Griechenland, was haltet ihr von dem Ganzen?

[sauerlandboy79]

Das hat aber nichts mit Dummheit zu tun.
Es geht bei der ganzen Sache die der Typ da Veranstaltet nur darum die übliche Lobby weiter zu bedienen.
Das Arme normale Volk muss bluten, und die, die den ganzen Schlamassel herbeigeführt haben dürfen so weiter machen und lachen sich einen ab. Das ist das schlimme.

Jeder weiß doch, kann man doch jetzt und auch vorher überall nachlesen woran es wirklich hapert, aber genau da gibt es keine Änderungen. Die Lobby der wenigen Reichen und der Selbstständigen muss eben weiter bestehen.

Es ist dennoch dumm, denn mit der unverschämten Rethorik und dem unverblümten Unwillen die Krise seines Landes möglichst bald abzuschwächen druckst Tsipras nur herum und verspielt jeden Rest an Vertrauen zu den EU-Partnern. Wenn Tsipras symbolisch betrachtet bereits Russisch Roulette mit der wirtschaftlichen Zukunft seines Landes spielt ist es doch verrückt über die Farbe der Patrone zu streiten die längst in der Kammer steckt.

 

[Gast1697404202]

https://twitter.com/janboehm/status/617817703026397184
https://twitter.com/janboehm/status/617818092861829120

Habe ich da was verpasst worauf er sich bezieht ?

 

[Rabowke]

Ob man die griechische Regierung nun für kompetent hält oder nicht, Varoufakis z.B. halte ich für ein absolutes Arschloch, der als Möchtegern mit den echten Fachleuten mitspielen möchte.

Was diesen Idioten überhaupt qualifiziert hat, Finanzminister eines Landes zu werden, ist mir nach wie vor schleierhaft. CFO von Valve ist ja schön und gut, aber das reicht mMn nicht. Des Weiteren kotzt mich sein Gehabe an: "Wenn ihr mit Ja abstimmt, trete ich zurück!".

Wie dem auch sei, viel interessanter fand ich die Meinungen von normalen Bürgern, die sich lautstarke Diskussionen geliefert haben ... vorallem die Argumente der Nein Wähler war häufig max. eines /facepalm würdig. Oder Doppel-facepalm.

 

[Bonkic]

Was diesen Idioten überhaupt qualifiziert hat, Finanzminister eines Landes zu werden

rein von der ausbildung ist er sicherlich um einiges mehr qualifiziert als zb schäuble und vermutlich die meisten anderen eu- finanz- und auch wirtschaftsminister.

 

[Rabowke]

Ich möchte seine akademischen Werdegang auch garnicht schlecht reden, aber die Art und Weise wie er Politik betreibt ... da stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf.

 

[Taiwez]

rein von der ausbildung ist er sicherlich um einiges mehr qualifiziert als zb schäuble und vermutlich die meisten anderen eu- finanz- und auch wirtschaftsminister.

Dann hat er aber ein Talent dafür, dieses elegant zu verstecken. Selten einen so unsympathischen, wichtigtuerischen Menschen erlebt wie ihn.

Nun darf man gespannt sein, wie die EU darauf reagiert. Meiner Meinung nach war es die wesentlich schlechtere Entscheidung für Griechenland; mit so einer Entscheidung übt man keinen Druck auf die Geldgeber aus, sondern schießt sich nur selbst und damit sein ganzes Land ins Abseits. Sollte Griechenland nun wirklich wieder eine eigene Währung erhalten, steht massiver Wertverlust im Raum..

 

[Bonkic]

Ich möchte seine akademischen Werdegang auch garnicht schlecht reden, aber die Art und Weise wie er Politik betreibt ... da stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf.

das ist ja was völlig anderes.
aber dieses -nennen wir es selbstbewusste- auftreten der syriza-spitze ist ja teil des programms.
ob es sonderlich schlau ist, ist wieder 'ne andere frage. immerhin haben sie so die wahl und das referendum gewonnen.

aber zumindest varoufakis muss vielleicht nicht mehr allzu lange ertragen. er will ja offenbar zurücktreten.

 

[Rabowke]

Die Wahl mögen sie gewonnen haben, das schlägt für mich in die gleiche Kerbe wie "Die Linke" in Deutschland. Wahlversprechen und Ankündigungen im Wahlkampf sind meistens ein ganz anderes Kaliber als die 'Realpolitik' nach der Wahl, sieht man mMn ganz gut in Thüringen.

D.h. ich hab nichts gegen Selbstbewusstes auftreten, aber wie du schon meintest, ob es sonderlich schlau ist in solchen Verhandlungen, wo es um die Zahlungsfähigkeit eines Landes geht, so aufzutreten? Ich persönlich habe den Eindruck, dass das griechische Volk als Faustpfand bzw. Druckmittel genommen werden soll ... ggf. könnte man auch von Geisel sprechen.

