bierchen am 08.05.2005 13:06 schrieb:
Es ist ja nicht so, dass die ganzen Elektromotoren in der Transrapid-Trasse ständig voll laufen und jede Menge Strom saugen. Ich meine die springen erst richtig an, wenn der Transrapid dann auch drüber fährt...
Stimmt, es ist immer nur der Abschnitt unter Strom auf dem sich der TR gerade befindet.
Der "Elektromotor" gibt vielleicht ein etwas falsches Bild. Das Teil nennt sich Langstatorlinearmotor und besteht im Grunde aus einem langen Ferromagneten und 3, zueinander versetzten, Leitungen in Form von Rechteckkurven. Als "abgewickelten" Elektromotor kann man sich die Funktion halt leichter vorstellen.
Weniger Wartungintensiv ist das, weil sich keine beweglichen Teile berühren und deshalb auch nicht so schnell verschleißen (keine Achse, keine schleifenden Stromabnehmer).
Bild1
Bild2 (das rote Teil ist im Fahrzeug)
Für genaurere Erklärungen kann ich den "Hochtechnologie für den Flug in Höhe 0" Film auf der TR Seite nur empfehlen
Warum bei uns nicht's großes ohne Investitionen geht, k.A..
Aber warum sich eine neue (mit großer wahrscheinlichkeit bessere) Technik nicht durchsetzen will kann vielerlei Gründe haben. Z.B. würden dadurch ja andere Industriezweige wegbrechen, oder müssten sich umstellen. Was wohl deren Lobby dazu sagt? Funktioniert doch toll so wie's ist?
drunkenmonkey am 08.05.2005 00:09 schrieb:
Die höhere Geschwindigkeit ist alleine auf keinen Fall ein Grund für den Bau des TR
Da hast du Recht. Und bei Langstrecken hätte er sicher einen höheren Wirkungsgrad (schlag' doch mal eine längere vor
). Aber mit kürzeren Beschleunigungen und Bremswegen fährt er auch auf kurzen Strecken nicht schlecht.
Wenn du das so nicht glaubst, dann nimm die (sehr kurze) Shanghai-Strecke. Er braucht 8 Minuten für 30 km. Wenn ich mich nicht ganz verrechnet habe macht das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 225 km/h, inklusive Abfahrt und Ankunft. Das würde ich jetzt doch mal gerne mit einer ICE-Kurzstrecke verrechnen, falls wer eine passende kennt
Alles zusammengerechnet (Fahrweg, Fahrzeuge, Nebenanlagen) soll er soviel kosten wie andere moderne Eisenbahnen (Fahrweg ist teurer, aber der Rest ist günstiger). Wegen geringerem Stromverbrauch, wenig Wartung und weitgehend automatischem Betrieb sollen die Betriebskosten etwa der Hälfte einer Eisenbahn entsprechen.
Für die Folgekosten gibt es jahrelange Testerfahrung. Selbst wenn die trotzdem sehr falsch oder schöngerechnet sind würde sich das noch lohnen.
/edit ok, vielleicht bin ich wirklich voreingenommen. Aber wie Bierchen schon schrieb, die Gelder sind geflossen. Wir können's also jetzt als Verlust abhaken und andere unsere Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit ausnutzen lassen, oder selbst versuchen die Technik an den Mann zu bringen. Aber dazu müssen wir sie erstmal selber bauen.