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Positionierung Deutschlands in der Weltpolitik

bitchinheat

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Hallo Leute,

mit der Bildung einer neuen Regierung (wenn es mal irgendwann klappt),
besteht evt. auch die Möglichkeit die Außenpolitik neu zu justieren. :-D

Schröder sieht ja Deutschland als "Mittelmacht" und hat sich von der
transatlantischen Bündistreue etwas, hm, sagen wir "distanziert". :B

Dafür hat er Russland und China mehr ins Boot genommen.

Wie seht Ihr die zufküntige Rolle Deutschlands in der Weltpolitik?
Welchen Weg sollte unsere nächste Regierung einschlagen? :confused:
 
zwischen "sollen" und "können" liegen ja 2 welten.
natürlich sollte D net mit den imperalistischen USA kooperieren ... aber die wirtschaft ...
natürlich sollte D net mit einem totalitären regime wie in china kooperieren ... aber die wirtschaft ...
natürlich kann man putin nicht als "lupenreinen demokraten" bezeichnen ... aber die wirtschaft ...

letztlich isses wie immer: wenns um arbeitsplätze und wachstum geht, werden menschenrechtsverstöße, kriege & tote in kauf genommen.
 
bitchinheat am 22.09.2005 13:06 schrieb:
Hallo Leute,

mit der Bildung einer neuen Regierung (wenn es mal irgendwann klappt),
besteht evt. auch die Möglichkeit die Außenpolitik neu zu justieren. :-D

Schröder sieht ja Deutschland als "Mittelmacht" und hat sich von der
transatlantischen Bündistreue etwas, hm, sagen wir "distanziert". :B

Dafür hat er Russland und China mehr ins Boot genommen.

Wie seht Ihr die zufküntige Rolle Deutschlands in der Weltpolitik?
Welchen Weg sollte unsere nächste Regierung einschlagen? :confused:

Auf jeden nich durch die amerikanische Analöffnung nach oben.
Wir sind denen nüscht schuldig, wir waren lange genug Spielball dieser Idioten.
Es braucht Gegengewichte gegen dieses Unterdrückerland.
Is vielleicht gar nich so schlecht mal mit China und Russland stärkere Beziehungen aufzunehmen.
 
IVIirWirdSchlecht am 22.09.2005 13:23 schrieb:
zwischen "sollen" und "können" liegen ja 2 welten.
natürlich sollte D net mit den imperalistischen USA kooperieren ... aber die wirtschaft ...
natürlich sollte D net mit einem totalitären regime wie in china kooperieren ... aber die wirtschaft ...
natürlich kann man putin nicht als "lupenreinen demokraten" bezeichnen ... aber die wirtschaft ...

letztlich isses wie immer: wenns um arbeitsplätze und wachstum geht, werden menschenrechtsverstöße, kriege & tote in kauf genommen.

Jup. Da hast Recht. Und nich zu vergessen Kriege im Namen der so wunderbaren Demokratie.
:$
 
bitchinheat am 22.09.2005 13:06 schrieb:
Hallo Leute,

mit der Bildung einer neuen Regierung (wenn es mal irgendwann klappt),
besteht evt. auch die Möglichkeit die Außenpolitik neu zu justieren. :-D

Schröder sieht ja Deutschland als "Mittelmacht" und hat sich von der
transatlantischen Bündistreue etwas, hm, sagen wir "distanziert". :B

Dafür hat er Russland und China mehr ins Boot genommen.

Wie seht Ihr die zufküntige Rolle Deutschlands in der Weltpolitik?
Welchen Weg sollte unsere nächste Regierung einschlagen? :confused:


ich finde den getätigten weg sehr gut: keine blinde bündnisteue, und andererseits mit aufstrebenden nationen freundschaftlich umgehen. besonders wirtschaftlich ist letzteres immens wichtig. nicht auszudenken, wenn man zB mit der künftigen wirtschaftsmacht china (und die werden ganz sicher sehr stark werden) kein gutes verhältnis hätte. D hat ja bereits mehrere milliardenschwere geschäfte mit china gemacht (zB mit der magnetschwebebahn). und china wird/muss sich auch politisch öffnen, wenn die ihr wirtschaftliches wachstum weiter fortsetzen wollen. das strenge "regime" wird IMHO nicht mehr lange halten.
 
