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Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wolf-V am 21.07.2006 13:51 schrieb:
... mal so gesagt, wer lebt wird krank, wer sich bewegt riskiert unfälle, wer sich nicht bewegt riskiert die gesundheit - leben macht krank, was ist denn wirklich eine für sich selbst verursachte folgerkrankung? das ich durch die stadt gehe (smog!) und atme?

Hast Du das Zitat im Start-Post eigentlich gelesen?

Wer mit Mitte 20 150 kg Gewicht hat, ist stark übergewichtig.

Weitere Beispiele für selbst verursacht:

- Diabetiker, aber trotzdem nicht krankheitsgerecht ernähren
- Gicht, aber trotzdem nicht krankheistgerecht ernähren
- Kopfschmerz, aber trotzdem nicht die sehr effektiven und kostengünstigen Möglichkeiten einer Behandlung ausprobieren wollen (z.B. zweimal die Woche spazieren gehen :) )
- Zahnspangenträger und diese nicht wie vom Arzt vorgeschrieben regelmässig tragen, womit der Effekt der Behandlung minimiert wird und gleichzeitig die Behandlungszeit deutlich verlängert wird
- ehemaliger Zahnspangenträger sein und chronische Kopfschmerzen aufgrund von Kieferverspannungen haben und diese mit Medikamenten unterdrücken
- Probleme mit dem Knochenbau haben und trotzdem jede rücken- oder gelenkgerechte Verhaltensweise ignorieren
- Asthma haben und der Aufforderung nach sportlicher Betätigung nicht nachkommen
- Lungenerkrankungen haben (kein Krebs) und trotzdem rauchen
- Erwiesene Sehschwäche haben, keine Brille tragen (wollen) und trotzdem Schmerzmittel bei Schläfenkopfschmerz einnehmen
- Verdacht auf psychosomatische Effekte und einen psychologischen Ansatz ablehnen, stattdessen weiterhin teure Schmerzmittel (oder andere Medikamente) nehmen. Man kann von einem Patienten therapieeinsichtig zu werden.

Reicht das erstmal, um klar zu machen, was eine selbst verursachte Folgeerkrankung ist???

Kurz gefragt: Wieso sollen wir die Dummheit und Ignoranz von uneinsichtigen Patienten finanzieren?

Gruß
W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 21.07.2006 14:50 schrieb:
Wer mit Mitte 20 150 kg Gewicht hat, ist stark übergewichtig.

Weitere Beispiele für selbst verursacht:
halt, diese kategorisierung ist höchst unfair.
erstens sind sehr viele übergewichtige opfer ihrer eltern, die keine ahnung von gesunder ernährung hatten.
zweitens ist jeder stoffwechsel anders. ich kann mir z.b. gesundheitlich viel mehr leisten als Murphyssheep, den ich persönlich kenne. da kann man doch die leute nicht unterschiedlich in die pflicht nehmen.


und vieles, was du als selbstverschulden klassierst, wird leuten so von ärzten eingeredet. etwa so: der patient nervt mich langsam, verschreiben wir ihm mal ein bisschen valium und alssen ihn glauben, er könne damit seine probleme lösen.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

HanFred am 21.07.2006 14:50 schrieb:
woodstock, du tust immer so, als wäre es so simpel, sich zu ändern.
ist es nicht. ...also... beim patienten mag zwar sparpotential liegen, aber allzu viel wird man da nicht rausholen können.

Eben, es ist schwer sich zu ändern. Ich weiss das, weil ich selbst erfolgreich durch Änderung des Lebenswandel Therapien vermeiden konnte (=bin wieder gesund geworden). Insofern spare ich dem System viel Geld. Es ist schwierig aber machbar.

In einer Zeit, in der überall Kosten optimiert werden müssen, ist es doch wohl nur gerecht, wenn Leute, die BEWUSST ihre Krankheit verschlimmern, irgendwie an den Folgekosten beteiligt werden.

Wenn der Patient über Aufklärung nicht einsichtig wird (und das wird er nicht, wie die VErgangenheit zeigte), muss es eben auf eine Art passieren, die jeder versteht: Geld!

