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    Vielen Dank

Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 24.07.2006 17:14 schrieb:
Woodstock am 24.07.2006 16:48 schrieb:

Ich wiederhole mich da gerne: Die Folgekosten durch ernährungs- und verhaltensbedingte Krankheiten bilden einen sehr sehr großen Teil des jährlichen Gesundheitsetats! Wenn man einen Weg findet, hier die sogenannte Compliance (Therapietreue) des PAtienten zu verbessern, wäre das System wahrscheinlich gerettet.

Du belegst das Problem mit den WHO-Zahlen.

Wir haben eine _sehr_ gutes Gesundheitssystem, in das auch viel investiert wird. Dieses System kostet auch viel Geld. Dafür Platz 3 weltweit. So schön - so gut.

Dennoch sind wir nur auf Platz 25 was die Gesundheit angeht. Stichwort: Wohlstand. Wobei Wohlstand hier nicht gleich "reich" bedeutet. Dass wir ein sehr dichtes System an McD-Restaurants haben, ist ein Teil des Wohlstands, auch wenn dort auch arme Mitbürger regelmässig ihre Gesundheit kaputt machen.

Es ist insgesamt der hohe Grad an "Zivilisation", der diesen Platz verursacht: Simples Beispiel: Sehr gute Straßen --> Leute fahren mehr Auto und nehmen nicht das Fahrrad.

W.
ist ja ein sehr_gutes_gesundheitssystem, das soviel geld kostet und relaiv so ein schlechtes ergebnis bringt. frankreich, england, österreich, italien, spanien, schweiz, oman, san marino uvm. müssen also deshalb (prozentual) weniger in ihr gesundheitssystem investieren und erzielen dabei ein besseres gesundheutsniveau, weil sie weniger wohlstand haben und nicht so zivilisiert wie deutschland sind? haben schlechtere strassen? weniger autos? und weniger mcdonalds/fast food?

wenn man in deutschland nicht ausschließlich an der krankheit und den verordnen von analysen, therapien und medikamenten verdienen würde, sondern daran, den patienten gesund zu halten, glaube ich würden sich enorme möglichkeiten ergeben ohne die leistungen einschränken zu müssen.

:top:

Damit treibst Du den Medizinischen Insdustriellen Komplex in den Ruin.
Wird er sich nicht gefallen lassen.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 24.07.2006 16:48 schrieb:
Ich wiederhole mich da gerne: Die Folgekosten durch ernährungs- und verhaltensbedingte Krankheiten bilden einen sehr sehr großen Teil des jährlichen Gesundheitsetats! Wenn man einen Weg findet, hier die sogenannte Compliance (Therapietreue) des PAtienten zu verbessern, wäre das System wahrscheinlich gerettet.

Ums vorwegzunehmen: In den meisten Punkten stimme ich Dir absolut zu.

Eine Anmerkung: Das (s. o.) glaube ich nicht. Die Wahrscheinlichkeit für Leute unserer Generation (zähle Dich jetzt einfach mal zu meiner... =) ), an Krebs zu erkranken, ist verdammt hoch, einfach, weil wir ziemlich alt werden. Durch Verhalten und Ernährung ist das zwar einzudämmen, aber nicht auszuschließen. Die demographische Entwicklung (immer ältere Leistungsempfänger, immer weniger Einzahler) und der medizinische Fortschritt (ja, auch Schulmedizin - aber auch wenn die Kassen erwiesenermaßen wirksame Alternativbehandlungen übernehmen, wirds zunächst mal nicht viel billiger) arbeiten einfach gegen die Budgets.

Eine Frage: Wie willst Du feststellen, ob jemand eine Krankheit durch seinen Lebensstil bekommen hat? Wir bräuchten eine Gesundheits-Stasi...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Karrenschieber am 24.07.2006 16:56 schrieb:
Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken.
Es gibt keine wissenschaftliche Studie zum Erfolg von z.B. Prostata-Amputationen zur Krebsbekämpfung.
Die Liste lässt sich beliebig verlängern, es wird hemmungslos rumgeschnibbelt, die Kasse zahlt ja.

Ich bin selbst Opfer hemmungsloser Therapien und Krankenhaus-Aufenthalte, Neurodermitis.
Mein Fazit: Ca. 40.000€ verheizt und ich bin kurz vor der BU gewesen.
Bei mir war der Aulöser Stress. 6 Professoren, diverse Fachärzte waren zu blöd, haben Symptonbekämpfung und Abkassieren gelernt.
Auf den Trichter brachte mich eine Psychologin. 3 Sitzungen für 150€.
Der Rest war Eigenarbeit.