Kaeksch am 22.09.2005 13:23 schrieb:
Auf jeden nich durch die amerikanische Analöffnung nach oben.Wir sind denen nüscht schuldig, wir waren lange genug Spielball dieser Idioten. Es braucht Gegengewichte gegen dieses Unterdrückerland.
:B

aber stimmt, wir brauchen keinen. wir sind exporteur #1 in der welt, dumm nur, wenn uns unsere märkte wegbrechen, und amerika als markt ist nicht unerheblich. das man die politische meinung von amerika's regierung nicht teilen muss, ok. aber, amerika hat für europa / deutschland in der vergangenheit mehr als genug gemacht und schlecht gings 'uns' damit nicht.

und wie man russland / china demokratischer hinstellen kann als amerika ist & bleibt mir ein rätsel. lies dir mal die kommentare von kasparov ( russischer schachweltmeister ) durch, was er über putin sagt.

über china und seine gepflogenheiten reden wir mal lieber nicht.
 
Rabowke am 22.09.2005 13:53 schrieb:
und wie man russland / china demokratischer hinstellen kann als amerika ist & bleibt mir ein rätsel. lies dir mal die kommentare von kasparov ( russischer schachweltmeister ) durch, was er über putin sagt.

Ich bin mit Medienmissbrauch und Medieneinfluss in den USA eigentlich ebenso unzufrieden wie bei Russland.

Nebenbei empfinde ich Mehrheitswahlrecht (USA) und Präsidentialdemokratie (bei beiden) grundsätzlich nicht "demokratisch", weil mir da der Wählerwille zu wenig repräsentiert wird. So wie es bei uns ist, ist es da schon besser. Das Parlament spiegelt die Pluralität der Gesellschaft korrekt wieder, nun bräuchte es nur noch Politiker, die in der Lage sind, daraus was zu machen.
 
Herbboy am 22.09.2005 13:25 schrieb:
ich finde den getätigten weg sehr gut: keine blinde bündnisteue, und andererseits mit aufstrebenden nationen freundschaftlich umgehen.
zustimm

besonders wirtschaftlich ist letzteres immens wichtig. nicht auszudenken, wenn man zB mit der künftigen wirtschaftsmacht china (und die werden ganz sicher sehr stark werden) kein gutes verhältnis hätte. D hat ja bereits mehrere milliardenschwere geschäfte mit china gemacht (zB mit der magnetschwebebahn). und china wird/muss sich auch politisch öffnen, wenn die ihr wirtschaftliches wachstum weiter fortsetzen wollen.
Der Vorarlberger (Ö) Seilbahnhersteller Doppelmayr sieht das sicher anders.
Und ist sicher nicht der einzige, da die Chinesen/ Taiwanesen... sehr gerne einmal was kaufen und wenn sie es dann haben wirds nachgebaut und im Extremfall auch noch exportiert, ohne Patentgesetzte zu beachten.
Und wie unsere Hersteller den Preisen hinterherhecheln ist ja echt schon bescheuert.
Hier wären Einführzolle für den gesamten EU-Raum angebracht.

das strenge "regime" wird IMHO nicht mehr lange halten.
Man wird sehen. Aber ich glaub, das hält solange das gerade noch genug Schaden an der Weltwirtschaft angerichtet wird, der nicht wirklich reversibel ist. (Preisdumping durch Überschwemmung mit billigen Produkten z.B. Autos)
Also bis genügend Menschen eine ausreichende Bildung haben um dem "westlichen" Sozialstandard für erstrebenswert zu erachten, werden sicher noch min. 2 Generationen vergehen. Bis dahin werden einige wenige extrem reich und die meisten bleiben arm. Etwa wie in Amerika.


aph am 22.09.2005 14:13 schrieb:
Das Parlament spiegelt die Pluralität der Gesellschaft korrekt wieder, nun bräuchte es nur noch Politiker, die in der Lage sind, daraus was zu machen.

