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Pendlerpauschale....

Fanator-II-701

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Und ich werde als armer Schüler mit 5 Cent pro Kilometer abgespeist und muss mir den Rest neben der Schule dazu verdienen :finger2:
 
progamer24 am 09.12.2008 14:47 schrieb:
Und ich werde als armer Schüler mit 5 Cent pro Kilometer abgespeist und muss mir den Rest neben der Schule dazu verdienen :finger2:

Wieviel Steuern auf deinen "Schülerlohn" mußt du denn abdrücken? :rolleyes:
 
Fanator-II-701 am 09.12.2008 11:47 schrieb:
Endlich hat sich das BVerfG positioniert und dem Sparwahn der Bundesregierung am falschen Ende den langersehnten Einhalt geboten. :top: :-D
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Bundesverfassungsgericht-Neue-Pendlerpauschale/648321.html

na toll- jetzt wird demnächst die pendlerpauschale komplett wegfallen.
aber die jetztige regelung war wirklich bescheuert (=unfair) , das stimmt.

Wieder ein Beispiel für die unglaubliche Inkompetenz der derzeit regierenden Koalition.
(Auf Kosten und zulasten der steuerzahlenden Arbeitnehmerschaft 2,5 Mrd. einsparen wollen, dafür aber rund 4 Mrd. an Konsumgutscheinen rausschmeißen)
:S

das mit den konsumgutscheinen glaubst du ja wohl nicht ernsthaft, oder meinst du was anderes?
das ist eine fixe idee ua anderem von der genossin nahles.
das wird nie kommen. :B
 
Fanator-II-701 am 09.12.2008 11:47 schrieb:
Endlich hat sich das BVerfG positioniert und dem Sparwahn der Bundesregierung am falschen Ende den langersehnten Einhalt geboten. :top: :-D
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Bundesverfassungsgericht-Neue-Pendlerpauschale/648321.html

Wieder ein Beispiel für die unglaubliche Inkompetenz der derzeit regierenden Koalition.
(Auf Kosten und zulasten der steuerzahlenden Arbeitnehmerschaft 2,5 Mrd. einsparen wollen, dafür aber rund 4 Mrd. an Konsumgutscheinen rausschmeißen)
:S

Also grundsätzlich habe ich kein Problem damit Kosten ein zu sparen. Ein sanierter Haushalt muss schließlich auch über Einsparungen realisiert werden.
Und ob man menschen indirekt dafür bezahlen muss, kreuz und quer durch die Landschaft zu fahren um zur Arbeit zu kommen ist vom Grundsatz her auch erstmal zu hinterfragen.
Wie Bonkic vermute ich auch, dass jetzt die Pendlerpauschale komplett wegfällt.
Denn Karlsruhe hat sich keinesfalls gegen den "Sparwahn" positioniert, sondern nur gegen die Ungleichbehandlung durch die Pauschale erst ab dem 21 km.

Und mal ehrlich, den Spruch mit der Inkompetenz durch nicht mal halbgare Gedankenspiele über Konsumgutscheine zu begründen hast du doch eigentlich gar nicht nötig, oder?


Letztlich will niemand, dass seine Annehmlichkeiten wegfallen, aber wie sonst saniert man einen Haushalt? Natürlich müsste das ganze mit einer großen Steuerreform einhergehen, aber die pendlerpauschale stammt definitiv aus einer Zeit, als es "uns" noch besser ging
Und ich fürchte die zeit ist vorbei.
 
Boesor am 09.12.2008 16:00 schrieb:
Letztlich will niemand, dass seine Annehmlichkeiten wegfallen, aber wie sonst saniert man einen Haushalt? Natürlich müsste das ganze mit einer großen Steuerreform einhergehen, aber die pendlerpauschale stammt definitiv aus einer Zeit, als es "uns" noch besser ging
Und ich fürchte die zeit ist vorbei.
was heißt "annehmlichkeit" ? was meinst du, wieviele leute, denen es nicht besonders gut geht, kleinere jobs hätten annehmen KÖNNEN, die zB 30-40km weit weg sind, aber durch den wegfall der pauschale lohnte es sich einfach nicht mehr? sagen wir mal, einer müßte jeden tag 25km hin und 25km zurück. benzinpreis 1,10€, 8liter verbrauch => 8,8€ pro tag, sagen wir mal: 52 wochen mal 5 arbeitstage, ziehen wir 40 tage für urlaub und feiertage ab, sind 220 tage. macht 1936€ pro jahr, sind ca. 161€ pro monat an kosten plus noch die kosten für das auto selbst. das dürfte es doch auf der hand liegen, dass es bei einer person, die nur 800-900€ netto rausbekommt, ein riesenbatzen ist, der daher so einen job völlig unattraktiv macht. MIT der pauschale ist es aber dann doch lohnenswert, die person mit in lohn+brot und voll im arbeitsleben, hat eher die chance einer berufskarriere als die eines hartz4-empfängers.