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 21.07.2006 14:56 schrieb:
Wenn der Patient über Aufklärung nicht einsichtig wird (und das wird er nicht, wie die VErgangenheit zeigte), muss es eben auf eine Art passieren, die jeder versteht: Geld!
aber was soll denn einer machen, der sich schon möglichst gesund ernährt und täglich sport treibt und trotzdem kaum abnimmt? manchmal hilft dann eben nur noch das medikament und das kostet die kasse wieder.

ich finde es nicht ok, wenn man die patienten abstraft. wie will man denn schon nachweisen, wer viel für seine gesundheit tut und wer nicht? das kann ein arzt auch nicht immer feststellen.
 
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HanFred am 21.07.2006 14:54 schrieb:
halt, diese kategorisierung ist höchst unfair.
erstens sind sehr viele übergewichtige opfer ihrer eltern, die keine ahnung von gesunder ernährung hatten.
zweitens ist jeder stoffwechsel anders. ich kann mir z.b. gesundheitlich viel mehr leisten als Murphyssheep, den ich persönlich kenne. da kann man doch die leute nicht unterschiedlich in die pflicht nehmen.


und vieles, was du als selbstverschulden klassierst, wird leuten so von ärzten eingeredet. etwa so: der patient nervt mich langsam, verschreiben wir ihm mal ein bisschen valium und alssen ihn glauben, er könne damit seine probleme lösen.

Man kann den Grund von Übergewicht mittlerweile recht gut lokalisieren. Die stoffwechselbedingten Übergwichtigen, sind natürlich von solchen Maßnahmen ausgenommen.

Die Liste, die ich oben genannt habe, beinhaltet KEIN Beispiel, wo der Arzt einem Patienten etwas "einreden" könnte. Den Arzt möchte ich sehen, der Dir fälschlicherweise klarmacht, dass Du Gicht, Diabetes, Augenleiden, Kieferschmerzen, Schläfenschmerzen, Rückenbeschwerden oder sonstwas hast ...

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

HanFred am 21.07.2006 14:58 schrieb:
Woodstock am 21.07.2006 14:56 schrieb:
Wenn der Patient über Aufklärung nicht einsichtig wird (und das wird er nicht, wie die VErgangenheit zeigte), muss es eben auf eine Art passieren, die jeder versteht: Geld!
aber was soll denn einer machen, der sich schon möglichst gesund ernährt und täglich sport treibt und trotzdem kaum abnimmt? manchmal hilft dann eben nur noch das medikament und das kostet die kasse wieder.

ich finde es nicht ok, wenn man die patienten abstraft. wie will man denn schon nachweisen, wer viel für seine gesundheit tut und wer nicht? das kann ein arzt auch nicht immer feststellen.

Na klar, so einer bekommt es natürlich von der Kasse. Ist doch klar.

ABer nochmal: Die Compliance-Rate (sprich der Anteil der Leute, die sich krankheitsgerecht verhalten), ist bei Diabetes ERSCHRECKEND NIEDRIG!!! Und dabei handelt es sich um eine lebensverkürzende Krankheit. Also die Leute ändern sich noch nicht einmal, wenn es um ihr Leben geht. Dann können sie ja wenigstens sich finanziell beteiligen.

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 21.07.2006 14:58 schrieb:
Die Liste, die ich oben genannt habe, beinhaltet KEIN Beispiel, wo der Arzt einem Patienten etwas "einreden" könnte. Den Arzt möchte ich sehen, der Dir fälschlicherweise klarmacht, dass Du Gicht, Diabetes, Augenleiden, Kieferschmerzen, Schläfenschmerzen, Rückenbeschwerden oder sonstwas hast
nun, wieso wurden dann die gernzwerte z.b. für cholesterin gesenkt? einzig und allein aus dem grund, dass mehr patienten zu den ärzten gehen, weil sie dann plötzlich als risikopatienten gelten.
und die medien machen fröhlich mit, propagieren, man solle sofort zum arzt gehen, wenn gewisse werte einen willkürlich festgelegten wert über- bzw. unterschreiten.

und das ist unsinn, solange man sich gesund fühlt, ist man i.d.r. auch gesund. nicht immer natürlich aber meistens.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

HanFred am 21.07.2006 15:02 schrieb:
Woodstock am 21.07.2006 14:58 schrieb:
Die Liste, die ich oben genannt habe, beinhaltet KEIN Beispiel, wo der Arzt einem Patienten etwas "einreden" könnte. Den Arzt möchte ich sehen, der Dir fälschlicherweise klarmacht, dass Du Gicht, Diabetes, Augenleiden, Kieferschmerzen, Schläfenschmerzen, Rückenbeschwerden oder sonstwas hast
nun, wieso wurden dann die gernzwerte z.b. für cholesterin gesenkt? einzig und allein aus dem grund, dass mehr patienten zu den ärzten gehen, weil sie dann plötzlich als risikopatienten gelten.
und die medien machen fröhlich mit, propagieren, man solle sofort zum arzt gehen, wenn gewisse werte einen willkürlich festgelegten wert über- bzw. unterschreiten.