Soviel zur Effizienz der Schulmedizin.

Nein, die Erfahrung :)

du vergleichst Äpfel mit Birnen, wenn Du das Zulassungsverfahren und die ärztliche Fehlleistungen vergleichst.

Das wäre so, als ob Du einem Autohersteller Vorwürfe machst, dass er schlechte Autos baut, nur weil ein Autofahrer damit Menschen überfahren und getötet hat.

Und wenn Du meine Antworten weiter oben gelesen hast, in denen ich erwähnte, dass ich selbst durch Eigenverantwortung Krankheiten ohne Medikamente in dne Griff bekommen habe, dann weisst Du, dass ich Dir zustimme mit Deiner Eigenarbeit, nachdem die Schulmedizin versagte. Glückwunsch übrigens! (ganz ohne Ironie)

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 24.07.2006 17:14 schrieb:
ist ja ein sehr_gutes_gesundheitssystem, das soviel geld kostet und relaiv so ein schlechtes ergebnis bringt. frankreich, england, österreich, italien, spanien, schweiz, oman, san marino uvm. müssen also deshalb (prozentual) weniger in ihr gesundheitssystem investieren und erzielen dabei ein besseres gesundheutsniveau, weil sie weniger wohlstand haben und nicht so zivilisiert wie deutschland sind? haben schlechtere strassen? weniger autos? und weniger mcdonalds/fast food?

wenn man in deutschland nicht ausschließlich an der krankheit und den verordnen von analysen, therapien und medikamenten verdienen würde, sondern daran, den patienten gesund zu halten, glaube ich würden sich enorme möglichkeiten ergeben ohne die leistungen einschränken zu müssen.

Kurz gesagt: Ja
Deutschland ist in der Tat sehr gut dran, was gesundheitsunbewusste Lebensweisen angeht. Allein schon der relativ hohe Anteil an Bürojobs, der hohe Grad an urbaner Bevölkerung (zum Beispiel im Vergleich zu Spanien), Grad der Mobilität etc.

Und dann kommt noch die Vollversorgung hinzu, die dazu führt, dass der Patient hier nie "erzogen" wurde. Wenn man krank ist, schmeisst man eine Tablette rein. Thema erledigt. Kasse zahlt. Funktioniert leider nicht perfekt wie wir alle wissen. Andere Systeme hatten von Anfang an eine höhere Beteiligung des Patienten (auch finanziell), was dazu führt, dass der Patient insgesamt mehr darauf achtet, was passiert.

Auch ein Faktor ist der Wegfall der Familienstrukturen. In traditioneller lebenden Gesellschaften (auch in Europa), die ihre Alten noch mehr in der Familie haben, werden die Alten auch nicht so oft krank. Berücksichtigst Du, dass der größte Teil der Gesundheitskosten im Alter entstehen, hast du eine weiter Erklärung. Gleichzeitig bedeutet Wegfall der Familien eine höhere psychologische Belastung bei Singles, Paaren und Kleinstfamilien und damit wieder erneut höhere Krankheitsraten. Einzelkinder werden häufiger krank, weil eine Immunisierung durch Geschwister fehlt usw. usw. usw.

Ein Aspekt ist noch die Intensivmedizin in Deutschland. Wo einigen westeuropäischen Ländern schon gestorben wird, wird in Deutschland noch mal schnell für 100.000 Euro operiert, um das Leben um 2 Wochen zu verlängern. Gerade dieses Thema ist sehr heikel, aber es zeigt, dass eine teures und gutes Krankensystem (=auch gute Intensivmedizin) gleichbedeutend ist mit guten Ergebnissen.

Bei allen Aspekten, die die Gesundheit einer Population definieren, liegt Deutschland aus unterschiedlichsten Gründen auf der schlechten Seite.

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Moe910 am 24.07.2006 17:53 schrieb:
Eine Frage: Wie willst Du feststellen, ob jemand eine Krankheit durch seinen Lebensstil bekommen hat? Wir bräuchten eine Gesundheits-Stasi...

Es geht hier nicht um "wie wird die Krankheit erlangt?". Es geht darum: "Wie verhält sich ein Patient, der diagnostiziert ist?"