du kannst auch nicht insbesondere den nicht so reichen zumuten, wegen des jobs dauern umzuziehen, erst recht, wenn man nicht mal weiß, ob man den längere zeit haben wird. man könnte das zwar grundsätzlich so sehen "naja, muss jeder selber wissen", aber der staat und an sich auch ALLE bürger sollten an sich ein interesse daran haben, dass im zweifel einer lieber arbeiten geht als zu hause zu sitzen, selbst wenn man das dann indiekt teilweise mitfinanziert: hartz würde man ja sogar VOLL mitfinanzieren...

die frage is am ende, ob die ausgaben für die pauschale größer oder kleiner sind als die ausgaben zur unerstützung von personen, die WEGEN der fehlenden pauschale nen job ablehmen, wobei man nicht vergessen darf, dass das geld aus den pauschalen ja auch wieder indirekt dem staat zufällt, da man das geld ja nicht zu hause im kamin verbrennt, sondern auch wieder ausgibt, so das davon warenprodution, dienstleisungen und arbeitsplätze unterstützt werden und MWst dem staat zukommt.

das ärgert mich btw auch immer an den rechnungen der politiker, wenn sie was NICHT zahlen wollen, dass die nie miteinrechnen, dass das geld ja nicht weg ist, sondern in form von steuerung und sicherung von arbeitslätzen und produktion ja indirekt auch wieder dem staat zugute kommt.
 
Herbboy am 09.12.2008 16:19 schrieb:
Boesor am 09.12.2008 16:00 schrieb:
Letztlich will niemand, dass seine Annehmlichkeiten wegfallen, aber wie sonst saniert man einen Haushalt? Natürlich müsste das ganze mit einer großen Steuerreform einhergehen, aber die pendlerpauschale stammt definitiv aus einer Zeit, als es "uns" noch besser ging
Und ich fürchte die zeit ist vorbei.
was heißt "annehmlichkeit" ? was meinst du, wieviele leute, denen es nicht besonders gut geht, kleinere jobs hätten annehmen KÖNNEN, die zB 30-40km weit weg sind, aber durch den wegfall der pauschale lohnte es sich einfach nicht mehr? sagen wir mal, einer müßte jeden tag 25km hin und 25km zurück. benzinpreis 1,10€, 8liter verbrauch => 8,8€ pro tag, sagen wir mal: 52 wochen mal 5 arbeitstage, ziehen wir 40 tage für urlaub und feiertage ab, sind 220 tage. macht 1936€ pro jahr, sind ca. 161€ pro monat an kosten plus noch die kosten für das auto selbst. das dürfte es doch auf der hand liegen, dass es bei einer person, die nur 800-900€ netto rausbekommt, ein riesenbatzen ist, der daher so einen job völlig unattraktiv macht. MIT der pauschale ist es aber dann doch lohnenswert, die person mit in lohn+brot und voll im arbeitsleben, hat eher die chance einer berufskarriere als die eines hartz4-empfängers.

du kannst auch nicht insbesondere den nicht so reichen zumuten, wegen des jobs dauern umzuziehen, erst recht, wenn man nicht mal weiß, ob man den längere zeit haben wird. man könnte das zwar grundsätzlich so sehen "naja, muss jeder selber wissen", aber der staat und an sich auch ALLE bürger sollten an sich ein interesse daran haben, dass im zweifel einer lieber arbeiten geht als zu hause zu sitzen, selbst wenn man das dann indiekt teilweise mitfinanziert: hartz würde man ja sogar VOLL mitfinanzieren...

die frage is am ende, ob die ausgaben für die pauschale größer oder kleiner sind als die ausgaben zur unerstützung von personen, die WEGEN der fehlenden pauschale nen job ablehmen, wobei man nicht vergessen darf, dass das geld aus den pauschalen ja auch wieder indirekt dem staat zufällt, da man das geld ja nicht zu hause im kamin verbrennt, sondern auch wieder ausgibt, so das davon warenprodution, dienstleisungen und arbeitsplätze unterstützt werden und MWst dem staat zukommt.

das ärgert mich btw auch immer an den rechnungen der politiker, wenn sie was NICHT zahlen wollen, dass die nie miteinrechnen, dass das geld ja nicht weg ist, sondern in form von steuerung und sicherung von arbeitslätzen und produktion ja indirekt auch wieder dem staat zugute kommt.

