Sage ich ja, viele wie du können es nicht, ich kann es eben. Deswegen brauchst du es mir nicht absprechen, bloß weil dir dazu die Abstraktionsfähigkeit fehlt.
Zum einen...ich finde es immer wieder erstaunlich, wie oft und gern du dich über andere erhebst. Scheinbar hast du das irgendwie nötig. Es sei dir gegönnt.
Zum anderen... man kann anhand von Screenshots
allein nur sagen, ob einem der Stil oder das Genre zusagt. Wenn ich den Screenshot eines Rennspiels sehe, dann weiß ich lediglich: Okay, es ist ein Rennspiel. Sieht gut aus, aber Rennspiele sind nicht mein Fall. Aber ich kann daraus unmöglich ableiten, ob sich das Spiel gut verkauft oder ob es mit einer 8 oder 9 bewertet wird. Und das kannst auch du nicht. Punkt. Abgesehen davon, dass Screenshots heutzutage immer seltener das tatsächliche Spiel spiegeln.
Das einzige, woraus man eventuell eine Prognose für sich ableiten kann, sind die zusätzlichen Informationen, die es in der Regel zu Screenshots gibt. Aber selbst da spielt ganz einfach die subjektive Wahrnehmung eher eine Rolle, als Objektivität. Ich bin auch ein erfahrener Gamer, aber ich würde mir doch im Leben nicht anmaßen, allein anhand von Screenshots beurteilen zu können, ob ein Spiel gut wird oder nicht, du Hellseher. *ironie off*
Ich kann daraus nur ableiten, ob
mir selbst das Spiel gefallen KÖNNTE oder eben nicht.
Ein Screenshot vermittelt einzig und allein einen ersten Eindruck vom Spiel. Aber daraus kann nie und nimmer pauschal eine Bewertung ableiten. Höchstens für sich selbst, inform von "Ne, sieht uninteressant aus" oder "Sieht schon nice aus. Mal abwarten.". Du kannst ja auch nicht rein vom Aussehen eines Menschen ableiten, ob er ein kompetenter Mitarbeiter seiner Firma ist, ob er ein guter Musiker ist o.ä.
Du selbst bist ja äußerlich ja nun auch nicht gerade ein Frauenheld, aber würde ich dir auf der Straße begegnen, würde ich doch auch nicht pauschal sagen "Der Kerl ist mit Sicherheit eine Vollkatastrophe." Ich kann auch lediglich ein oder zwei Aspekte deiner Person beurteilen, anhand dem, was du hier im Forum so abgibst und was ich so auf deinem Facebook-Profil gesehen habe. Aber ich kann nicht beurteilen, wie du im Privatleben bist, ob du ein zuverlässiger Mitarbeiter deiner Firma bist (oder ob du überhaupt arbeitest). Funktioniert nicht. Wie auch, wenn ich nur weiß, wie du aussiehst, was du hier so von dir gibst, und sonst keine anderen Informationen gegeben sind? Aus dem, was ich über dich an Infos habe, kann ich nun lediglich ableiten, dass du mir durch und durch unsympathisch bist. Aber das habe ich für mich selbst beurteilt. Ein anderer wird dich vlt. sympathisch finden. Aber eine pauschale Beurteilung ist nicht möglich. Ich kann ja nichtmal sagen, ob du mir im Real Life sympathisch wärst (das bezweifle ich zwar, aber tatsächlich beurteilen kann ich es nicht).
Und genauso ist es bei Screenshots. Für eine richtige Beurteilung fehlen da einfach die Informationen und deswegen wirst du NIEMALS anhand von Screenshots sagen können, dass das Spiel so und so bewertet werden wird.
Meine Einteilung kommt daher, dass heute beim 100er System und bei Spieletests nicht das gesamte System ausgenutzt wird.
Was das Schulsystem angeht, kann sein, dass es heutzutage alles leichter gemacht wurde. Ich erinnere mich nur an meine Schulzeit.
