc. angeht. Ob und wie (ent)gendered wird, ist nur eine von vielen Dingen.
Für individuelle/private Kommunikation sollte es jedermensch freistehen.
Wie sieht die Kommentarsektion unter einem beliebigen Artikel aus, in dem Gendersternchen verwendet werden vs wie sieht sie aus, wenn generisches Maskulinum verwendet wird?
Wie eine Firma kommuniziert, ist Sache der Firma.
Ja und wir leben im Kapitalismus und wenn Firmen und andere Institutionen das Standardhochdeutsch verbieten, dann kann der Konsument und Bürger eben auch auf dieses Sprachverbot und dem Zwang einer alternativen, moralisch vermeintlich besseren Sprache reagieren und kritisieren. Klar ist es weird, wenn Firmen überhaupt keine stringenz hätten aber wenn die Stringend so aussieht, dass man eine Sprache wählt, die so nicht gesprochen wird und das am besten noch mit eher feindlichen Aussagen gegen die eigenen Konsumenten, ist das.. schwierig.
Entsprechend zu sagen, Jedermann sollte Privat nicht gendern dürfen aber Firmen sollen das bitte tun ist gerade im Hinblick darauf, dass man angeblich alle inkludieren will, ziemlich paradox, ganz besonders wenn man Reaktionen als versessen oder ähnliches darstellt.
Vielleicht ist das ja auch gar nicht dafür gedacht, dass sich das zumeist cis-Männliche Publikum mehr angesprochen fühlt...? Vielleicht ist es ja dafür gedacht, dass sich auch mal andere angesprochen fühlen...?
Ergäbe vielleicht Sinn, wenn sich dann die Kommunikation eben jene Personen ansprechen soll also im realen Sinne von Ansprache "Sehr geehrte..." oder im Sinne von einem Artikel spezifisch für Nichtbinäre bspw. in einem Magazin oder Portal für Nichtbinäre (wobei wie schon gesagt an der Stelle ein Suffix fehlt). In allen anderen Situationen ist das ziemlicher Quatsch und sorgt eben nur dafür, dass sich keiner angesprochen fühlt und stattdessen für Konflikt, anstatt einem besseren miteinander. Wenn man sich weniger als Autor und mehr als Aktivist versteht, kann man das machen aber man kann dabei kein Verständnis erwarten.
Für die Abschaffung von Barrieren benötigt es Awareness gegenüber manchen Themen. (...)
Zu diesem Teil und einzelnen Elementen habe ich mich weiter oben schon geäußert, daher wiederhole ich das an dieser Stelle nicht noch mal.
Die Natur kennt nur 2 Geschlechter. Alles dazwischen ist i.d.R. eine Anomalie und nicht fortpflanzungsfähig - stirbt somit aus.
Ich weiß nicht ob die Natur an sich nur 2 Geschlechter kennt aber die Fortpflanzungsfähigkeit ist ein irrelevanter Faktor für das Thema.
Ob sich unter Menschen jemand als Fuchs, Kühlschrank oder Toilette "fühlt", ist mir ehrlich gesagt gleich, ich empfehle aber regelhaft psychologische Hilfe, den unser Gehirn benötigt Normierungen und Strukturen für geistige Stabilität.
Ich würde eher psychologische Hilfe Suchen aufgrund möglicher Probleme die man bereits hat oder die sich entwickeln können bspw. durch Selbstverletzung. Normierung und Struktur fehlen Menschen nicht, die eine Form von Körperdysphorie besitzen.
Beispielgebend: Für eine Stadt wie Berlin - also mit sehr hoher Quote an Diversität und bunter Lebenskonzeptionierung und insgesamt 3,87 Millionen Einwohnern haben lediglich 106 Menschen im Ausweis "divers" stehen (Stand 04/2022). Es stellt sich für mich also die Frage ob diese übermäßige Fokussierung nicht schon lange kontraproduktiv ist. Ich zumindest erlebe bei diesem Thema immer mehr Polarisierung und viel mehr Aggression und Ablehnung. Und das in erster Linie, weil die Menschen in unseren Landen durch diese Diversifizierung von nahezu allem sich eben nicht mehr in ihrer Lebensrealität und Wahrnehmung abgeholt und repräsentiert fühlen, weil sie keiner exotischen Minderheit angehören.
Etwas aktueller 137:
https://www.rbb24.de/panorama/beitr...r-geschlecht-divers-eintrag-pass-ausweis.html
Was natürlich immer noch sehr wenig darstellt. Aber ja, das was du beobachtest, schlägt sich leider auch in Kriminalitätszahlen nieder. Ich stimme zu, dass der hohe mediale Fokus und auch Aktivismus mittlerweile einen gegenteiligen Effekt hat.