Bei euch gibts nicht zufällig auch Klubzwang *räusper* "das freie Mandat" im Parlament? (bin Ösi)
Also muss man bei der Wahl das komplette Wahlprogramm einer Partei von A-Z absegnen.
Daher bin ich sowieso für Volksabstimmung zu jedem noch so kleinen Scheiß.
 
Ich würde mir folgende Außenpolitik Deutschlands wünschen:
Zunächst ist eine enge Anbindung an die Weltmacht Nr. 1, die USA, sehr wichtig. Allein die USA können uns, im Falle eines Falles, wirklich schützen, so wie sie es schon im Kalten Krieg selbstlos vor der sowjetischen Aggression taten. Deshalb sollten wir auch unbedingt NATO-Mitglied bleiben...
Schröders Gelaber von einer "Mittelmacht" geht mir gehörig auf den Sack. Deutschland ist zu Größerem berufen. Wir haben das Potential eine Großmacht (Achtung, es besteht ein Unterschied zur Weltmacht) zu sein. Dies sollten wir anstreben, indem wir die EU praktisch als Wirt benutzen um unseren Einfluss, zunächst in Europa, zu maximieren. Eine Transformierung der Bundeswehr in eine schlagkräftige, global einsatzfähige Truppe ist essentiell! Dann können wir gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden eine ähnliche Politik betreiben, die dazu führt, dass wir auch in anderen Teilen der Welt ein Wörtchen mitzureden haben. Stichworte sollten hier folgende sein: Konzentration auf Afrika und den Nahen Osten; Export von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Wertvorstellungen und die Sicherung von Rohstoffen (vor allem Öl). Gegen despotische Regime wie in Russland und China sollte wesentlich selbstbewusster vorgegangen werden, z.B. mit Embargos, denn Menschenrechte sind wichtiger als Wirtschaftsinteressen.

Wem diese Politik "aggressiv imperialistisch" vorkommt, der sollte Bedenken, dass die deutsche Regierung einzig und allein den Auftrag hat, im Interesse des deutschen Volkes zu handeln und diese Interessen kann man am besten durchsetzen, wenn man Macht hat!
 
RevanAtreides am 22.09.2005 14:36 schrieb:
Wem diese Politik "aggressiv imperialistisch" vorkommt, der sollte Bedenken, dass die deutsche Regierung einzig und allein den Auftrag hat, im Interesse des deutschen Volkes zu handeln und diese Interessen kann man am besten durchsetzen, wenn man Macht hat!

Eine deutsche Regierung, die deine Vorschläge umsetzte, würde unseren Interessen aber massiven Schaden zufügen. Die angebliche Weltmacht USA ist nicht mal in der Lage sich selbst vor n bissl Wind zu schützen oder ein einzelnes Land von 20 Mio. Menschen zu stabilisieren (siehe Irak). Sollten wir jemals angegriffen werden, wovon überhaupt nicht auszugehen ist, wären die auch keine Hilfe mehr. Stattdessen aber würden wir es uns mit so einer aggressiven Politik mit dem gesamten Rest der Welt verscherzen.

Gut dass Leute wie du nicht mehrheitsfähig sind in diesem Land. :P

Außerdem - was willst du mit dem Öl? Erstens ist es eh bald alle und zweitens wäre es besser für uns alle, wenn wir die Ölverbrennung möglichst bald stoppen.
 
RevanAtreides am 22.09.2005 14:36 schrieb:
... Anbindung an die Weltmacht Nr. 1, die USA.... Export von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Wertvorstellungen und die Sicherung von Rohstoffen (vor allem Öl).
Ich geh schon mal in Deckung, wegen den ersten Terroranschlägen auf deutschen Boden. Oder macht D das dann besser wie die USA.
Gegen despotische Regime wie in Russland und China sollte wesentlich selbstbewusster vorgegangen werden, z.B. mit Embargos, denn Menschenrechte sind wichtiger als Wirtschaftsinteressen.