Die sogenannte "Therapietreue" ist ein großes Problem, weil der Patient sich nicht so verhält, dass er wieder gesund wird.

Hier gibt es für viele Krankheiten Ansätze, wie man mehr Transparenz erlangen könnte. Sind politisch nicht durchsetzbar, weil sofort das Schlagwort "Überwachung" eingeworfen wird, was in D schwer belastet ist. Wobei: Wieso solltest Du die teure Behandlung eines Diabetikers bezahlen, nur weil dieser weiterhin Cola säuft und sein Insulin nicht richtig spritzt??? Bist Du so sozial eingestellt? Bei mir hört es ab einem bestimmten Punkt auf.

BTW: Die Kosten des Metabolischen Syndroms sind z.B. ein vielfaches von Krebs.

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 24.07.2006 18:59 schrieb:
Moe910 am 24.07.2006 17:53 schrieb:
Eine Frage: Wie willst Du feststellen, ob jemand eine Krankheit durch seinen Lebensstil bekommen hat? Wir bräuchten eine Gesundheits-Stasi...

Es geht hier nicht um "wie wird die Krankheit erlangt?". Es geht darum: "Wie verhält sich ein Patient, der diagnostiziert ist?"

Die sogenannte "Therapietreue" ist ein großes Problem, weil der Patient sich nicht so verhält, dass er wieder gesund wird.

Hier gibt es für viele Krankheiten Ansätze, wie man mehr Transparenz erlangen könnte. Sind politisch nicht durchsetzbar, weil sofort das Schlagwort "Überwachung" eingeworfen wird, was in D schwer belastet ist. Wobei: Wieso solltest Du die teure Behandlung eines Diabetikers bezahlen, nur weil dieser weiterhin Cola säuft und sein Insulin nicht richtig spritzt??? Bist Du so sozial eingestellt? Bei mir hört es ab einem bestimmten Punkt auf.

BTW: Die Kosten des Metabolischen Syndroms sind z.B. ein vielfaches von Krebs.

W.

Wenn Du meine Beiträge gelesen hättest, wüsstest Du, dass ich genau derselben Meinung bin - ist eine Krankheit diagnostiziert, sollte der Patient sich anpassen (bzw. sich krankheitskonform verhalten, auch wenn sich "compliant" je nach Neigung besser anhört). ;) Vorher wär natürlich besser, aber das ist kaum durchzusetzen und kann nicht sanktioniert werden (außer bei eindeutigem Fehlverhalten wie dem Rauchen, für das ja noch nicht mal eine kritische Grenze ermittelt werden kann).

Aber auch hier ist es schwierig, dem Diabetiker - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - das Fehlverhalten nachzuweisen. Übrigens ist das imho überhaupt keine soziale Einstellung, diesen Kranken ihre Kapriolen zu belassen - für mich steht das auf einer Stufe mit Steuerhinterziehung (ich mach, was ich will, man schadet damit ja nur der anonymen Masse namens "der Staat").

Und ich sprach von zukünftigen Kosten, da werden die Ausgaben für Krebsbehandlung noch steigen. Vielleicht unterhalten wir uns in 50 Jahren noch mal drüber, bin gespannt, was dann die meisten Mittel verschlingt (keine Ironie =) ).
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Moe910 am 24.07.2006 19:59 schrieb:
... Vielleicht unterhalten wir uns in 50 Jahren noch mal drüber, bin gespannt, was dann die meisten Mittel verschlingt (keine Ironie =) ).

Gerne! :)

Ganz interessant, ich höre gerade einen Interview im Radio von einem Mediziner, der medizinische Irrtümer aufklärt.

30% der Heilwirkung ist Placebo!!! Wie der Placebo erreicht wird, ist irrelevant. Er wirkt und er sollte genutzt werden.

Ob ein Placebo wirkt, hängt ob von der Einstellung des Arztes ab! D.h. wenn der Arzt selbst "lustlos" oder unmotiviert ist, wird er auch nicht seine Patienten motivieren können, um an den Heilerfolg zu glauben. Der Klinsi-Effekt also in der Medizin :) Die Strukturen in der Schulmedizin unterstützt natürlich, dass Ärzte nicht unbedingt als Klinsis in das Berufsleben treten.