Daher sagte ich ja auch, dass man eine umfassende Steuerreform machen müsste.
Die Pendlerpauschlae in ihrer jetzigen Form nutzt nunmal jedem. Und unter den 16 Mio Begünstigten sind auch mehr als genug, die es eben nicht "verdient" oder gar nötig haben.
Um mal bei meiner kommenden Lebenswirklichkeit zu bleiben, muss ein lehrer solch eine Subvention erhalten?
Dieses Gießkannenprinzip ist meiner Ansicht nach totaler Quatsch, soviel geld haben wir (der Staat) denke ich nicht zu verschenken.
 
Boesor am 09.12.2008 16:28 schrieb:
Und unter den 16 Mio Begünstigten sind auch mehr als genug, die es eben nicht "verdient" oder gar nötig haben.
Um mal bei meiner kommenden Lebenswirklichkeit zu bleiben, muss ein lehrer solch eine Subvention erhalten?
das ist schwer zu sagen - auch für dich gibt es sicher fälle, in denen es dann passieren kann, dass du in einen ort 30km weiter weg MUSST (versetzung oder lehrerabbau in deiner jetzigen schule) und es keinerlei ausglech gäb, dann hättest du plötzlich 200-300€ weniger pro monat von deinem gealt - das is selbst bei ZB 2000-3000 netto ein großer batzen, vor allem, wenn man sich auf das gehalt eingestellt hat.

allgemein gibt es ja eh die zwei lager: die einen sagen, jeder is für sich selber da, der staat darf maximal ne grundversorung liefern. die anderen wollen möglichst viel geld sammeln und es dann wiederum "gerecht" verteilen, damit jeder ein optimum hat, wozu auch gehört, dass es besser ist, wenn 10 leute 5 anderen leuten die fahrt zur arbeit finanzieren, von denen EINER ansonsten hartz4 bekäm, was diese10 leute dann auch finanzieren müssten ;)
 
Herbboy am 09.12.2008 16:37 schrieb:
Boesor am 09.12.2008 16:28 schrieb:
Und unter den 16 Mio Begünstigten sind auch mehr als genug, die es eben nicht "verdient" oder gar nötig haben.
Um mal bei meiner kommenden Lebenswirklichkeit zu bleiben, muss ein lehrer solch eine Subvention erhalten?
das ist schwer zu sagen - auch für dich gibt es sicher fälle, in denen es dann passieren kann, dass du in einen ort 30km weiter weg MUSST (versetzung oder lehrerabbau in deiner jetzigen schule) und es keinerlei ausglech gäb, dann hättest du plötzlich 200-300€ weniger pro monat von deinem gealt - das is selbst bei ZB 2000-3000 netto ein großer batzen, vor allem, wenn man sich auf das gehalt eingestellt hat.

Das stimmt, die Frage ist nur, ob das schon reicht, dass der Staat mir den Arbeitsweg teil finanziert.
Ich denke, da muss man auch beide Seiten sehen, einmal mich und dann den Staat, der das finanzieren muss. Und da würden mir noch sehr viel mehr andere Projekte einfallen, die eine Finanzierung nötiger hätten.

Edith: Interessant wäre es, auf was müsste ich zugunsten verzichten, um diese 200-300 € auszugleichen? Würde dies meinen akzeptablen Lebensstandard bedrohen?
Letztlich kann man sich "auf das Gehalt" schlecht einstellen, manche Dinge werden immer teurer werden, siehe Energie und Benzin dieses Jahr.
 
Boesor am 09.12.2008 16:46 schrieb:
Edith: Interessant wäre es, auf was müsste ich zugunsten verzichten, um diese 200-300 € auszugleichen? Würde dies meinen akzeptablen Lebensstandard bedrohen?
Letztlich kann man sich "auf das Gehalt" schlecht einstellen, manche Dinge werden immer teurer werden, siehe Energie und Benzin dieses Jahr.
das is ja eh klar. meiner meinung nach ist es aber völig o.k, wenn die gemeinschaft anreize, auch einen weiter entfernen job zu nehmen, unterstützt. je mehr man verdient, um so weniger hat man es "nötig", das ist klar, aber man bekommt ja als "reicher" trotzdem nur den pauschbetrag.

