• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Griechenland, was haltet ihr von dem Ganzen?

das dürfte relativ einfach zu erklären sein: mit agrarprodukten lässt sich in unserer globalisierten welt in aller regel nichts verdienen.

"Nichts" ist ein wenig arg übertrieben, aber tatsächlich sollte eine moderne Volkswirtschaft darauf achten, stärker zu diversifizieren.
Was ich nicht verstehe, die Griechen waren seit der Antike bis zu Beginn der Krise Meister im Schiffsbau; zeitweise waren sie sogar die größte Schiffsbaunation (VOR China und Japan).

Ich bin ja nun bei weitem kein Experte für internationale Frachtschifffahrt, aber ich meine mich zu erinnern, dass diese die "Durststrecke" der Krise überwunden hat und seit 2013 die Nachfrage wieder stark zunimmt?

Ansonsten verfügt(e) Griechenland über einen durchaus ernstzunehmenden Pharmasektor, zumindest bis VOR der Krise.
 
Nee. Das paßt wie die Faust. Die Erpressungsversuche schaden den Griechen nur selbst. Aber das begreift Tsipras eben nicht. Geld ist nicht das einzige Problem. Ohne grundlegende Strukturveränderungen in allen Bereichen kann man die nächsten 100 Jahre Geld nach Griechenland reinpumpen ohne das sich die Lage verbessert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Postillon: Auch das noch! IWF schickt Griechenland 1. Mahnung

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Aber das begreift Tsipras eben nicht. Geld ist nicht das einzige Problem. Ohne grundlegende Strukturveränderungen in allen Bereichen kann man die nächsten 100 Jahre Geld nach Griechenland reinpumpen ohne das sich die Lage verbessert.

Doch, das begreift der sehr wohl, aber der Rest der EU findet es anscheinend nach wie vor effizienter Geld zu verbrennen, da man dank der Sparmaßnahmen mit der Hilfe nichts sinnvolles anstellen kann.
 
Griechenland, was haltet ihr von dem Ganzem

Es geht schon. Wenn man aber die Troika rauswirft... Wir erfahren doch eh nur die Hälfte. Und wenn dann noch der Grieche sagt: "Wir können die Reeder und Superreichen nicht besteuern, weil es so in der Verfassung steht" weiß ich nicht mehr was ich noch sagen soll. Ohne ernsthafte strukturelle Reformen in allen Bereichen ist eine weitere Geldgabe oder Diskussion sinnfrei. Dann kann man das Geld gleich in den Ofen werfen und verbrennen. Das käme auf das gleiche hinaus. Und die Griechen dauerhaft durchfüttern ist den Steuerzahlern der anderen EU-Staaten auch nicht zuzumuten. Und denen die auch das Rettungspaket in Anspruch genommen haben und Sparmaßnahmen erdulden mußten nicht vermittelbar.
 
Ein Thema bei dem ich mir erlaube, einfach mal keine Meinung zu haben. Zu undurchsichtig und selbst unter absoluten Experten heftig umstritten. Da ich in diesem Bezug immer wieder den falschen "Pest oder Cholera " Vergleich höre, kleiner Tipp, als normaler Mensch nimmt man immer Cholera !

Das Referendum scheint ja mit einer Ablehnung zu enden. Wie auch immer, eine Notversorgung der Bevölkerung muss seitens der EU in jedem Fall erfolgen.
 
Es kommt wohl tatsächlich so wie ich es vorausgeahnt habe:
Die Griechen stärken Tsipras den Rücken und rasen so weiter auf sie Katastrophe zu. Langsam sehe ich keine Hoffnung mehr für das Land... [emoji52]
 
Ganz ehrlich, ich habe nichts anderes Erwartet.

Eine Änderung des Internen will man nicht, nein, man will so weiter machen, wie es seit Jahrzehnten geht.
Zu viele, würden zu viel ihrer Vorteile verlieren.

Kein Problem, aber dann sorgt für euch selbst und nimmt nicht Hilfe in Anspruch um euer Korruptions und Steuerdilemma anderen Staaten auf zu drücken und zu sagen, die anderen sind Schuld das es uns so schlecht geht.
 
wenn Griechenland endgültig pleite geht, hab ich kein Mitleid mit dem Land, höchstens mit den kleinen Bürgern, denn die können ja nix dafür dass ihr Land von Idioten repräsentiert wird die nix, aber auch gar nix, gebacken bekommen.
 
Herrlich, die ganzen Freizeit-Volkswirte hier zu sehen, die genau wissen was in der Situation jetzt das richtige ist. %)
 
wenn Griechenland endgültig pleite geht, hab ich kein Mitleid mit dem Land, höchstens mit den kleinen Bürgern, denn die können ja nix dafür dass ihr Land von Idioten repräsentiert wird die nix, aber auch gar nix, gebacken bekommen.
Das Schlimmste daran ist ja der Punkt dass Tsipras und sein Anhang bis zuletzt keinen aufrichtigen Dialog der Zusammenarbeit mit der EU gesucht haben. Es gehört schon viel Dummheit dazu nahezu alle Lösungsvorschläge aus dem Wind zu schlagen.
 