Heilkundler, Akkupunkteure, Chinesische Heiler etc. sind natürlich deutlich motivierter, weil sie nicht zum medizinischen Establishment gehören und werden somit auch ihre Patienten besser motivieren.

Dann gibt es noch das Phänomen der Modischen Krankheit. D.h. Patienten, die eine Krankheit haben, die gerade angesehen ist, leben diese Krankheitauch aus, bilden sich eine solche Krankheit gerne ein oder verzögern unbewusst den Heilerfolg.

Also: auf der psychologischen Ebene der Medizin ist noch viel Optimierung möglich. Und: Die Medien sind natürlich nicht ganz unschuld, weil sie Krankheitsmoden massgeblich mittragen.

Gruss
W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 24.07.2006 21:44 schrieb:
Moe910 am 24.07.2006 19:59 schrieb:
... Vielleicht unterhalten wir uns in 50 Jahren noch mal drüber, bin gespannt, was dann die meisten Mittel verschlingt (keine Ironie =) ).

Gerne! :)

Ganz interessant, ich höre gerade einen Interview im Radio von einem Mediziner, der medizinische Irrtümer aufklärt.

30% der Heilwirkung ist Placebo!!! Wie der Placebo erreicht wird, ist irrelevant. Er wirkt und er sollte genutzt werden.

Ob ein Placebo wirkt, hängt ob von der Einstellung des Arztes ab! D.h. wenn der Arzt selbst "lustlos" oder unmotiviert ist, wird er auch nicht seine Patienten motivieren können, um an den Heilerfolg zu glauben. Der Klinsi-Effekt also in der Medizin :) Die Strukturen in der Schulmedizin unterstützt natürlich, dass Ärzte nicht unbedingt als Klinsis in das Berufsleben treten.

Heilkundler, Akkupunkteure, Chinesische Heiler etc. sind natürlich deutlich motivierter, weil sie nicht zum medizinischen Establishment gehören und werden somit auch ihre Patienten besser motivieren.

Dann gibt es noch das Phänomen der Modischen Krankheit. D.h. Patienten, die eine Krankheit haben, die gerade angesehen ist, leben diese Krankheitauch aus, bilden sich eine solche Krankheit gerne ein oder verzögern unbewusst den Heilerfolg.

Also: auf der psychologischen Ebene der Medizin ist noch viel Optimierung möglich. Und: Die Medien sind natürlich nicht ganz unschuld, weil sie Krankheitsmoden massgeblich mittragen.

Gruss
W.


Ich gebe dir zu 100% Recht.

Und hat schon mal wer dran gedacht, dass die Kassen u.A. auch deshalb stark belastet werden, weil es sich viele Ärzte sehr einfach machen und statt einer vernünftigen Diagnose, lieber ein "modernes" Mittelchen verschreiben?

Wie sonst kann man sich die ganzen "Modekrankheiten" erklären?

Ein schönes Beispiel sind da die erhöhten Cholisterin Werte. Seit man dagegen gute Pillen hat, haben plötzlich sehr viele Leute solch erhöhte Werte. Oft wird sich nicht die Mühe gemacht vernünftig zu diagnostizieren, sondern ein Mittel verschrieben, dass die Pharmaindustire gerade auf den Markt peitscht.

Sehr interessanter Link dazu ist:

http://www.praxisgarbers.de/index_page23.htm

Alles den bösen, unwilligen Patienten in die Schuhe zu schieben ist bestimmt nicht die Lösung.

Vielleicht wäre es der richtige Ansatz die Ärzte nicht nach dem zu bezahlen was sie tun, sondern das zu bezahlen was sie richtig tun.......
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Moe910 am 24.07.2006 19:59 schrieb:
... Vielleicht unterhalten wir uns in 50 Jahren noch mal drüber, bin gespannt, was dann die meisten Mittel verschlingt (keine Ironie =) ).

Gerne! :)

Ganz interessant, ich höre gerade einen Interview im Radio von einem Mediziner, der medizinische Irrtümer aufklärt.

30% der Heilwirkung ist Placebo!!! Wie der Placebo erreicht wird, ist irrelevant. Er wirkt und er sollte genutzt werden.

Ob ein Placebo wirkt, hängt auch von der Einstellung des Arztes ab! D.h. wenn der Arzt selbst "lustlos" oder unmotiviert ist, wird er auch nicht seine Patienten motivieren können, um an den Heilerfolg zu glauben. Der Klinsi-Effekt also in der Medizin :) Die Strukturen in der Schulmedizin unterstützten natürlich, dass Ärzte nicht unbedingt als Klinsis in das Berufsleben treten.

