• Aktualisierte Forenregeln

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Parteien als Interessenvertreter unserer Generation

A

aph

Gast
Der schon andernorts erwähnte Artikel über den Konflikt unserer (Computerspiele- und Internetaffinen) Generation mit der herrschenden Riege brachte mich auf die allgemeine Fragestellung, ob eurer Meinung nach überhaupt eine Partei existiert oder im Kommen ist, die explizit unsere Interessen vertritt.

Die Konfliktthemen häufen sich. Da sind zum einen die bedrohten Bürgerrechte im Internet (Vorratsdatenspeicherung, Internetsperrliste, private Sicherheitskopien von Inhalten), zum anderen die immer wieder beklagte Sündenbockfunktion von Computerspielen (so wie jetzt die erneute Absage für ein Turnier in Karlsruhe).

Wie seht ihr das: Fühlt ihr euch in diesen Punkten von den etablierten Parteien vertreten? Kennt ihr positive Beispiele für Aussagen von Politikern dieser Parteien, wo ihr sagen würdet: Jawoll, das ist einer von uns!

Und die momentan wichtigste Frage: Findet ihr diese speziellen, unseren Interessen als wichtig genug, eine Wahlentscheidung danach zu treffen, ob eine Partei sie ausreichend berücksichtigt?
 
aph am 03.06.2009 11:56 schrieb:
Wie seht ihr das: Fühlt ihr euch in diesen Punkten von den etablierten Parteien vertreten? Kennt ihr positive Beispiele für Aussagen von Politikern dieser Parteien, wo ihr sagen würdet: Jawoll, das ist einer von uns!

Interessenvertrettung ? Heißt es nicht schon seit sehr sehr langer Zeit in der Bevölkerung "Das kleinere Übel wählen" ? Was bringt einem eine demokratische Wahl wenn man eh nur zwischen zwei Regierungen wählen kann? Den kleineren Parteien, also kleiner als Grüne oder FTP bedeutet doch eh nur Stimmen verschenken, auf jeden Fall nocht zu diesem Zeitpunk. So lange bis der rest der Bevölkerung aus ihrem Märchenschlaf erwacht. Und ich kann euch jetzt schon versprechen, das die, die es zuletzt kapieren was eigentlich los ist, die wird es am härtesten treffen!
 
N-Traxx am 03.06.2009 13:01 schrieb:
Interessenvertrettung ? Heißt es nicht schon seit sehr sehr langer Zeit in der Bevölkerung "Das kleinere Übel wählen" ? Was bringt einem eine demokratische Wahl wenn man eh nur zwischen zwei Regierungen wählen kann?
Speziell bei der Europawahl am Sonntag geht es aber nicht darum, zwischen zwei Regierungen zu wählen oder sich über Koalitionen Gedanken zu machen, sondern es ist eine einmalige Chance, den Regierenden zu zeigen, welche Themen uns wichtig sind. Sollten wir dies nicht nutzen?

Den kleineren Parteien, also kleiner als Grüne oder FTP bedeutet doch eh nur Stimmen verschenken, auf jeden Fall nicht zu diesem Zeitpunkt.

Wenn du immer so rangehst, wird es niemals einen solchen Zeitpunkt geben, zu dem es sich lohnt. Aber ich bin der Meinung, dass bei der Europawahl auch Prozentpunkte zwischen 1 und 3 schon ein Achtungszeichen sind, wenn wir sie klug einsetzen.
 
aph am 03.06.2009 13:55 schrieb:
N-Traxx am 03.06.2009 13:01 schrieb:
Interessenvertrettung ? Heißt es nicht schon seit sehr sehr langer Zeit in der Bevölkerung "Das kleinere Übel wählen" ? Was bringt einem eine demokratische Wahl wenn man eh nur zwischen zwei Regierungen wählen kann?
Speziell bei der Europawahl am Sonntag geht es aber nicht darum, zwischen zwei Regierungen zu wählen oder sich über Koalitionen Gedanken zu machen, sondern es ist eine einmalige Chance, den Regierenden zu zeigen, welche Themen uns wichtig sind. Sollten wir dies nicht nutzen?
Ich hätte mich anders ausdrücken sollen, wenn nur zwei Parteien die Chance haben an die Macht kommen. Ich wähle aber trotzdem die Partei von der ich mich am besten vertretten fühle, auch wenn man von Wahl zu Wahl enttäuscht wird. Und das traurige dabei ist nicht das es so viele Menschen mit anderer Meinung wie ich gibt, sondern an 60 Jahre Wahlpropaganda die sich ins Hirn gebrannt haben. Mich würde wirklich mal interesieren wieviel wirklich wissen was sie da angekreuzt haben, ein Gesicht vom Straßenrand ?