Was übrigens zu meiner Einschätzung dazu kommt ... meine Frau hat mich gerade angerufen und meinte, eher im Nebensatz, Varoufakis sei zurückgetreten. Das Verhalten passt wie die Faust auf's Auge. Erst im Vorfeld androhen, falls mit Ja gestimmt wird tritt er zurück ... es wird mit Nein votiert, und er tritt trotzdem zurück.

/golfclap

 

[MichaelG]

rein von der ausbildung ist er sicherlich um einiges mehr qualifiziert als zb schäuble und vermutlich die meisten anderen eu- finanz- und auch wirtschaftsminister.

Offensichtlich aber nicht. Weil er immer noch nicht erkannt hat, daß die Ursache für die gesamte Lage in dem tiefgreifenden strukturellen Fehlversagen des griechischen Finanzsystems liegt. In der Unfähigkeit ein Steuersystem einzuführen und mit den Steuern eine grundlegende Sozialstruktur aufzubauen die wiederum das Einziehen von weiteren Steuern ermöglicht und der Bevölkerung eine Grundabsicherung bietet.

Stattdessen laufen die Superreichen steuerfrei draußen herum, bei groß und klein ist Steuerhinterziehung Haupthobby Nr. 1 (bei einem fehlenden Finanzsystem kein Wunder). Und die Wirtschaft wird immer weiter zurückgefahren statt gefördert. Es ist doch ein Irrsinn, daß ein Land was ideale Möglichkeiten bietet Zitronen importiert statt exportiert. Auch die Haupteinnahmequellen (Oliven) sind stark rückgängig. Einzigste Einnahmequelle die sich bislang über Wasser gehalten hat war der Tourismus. Und das soll es sein ?? Ich bitte Dich.

 

[Lukecheater]

Dann hat er aber ein Talent dafür, dieses elegant zu verstecken. Selten einen so unsympathischen, wichtigtuerischen Menschen erlebt wie ihn.

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Nur weil du ihn unsymphatisch findest kann er kein gewisses Know-How haben?

Man merkt, dass Varoufakis jetzt nicht der typische Politiker ist und dass er jetzt doch zurücktritt find ich auch komisch, aber es war mal zur Abwechslung ganz nett jemanden in der Position zu sehen, der wirklich was von dem versteht was er sagt (zumindest lässt seine Vita darauf schließen).

 

[Lukecheater]

Offensichtlich aber nicht.

Ah. Und das weißt du genau warum? Seine Ausführungen in Interviews zu den Gründen für die aktuelle Lage geht mit denen vieler anderer Experten konform. Nur weil dir seine Sicht der Dinge nicht passt versteht er nicht mehr davon als andere Finanzminister der EU? Komische Ansicht.

 

[MichaelG]

Wer weiß wovon er redet ? Sorry beim besten Willen. Ich weiß ja nicht welche Drogen man sich reinschmeißen muß um auf dem Level von Varoufakis konform zu gehen. Er ist ein Großmaul sonders gleichen und hat sämtliche Gläubiger vor den Kopf gestoßen. Er hat es nicht auf die Reihe bekommen Sozialreformen durchzuführen. Er hat es nicht auf die Reihe bekommen ein Steuersystem zu etablieren. Jede Hilfe zur Etablierung eines Finanzsystems hat er abgelehnt und die Troika rausgeschmissen. Klar, daß die ihn unangenehme Fragen stellen würden war genauso klar wie Auflagen, die sie erteilen. Auch daß die Umstrukturierung nicht schmerzfrei von statten geht sondern auch Einschnitte erfordern wird. Statt dessen hat man die eigene Wirtschaft vor die Wand gefahren. Aber natürlich ist die EU an allem Schuld. *facepalm*.

Er hat gegenüber dem IWF und EFS nur Forderungen gestellt ohne auch nur ein einzigen vernünftigen Gegenvorschlag zu bringen. Es ging nur immer um neue Kredite und um Schuldenschnitte. Er hat komplett jede Verbindung zur Realität verloren. So sieht die Lage aus. Er hat bisher immer noch nicht begriffen, daß das griechische System so wie es aktuell da steht nicht weiter existieren kann sondern daß alles von oben nach unten umgekrempelt werden muß. Mit Einführung einer sozialen Grundsicherung und Besteuerung von Einnahmen. Sowohl bei den Superreichen wie auch beim kleinen Imbißstand in der Innenstadt. Das hat er immer noch nicht begriffen. Auch nicht, daß die Rest-EU nicht als Dauer-Transferunion und Bezahlhansel herhalten kann, weil ein (sorry) wirtschaftliches Drittweltland leben will wie eines aus der 1. Liga.