ich seh das auch so: diejenigen, die nicht weit weg von der arbeit wohnen, haben dafür pro tag 1-2 stunden mehr freizeit. das ist auch was wert, da sollte man es denen, die weiter fahren müssen, ruhig gönnen ;) ich kenn auch genug leute, die lieber 400€ weniger verdienen, aber dafür dann nur 10 statt 40km fahren müssen.

im grunde is ja eine weite fahrt zum job wie eine art geringerer stundenlohn ^^
 
Herbboy am 09.12.2008 16:54 schrieb:
Boesor am 09.12.2008 16:46 schrieb:
Edith: Interessant wäre es, auf was müsste ich zugunsten verzichten, um diese 200-300 € auszugleichen? Würde dies meinen akzeptablen Lebensstandard bedrohen?
Letztlich kann man sich "auf das Gehalt" schlecht einstellen, manche Dinge werden immer teurer werden, siehe Energie und Benzin dieses Jahr.
das is ja eh klar. meiner meinung nach ist es aber völig o.k, wenn die gemeinschaft anreize, auch einen weiter entfernen job zu nehmen.

Ich denke es wäre aus verschiedenen Gründen (z.B. auch Umwelt) sinnvoller, lieber Anreize zu setzen, etwas näher am Job zu wohnen.
Ich glaube, es war auch hier im Forum, da fragte jemand, wieso denn einer, der auf dem land wohnt den Vorteil der geringeren Miete auch noch durch die Pendlerpauschale ausgebaut bekommt, während einer der in der Stadt wohnt sozusagen doppelt gestraft ist.

Das beispiel ist natürlich etwas "pauschal" (Täterääää, Flachwitz), aber es stimmt natürlich, dass da etwas einseitig gefördert wird.

Jetzt kenne ich mich nicht 100% aus, aber ist es nicht sogar möglich, durch die Pauschale "Gewinn" zu machen, etwa durch fahrgemeinschaften, also das am Ende die Steuerrückerstattung über dem für den Arbeitsweg aufgewendeten Betrag liegt?
 
Herbboy am 09.12.2008 16:19 schrieb:
was heißt "annehmlichkeit" ? was meinst du, wieviele leute, denen es nicht besonders gut geht, kleinere jobs hätten annehmen KÖNNEN, die zB 30-40km weit weg sind, aber durch den wegfall der pauschale lohnte es sich einfach nicht mehr? sagen wir mal, einer müßte jeden tag 25km hin und 25km zurück. benzinpreis 1,10€, 8liter verbrauch => 8,8€ pro tag, sagen wir mal: 52 wochen mal 5 arbeitstage, ziehen wir 40 tage für urlaub und feiertage ab, sind 220 tage. macht 1936€ pro jahr, sind ca. 161€ pro monat an kosten plus noch die kosten für das auto selbst. das dürfte es doch auf der hand liegen, dass es bei einer person, die nur 800-900€ netto rausbekommt, ein riesenbatzen ist, der daher so einen job völlig unattraktiv macht. MIT der pauschale ist es aber dann doch lohnenswert, die person mit in lohn+brot und voll im arbeitsleben, hat eher die chance einer berufskarriere als die eines hartz4-empfängers.

(...)


das ist jetzt nicht zwangsläufig als widerspruch gedacht, aber man darf solche "massnahmen" eben nicht isoliert sehen.

wenn bspw im gegenzug die kosten für die arbeitslosenversicherung (etc.) gesenkt würden, dann wäre uu allen geholfen.

und, nebenbei bemerkt, ist es ja auch kein geheimnis, dass mit der pendlerpauschale (wie mit jeder anderen subvention auch) des öfteren schindluder getrieben wird.
das ist verständlich, aber eigentlich nicht zu akzeptieren.
festzuhalten ist wohl mal, dass wir einen kahlschlag in unserem steuersystem dringend nötig hätten.
wie der im einzelnen aussehen kann, das weiss ich natürlich auch nicht, ich bin ja schliesslich kein steuerfachmann oder / -rechtler (und offensichtlich wissen es die "da oben" auch nicht, denn sonst wäre ja schon längst was passiert).
insofern gebe ich boesor recht, wenn er sagt, dass wir aufhören müssen (vermeintliche!) geschenke zu verteilen.

es kann einfach nicht sein (dezent andere thematik, ich weiss), dass es insbsondere selbsständigen möglich ist, sich aufgrund unzähliger ausnahmetatbestände, arm zu rechnen.
alles dinge, die eigentlich jeder weiss, passieren tut leider trotzdem nix.
 
