Boesor am 09.12.2008 16:00 schrieb:
Letztlich will niemand, dass seine Annehmlichkeiten wegfallen, aber wie sonst saniert man einen Haushalt? Natürlich müsste das ganze mit einer großen Steuerreform einhergehen, aber die pendlerpauschale stammt definitiv aus einer Zeit, als es "uns" noch besser ging
Und ich fürchte die zeit ist vorbei.
was heißt "annehmlichkeit" ? was meinst du, wieviele leute, denen es nicht besonders gut geht, kleinere jobs hätten annehmen KÖNNEN, die zB 30-40km weit weg sind, aber durch den wegfall der pauschale lohnte es sich einfach nicht mehr? sagen wir mal, einer müßte jeden tag 25km hin und 25km zurück. benzinpreis 1,10€, 8liter verbrauch => 8,8€ pro tag, sagen wir mal: 52 wochen mal 5 arbeitstage, ziehen wir 40 tage für urlaub und feiertage ab, sind 220 tage. macht 1936€ pro jahr, sind ca. 161€ pro monat an kosten plus noch die kosten für das auto selbst. das dürfte es doch auf der hand liegen, dass es bei einer person, die nur 800-900€ netto rausbekommt, ein riesenbatzen ist, der daher so einen job völlig unattraktiv macht. MIT der pauschale ist es aber dann doch lohnenswert, die person mit in lohn+brot und voll im arbeitsleben, hat eher die chance einer berufskarriere als die eines hartz4-empfängers.
du kannst auch nicht insbesondere den nicht so reichen zumuten, wegen des jobs dauern umzuziehen, erst recht, wenn man nicht mal weiß, ob man den längere zeit haben wird. man könnte das zwar grundsätzlich so sehen "naja, muss jeder selber wissen", aber der staat und an sich auch ALLE bürger sollten an sich ein interesse daran haben, dass im zweifel einer lieber arbeiten geht als zu hause zu sitzen, selbst wenn man das dann indiekt teilweise mitfinanziert: hartz würde man ja sogar VOLL mitfinanzieren...
die frage is am ende, ob die ausgaben für die pauschale größer oder kleiner sind als die ausgaben zur unerstützung von personen, die WEGEN der fehlenden pauschale nen job ablehmen, wobei man nicht vergessen darf, dass das geld aus den pauschalen ja auch wieder indirekt dem staat zufällt, da man das geld ja nicht zu hause im kamin verbrennt, sondern auch wieder ausgibt, so das davon warenprodution, dienstleisungen und arbeitsplätze unterstützt werden und MWst dem staat zukommt.
das ärgert mich btw auch immer an den rechnungen der politiker, wenn sie was NICHT zahlen wollen, dass die nie miteinrechnen, dass das geld ja nicht weg ist, sondern in form von steuerung und sicherung von arbeitslätzen und produktion ja indirekt auch wieder dem staat zugute kommt.