Es kann z.B. auch nicht sein, daß die griechischen Militärausgaben deutlich über denen der BRD liegen und das mit einem Bruchteil des BSP. Das ist auch so ein Punkt, den ich für untragbar halte. Zypernkonflikt hin oder her. Notfalls steht Griechenland ja auch noch als Nato-Mitglied unter deren Schutz. Also braucht man keine Hochrüstung.

Wenn ich als Kleiner meinen Kredit nicht bedienen kann bekomme ich einen Arschtritt und auf Wiedersehen und er denkt er bekommt einen Schuldenschnitt+Neue Kredite und das nach 2-3 bereits erfolgten Schuldenschnitten ? Und als Dank noch Beleidigungen und einen Stinkefinger ?? Das soll ein seriöser anständiger und kompetenter Umgang sein ? Nee den Kerl kann man nicht für Ernst nehmen. Der kann vielleicht die Kasse von Steam führen. Mehr aber auch nicht. Wirtschaftliche Belange und geopolitische Faktoren die dabei zu berücksichtigen sind spielen noch einmal in einer ganz anderen Liga und selbst nicht in der Lage ist aus der eigenen Bevölkerung durch Steuereinnahmen einen soliden Staatshaushalt zu finanzieren.

 

[Rabowke]

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Nur weil du ihn unsymphatisch findest kann er kein gewisses Know-How haben?

Man merkt, dass Varoufakis jetzt nicht der typische Politiker ist und dass er jetzt doch zurücktritt find ich auch komisch, aber es war mal zur Abwechslung ganz nett jemanden in der Position zu sehen, der wirklich was von dem versteht was er sagt (zumindest lässt seine Vita darauf schließen).

Hmmm ... "Die Linke" hat auch mehr oder minder renomiertes Wirtschaftspersonal in den eigenen Reihen. Trotzdem möchte ich diese Personen mit ihrer politischen Ansicht ungern in der aktiven Regierung haben.

Übrigens, zur Untermauerung meiner Aussage, dass Varoufakis in meinen Augen ein Großkotz ist:
Auch in seinem Rücktritts-Post geht es nicht ohne Pathos: "Ich werde die Verachtung der Gläubiger mit Stolz tragen", schreibt Varoufakis.

/facepalm

Ich möchte nochmal daran erinnern, dass wir in dieser ganzen Diskussion über die Zukunft eines Landes sprechen ... ob man dann so einen verbalen Quark von sich geben muss? Solche Sätze lassen halt tief blicken und haben mMn nichts mehr mit "Ehrlichkeit" oder gar "schonungsloser Offenheit" zutun.

 

[Bonkic]

griechenland hat jahrelang gespart und reformen durchgesetzt - mit bislang absolut verheerenden folgen. die wirtschaft ist um ein viertel geschrumpft" die jugendarbeitslosigkeit liegt wo? bei 50% oder höher.
da muss man doch zumindest verstehen, dass man nicht bereit ist, diesen weg in dieser form weiterzugehen. zumal syriza ja auch jede menge fürsprecher hat. die stehen mit ihrer meinung zur austerität ja nicht alleine da.

was den rücktritt angeht:
jo, schon merkwürdig.
auf der anderen seite, muss man ihm das vielleicht auch hoch anrechnen.
er hat gewonnen und geht trotzdem, weil er bzw seine person einer einigung mit der eu im weg stehen könnte.

 

[Rabowke]

[...]Er hat es nicht auf die Reihe bekommen Sozialreformen durchzuführen. Er hat es nicht auf die Reihe bekommen ein Steuersystem zu etablieren. Jede Hilfe zur Etablierung eines Finanzsystems hat er abgelehnt und die Troika rausgeschmissen. [...]

Wobei man aber auch fair sein bzw. bleiben muss: Sozialreform ist nicht das Gebiet von Varoufakis, ein wirksames Steuersystem zu implementieren ist in fünf Monaten absolut nicht machbar bzw. umsetzbar, vorallem wenn man sich noch in Verhandlung mit den Geldgebern befindet.

Also das hätte auch niemand anderes geschafft ... so ehrlich und realistisch muss man sein.

 

[Lukecheater]

Wenn ich als Kleiner meinen Kredit nicht bedienen kann bekomme ich einen Arschtritt und auf Wiedersehen und er denkt er bekommt einen Schuldenschnitt+Neue Kredite und das nach 2-3 bereits erfolgten Schuldenschnitten ?