Boesor am 09.12.2008 17:05 schrieb:
Ich denke es wäre aus verschiedenen Gründen (z.B. auch Umwelt) sinnvoller, lieber Anreize zu setzen, etwas näher am Job zu wohnen.
wie willst du das machen? selbst wenn man zB umzug unterstützen würde: insbesondere leute mit kindern würde auch dann lieber das alte umfeld nicht verlassen wollen.

und zu große mobilität wie zB in den USA führt zu einem noch völlig unterschätzten problem: vereinsamung von alten leuten. denn je mehr leute quer durch die republik ziehen, desto mehr omas&opas sitzen plötzlich alleine ohne hilfe da - und auch das verursacht dann wieder kosten. soziale netzwerke sind mit eines der wichtigsten dinge im staat. in den USA wird das idR durch gute nachbarschaftshilfe kompensiert - so was kennt man hier in D aber nur am rande...


Ich glaube, es war auch hier im Forum, da fragte jemand, wieso denn einer, der auf dem land wohnt den Vorteil der geringeren Miete auch noch durch die Pendlerpauschale ausgebaut bekommt, während einer der in der Stadt wohnt sozusagen doppelt gestraft ist.
das hängt vom einzelfall ab. auf dem land hast du dafür viel weniger sonstige angebote (freizeit, konsum usw., aber auch arbeistplatzangebot => selten wohnt man auf dem land UND hat die arbeit "um die ecke"). und es gibt auch genug leute, die in der stadt wohnen, aber auch da arbeiten (5km arbeitsweg), und viel auf dem land müssen weit fahren, um zur arbeit zu kommen. das ist ja dann kein profit mehr, wenn die im grunde einfach nur ihre auslagen ersetzt bekommen.

was ich aber falsch fänd wär ne pauschale von zB 20km arbeitsweg, selbst wenn man nur 4km arbeitsweg hat. es sollten dann auch nur die 4km bezahlt werden.


Jetzt kenne ich mich nicht 100% aus, aber ist es nicht sogar möglich, durch die Pauschale "Gewinn" zu machen, etwa durch fahrgemeinschaften, also das am Ende die Steuerrückerstattung über dem für den Arbeitsweg aufgewendeten Betrag liegt?
ja, das wär sicher möglich. aber man kann nicht alle einzelfälle prüfen. bei den meisten leuten isses aber eher so, dass die leute zu weit auseinander wohnen, als das es sich lohnt. bei manchen dann finanziell vielleicht ja, aber find mal 3-4 leute, von denen immer regelmäßig einer bereit ist, ne stunde früher aufzustehen und ne stunde länger heimweg zu haben, nur um die anderen zu kutschieren. desweiteren hast du heutzutage auch immer seltener identische arbeitszeiten.


eine möglichkeit wäre IMHO: man hat die wahl zwischen einer kleineren pauschale von zB 20cent statt 30cent ODER einem subventionierten monatsticket für bus&bahn, dessen kauf man aber auch nachweisen muss, bzw. man kriegt nen gutschein, den man bei den verkehrsbetrieben einlösen könnte.


@bonkic: jo, aber grad bei selbsständigen: die tragen ein immens hohes risiko und haben oft keine gute absicherung, auf der anderen seite hat der staat ein hohes interesse, dass es auch selbständige gibt, auch weil die oft leute einstellen, und sei es nur als aushilfe. mein bester freund "hat" ne kanzlei. ohne steuererleichterungen und das zweitgehalt seiner frau hätt er trotz 15.000€ angespartem vermögen nach 6 monaten dicht machen müssen. mittlerweile überlegt er, ob er jemand für 400€ zur entlastung einstellen soll.
 
Herbboy am 09.12.2008 17:18 schrieb:
ja, das wär sicher möglich. aber man kann nicht alle einzelfälle prüfen. bei den meisten leuten isses aber eher so, dass die leute zu weit auseinander wohnen, als das es sich lohnt. bei manchen dann finanziell vielleicht ja, aber find mal 3-4 leute, von denen immer regelmäßig einer bereit ist, ne stunde früher aufzustehen und ne stunde länger heimweg zu haben, nur um die anderen zu kutschieren. desweiteren hast du heutzutage auch immer seltener identische arbeitszeiten.

Och, vertu dich da nicht, ich wohne hier ca. 45 km von Münster entfernt, da gibt es mehr als genug Fahrgemeinschaften, gerade in Büros ist das oftmals kein problem, oder bei (gleicher) Schichtarbeit in Betrieben.
Die treffen sich dann alle an den eigens dafür eingerichteten Pendlerparkplätzen an der Autobahn und los gehts.