Ich habe bewusst Cholersterin nicht erwähnt. Weil hier sogar die Forschung nicht weiss, was nun gut oder schlecht ist.

Teilweise hängt es damit zusammen, dass neue Erkenntnisse gewonnen werden, teilweise ist es in der Tat eine STrategie der Industrie, um Märkte zu definieren. Dass sowas scheisse ist, ist uns wohl allen klar. Hier müssen Mittel gefunden werden, um zu kontrollieren.

Ich persönlcih würde mir nie einen Cholesterinsenker verschreiben lassen - aber ich gehöre auch zur Gruppe der "informierten Patienten".

Es ändert sich aber nichts an meiner Liste oben.

W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 21.07.2006 15:05 schrieb:
teilweise ist es in der Tat eine STrategie der Industrie, um Märkte zu definieren. Dass sowas scheisse ist, ist uns wohl allen klar. Hier müssen Mittel gefunden werden, um zu kontrollieren.
ja und da sehe ein ich riesiges sparpotential. ;)

kieferschmerzen habe ich btw., nächste woche hab ich nen termin beim kieferorthopäden. und ich nehme keine medis, will ich auch nicht, es tut ja nicht so sehr weh, es nervt nur, dass sich da etwas komisch anfühlt und ich weniger gut zubeissen kann als noch letzte woche.
hatte ne spange früher und bin zähneknirscher, wahrscheinlich hat das was mit beidem zu tun. ne beissschiene reicht vielleicht schon.
naja, zahlt die kasse hier eh nicht... oder doch? zahnarztsachen werden hier nicht bezahlt.
 
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HanFred am 21.07.2006 15:09 schrieb:
Zahnarztsachen werden hier nicht bezahlt.

Zahnersatz wird grundsätzlich nicht erstattet, es sei denn, das man ein Zahnproblem als Folge einer anderen Krankheit hat, oder es eine angeborene Sache (Weisheitszähne) ist. Das ist etwas verallgemeinert.
 
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aeghistos am 21.07.2006 15:27 schrieb:
HanFred am 21.07.2006 15:09 schrieb:
Zahnarztsachen werden hier nicht bezahlt.

Zahnersatz wird grundsätzlich nicht erstattet, es sei denn, das man ein Zahnproblem als Folge einer anderen Krankheit hat, oder es eine angeborene Sache (Weisheitszähne) ist. Das ist etwas verallgemeinert.
und was ist bei kieferproblemen? damit geh ich ja zum orthopäden und nicht zum zahni. und das ist ja auch nix, was ich selber ändern könnte (wie zähneputzen gegen karies etc.).
 
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HanFred am 21.07.2006 15:29 schrieb:
und was ist bei kieferproblemen? damit geh ich ja zum orthopäden und nicht zum zahni. und das ist ja auch nix, was ich selber ändern könnte (wie zähneputzen gegen karies etc.).

Das wird vermutlich erstattet, aber genaues zu sagen, ohne zu wissen was es genau ist...

Zu Woodstocks Ausage zur Selbstverantwortung, das sehe ich ähnlich. Das Problem ist halt, das heute jeder der nicht jung, schön und glücklich ist krank sein muss. Der Druck auf die Leute ist extrem, die Ärzte bekommen, diesen Druck von der Patientenseite natürlich auch zu spüren und verschreiben mal das eine oder andere zuviel, es ist zu befürchten, dass sich einige daran gewöhnt haben.
 
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Trancemaster am 20.07.2006 17:40 schrieb:
Politiker der CSU wollen, dass in Zukunft selbst verschuldete Krankheiten, "extra" abgerechnet werden. So sollen z.B. Übergewichtige für Folgeerkrankungen ihrer Gewichtsprobleme an den Behandlungskosten selbst teilhaben. Als Beispiel dienst ein 25-jähriger Mann mit 150kg, dessen Krankenkasse für 1500€ eine neue Hüfte "sponsern" soll. In Zukunft sollte dieser Patient dann 10% der Kosten selbst tragen.