Echt jetzt? Du willst nicht wirklichden Kredit den ein normaler Bürger aufnimmt mit den Krediten für Griechenland vergleichen oder? Und wo sind denn bitte 2-3 Schuldenschnitte erfolgt? Genau darum geht es doch der griechischen Regierung. Bisher gab es nur Sparauflegen, die ja offensichtlich jeglichen Neuanfang verhindern.

 

[Rabowke]

[...]
auf der anderen seite, muss man ihm das vielleicht auch hoch anrechnen.
er hat gewonnen und geht trotzdem, weil er bzw seine person einer einigung mit der eu im weg stehen könnte.

Kann man auch anders sehen ... er hat seinen Rücktritt im Vorfeld als Druckmittel genommen, "Stimmt mit Nein! ab, sonst gehe ich!" und im Endeffekt geht er trotzdem. Meinst du wirklich, dass die ach so negativen Kommentare der anderen EU Politiker erst in der heutigen Nacht bei ihm angekommen sind?

Ganz ehrlich: der Typ wusste im Vorfeld, dass er zurücktritt, hat aber bis zum Referendum gewartet um einen gewissen Prozentsatz der Wähler damit zu beeinflussen.

Ich persönlich rechne ihm das weder hoch (noch tief *g*) an, sondern frag mich, wie unter den ganzen Voraussetzungen (vertrauliche Gespräche aufgenommen, die EU in einem Satz mit Terrorismus (!) genannt etc.) noch ehrliche und vorallem zielführende Gespräche möglich gewesen sein sollen?

 

[Lukecheater]

Hmmm ... "Die Linke" hat auch mehr oder minder renomiertes Wirtschaftspersonal in den eigenen Reihen. Trotzdem möchte ich diese Personen mit ihrer politischen Ansicht ungern in der aktiven Regierung haben

Naja jedem das seine, aber ich würde da dann lieber den Experten der fundiert argumentiert haben, anstatt einen CDU-Kasper, der als Argument für die Sparauflagen nur bringt, dass deutsche Arbeitnehmer ja auch immer so fleißig arbeiten und man dann schonmal was verlangen dürfte.

 

[MichaelG]

griechenland hat jahrelang gespart und reformen durchgesetzt - mit bislang absolut verheerenden folgen. die wirtschaft ist um ein viertel geschrumpft" die jugendarbeitslosigkeit liegt wo? bei 50% oder höher.
da muss man doch zumindest verstehen, dass man nicht bereit ist, diesen weg in dieser form weiterzugehen. zumal syriza ja auch jede menge fürsprecher hat. die stehen mit ihrer meinung zur austerität ja nicht alleine da.

was den rücktritt angeht:
jo, schon merkwürdig.
auf der anderen seite, muss man ihm das vielleicht auch hoch anrechnen.
er hat gewonnen und geht trotzdem, weil er bzw seine person einer einigung mit der eu im weg stehen könnte.

Warum wohl ? Wegen der jahrzehntelangen, eigenen Unfähigkeit eine tragbare Wirtschaft aufzubauen und mit den daraus eingenommenen Steuern (so denn man denn mal überhaupt endlich ein Steuersystem hätte) die Wirtschaft gezielt zu fördern. Wenn man aber urtypische mediterrane Produkte importiert statt selbst herstellt wundert mich nichts mehr. Und dafür aber den Großteil des BSP in unfähige Beamte, Bestechungsgelder (pünktlich auf Arbeit=Prämie) sowie das Militär steckt ???? Sorry. Aber da brauch ich kein großer Prophet zu sein um zu erkennen, daß das egal ob mit 10 oder 100 Krediten mit Vollgas gegen die Wand führt. Statt eigene Stärken zu pflegen (Export von typischen mediterranen Waren und Produkten) und versuchen auf eigenen Beinen zu stehen (Einführung Sozialsystem, Besteuerung von klein bis groß) geht man den Weg des Dünnbrettbohrers, indem man kein eigenes Finanzsystem etabliert sondern mal schön brav den restlichen (doofen) Teil der EU brav bezahlen läßt. Und wenn das Geld nicht langt wird mal nachgefaßt. Und dann Schuldenschnitt und auf ein neues.....

Genauso die überbordende Verbeamtung. Und daß man mit Renten ganze Familien durchfüttern muß, dafür aber arbeitsfähige Leute im besten Alter bereits Renten bezogen haben (auch bei Toten weiter bezahlt wurden) ist schlichtweg irre, sorry.

Das gesamte System ist komplett und grundlegend falsch aufgestrippt. Daß die Leute keinerlei Steuern zahlen ist darauf dann noch die Krone.

 

[Rabowke]

Luke, ich mag dich ... aber ob es jetzt zielführend ist einen linken Experten mit einem CDU-Kasper zu vergleichen?

Aber lassen wir das mal ... ist nicht Thema dieser Diskussion.