Heilkundler, Akkupunkteure, Chinesische Heiler etc. sind natürlich deutlich motivierter, weil sie nicht zum medizinischen Establishment gehören und werden somit auch ihre Patienten besser motivieren.
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Dann gibt es noch das Phänomen der Modischen Krankheit. D.h. Patienten, die eine Krankheit haben, die gerade angesehen ist, leben diese Krankheitauch aus, bilden sich eine solche Krankheit gerne ein oder verzögern unbewusst den Heilerfolg.

Also: auf der psychologischen Ebene der Medizin ist noch viel Optimierung möglich. Und: Die Medien sind natürlich nicht ganz unschuld, weil sie Krankheitsmoden massgeblich mittragen.
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Auch ganz nett: Ein Drittel der Patienten - gerade Ältere - neigen zur Selbstmedikation von eigentlich verschreibungspflichtigen Medikamenten und sagen das ihrem Arzt nicht (z.B. Reste von Medikamenten, die sie im letzten Jahr verschrieben bekamen und die jetzt mal aufgebraucht werden, bevor sie verfallen ... ) . D.h. Nebenwirkungen, die ohnehin schwierig abzuschätzen sind, treten plötzlich auf, ohne dass es eine Erklärung dafür gibt.
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Hauptursache für Erkrankungen: Schlechte Ernährung, wenig Bewegung und zu wenig Schlaf! (also dran denken, wenn das nächste mal bis spät in die Nacht gefeiert und gezockt wird)
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Rotwein hilft nicht der Gesundheit. Bei allen diesbezüglichen Studien, die was anderes behaupten, wurden Leute verglichen, die gelegentlich ein Glas Wein trinken und Leute, die totale Alkoholabstinenzler waren. Nur: Unter der Gruppe der Abstinenzler befinden sich relativ viele Ex-Alkoholiker! Rein statistisch ziehen diese natürlich das Gesundheitsbild der Vergleichsgruppe in den Keller ...
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Und schliesslich wurde die Studie erwähnt, die hier auch schon erwähnt wurde. Es stimmt: Deutschland ist ganz oben in der Qualität des Gesundheitssystems. Allerdings wurde dies mit der ZUFRIEDENHEIT der Patienten mit dem gesundheitlichen Versorgung verglichen. "Sieger" in dieser Studie wurde übrigens ein indischer Bundesstaat mit einer sehr schlechten Gesundheitsversorgung.

Jammern wir vielleicht auf hohem Niveau und werden davon krank?


Gruss
W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

RR am 24.07.2006 22:05 schrieb:
Alles den bösen, unwilligen Patienten in die Schuhe zu schieben ist bestimmt nicht die Lösung.

Vielleicht wäre es der richtige Ansatz die Ärzte nicht nach dem zu bezahlen was sie tun, sondern das zu bezahlen was sie richtig tun.......

R.R., ich erwähnte die bösen unwilligen Patienten nur, weil es die bösen unwilligen Patienten gibt, diese Kosten verursachen und das Thema in der Öffentlichkeit nicht behandelt wird, weil es politisch unkorrekt ist und man mit solchen Aussagen Wahlen verliert und Leute in I-Net-Foren provoziert!

In besagter Sendung wurde gesagt, dass es die Legende gibt, dass im alten China die Ärzte so lange bezahlt wurden, so lange ihre Kunden GESUND waren und die Bezahlung eingestellt wurde, wenn man krank wurde. Ganz netter Ansatz.

Die Mediziner sind ein Problem für sich. Wenn man in der Branche aktiv ist, dann weiss man, dass der normale niedergelassene Arzt in der Hierarchie ziemlich weit unten steht. Er hat irgendwann mal was studiert und bildet sich praktishc nicht mehr weiter.
Aber sobald er dem Patienten gegenüber tritt, mutiert er zum Halbgott. Das ist in der Tat ein Problem!

W,
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 24.07.2006 22:19 schrieb:
RR am 24.07.2006 22:05 schrieb:
Alles den bösen, unwilligen Patienten in die Schuhe zu schieben ist bestimmt nicht die Lösung.

