Das klingt schon fast wie der Masterplan eines James Bond-Bösewichts, wenn ich das so lese.
Eieiei, ich seh sie schon wieder alle aus den Löchern kommen und mit ihrem Zwangsgebühren-Mimimi die Keule gegen jedes bisschen Veränderung schwingen, nur damit man schön weiter etwas zum sich Aufregen hat - exakt so, wie es die letzten 15 Jahre der Fall war. Fakt ist, eine Modernisierung des ÖRR ist längst überfällig. Und dass das Geld kostet, ist halt auch normal. Je länger man das aufschiebt, desto mehr wird das auch noch kosten. Also besser heute als morgen damit anfangen.
Eine Modernisierung ist auf jedenfall nötig. Allerdings sollte der gesamte ÖRR gründlichst reformiert werden.
Der ÖRR krankt nicht daran, dass er keine Konkurrenz zu Streamingdiensten darstellt. Muss er auch gar nicht, da sich der ÖRR allein schon durch die Rundfunkgebühren quasi automatisch finanziert. Dazu kommen ja noch Werbe- und Sponsoreneinnahmen. Der ÖRR hat (Stand 2014) ca. 22 Fernsehkanäle, 67 Radiokanäle und zig Kanäle im Internet. Von einer medialen Grundversorgung, die der ÖRR eigentlich darstellen sollte, ist hier kaum mehr zu reden.
Wenn ich durch die Fernsehkanäle schalte, dann sehe ich in der Regel immer die gleichen Sendungen, die beinahe zeitgleich laufen. z.B. ARD, ZDF, MDR usw. Überall kommt das gleiche, fast zur gleichen Zeit. Das sind völlig unnötige Kosten, die da entstehen, obwohl man vieles auf einen, höchstens drei Kanäle zusammenstauchen könnte. Gleiches gilt für etliche Radiokanäle und -sender.
Die Gehaltsstruktur - vor allem der führenden Ebenen - sollte auch noch mal gründlichst überdacht werden, da auch hier unnötigerweise Millionen drauf gehen. Wir sprechen hier von mehreren hunderttausend/Jahr Verdienst pro Kopf innerhalb der führenden Etage. Dass führende Ebenen mehr verdienen, geschenkt. Aber wo genau hier das Verhältnis ist, wird mir ein Außenstehender mit oher Wahrscheinlichkeit nicht sagen können.
Durch solchen Firlefanz entstehen Kosten, die man ganz simpel vermeiden könnte, wenn man vernünftigen haushalten würde. Das bedeutet: Fernseh- und Radiokanäle stauchen, den Internetauftritt stauchen und zielgruppen- und zukunftsorientiert handeln.
Dann wäre auch eine einheitliche Mediathek für alle deutschen Medien* ohne weiteres möglich und das, ohne dass man befürchten muss, dass der Rundfunkbeitrag in zehn Jahren doppelt so hoch ist, wie aktuell.
*Wobei ich mich hier frage, ob hier auch private Medien gemeint sind oder nur die des ÖRR. Private Medien handeln in der Regel immer gewinnorientiert, was der ÖRR eigentlich nicht tun sollte. Oder was ist sonst mit "
Medieninfrastruktur[...], die als Marktplatz für alle deutschen Medien fungieren soll." gemeint?