Den kleineren Parteien, also kleiner als Grüne oder FTP bedeutet doch eh nur Stimmen verschenken, auf jeden Fall nicht zu diesem Zeitpunkt.

Wenn du immer so rangehst, wird es niemals einen solchen Zeitpunkt geben, zu dem es sich lohnt. Aber ich bin der Meinung, dass bei der Europawahl auch Prozentpunkte zwischen 1 und 3 schon ein Achtungszeichen sind, wenn wir sie klug einsetzen.
Nervige Fliegen oder David gegen Goliath ?

skicu am 03.06.2009 15:01 schrieb:
Ich werde die Piratenpartei wählen.
Die werden heuer sehr viele wählen wenn Sie zugelassen werden.
 
N-Traxx am 03.06.2009 15:12 schrieb:
skicu am 03.06.2009 15:01 schrieb:
Ich werde die Piratenpartei wählen.
Die werden heuer sehr viele wählen wenn Sie zugelassen werden und die jetzige Regierung nicht beschließt das nur die 10 Wichtigsten Parteien auf den Zettel sollen. :finger:

Ich wähle die auch, und ich kenne mindestens ein Dutzend Leute, die dasselbe versprochen haben. Wenn das stimmt, müssten die doch in Umfragen schon längst die 5%-Hürde genommen haben. Aber da tauchen nur "8% andere Parteien" auf.

Gerade eine Europawahl ist super für solche Protest-Ausrufezeichen geeignet, weil sie traditionell eine geringe Wahlbeteiligung hat. Nur müssten wir dafür auch wirklich zur Wahl gehen, und möglichst viele andere Internet-User überzeugen, dasselbe zu tun.
 
skicu am 03.06.2009 15:01 schrieb:
Ich werde die Piratenpartei wählen.
...wohl die Einzige Partei die "Unsere" Interessen direkt vertritt. Von den Etablierten Parteien sind die Grünen wohl am Liberalsten eingestellt (wie bei so vielen anderen dingen auch..)

Werde am Sonntag ebenfalls die Piraten unterstützen, allein schon aus Protest den Großen Parteien gegenüber, gleiches gild für die Bundestagswahl. Auch wenn diese Stimmen "Verschenkt" sein sollten, irgendwann muss man doch damit anfangen ein Zeichen zu setzen!

Übrigens: Um mitzuwirken, dass die Piraten auch zur Bundestagswahl zugelassen werden, lässt sich hier ein Formular ausdrucken! Ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber ich denke das ist es wert!
 
Succer am 03.06.2009 16:48 schrieb:
skicu am 03.06.2009 15:01 schrieb:
Ich werde die Piratenpartei wählen.
...wohl die Einzige Partei die "Unsere" Interessen direkt vertritt. Von den Etablierten Parteien sind die Grünen wohl am Liberalsten eingestellt (wie bei so vielen anderen dingen auch..)

Eine Grün-Gelbe Regierung wäre wohl das beste was momentan passieren könnte. Von den Möglichkeiten die passieren können.
 
skicu am 03.06.2009 15:01 schrieb:
Ich werde die Piratenpartei wählen.
Mit der hatte ich beim Wahl-O-Mat eine recht hohe Übereinstimmung.

Ab wann machen die Lokale eigentlich auf? Weil ich nämlich gegen Mittag zur Arbeit muss. Das wär doof, wenn ich dann nicht wählen könnt.
 
Teslatier am 03.06.2009 17:00 schrieb:
Ab wann machen die Lokale eigentlich auf? Weil ich nämlich gegen Mittag zur Arbeit muss. Das wär doof, wenn ich dann nicht wählen könnt.

Eigentlich schon in der Früh, so ab 9 sollten die auf jeden Fall geöffnet sein. ;)
 
aph am 03.06.2009 11:56 schrieb:
Der schon andernorts erwähnte Artikel über den Konflikt unserer (Computerspiele- und Internetaffinen) Generation mit der herrschenden Riege brachte mich auf die allgemeine Fragestellung, ob eurer Meinung nach überhaupt eine Partei existiert oder im Kommen ist, die explizit unsere Interessen vertritt.

Die Konfliktthemen häufen sich. Da sind zum einen die bedrohten Bürgerrechte im Internet (Vorratsdatenspeicherung, Internetsperrliste, private Sicherheitskopien von Inhalten), zum anderen die immer wieder beklagte Sündenbockfunktion von Computerspielen (so wie jetzt die erneute Absage für ein Turnier in Karlsruhe).