Vielleicht wäre es der richtige Ansatz die Ärzte nicht nach dem zu bezahlen was sie tun, sondern das zu bezahlen was sie richtig tun.......

R.R., ich erwähnte die bösen unwilligen Patienten nur, weil es die bösen unwilligen Patienten gibt, diese Kosten verursachen und das Thema in der Öffentlichkeit nicht behandelt wird, weil es politisch unkorrekt ist und man mit solchen Aussagen Wahlen verliert und Leute in I-Net-Foren provoziert!

In besagter Sendung wurde gesagt, dass es die Legende gibt, dass im alten China die Ärzte so lange bezahlt wurden, so lange ihre Kunden GESUND waren und die Bezahlung eingestellt wurde, wenn man krank wurde. Ganz netter Ansatz.

Die Mediziner sind ein Problem für sich. Wenn man in der Branche aktiv ist, dann weiss man, dass der normale niedergelassene Arzt in der Hierarchie ziemlich weit unten steht. Er hat irgendwann mal was studiert und bildet sich praktishc nicht mehr weiter.
Aber sobald er dem Patienten gegenüber tritt, mutiert er zum Halbgott. Das ist in der Tat ein Problem!

W,


Kann ich nur ein "richtig" drunter setzen.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 24.07.2006 16:38 schrieb:
... woher soll denn das interesse kommen, die menschen gesund zu halten. behandelt ein arzt weniger patienten als im vorjahr, verdient er weniger. wieso wird nicht belohnt, wenn ein arzt die menschen gesund hält, also dann auch weniger behandelt? das würde enorme kosten sparen, denn die arztkosten sind nicht allzu hoch, was es richtig teuer macht, sind die immer teureren geräte und medikamente (weil die zum teil auch immer besser werden).
....

nette Idee: Geld für Nichtstun
:-D

Nein, aber im Ernst: im Prinzip hat der Vorschlag was, in der Praxis ist das aber unmöglich, denn: du kannst aus Sicht des Arztes nicht ohne weiteres überprüfen, ob der Patient jetzt gesund ist, oder einfach den Arzt gewechselt hat. D.h. ich vergraul alle meine Patienten, und dann verdien ich ganz viel Geld? Verhindern lässt sich das lewtztendlich nur, indem ich jedem Arzt die gleiche Menge Patienten zuweise, und die dann auch bei ihm bleiben müssen. Das widersprich aber dem Grundgesetz (freie Arztwahl usw.)

Tut mir leid, wenn ich jetzt hier den Totmacher spiel...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 24.07.2006 17:14 schrieb:
ist ja ein sehr_gutes_gesundheitssystem, das soviel geld kostet und relaiv so ein schlechtes ergebnis bringt. frankreich, england, österreich, italien, spanien, schweiz, oman, san marino uvm. müssen also deshalb (prozentual) weniger in ihr gesundheitssystem investieren und erzielen dabei ein besseres gesundheutsniveau, weil sie weniger wohlstand haben und nicht so zivilisiert wie deutschland sind? haben schlechtere strassen? weniger autos? und weniger mcdonalds/fast food?

Nein, aber weniger Einwohner, das macht viel aus. Vermutlich auch weniger soziale Gruppen, die vom Rest mitfinanziert werden muss, aber das ist jetzt Spekulation...

Außerdem weißt du ja nicht, wie die Kassenleistungen dieser Länder im Vergleich zu unseren sind. Vielleicht gehen die Leute auch seltener zum Arzt, weil sie mehr selber bezahlen müssen. Dann wirken sie in der Statistik zwar gesünder, in der Praxis macht es aber keinen Unterschied...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 24.07.2006 18:54 schrieb:
Auch ein Faktor ist der Wegfall der Familienstrukturen. In traditioneller lebenden Gesellschaften (auch in Europa), die ihre Alten noch mehr in der Familie haben, werden die Alten auch nicht so oft krank. Berücksichtigst Du, dass der größte Teil der Gesundheitskosten im Alter entstehen, hast du eine weiter Erklärung. Gleichzeitig bedeutet Wegfall der Familien eine höhere psychologische Belastung bei Singles, Paaren und Kleinstfamilien und damit wieder erneut höhere Krankheitsraten. Einzelkinder werden häufiger krank, weil eine Immunisierung durch Geschwister fehlt usw. usw. usw.

