beafsteak am 15.09.2004 03:56 schrieb:
Ich frag mal in die Runde, ich zahl für eine 65 m² Wohnung in Hamburg 750 € warm (und die is nix besonderes)
Der Durchschnittspreis für ein Bier (Becks usw.) in einer Kneipe liegt bei ca. 3,50 € (Hamburg)
Ne Pizza beim Lieferdienst kostet ca. 9,50 € (Hamburg)
Was zahlt man da so in z.B. Leipzig oder Chemnitz ???
Übrigens hab ich letztens nen Report über einen Restaurant Besitzer (Wessi)gesehen, der im Osten ein Restaurant besitzt und dringend neue Mitarbeiter sucht. Bei den Bewerbungsgesprächen hatte Niemand richtig Lust zu arbeiten. Fast alle (Damen) hatten nebenbei zwei Putzjobs (schwarzarbeit) und kassieren Arbeitslosengeld/hilfe dazu. Der Typ hatte auch keine Lust mehr weiter dort zu investieren obwohl das Geschäft gut läuft.
Übrigens sind fast ausnahmslos alle Dienstleistungsbereiche im Osten billiger als im Westen, das ist definitiv nachgewiesen.
Vor ca. 1 1/2 Jahren hat mal ein bekannter deutscher Musiker einen schönen Satz gesagt. Wir sind das Volk, und Wir sind für unser Handel / Leben verantwortlich, nicht nur die Politiker !
Mal ganz ehrlich wenn ich schon in einem freiem Land Lebe in dem ich überall hinreisen kann, warum zieh ich dann nicht in ein Gebiet wo es mehr Arbeit gibt, anstatt ständig rumzujammern ? Oder vieleicht auch ins Ausland, in Frankreich suchen sie Händeringend Facharbeiter auf dem Bau, und die Fragen was man kann nicht wie alt man ist.
In anderen Länder verkaufen Menschen ihre Kinder um in ein Land wie unseres zu kommen.
Ich hab in Hamburg zwei Jahre in einem Internet Café gearbeitet, da kamen viele schwarz Afrikaner und haben Bewrbungen um eine Stelle als Putzhilfe oder ähnliche Jobs geschrieben , und die meisten von denen haben in Ihrem Land studiert, waren teilwiese sogar promoviert. Und trotzdem sind sie sich nicht zu schade solche Jobs zu machen. Denn trotz ihrer Bildung bekommen Sie leider meist nur solche Jobs in HH.
Bitte versteht mich nicht falsch.
Ich bin auch sehr unzufrieden mit dem was unsere Regierung so anstellt ( Hauptsächlich was Bildung betrifft ) Aber wenn man sich ein wenig Mühe gibt kann man Einiges schaffen.
I
ch z.B. hab auf dem zweiten Bildungsweg mein ABI nachgemacht bin vor vier Jahren von Giessen nach Hamburg gezogen und hab dort in einer völlig fremden Stadt, ohne Jemanden zu kennen angefangen zu studieren. Seit dem Anfang des ABI bis heute finanziere ich alles selbst, und hab auch immer Arbeit gefunden (und so toll geht es Hamburg nicht, und trotzdem kann ich mir ein Auto ne Whg. , ein wenig Luxus und genug zu Essen leisten). Demnächst schließe ich mein Studium ab, und gehe mal davon aus dass ich auch nen Job (Lehrer, Grundschule, Sport / Technik) bekomme. Notfalls bin ich noch gelernter Einzelhandelskaufmann. Bis jetzt hab ich immer Arbeit gefunden.
Nen Kumpel von mir sitzt im Rollstuhl (Nach nem Autounfall mit 23 Jahren) und ist vom Hals abwärts gelähmt, kann nur die Arme bewegen nicht aber die Hände, die Haben sie Ihm fixiert. Wenn er mit dem Oberkörper zur Seite kippt kommt er nicht von alleine wieder hoch.Trotzdem hat er gelernt mit seiner Behinderung zu schreiben, und hat mit mir sein ABI gemacht und studiert heute Ernährungswissenschaften. Er ist viel auf Andere angewiesen hat aber nie aufgegeben.
Nicht Alle, aber Viele sind einfach zu faul und zu dumm etwas aus ihrem Leben zu machen (gilt für Ost wie West)
750Euro? Boah..ich bezahl bzw Vater Staat bezahlt mir ja ab nächstes Jahr meine 65qm-Wohnung...kostenpunkt 370Euro inkl. Nebenkosten. Strom ist ja von mal zu mal unterschiedlich, aber 100Euro pro Monat sollten reichen...plus Telefon bzw DSL FLAT komm ich auf 500Euro pro Monat, um zu schlafen, um mich zu waschen, um hier zu schreiben..