Quelle: T-Online



Genau! Richtig so - und Raucher und Extremsportler gleich mit dazu. Gerade für Übergewicht gibt es wenige "Entschuldigungen".
Abgesehen davon, dass ich mit meinen 112kg (12% Fett) bei 1,85m Körpergröße noch zu den "Leichtgewichten" in Freibädern und an Stränden gehöre - sind die vielen Cellulitehochburgen mittlerweile irgendwie schon eine Zumutung.
Und dieses aufgesetzte (!) an den Tag gelegte "Selbstbewustsein" von extrem Übergewichtigen Leuten, die meinen, man könne ja woanders hinschauen (ja WIE denn?), ist ebenso fehl am Platz, wenn man sieht wieviel Kohle die Behandlungen von nicht krankhaftem Übergewicht die Kassen jedes Jahr kosten - und es wird immer mehr.

Selbst Kinder im Alter meiner Tochter (2,5) sehen aus, als könne man mit ihnen Fußball spielen, nur weil die Mütter (meist allein erziehend, soweit ich das erkennen kann) sicht selbst fett gefressen haben, und nun meinen die Kinder müssten auch die 200m zur Dönerbude im Wagen sitzen, damit Mami nicht so lange stehen muss.

Angesichts der Kostenexplosion im Bereich Gesundheit, sollte man Menschen die "absichtlich" krank werden auch entsprechend zur Kasse bitten.


So einen Schmarrn muss man zum Glück selten lesen.
Wie sollte das in der Praxis durchführbar sein?
Die Kassen animieren mich, damit ich Sport treibe und wenn mir dabei dann etwas passiert, sollte ich selber für die Kosten aufkommen?
Eigentlich ideal für die Kassen... treibe ich Sport - selber schuld. Treibe ich keinen Sport - auch selber schuld....
Ab wann wird aus Sport Extremsport? Wohl dann, wenn ich mich dabei verletze.....

Und die Sache mit dem Fettanteil in deinem Körper ist ja auch gelinde gesagt "merkwürdig". Alle die mehr als Du haben, sollen zahlen, nehme ich an, oder? Erinnert nur mich das an "hart wie Kruppstahl und zäh wie Leder. Kraft durch Freude" und ähnlichen Scheiss, den man so ja schon einmal vernommen hat? Wie wäre es mit einem gelben Fettstern für alle Übergewichtigen? Oder Abmagerungslagern für Übergewichtige, dann müssen sich solch Kronen der Schöpfung, wie du eine bist, auch nicht mehr über deren Anblick in Freibädern ärgern.
Da können wir übrigens auch gleich alle sonnengebräunten gleich mit kasernieren, weil die ja immerhin ihren Hautkrebs selbst verschulden.

Geh in eine private Krankenkasse, dann ist das Thema für dich eh erledigt.

Irgendwie mag ich keiner Gruppe angehören, wo Leute wie du Mitglied sind....
 
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Woodstock am 21.07.2006 14:39 schrieb:
Wolf-V am 21.07.2006 13:51 schrieb:


W.

wie die ernährungssituation hier aussieht ist mir schon einigermaßen klar. salat war ein beispiel, weil der als gesund gilt, aber nicht ist. was den menschen so in deutschland verkauft wird, mit vollem wissen der herstellenden firmen ist schon frech ... aber ein anderes thema.

mein punkt ist: wer will den definieren was gesund ist und was nicht. die harten fälle sind leicht aufzuzählen aber der kleinste teil, was ist aber mit den weichen kriterien. jemand der tag und nach arbeitet und sich stress aussetzt, weiss doch genau, dass es seiner gesundheit nicht gut tut - soll er mehr dafür bezahlen, weil er sich engagiert? was ist mit dem einfluss der umweltverschmutzung? mit sonnenbaden? wie sieht es aus mit dem diätenwahn, der schwere kreislaufprobleme verursachen kann? die menschen sind zu unterschiedlich: kaffee ist für manche menschen gesund, für manche nicht.

klar sollte man auf seine gesundheit achten, mein arzt sagte mir mal, gesund ist das worauf du lust hast - und das funktioniert sehr gut. wie will man das aber auf eine gemeinschaft übertragen und daraus eine bewertungsregel machen?

wozu soll denn so eine sehr willkürliche maßnahme gut sein? wie gesagt, das gesundheitssystem in deutschland ist völlig falsch eingestellt, statt aber einmal übergreifend ranzugehen und zu prüfen wo man es effizienter machen kann (mehr leistung bei weniger aufwand) wird alle verantwortung auf die einzelnen menschen abgewälzt.