Wem diese Politik "aggressiv imperialistisch" vorkommt, der sollte Bedenken, dass die deutsche Regierung einzig und allein den Auftrag hat, im Interesse des deutschen Volkes zu handeln und diese Interessen kann man am besten durchsetzen, wenn man Macht hat!
USA super und Russland/ China böse
:confused:
Also für mich spielen die alle auf dem gleichen niedrigen Niveau.
 
Das manche Leute es immer noch nich raffen dat die USA so ziemlich das schlimmste is was die Welt momentan belastet.
Ausserdem sind das nich unsere Freund, eher Brüder. Freunde kann man sich nämlich aussuchen.
Die sind wohl eher sowas wie ne Krankheit. Der neue Monstervirus USA.
Hört sich doch gut an. :finger:
 
Nachdem ich zu meiner Fragestellung mal erste Eindrücke von Euch sammeln konnte, hier auch mal meine Meinung dazu (nicht hauen) :rolleyes:

Also zunächst finde ich es gut dass

- Deutschland sich allmählich aus der Büsserecke 2 Weltkrieg nach vorne bewegt > bitte nicht missverstehen > wir tragen Verantwortung generationenübergreifend für die Verbrechen in der NS-Zeit. Auch wenn
ich mit meinen 29 Jährchen nichts aktiv damit zu tun hatte. Menschenrechtsverletzungen dürfen in Deutschland nie wieder die Oberhand gewinnen. Ganz ausschließen kann man diese Verstösse wohl leider nur auf dem Papier. Auf der anderen Seite sind Reperationszahlungen bzw. Scheckbuchdiplomatie, moralische Zeigefinger und ähnliche Konsequenzen
hoffentlich endgültig ein Teil unserer leider unrühmlichen Geschichte (zumindest bezogen auf diese Epoche).

- Ich finde es ebenfalls gut, blinde Gefolgschaft zu den USA zu vermeiden.
Partnerschaft gründet auf gegenseitigem Respekt und auch auf Kritikfähigkeit der Beteiligten. Auch wenn wir den USA zweifelsohne sehr viel zu verdanken haben.

- Ich finde die Verbesserung der Beziehungen zu Rusland ebenfalls einen Meilenstein und einen richtigen Weg in unserer Geschichte. Wir stehen uns historisch und kulturell doch recht nahe. Auch die Rohstofflieferungen sind für uns von enormer Bedeutung. Gefährlich wird das Spiel nur dann, wenn wir komplett auf Kosten der Beziehungen zu den USA Rusland den Hof machen.

Ich finde aber bedenklich:

- Waffenlieferungen nach China anzustreben. Ich glaube dazu muß ich nicht viel sagen.
- Sätze wie "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt">Diese Art von Polemik erinnert mich zu sehr an imperialistische Auswüchse die ins Verderben führen. Natürlich haben wir auch geopolitische Interessen im Kaukasus etc. Aber man sollte die Kirche dennoch im Dorf lassen.

Wo soll es nun hingehen?

Meiner Meinung nach sollte sich Deutschland weiter im Rahmen der UN und auch zukünftig stärker im Rahmen der EU an "Friedenssicherungen" beteiligen. Ich weiss der Sprachgebrauch ist furchtbar...aber mir fällt jetzt auch nichts besseres ein. Weiterhin sollte den USA ein wenig entgegenkommen signalisiert werden, was nicht unbedingt militärischer Natur sein muss. Ein gutes Verhältnis erscheint mir immer noch wichtig. Langfristig ist ein ständiger Sitz im Sicherheitsrat der UN erstrebenswert. Für den Moment sind wir denke ich noch nicht so weit (auch wenn wir eine echte Wirtschaftsmacht darstellen). Finally sollte der Kurs zu Rusland wohl fortgesetzt werden, aber mit mehr als nur einem kritischen Auge auf die Menschenrechtsverletzungen.

Bzgl. China fällt mir eine Einschätzung sehr schwer. Ich sage es mal so...zukünftig wird man an China wohl nicht mehr vorbeikommen....

So das war jetzt ne Menge Text.. :$

.das Thema gibt eben auch einiges her ;)

und jetzt geh' ich in Deckung und überlasse Euch wieder den Ring :-D

Greetings
 
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