Im Westen verdient man mehr, ergo die Wohnungen sind teurer, im Osten billiger. Wenn mich jetzt einer Fragen würde was sich nun so besonders getan hat seit der Wende, kann nicht viel dazu sagen...weil...
andere Autos, andere Lebensmittel bzw ungesündere Lebensmittel (5Liter Limo oder Saft für 99Cent...das einzige Natürliche ist das Wasser, der Rest nur Chemie, die Wohnungen kamen damals 2,50Mark pro Monat...und jetzt? Nach der Schule hatte man eine Lehrstelle, auch wenn man hingeprügelt wurde..man hatte eine..und jetzt? Das einzige was man damals nicht konnte, war offen seine Meinung sagen und zeigen gegenüber dem Staat...dann kam die Stasi und man wurde gefügig gemacht...Reisen ins Ausland tu ich eh nicht, indem Sinne ist es mir mit dem Urlaub in kapitalistische Länder egal..wer will, der soll. Krankheiten gibts jetzt mehr als damals. Das "Bananen- und Multivitaminangestehe" ist nun auch weg, weils jeder in jedem Supermarkt kaufen kann...ich vermiss das irgendwie richtig..da traf man Hinz und Kunz in der Schlange, man hielt ein Schwätzchen...da verging die Zeit....was haben die Ostdeutschen Männer zu 90% gemacht, als die Grenzen offen waren? 50DM vom Begrüßungsgeld bei Beathe Use ausgegeben...boah sexshop...und die Frauen? Die gingen halt zum nächsten Bäcker und wurden promt von nem Wessi zum Kaffee eingeladen..die Preise hatten es in sich damals in Nürnberg...wir kannten noch diesen Pfannkuchen (West
erliner) bei uns gerade mal für 20Pfennige zu haben...im Westen mehr als das doppelte...ein kleines Brötchen 5Pfennige, ein großes 15. Diese Militärparaden im Fernsehen vermisse ich auch irgendwie, aber wenn man den Hintergrund von Bild dann ließt, das die Russen verprügelt wurden und in 2 Jahren einmal Ausgang hatten...aber nett waren sie irgendwie zu uns Kindern...möchte auch sein, wenn man 100mal die Gesetze der Jungpioniere abschreiben durfte und jedes Mal über diese deutsch-sowjetische Freundschaft fluchte.
Der Morgenapell auf dem Schulplatz fehlt mir auch..die Strenge der Lehrer wäre zu jetziger Zeit verdammt gut angebracht..wer nicht spurte zur Hofpause, der wurde am Ohr ins Schulhaus gezogen..bei manchen riss das Ohr ein...da hatten die Schüler noch Respekt vor dem Lehrer..und jetzt? Es gab natürlich auch Sachen, die man nicht so gern gesehen hatte...das einem der Staat halt irgendwelche Eindrücke aus dem Westen für schlecht verkaufte...zum Beispiel gab es da mal einen Beitrag in der Pionierzeitung....Massenmord im Kinderzimmer..da wurde über die Computer hergezogen..bzw Spielekonsolen...und jetzt? Mein Baby geb ich nich mehr her..In der DDR konnte man nicht sagen, das sich technisch alles auf dem neusten Stand befand...aber dafür hielt es auch ewig...es ist nicht mehr so, daß man sich ein Fahrrad kauft, was 30 Jahre hält..heutzutage ist eine Wegwerfgesellschafft oder Einweggesellschafft..damals konnte man mit allem was anfangen...und das beste war immer noch der Trabant...der fuhr und fuhr und fuhr..vorallem bei Minus 40Grad und nem halben Meter Schnee...der fuhr...egal ob man am Anfang ein bissl mehr aufs Gas latschte...der Kühler frierte nicht ein..war ja ne Luftkühlung..der Trabi kam Berge raus, wo die BMW`s im Graben lagen etc..Klar hätte der Trabi schon besser ausgeschaut, hätte mehr PS gehabt..aber die Obersten der Obersten hatten es halt verboten..klar mußte man einige Jahre warten, aber wofür gabs dann hier und dort einen Automarkt, wo man sich halt ein Auto kaufen konnte, was gebraucht war..man mußte nicht mehr warten...die Bürger haben halt mitgedacht. Aber dennoch konnte man nicht sagen, daß man nicht leben konnte in der DDR...eigentlich fast jeder hatte einen Garten..baute sich selbst Zeug an, oder ging bei der LPG auf die Plantage und hatte dann halt bloß die Angst von der LPG erwischt zu werden
..damals maximal Polizei und Staatsschutz..und jetzt? Gerichte und Geldstrafen...nach mehrmaligem vielleicht sogar Gefängnis..Westfernsehen war eigentlich bei mir nur beliebt wegen diesen Mainzelmännchen. Man sah sogar Werbung..sagte boah..das gibts bei uns nicht...und jetzt? Hängt einem die Werbung zum Halse raus..Laute Autos gabs damals in der DDR auch schon, da war halt er Nachbar, der seinen Lada jedes Wochenende friemte und tunte..klang aber nicht schlecht..Alles im allen..ein bissl DDR würde uns schon nicht schaden...vorallem der Arbeit bzw Lehrstellen wegen..
Gruß
Tigo