was ist das für ein gesundheitssystem in dem die krankenkassen für vorbeugende maßnahmen nicht aufkommen. die gesetzliche zahlt erst, wenn ein zahn befallen ist, nicht aber wenn es sich andeutet und vorsorgend verhindert werden könnte. ist das ein beitrag zu gesunden lebensführung?

dummheit und ignoranz wird es immer geben, glaube aber nicht, dass es sich lohnt auf die einzelfälle das gesamte system auszurichten, gerade wenn es noch viele andere möglichkeiten gibt. und wenn dir das solidarprinzip grundsätzlich nicht gefällt, in dem man für den lebenstil einer gemeinschaft zahlt, versichere dich privat, da zahlst du nur für dich und dein verhalten.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Es gibt keinen Grund weshalb die Kassen vorbeugende Massnahmen bezahlen müssen, das sollte man von sich aus tun, um zu verhindern, das die Kosten und in der Folge die Prämien/Beitragssätze noch mehr steigen.
Zahnbehandlungen sind ein gutes Beispiel in der Schweiz wird Zahnersatz nicht bezahlt, weil jeder die Möglichkeit hat, durch Zähneputzen (Zahnseide nicht vergessen) Karies bei sich zu verhindern. Ich gehe einmal jährlich beim Zahnarzt zur Untersuchung mit mit Zahnreinigung (kein bleeching), kostet mich 120€ im Jahr.
Woodstock hat ja gar nicht gefordert, dass man irgendwelche Handlungsweisen über alle drüber stülpt, sondern , dass jeder für sich darauf achtet, was er sich selbst zufügt und was es für Auswirkungen für ihn und andere hat.
Ich selbst habe zu niedrigen Blutdruck, das ist Veranlagung, das einfachste wäre es natürlich zum Arzt zu laufen und mir was verschreiben zu lassen. Das tue ich aber nicht, ich achte stattdessen auf meine Ernährung und seit ich das tue habe ich keine Probleme mehr. Das ist nicht schwer.
 
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aeghistos am 21.07.2006 18:02 schrieb:
Es gibt keinen Grund weshalb die Kassen vorbeugende Massnahmen bezahlen müssen, das sollte man von sich aus tun, um zu verhindern, das die Kosten und in der Folge die Prämien/Beitragssätze noch mehr steigen.
Zahnbehandlungen sind ein gutes Beispiel in der Schweiz wird Zahnersatz nicht bezahlt, weil jeder die Möglichkeit hat, durch Zähneputzen (Zahnseide nicht vergessen) Karies bei sich zu verhindern. Ich gehe einmal jährlich beim Zahnarzt zur Untersuchung mit mit Zahnreinigung (kein bleeching), kostet mich 120€ im Jahr.
Woodstock hat ja gar nicht gefordert, dass man irgendwelche Handlungsweisen über alle drüber stülpt, sondern , dass jeder für sich darauf achtet, was er sich selbst zufügt und was es für Auswirkungen für ihn und andere hat.
Ich selbst habe zu niedrigen Blutdruck, das ist Veranlagung, das einfachste wäre es natürlich zum Arzt zu laufen und mir was verschreiben zu lassen. Das tue ich aber nicht, ich achte stattdessen auf meine Ernährung und seit ich das tue habe ich keine Probleme mehr. Das ist nicht schwer.
da traust du dir aber viel zu. sicher sollte eine ordentliche zahnpflege sichergestellt sein, aber manche zähne sind einfach anfälliger und auch die beste pflege kann karies nicht verhindern. wenn man regelmäßig beim zahnarzt ist, wird er auch vorher erkennen, welche zähne gefährdet sind. diese vorbeugende maßnahme würde aber nicht von den krankenkassen bezahlt werden. und ich frag mich tatsächlich, wie du es den geringverdienenden menschen, von denen es immer mehr gibt, erklären willst, dass sie entweder 4000 euro aus eigener tasche (soviel hatte meine vorbeugend behandlung mal gekosten) zahlen sollen, wenn sie doch nur ein bis zwei jahre warten müssen, wenn der zahn dann wirklich kaputt ist und die krankenkasse das zahlt. und da glaub ich nicht das die krankenkasse besser abschneidet, aber so ist halt die regelung. unbestritten ist das prophylaktische maßnahmen die kosten senken würden.

bestreite auch garnicht, dass es mehr eigenverantwortung geben sollte, aber dies wird nicht mit höheren beiträgen für einzelnen erreicht werden, die irgendwer willkürlich festlegt. da wären ganz andere maßnahmen notwendig, sonst trifft man mit sicherheit nur wieder die falschen.
 