Die Wertung von Spielmagazinen kann man schon gut vorhersagen, zumindest bei 3A-Titeln. Die werden kaum unter 70% bzw jetzt 7 sein, einfach weil alle Magazine auf (ich beziehe das auf nicht nur auf die PCG, sondern auch auf GS, IGN, Eurogamer und wie sie alle heißen) darauf angewiesen sind, Previewversionen zu erhalten, zu Events eingeladen zu werden, Interviews zu bekommen etc. Und das wird die Spieleindustrie kaum mit Leuten machen die ihnen zu Kritisch sind (im Sinne von kostet Vorbestellungen und Käufe). Diverse Youtuber die Kritische Reviews gemacht haben sind stehen ja auch bei diversen Publishern auf der Blacklist.
Ob sich das langfristig rechnet wage ich allerdings zu bezweifen wenn ich mit die Auflagenentwicklung von z.B. PCG und GS anschaue. Zusammengefasst ist mir das Wertungssystem egal da ich bei den großen Spielmagazinen sowieso nix mehr drauf gebe.
Und hier haben wir das eigentliche Problem. Die Prozentsysteme werden nicht korrekt und vernünftig ausgenutzt. Da ist schon eine 70er-Wertung für viele eine totale Katastrophe und eine 90er-Wertung der spielgewordene Messias.
Das 10 Punkte-System kann da in meinen Augen einfach deutlich besser ausgenutzt werden, weil es da einfach weniger Spielraum gibt. Allerdings ist es schon richtig, was schokoeis sagte: Das Problem wird sein, dass man mal ganz schnell auf der Blacklist landen kann, wenn man als Redakteur zu kritisch ist. Insofern ist es egal, ob man eine genaueres Bewertungssystem nutzt, oder ein simples 10 Punkte-System.
Nein, ich kann davon ableiten wie der Tester tickt.
Wenn Redakteur A einem Spiel eine schlechtere Bewertung gibt, wie tickt er dann? Dann hat er halt entschieden, aufgrund diverser Bewertungskriterien, dass das Spiel keine höhere Bewertung verdient hat. Und weiter? Das sagt erstmal weniger was über den Tester aus, als vielmehr über das Spiel.
Wenn ein Tester, der RPGs nicht mag, ein RPG testen soll, wird sich das natürlich irgendwie auf die Bewertung auswirken. Aber deswegen werden in der Regel ja auch keine Tester ran gelassen, die mit dem Genre nichts am Hut haben.
Die Technik / Grafik, Sound etc. kann man sehr wohl objektiv und vergleichend mit dem aktuellen Stand bewerten. Das ist nun keine hohe Kunst. Der Stil ist natürlich etwas anderes.
Auch Spielmechaniken kann man so objektiv werten, vergleichend mit den aktuellen industriestandards.
Bugs kann man auch bewerten, sicher, es kann sein, dass ein Titel auf irgend einem Rechner mal nicht läuft, aber wenn es grundsätzlich keine Probleme gibt ist es nicht unbedingt Schuld des Spieles sondern einfach ein unglückliches Zusammentreffen von Umständen, die diesen Fehler verursachen.
Was man nicht objektiv bewerten kann ist der Spielspaß, weil das eine rein persönliche Erfahrung ist.
Trotzdem kommt es immer drauf an, wie man die einzelnen Punkte für sich bewertet. Eben dadurch kommen ja die unterschiedlichen Wertungen zustande.
Insbesondere wenn ich einen langen Test mit viel Kritik lese, finde ich den Wertungskasten und die Zahl darunter spannend. Warum genau ist es nun das Ergebnis? Eine Zahl fasst das Ergebnis eigentlich immer mit dem Meinungskasten schön zusammen.
Was soll die Zahl am Ende denn sonst sein? Die Zahl ergibt sich doch aus den verschiedenen Kritikpunkten und Wertungsfaktoren.