Aber genau deswegen ist es doch im Endeffekt völlig egal, ob da nun ein Prozentsatz steht oder ein X von Y Punkten. Nicht nur die Redakteure sind nur Menschen, sondern auch die Leser. Und die sollten ja wohl in der Lage sein, das Gelesene zu beurteilen und eigene Rückschlüsse daraus zu ziehen. RIchtig, genau dafür gibt es den Meinungskasten. Und wenn zwei Spiele, von denen eins mit 76% und das andere mit 79% bewertet wird, nun eine 7/10 bekommen, dann ist das eben so. Das sind drei Prozent unterschied und die haben im Endeffekt doch überhaupt gar keine Relevanz. 79% sieht halt nur besser aus, obwohl das Spiel vlt. gar nicht so viel besser ist. Wenn das Spiel mit 86, statt 79% bewertet wird, kriegt es eben 8 von 10 Punkten und keine 7 und dann ist es ja natürlich ganz klar als das bessere Spiel zu erkennen.
Ich verstehe auch nicht warum man ein System, das sich bewährt hat, abschaffen will. Klar sind Spiele immer etwas oder sogar stärker subjektiv, aber das bleibt es auch bei einer Skala von 1 bis 10.
Ich sehe ein, dass es bei einem 100 er System nicht ganz so relevant ist, ob es jetzt 1 oder 2 % mehr Spaßpunkte bekommt. Aber das stört doch auch nicht weiter.
Bei einem Spektrum von 1 bis 10 gibt es zwangsläufig große Sprünge. Hätte das Spiel im anderen System jetzt 80% oder 89% bekommen? Auch wenn mir 1 oder 2% egal sind, aber das macht doch einen Unterschied.
Und was wird bei Spielen sein, die z.B. vorher 70% bekommen hätten, also genau in der Grenze zwischen zwei Kategorien sind? Bei den Prozentwerten sieht man das sofort. Bei der Skala von 1 bis 10 müsst ihr entscheiden, ist das jetzt ein schwaches Spiel das 6 Punkte bekommt, oder eines das für Fans ok ist und 7 Punkte bekommen wird. Wird da die Entscheidung für einen Redakteur wirklich einfacher?
Und wie soll man dann eure Wertungen mit denen anderer Spielezeitschriften vergleichen PC Games gibt 8 Punkte, Spielezeitschrift xx 83%, wem hat es jetzt besser gefallen?
Das reine Spektrum von 1 bis 10 reicht für mich einfach nicht aus bei einer Spielebewertung in der Fachpresse.
Dennis beschreibt es eigentlich ganz gut. Es geht ja im Kern auch gar nicht um einen einzigen Prozentpunkt! Ob das Spiel nun 81 oder 82 Prozent bekommt soll auch nicht interessieren und drei Prozentpunkte haben auch keine Relevanz. Zwischen 80 und 89 liegen aber ganze neun (9!) Punkte und das ist schon einiges. Und wir sprechen nicht über 78 und 81. Die Frage, die sich doch eher stellt ist, was sagen die Zahlen grundsätzlich aus?
Eine hohe 80er Bewertung sagt dem Leser, dass sich das Spiel von den ganzen anderen 80er Spielen dadurch abhebt. Haben jetzt - und da gebe ich Dennis10 Recht - ein Spiel mit 82 und eines mit 88, dann liegen da in den Prozenten Welten dazwischen, wenn beide eine 8,0 haben, sagt das überhaupt nichts über die Unterschiede aus. Und das meinte ich mit Transparenz: Bei 8,0 erkenne ich eben
nicht den tieferen Hintergrund der Wertung, mit 85 kann ich sehr wohl sehen, dass das Spiel nicht nur gerade eben im 8er Bereich ist. Die neuen Awards sind in dem Sinne nur Augenwischerei, denn sie spielen vermutlich ohnehin nur in der 8er Liga und aufwärts eine Rolle.
85 suggeriert besser als 80 zu sein. Sind, wenn beide Spiele mit 8,0 bewertet werden, beide gleich gut oder gleich schlecht? Und hier spielt auch grundsätzlich deine subjektive Meinung keine Rolle sondern mehr eine Erwartungshaltung. Assassins Creed 2 und Revelations bekommen nach der neuen Wertung beide 8,0. Sind denn beide Spiele gleich gut? Oder ist nicht Revelations - trotz Schwächen - nicht immer noch signifikant besser gewesen als Teil 2? Oder Dragon Age 2 und Inquisition: Beide heute im 8,0-Bereich. Sind beide gleich gut oder gleich schlecht? Nach diesem Wertungssystem gibt es
keine Unterschiede. Wenn du aber 82 und 88 hast, dann erkennst du schon deutlicher die Unterschiede und auch welche Tendenzen es gibt.
Außerdem - was völlig übersehen wird - wenn man Nachwertungen von Spielen macht wie beispielsweise die PCGames bei HollowKnight, wo es zwei Punkte drauf gab: So etwas kann doch dann gar keine Rolle mehr spielen, da das für die Wertung keine Relevanz mehr haben kann, auch Abwertungen sind davon betroffen. Verteile ich dann demnächst einen Top-Service-Award oder wie stelle ich mir das vor? Genau für solche Dinge finde ich das 100er System sehr sinnvoll, weil hier
Veränderungen transparent dargestellt werden können. Die Gamestar hat Ende letzten Jahres ihre Wertung auch angepasst, hat aber das 100er System beibehalten.
Ein Wertungssystem von 1 bis 1000 wäre demnach zehn mal professioneller für dich als das gegenwärtige?
Das Fazit der Tester ist schon seit Jahrzehnten(!) der wichtigste Bestandteil der Tests, die Wertung dient inzwischen doch lediglich nur noch der schnellen Einordnung in "weiterblättern" und "mal kurz die Fazits checken, ob sich x Seiten Text lohnen"
Ich schaue meistens im Inhaltsverzeichnis, welche Tests mich am meisten interessieren. Und die lese ich dann tatsächlich auch komplett durch. Tests, die mich nicht interessieren - entweder weil "falsches" Genre oder Stil etc (subjektiv) - überfliege ich und schaue mir tatsächlich nur Wertung und Meinungskasten an.Tatsächlich lese ich eher negative Wertungen, weil mich hier besonders interessiert, wo die Fehler oder die Probleme lagen.