Und zu deinen Einwänden du hast absolut recht, aber genau dadurch fühle ich mich eigentlich nur bestärkt, dass aufgrund der vielen verschiedenen Situationen eine Pauschale absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Die wird nämlich nur den wenigsten gerecht und damit ist es eine Verschwendung von Steuergeldern.
 
Herbboy am 09.12.2008 17:18 schrieb:
@bonkic: jo, aber grad bei selbsständigen: die tragen ein immens hohes risiko und haben oft keine gute absicherung, auf der anderen seite hat der staat ein hohes interesse, dass es auch selbständige gibt, auch weil die oft leute einstellen, und sei es nur als aushilfe. mein bester freund "hat" ne kanzlei. ohne steuererleichterungen und das zweitgehalt seiner frau hätt er trotz 15.000€ angespartem vermögen nach 6 monaten dicht machen müssen. mittlerweile überlegt er, ob er jemand für 400€ zur entlastung einstellen soll.

jo, um gottes willen- ich will ja auch keinen in die armut treiben.
vor jedem, der es heute noch wagt den schritt in die selbständigkeit zu tun, ziehe ich meinen hut!
es geht eben nur um den -leider grösstenteils legalen- missbrauch von ursprünglich vielleicht mal gut gemeinten ausnahmen.
es ist schon erstaunlich, wieviele niedergelassene ärzte, ein dickes auto fahren (etc) aber auf dem papier nichts verdienen.
und nein, das ist leider kein dummes klischeedenken oder vielleicht neid. :-D
 
Bonkic am 09.12.2008 17:45 schrieb:
es ist schon erstaunlich, wieviele niedergelassene ärzte, ein dickes auto fahren (etc) aber auf dem papier nichts verdienen.
und nein, das ist leider kein dummes klischeedenken oder vielleicht neid. :-D
naja, viele haben ihre karre noch aus den goldenen zeiten, aber die niedergelassenen, die gut verdienen, sind echt nur noch wenige. mein vater is auch arzt, der kennt da genug andere ärzte. die nagen nicht am hungertuch, aber viele führen ihr GUTES leben vom angesparten geld - nur von der praixs würd es maximal für das niveau eines normalen durchschnittsverdienstes.

oder hast DU einen einblick in deren finanzen, dass die in wahrheit doch viel mehr rausziehen aus ihrem einkommen?



@Boesor: ich sag ja nicht, dass es das nicht gibt, aber es wird IMHO immer seltener. in meinem bekanntenkreis Zb gibt es keinen einzigen, in dessen firma es fahrgemeinschaften gibt außer wenn mal ZWEI leute zufällig nah beieinander wohnen.

und da der benzinpreis wieder star gesunken ist, könnt ich mir vorstellen, dass auch wiedr mehr leute sich den luxus des alleinfahrens leisten ;)

ein freund von mir zB wurde schonmal gefragt, ob er 5km umweg fährt, um einen abzuholen, und dafür sogar pro fahrt 5€ bekommt für eine strecke von insgesamt 30km. das war ihm aber einfach zu blöd: 5km umweg sind für ihn auch wieder verlorene zeit, und bock auf irgendnen typen in seiem auto hatte er auch nicht ;)
 
Bonkic am 09.12.2008 15:17 schrieb:
Fanator-II-701 am 09.12.2008 11:47 schrieb:
Endlich hat sich das BVerfG positioniert und dem Sparwahn der Bundesregierung am falschen Ende den langersehnten Einhalt geboten. :top: :-D
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Bundesverfassungsgericht-Neue-Pendlerpauschale/648321.html

na toll- jetzt wird demnächst die pendlerpauschale komplett wegfallen.
aber die jetztige regelung war wirklich bescheuert (=unfair) , das stimmt.

Wieder ein Beispiel für die unglaubliche Inkompetenz der derzeit regierenden Koalition.
(Auf Kosten und zulasten der steuerzahlenden Arbeitnehmerschaft 2,5 Mrd. einsparen wollen, dafür aber rund 4 Mrd. an Konsumgutscheinen rausschmeißen)
:S

das mit den konsumgutscheinen glaubst du ja wohl nicht ernsthaft, oder meinst du was anderes?
das ist eine fixe idee ua anderem von der genossin nahles.
das wird nie kommen. :B

Es wird keinen Komplett-Wegfall der PP geben. ;)

Und es reicht ja aus, daß sich quer über alle Parteien hinweg überhaupt Gedanken über diesen "Gutscheinmist" gemacht wurde, statt das Naheliegendste anzugehen.