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Irgendeine Lösung bezüglich der Krankenkassenproblematik muss früher oder später her oder die Kosten steigen weiter und weiter...

Die Ursache der steigenden Kosten liegt meiner Ansicht nach nicht am mangelnden Umgang vieler Leute mit ihrer Gesundheit (so wie der Threadersteller die Leute anprangert, die völlig ungesund leben), sondern vor allem beim mangelnden Umgang mit Ärztebesuchen. Ich kenne zuviele Leute, die wegen jedem Scheiss zum Arzt rennen und sich von dem dann irgendwelche Medikamente verschreiben lassen (natürlich verschreibt der Arzt gerne Medikamente...). Es gibt auch Leute, die einfach tausend Sachen (Massagen, Kurse etc.) mit schönen Tricks über die Krankenkasse abrechnen lassen und dann noch Freude daran haben: "Immerhin zahlen wir ja schon sooooo viel, da müssen wir das doch auch ausnützen.".
Meine Brille hingegen zahlt übrigens die Krankenkasse nicht...

Eine Lösung sehe ich einzig darin, dass man halt nach dem Verursacherprinzip vorgeht. Wer halt die Krankenkasse stark beansprucht, zahlt auch mehr Beiträge. Bei schweren Krankheiten wie Krebs zahlt ja eh die IV und nicht mehr die Krankenkasse (zumindest in der Schweiz ist das so).
Natürlich werden bei dieser Variante halt die Leute gestraft, die oft krank sind... Vielleicht animiert das jedoch viele ein wenig Eigenverantwortung zu übernehmen. Ich bin davon überzeugt: Wer Sorge zu seiner Gesundheit trägt und so lästige Gemüsegeschichten, die Mama einem so oft gepredigt hat, befolgt, der kann sicherlich das Risiko zu erkranken stark minimieren.
 
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Wolf-V am 21.07.2006 18:31 schrieb:
bestreite auch garnicht, dass es mehr eigenverantwortung geben sollte, aber dies wird nicht mit höheren beiträgen für einzelnen erreicht werden, die irgendwer willkürlich festlegt. da wären ganz andere maßnahmen notwendig, sonst trifft man mit sicherheit nur wieder die falschen.

Das Problem ist halt das gegewärtig die Kosten steigen und sich das zwangsläufig in höheren Beträgen äussern wird, nicht für einzelne sondern für alle. Aber dieses Problem kann man nicht einseitig lösen.
Für solche Fälle, wie den für deine Zahnbehandlung plädiere ich immer für pragmatische Lösungen... ich bin zu idealistisch, ich weiss.
 
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Judeaux am 21.07.2006 18:43 schrieb:
Bei schweren Krankheiten wie Krebs zahlt ja eh die IV und nicht mehr die Krankenkasse (zumindest in der Schweiz ist das so).

Nein tut sie nicht die Behandlung bezahlt die Krankenkasse, die Invalidenversicherung zahlt für den Lohnausfall, wenn man aufgrund der Krankheit nicht mehr arbeiten kann.

edit: Die Idee mit den verusachergerechten Prämien ist ja schon älter. Das Problem ist nur, dass die Leute halt ungern Rechnungen über 50'000 Fr. erhalten, auch wenn man je nach versteurbarem Einkommen und Vermögen Geld aus einem Ausgleichsfond zurückerhielte.

Gilt nur für die Schweiz:
Der Prof. für Finanzwissenschaften Reiner Eichenberger hat dieses Jahr auch einige Vorschläge gemacht, wie man im heutigen System Kosten sparen könnte:
PDF
 
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aeghistos am 21.07.2006 19:00 schrieb:
edit: Die Idee mit den verusachergerechten Prämien ist ja schon älter. Das Problem ist nur, dass die Leute halt ungern Rechnungen über 50'000 Fr. erhalten, auch wenn man je nach versteurbarem Einkommen und Vermögen Geld aus einem Ausgleichsfond zurückerhielte.

versteh ich nun irgendwie nicht...


zum pdf -> naja, halt uni friburg
 
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