Das bringt mich auf einen Aspekt, den ich bei meinen Eltern (Ärzte am Land - jetzt hab ich mich endlich geoutet :-D ) schon oft beobachtet hab, und der vielleicht eine größere Rolle spielt, als man erwartet. Viele ältere Patienten meiner Eltern sind eigentlich gar nicht richtig krank, wenn man von kleinen Zipperlein absieht, die das Alter halt so mit sich bringt. Sie sind einfach nur einsam! Und freuen sich wahnsinnig über den Routine-Hausbesuch alle zwei Wochen, weil sie da endlich mal wieder mit jemandem reden können. Das nur zum Thema "Wegfall der Familienstrukturen", da seh ich auch ein großes Problem...


Ganz allgemein möchte ich jetzt mal anmerken, dass es durchaus auch genügend Ärzte gibt, die keine reine Symptombehandlung durchführen, sonder schon versuchen die Ursachen zu bekämpfen. Es gibt aber halt auch Sachen, deren Ursache einfach da ist, und nicht mehr beseitigt werden kann! Beispiel Bandscheibenvorfall: da muss in der Regel einfach operiert werden, dann ist die Bandscheibe weg und man hat da eine Schwachstelle. Dadurch treten immer wieder Schmerzen auf, die man eben durch Medikamente oder Krankengymnastik lindern muss/kann. Da kann aber der Arzt noch so gut sein, ganz gesund kriegt er den Patienten nicht mehr...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

RR am 24.07.2006 22:05 schrieb:
Vielleicht wäre es der richtige Ansatz die Ärzte nicht nach dem zu bezahlen was sie tun, sondern das zu bezahlen was sie richtig tun.......

Möglich, dass das sinnvoll wäre, aber wer soll das beurteilen? Und Kosten sparst du dir dadurch auch nicht, weil du dann für jeden Arzt nochmal einen Sachverständigen brauchst, der beurteilt, was der Arzt richtig oder falsch gemacht hat...
Ganz abgesehen davon, dass es oft kein richtig oder falsch in dem Sinn gibt, ist damit auch noch der Willkür Tür und Tor geöffnet...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

derPhilippausmwald am 25.07.2006 08:21 schrieb:
Wolf-V am 24.07.2006 16:38 schrieb:
... wieso wird nicht belohnt, wenn ein arzt die menschen gesund hält, also dann auch weniger behandelt? das würde enorme kosten sparen, denn die arztkosten sind nicht allzu hoch
....

nette Idee: Geld für Nichtstun
:-D

Nein, aber im Ernst: im Prinzip hat der Vorschlag was, in der Praxis ist das aber unmöglich, denn: du kannst aus Sicht des Arztes nicht ohne weiteres überprüfen, ob der Patient jetzt gesund ist, oder einfach den Arzt gewechselt hat. D.h. ich vergraul alle meine Patienten, und dann verdien ich ganz viel Geld? Verhindern lässt sich das lewtztendlich nur, indem ich jedem Arzt die gleiche Menge Patienten zuweise, und die dann auch bei ihm bleiben müssen. Das widersprich aber dem Grundgesetz (freie Arztwahl usw.)

Tut mir leid, wenn ich jetzt hier den Totmacher spiel...

in der bestehenden praxis ist das sicherlich schwer umsetzbar. aber mal anders gedacht: man bräuchte eine art gesundheitshändler. ich versuch es mal so: wenn ich mir nen auto kaufe, kann ich das ja versuchen es allein und selbst aus einzelteilen zusammen zu stellen (so funktioniert das bestehende gesundheitssystem) oder ich gehe zu einem händler/hersteller der mir das auto am stück verkauft (so in dieser richtung geht mein vorschlag) - der händler / hersteller berät mich was ich brauche und sucht dann das beste paket raus, das er mir anbieten kann. wenn mir das angebot nicht gefällt gehe ich woanders hin. bezahlt wird der händler und der bezahlt die zulieferer und üblicherweise ist der händler daran interessiert, das der kunde zufrieden ist, denn nur so bekommt er mehr neue kunden und verdient sein geld nicht an vielen reparaturen sondern am besten an den inspektionen.

jeder solcher vergleiche hinkt immer in einigen teilen, klar, aber soll ja nur zeigen, das es durchaus möglichkeiten und modelle gibt. und wahrscheinlich würde das die kosten senken und auch nebenbei einige andere probleme lösen.
und so ein händler nimmt sicher keine kunden an, die ihm vorher schon deutlich machen, dass sie überhaupt keinen wert auf ihre gesundheit legen. die sollten zwar weiterhin versorgt werden, aber vielleicht ohne die vergünstigungen, die die kunden bekommen, die sich anstrengen.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 25.07.2006 11:49 schrieb:
...
und so ein händler nimmt sicher keine kunden an, die ihm vorher schon deutlich machen, dass sie überhaupt keinen wert auf ihre gesundheit legen. die sollten zwar weiterhin versorgt werden, aber vielleicht ohne die vergünstigungen, die die kunden bekommen, die sich anstrengen.