Die GroKo ist sowas von konzeptlos und unflexibel, daß einem vom bloßen Erfassen des Unfassbaren der Mund vor Staunen offen stehen bleibt. Egal welches Grundrecht, es wird erst mal grundsätzlich alles in Frage gestellt und erst wenn man auf die Backen bekommt, wird wieder zurückgerudert.
Mich stinkt einfach an, daß es in D keinerlei Rechtssicherheit mehr gibt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtssicherheit schrieb:
Rechtssicherheit ist, nach der deutschen Auffassung, die Klarheit, Bestimmtheit und die Beständigkeit staatlicher Entscheidungen sowie die Klärung von umstrittenen Rechtsfragen oder -verhältnissen in angemessener Zeit. Rechtssicherheit ist Element des Rechtsstaatsprinzips. Verfassungsrang kommt der Rechtssicherheit mit Art. 20 Grundgesetz zu.

Aber das ist ja auch nur ein weiterer Stolperstein auf dem Weg unserer Regierung weg von der Demokratie.
 
Boesor am 09.12.2008 16:00 schrieb:
Also grundsätzlich habe ich kein Problem damit Kosten ein zu sparen. Ein sanierter Haushalt muss schließlich auch über Einsparungen realisiert werden.

Na logisch, volle Zustimmung! Die Frage ist doch aber was sinnvoll ist, was den Haushalt beständig saniert und welche Maßnahmen zielführend sind.
Niemand bestreitet in dem Zusammenhang die Notwendigkeit einer umfassenden Steuerreform. Im Gegenteil!
Nur ist dies bereits seit Kohl bekannt und was hat sich seither getan?

Und mal ehrlich, den Spruch mit der Inkompetenz .....hast du doch eigentlich gar nicht nötig, oder?
Es war nur ein Beispiel von vielen in letzter Zeit.
Was für Leute sitzen denn da in der Regierung und Parteien, die solche Vorschläge machen? Den Nonsens hätte man durch simples Überschlagen also einfachste Mathematik innerhalb von Sekunden aus dem Hirn vebannen können. Statt dessen wird das noch parlamentarisch durchgekaut. :B

Boesor am 09.12.2008 17:05 schrieb:
Ich denke es wäre aus verschiedenen Gründen (z.B. auch Umwelt) sinnvoller, lieber Anreize zu setzen, etwas näher am Job zu wohnen.

Ich glaube, es war auch hier im Forum, da fragte jemand, wieso denn einer, der auf dem land wohnt den Vorteil der geringeren Miete auch noch durch die Pendlerpauschale ausgebaut bekommt, während einer der in der Stadt wohnt sozusagen doppelt gestraft ist.

Das beispiel ist natürlich etwas "pauschal" (Täterääää, Flachwitz), aber es stimmt natürlich, dass da etwas einseitig gefördert wird.

Jetzt kenne ich mich nicht 100% aus, aber ist es nicht sogar möglich, durch die Pauschale "Gewinn" zu machen, etwa durch fahrgemeinschaften, also das am Ende die Steuerrückerstattung über dem für den Arbeitsweg aufgewendeten Betrag liegt?

Näher am Job? Vielleicht ist es ja auch gewollt, daß die Arbeitnehmer im Endeffekt freiwillig ein Nullsummenspiel daraus machen? Mal überlegen...
In den Jahren Berufsausübung hätte ich statt nur 2mal dann ca. 15mal umziehen müssen. Kostet ja nix. Wohnungsmarkt gibt sowas ja auch her.
Zusätzlich hat der Staat ja gerade durch die Pendler in nicht unerheblichem Umfang Mehreinnahmen durch (Doppel-)Mehrwehrt-, Öko-, Mineralöl- und KFZ- Steuer von 16 Millionen Pendlern die Autos und damit verbundenes Zubehör kaufen, tanken, Versicherungen benötigen, ihr Geld an zwei verschiedenen Orten und dazwischen auch noch ausgeben.
Was wäre denn, wenn diese Einnahmen auf einmal wegfielen?