Wie seht ihr das: Fühlt ihr euch in diesen Punkten von den etablierten Parteien vertreten? Kennt ihr positive Beispiele für Aussagen von Politikern dieser Parteien, wo ihr sagen würdet: Jawoll, das ist einer von uns!

Nein, eigentlich nicht, dieses Randthema haben die Parteien noch nicht wirklich wahrgenommen und sich dementsprechend noch nicht sinnvoll damit beschäftigt.

Und die momentan wichtigste Frage: Findet ihr diese speziellen, unseren Interessen als wichtig genug, eine Wahlentscheidung danach zu treffen, ob eine Partei sie ausreichend berücksichtigt?

Nein. Das Thema hat zwar durchaus seine Relevanz, bleibt aber ein Randthema von untergeordneter Priorität. Was hilft mir denn alle Freiheit im Internet, wenn wir uns die Krankenversorgung, Pensionen, etc. nicht mehr leisten können und immer weniger Menschen einen Job haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten?

Aus diesem Grund kann ich Leute wie skicu nicht verstehen. Die Piratenpartei beispielsweise hat im wesentlich 1 Thema. Sie mag die einzige Partei sein, die es wirklich aufgreift, aber wie will sie die wirklich wichtigen weil existenzgefährdeten Probleme unserer Zeit lösen? Da gibt es Null Kompetenz.
 
Chemenu am 03.06.2009 17:02 schrieb:
Teslatier am 03.06.2009 17:00 schrieb:
Ab wann machen die Lokale eigentlich auf? Weil ich nämlich gegen Mittag zur Arbeit muss. Das wär doof, wenn ich dann nicht wählen könnt.

Eigentlich schon in der Früh, so ab 9 sollten die auf jeden Fall geöffnet sein. ;)
Normalerweise ist die Wahlzeit von 8 bis 18 Uhr.

In kleinen Wahlbezirken kann es sein, dass vorne und hinten ein bis zwei Stunden weggekürzt werden, das steht aber alles auf der Wahlbenachrichtigungskarte.
 
Arkasi am 03.06.2009 17:18 schrieb:
Nein. Das Thema hat zwar durchaus seine Relevanz, bleibt aber ein Randthema von untergeordneter Priorität. Was hilft mir denn alle Freiheit im Internet, wenn wir uns die Krankenversorgung, Pensionen, etc. nicht mehr leisten können und immer weniger Menschen einen Job haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten?

Aus diesem Grund kann ich Leute wie skicu nicht verstehen. Die Piratenpartei beispielsweise hat im wesentlich 1 Thema. Sie mag die einzige Partei sein, die es wirklich aufgreift, aber wie will sie die wirklich wichtigen weil existenzgefährdeten Probleme unserer Zeit lösen? Da gibt es Null Kompetenz.

Das sehe ich anders. Es geht ja wie gesagt auch nicht um Regierungsbildung, oder darum, dass diese Partei Probleme lösen soll, sondern darum, das Problembewusstsein der etablierten Parteien zu beeinflussen. So wie ökologische Themen überall wichtig geworden sind, seit die Grünen Stimmen bekommen. Ich denke schon, dass ein Achtungserfolg von 2-3% dieses Ziel erreichen kann, und der ist nicht unrealistisch, wenn ich mir anschaue, wer mir alles gesagt hat, er wolle (von sich aus) die Piraten wählen.

Aber auch hinsichtlich der Relevant möchte ich dir widersprechen. Egal um was es derzeit geht, alle Lösungen stehen und fallen mit der Freiheit der Informationen. Wenn das Internet zunehmend kontrolliert wird und alles Regierungskritische nur noch mit viel Mühe aufrufbar ist, dann kannst du gute Lösungen für das Problem zB der nicht Lebensunterhalt sichernden Jobs auch vergessen.

Für mich ist die Informationsfreiheit im Netz eines der Grundaxiome für das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft, nachdem die Mainstreammedien von kritischem Journalismus Abschied genommen haben.

Daher: Piraten!
 
Arkasi am 03.06.2009 17:18 schrieb:
Aus diesem Grund kann ich Leute wie skicu nicht verstehen. Die Piratenpartei beispielsweise hat im wesentlich 1 Thema. Sie mag die einzige Partei sein, die es wirklich aufgreift, aber wie will sie die wirklich wichtigen weil existenzgefährdeten Probleme unserer Zeit lösen? Da gibt es Null Kompetenz.
Dass die Piraten nicht Regierungsfähig sind, ist doch klar! Ist nunmal eine Themenpartei! Es geht ja wie gesagt auch darum ein Zeichen zu setzen!

Worüber wir aber vorhin noch eine Diskussion hatten, Wie viele Stimmen hab ich eigentlich? und kann/muss ich nen Direktkandidaten wählen?
 