Die Idee des Gesundheitshändlers existiert - wird dann Gesundheitsberater genannt. Ich weiss nicht, ob jemand über die Idee schon hinaus gegangen ist. Die Krankenkassen versuchen diese Rolle einzunehmen, was daran scheitert, dass sie nicht so individuell sein können und weil vor allem die Kunden nicht mitspielen. Sowas funktioniert nur, wenn der Kunde freiwillig kommt. Aber Leute die so denken, dass sie sich freiwillig um ihre Gesundheit kümmern, werden auch nicht so oft krank bzw. verursachen nicht die hohen Kosten.

Insofern wird es dann vielleicht doch nur über die Sanktionierung funktionieren. Und dann wären wir IM KERN bei der Idee, die im allerersten Beitrag erwähnt wurde ... :)

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Die Kassen als Gesundheitshändler ist genau der richtige Ansatz.

Leider sind die Kassen durch die Struktur der GKK dazu gar nicht inder Lage
Sie erhalten keine Patienten-Daten.

Als ich die Rennerei von einem Arzt/Krankenhaus zum nächsten leid war,
habe ich die TKK angetriggert. Meine Frage: wer oder was „heilt“ Neurodermitis?

Antwort TK: Wissen wir nicht. Wir erhalten nur Punkte-Abrechnungen. Zur Qualität einer Therapie besitzen wir keine Daten-Grundlage.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Karrenschieber am 26.07.2006 11:36 schrieb:
Die Kassen als Gesundheitshändler ist genau der richtige Ansatz.

Leider sind die Kassen durch die Struktur der GKK dazu gar nicht inder Lage
Sie erhalten keine Patienten-Daten.

Als ich die Rennerei von einem Arzt/Krankenhaus zum nächsten leid war,
habe ich die TKK angetriggert. Meine Frage: wer oder was „heilt“ Neurodermitis?

Antwort TK: Wissen wir nicht. Wir erhalten nur Punkte-Abrechnungen. Zur Qualität einer Therapie besitzen wir keine Daten-Grundlage.

Naja, Krankenhäuser müssen inzwischen Qualitätsberichte abliefern. Dass eine Kasse Dir nicht sagen kann, was bei Neurodermitis hilft, ist ja klar. Wenn Du bereits in einer Hautklinik warst und die Dir nicht helfen konnten, würd ichs da auch mal mit alternativen Methoden probieren - da kenn ich mich aber nicht aus.
 
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Moe910 am 26.07.2006 12:18 schrieb:
Naja, Krankenhäuser müssen inzwischen Qualitätsberichte abliefern. Dass eine Kasse Dir nicht sagen kann, was bei Neurodermitis hilft, ist ja klar. Wenn Du bereits in einer Hautklinik warst und die Dir nicht helfen konnten, würd ichs da auch mal mit alternativen Methoden probieren - da kenn ich mich aber nicht aus.
neurodermitis ist doch eh sehr schwierig, weil sie so oft auch psychologisch begründet ist. stress zum beispiel. je nachdem ist eine psychiatrische oder psychologische behandlung also besser alls eine medizinische.

ich war übrigens heute beim kieferorthopäden/-chirurgen.
ich hab wahrscheinlich ne vorstufe von CMD, meine kiefergelenke springen zu weit aus den gelenkpfannen. es ist sicherlich erst im frühstadium, deshalb wohl relativ gut behandelbar.
und schon sind wir wieder beim problem. es ist noch nicht sicher, ob die kasse das bezahlt. weil ich eben noch im frühstadium bin. na toll, später wird die behandlung sicherlich viel teurer, dann zahlt die kasse dann.
verkehrte welt, ich muss also vielleicht warten, bis ich arthrose habe in diesen gelenken... tsts! :|
 
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