Zum restlichen Klischeedenken:
Wie viele Menschen pendeln denn zwischen Stadt und Land und wie viele umgekehrt? Wie viele pendeln zwischen Stadt und Stadt. Und in welchem Verhältnis die Kostenverteilung durch Subventionierung tatsächlich ungerecht erfolgt, ist noch mal gar nicht raus.
Und:
Rechne doch einfach mal aus, ab welchem Betrag/welcher Entfernung man durch bspw. Fahrgemeinschaft mit 3 Personen (Durchschnitt) mehr an Steuerrückerstattung erhält, als man Ausgaben hatte. Das ist mein Ernst. Mach mal.
Es ist durch den Betrag von 30 Ct/km gar nicht möglich sich zu bereichern, es sei denn, man hat generell die 2000 EUR Pauschale bereits durch andere Ausgaben überschritten und hat zur Arbeit über 2 Kilometer, aber nur soviel, daß man sie zu Fuß/mit dem Rad (auch dafür erhielt man nämlich nach altem Recht die PP) auch erreicht.
Nur dann kannst du zumindest für den Fahrtweg steuerlich "plus" machen. ;) Und was meinst du, wie viele Menschen, die nahe an ihrem Arbeitsplatz wohnen, das auch ausgenutzt haben? Insofern war die Neuregelung der PP ja (zumindest im Ansatz) "richtig gedacht"....
 
das das steuerrecht der bundesrepublik deutschland dringend generalüberholt werden muss, steht außer frage. allerdings traut sich da niemand ran, weil es dafür zuwenig unterstützung bzw. massive gegenwehr gibt.

dann aber zur pendlerpauschale. selbstverständlich soll sie jeder arbeitnehmer bekommen, egal wie weit der weg ist. er leistet mit seiner arbeit durchaus einen dienst an der gesellschaft (steuern,. konsum, produktivität). im grunde könnte man auch fordern, das der weg zur arbeit vollständig bezahlt wird, mehr oder weniger auf basis der argumentation weshalb man auf dem weg zur arbeit unfallversichert ist. man macht diesen weg nur für die arbeit - diese forderung ist aber schon lange nicht durchsetzbar.

und die behauptung der auf dem land wohnende hat ja soweiso schon vorteile... ich mein welcher selbstständige oder unternehmer wird sowas unterstellt, da kann man arbeitswege absetzen (das wurde nie geändert) und niemand käme auf die idee dem zimmermeister oder der großmolkerei zu sagen, zieh doch näher an deinen auftraggeber bzw. kunden ran...
 
Ich konnte die Pendlerpauschale nie leiden. Hoffentlich wird die abgeschafft oder massiv gekürzt 2010. Für die ersten 20 km meinetwegen, aber alles was darüber hinausgeht ist persönliches Pech. Und für die ersten 20 km werden sich die Beträge ähneln, so dass man das auch einfach über allgemeine Steuererleichterungen regeln könnte.
Wenn es durch eine Senkung der Lohnnebenkosten mehr Arbeitsplätze geben würde, so das "finde keinen Job in der Nähe" kein Argument mehr ist... was sind dann die Argumente "ist doch aber mein Traumjob" oder "ist doch besser bezahlt!" - für persönliche Vorteile muss man eben mal 100 Euro mehr Spritgeld im Monat ausgeben.
Und wenn ein Betrieb unbedingt diesen einen Spezialisten vom anderen Standort haben muss, oder Fillialen zusammenlegen muss, dann kann auch der Betrieb seinen Angestellten eine Entfernungszulage bezahlen.


Wie die Bundesregierung auf die Idee gekommen ist die Pendlerpauschale überhaupt auf diese merkwürdige Art und Weise abzuändern würd ich gern mal wissen.


Was genau bringt denn dieses Urteil für einen Durchschnittsbürger? Mit 3000 Euro brutto und 20 km Arbeitsweg.

36.000 Euro Jahreseinkommen.
8000 Euro Freibetrag
28.000 Euro zu versteuern ohne Pendlerpauschale - 20% Steuern: 5600 Euro
Pendlerpauschale: 200 Tage mal 20 km mal 30 Cent: 1200 Euro
26.800 Euro zu versteuerndes Einkommen - 20% Steuern: 5360 Euro



macht 240 Euro im Jahr Ersparnis, 20 Euro im Monat. Tolle Wurst. Und dafür doppelte und dreifache Steuererklärungen, Rechtsstreit, Diskussion. Der volkswirtschaftliche Aufwand für diese Spezialsteuerlücke dürfte höher sein als der Gewinn, den der Fiskus haben wollte oder den der Bürger jetzt bekommt.

Wieso verschwinden Politiker, die simpelste Steuermodelle fordern eigentlich immer in der Versenkung?
 
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