Arkasi am 03.06.2009 17:18 schrieb:
Aus diesem Grund kann ich Leute wie skicu nicht verstehen. Die Piratenpartei beispielsweise hat im wesentlich 1 Thema. Sie mag die einzige Partei sein, die es wirklich aufgreift, aber wie will sie die wirklich wichtigen weil existenzgefährdeten Probleme unserer Zeit lösen? Da gibt es Null Kompetenz.

Und die jetzige Kompetenz ist besser ? Stichwort Opelrettung, da kann die Regierung erzählen was sie will. Das EU Parlament wird nciht zustimmen, aus dem einfachen Grund das die Werke in anderen EU Ländern nciht mitgerettet werden sollen. Jetzt könnt ihr euch ja ausmalen wer nciht dafür stimmen wird, die Länder in denen auch Opel Werke stehen. Ich glaub das war Belgien und noch ein Land. Aber das popt erst nach den Wahlen hoch. ;)
 
N-Traxx am 03.06.2009 17:35 schrieb:
Und die jetzige Kompetenz ist besser ?

Stimmt, das kommt noch hinzu. Schlechter als die bisherigen Regierungen kann es eigentlich niemand machen. Die haben doch gerade erst alles in den Sand gesetzt. In Großbritannien ist es noch schlimmer. Da ist im Prinzip das gesamte Parteiensystem diskreditiert, da gibt's überhaupt niemanden mehr, den man wählen kann, nachdem bekannt geworden ist, dass sich die Abgeordneten Pornofilme, Gärtnerarbeiten und Vogelfutter vom Wähler haben bezahlen lassen. Ich weiß echt nicht, was an den Etablierten besser sein soll, außer dass man den ein oder anderen davon kennt.
 
Succer am 03.06.2009 17:32 schrieb:
Worüber wir aber vorhin noch eine Diskussion hatten, Wie viele Stimmen hab ich eigentlich? und kann/muss ich nen Direktkandidaten wählen?
Du hast eine Stimme und wählst eine Partei von der Liste.
Neben der Partei sind die "höchsten" (10?) Mitglieder aufgelistet.



Ich habe heute schon gewählt, per Brief. Bei uns sind auch noch Kommunalwahlen, da ging das in einem.
 
N-Traxx am 03.06.2009 13:01 schrieb:
Interessenvertrettung ? Heißt es nicht schon seit sehr sehr langer Zeit in der Bevölkerung "Das kleinere Übel wählen" ? Was bringt einem eine demokratische Wahl wenn man eh nur zwischen zwei Regierungen wählen kann? Den kleineren Parteien, also kleiner als Grüne oder FTP bedeutet doch eh nur Stimmen verschenken, auf jeden Fall nocht zu diesem Zeitpunk.


FDP!

Egal... Kleine Parteien zu wählen hat nichts mit Stimmen verschenken zu tun!
In Deutschland und im Europaparlament erst Recht nicht.
In Deutschland kann nach derzeitigem Stand jede der 5 Parteien in eine Regierung kommen, also kann man mit jeder Partei die Regierung wählen.

Aber auch wenn man eine Partei wählt, die nicht in die Regierung kommt, kommt die in Ausschüsse oder Diskussionsrunden, kann Gesetze vorschlagen und Themen einbringen.
Wenn eine neue Partei die 5%-Hürde erklimmt, ist das ein Donnerwetter, das noch über die anderen sinnvollen Funktionen einer kleinen Partei hinausgeht.

Da man die Jugendorganisationen der etablierten Parteien nicht direkt wählen kann, und die liberalen Parteien FDP und Grüne ihre Schwerpunkte woanders setzen und außerdem auch vom Altersschnitt her nicht gerade jünger werden, braucht es offensichtlich für die Generation, die in den 80ern und 90ern geboren wurde langsam eine Alternative.
Die Piratenpartei kann das vielleicht werden. Und wenn sich diese Partei erstmal etabliert hat wird sie auch zu anderen Themen Fachleute beherbergen und eben andere Interessen vertreten als SPD und CDU.
 
Arkasi am 03.06.2009 17:18 schrieb:
Die Piratenpartei beispielsweise hat im wesentlich 1 Thema. Sie mag die einzige Partei sein, die es wirklich aufgreift, aber wie will sie die wirklich wichtigen weil existenzgefährdeten Probleme unserer Zeit lösen? Da gibt es Null Kompetenz.
Das mit der Null Kompetenz lässt sich aber auch auf unsere Regierungsparteien hier übertragen. Sie lösen keine Probleme sondern schaffen nur noch mehr, regieren ist also scheinbar keine Frage der Kompetenz :-D
 
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