Herrlich, die ganzen Freizeit-Volkswirte hier zu sehen, die genau wissen was in der Situation jetzt das richtige ist. %)

Du als Ober Volkswirt weißt es natürlich besser. Klär uns doch mal auf was das richtige ist, wenn du schon so mit dem Oberlehrer mal wieder daherkommst.

Nicht vergessen, es ist eine Diskussion.
Niemand von uns Laien weiß es besser, aber man darf doch mal seine Eindrücke schildern. Oder etwa nicht?

Wenn nicht, kann das gesamte Forum hier zugemacht werden.
 
10 irrtümer, die griechenland-krise betreffend:

1. Griechenland ist allein verantwortlich für seine Probleme
Auflage für die Griechenland-Kredite der Gläubiger waren Spar- und Reformauflagen, die dazu beigetragen haben, die Wirtschaftsleistung des Landes um ein Viertel zu drücken – in nur vier Jahren. Zur Verdeutlichung: die griechische Ökonomie ist in den vergangenen sieben Jahren stärker geschrumpft als die Deutschlands zwischen 1913 und 1920. Die Strategie, durch fünf Runden Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen die griechischen Schulden zu senken, ist gescheitert. Kein Ökonom der Welt ist der Ansicht, Griechenland habe zu wenig gespart. Einen Teil der Schuld tragen die griechischen Politiker, die in den Vorkrisenjahren hohe Schulden aufgenommen und anschließend Reformen nicht umgesetzt haben. Nur: Das sind nicht die Politiker, die heute in Athen an der Macht sind.

2. Europa kann Griechenland nicht auf Dauer bedingungslose Finanzhilfen geben
Das sagte vor einigen Tagen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Von „bedingungslosen“ Finanzhilfen war allerdings nie die Rede. Die vergangenen Monate ging es stets nur darum, welche Bedingungen gelten. Seit August 2014 halten die Gläubiger die Athen zugesagten Kredite daher zurück.

3. Das von den Gläubigern geforderte Programm hätte Griechenland einen Weg nach vorne gezeigt
So drückte es Finanzminister Wolfgang Schäuble aus, wie auch Kanzlerin Angela Merkel. Tatsächlich aber setzt das Programm die harte Sparpolitik fort. In den kommenden Jahren müsste Athen laufend hohe Überschüsse erzielen, um seine Schulden zu bedienen. Das verhindert eine wirtschaftliche Entwicklung, aus deren Erträgen dann die Schulden bedient werden könnten. „Die Gläubiger sind versessen darauf, ihre Fehler der vergangenen Jahre zu wiederholen“, kritisierte Ajai Chopra, ehemals Vize-Direktor des Europa-Abteilung des IWF. „Sie fordern drastische Anpassungsmaßnahmen, die das Wachstum abwürgen, anstatt Schuldenerleichterung anzubieten.“ Martin Wolfe von der britischen Financial Times schätzt, dass die Sparmaßnahmen die Wirtschaftsleistung des Landes um weitere zehn Prozent senken könnten. Nach internen Berechnungen von IWF und Eurogruppe wären Griechenlands Schulden selbst unter den optimistischen Annahmen noch im Jahr 2030 zu hoch.

4. Athen hat keine Strukturreformen angeboten
Das stimmt nicht. Die Vorschläge der griechischen Regierung beinhalteten zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Steuersystems und der Steuereintreibung, zur Bekämpfung der Korruption und so weiter. Die Gläubiger kritisierten an diesen Vorschlägen nur, sie brächten nicht so viele Mehreinnahmen, wie Athen verspricht. Zudem: Strukturreformen helfen Griechenland nur langfristig, „für die nächsten fünf Jahre sind sie irrelevant“, urteilt Ashoka Modi, ehemals der Delegationsleiter des IWF in Irland.

5. Es wurden keine Rentenkürzungen verlangt
Damit verteidigte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker die Forderungen der Eurogruppe. Nur: Das stimmt nicht. Vorgesehen waren Maßnahmen wie die schrittweise Abschaffung der Zusatzrenten für arme Rentner, höhere Beiträge der Rentner für die Krankenversicherung, die schnelle Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 und einiges mehr. Insgesamt sollte bei den Renten ein Betrag eingespart werden, der dieses Jahr 0,25 und nächstes Jahr ein Prozent der Wirtschaftsleistung entspricht.

6. Athen wurde ein Schuldenschnitt angeboten
Auch das sagte Juncker. Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos hingegen vermerkte: Ein Schuldenschnitt sei nie Teil der Verhandlungen gewesen. Tatsächlich beinhaltete der letzte Vorschlag der Gläubiger die Zusage aus dem Jahr 2012, gegebenenfalls eine Erleichterung prüfen zu wollen. Aber nur für den Fall, dass Athen das Abkommen unterzeichnet. Klar ist: Griechenland braucht einen Schuldenschnitt. „Es war der Kardinalfehler der Gläubiger, dass sie 2010 einen Schuldenschnitt vermieden, um ihre Banken zu schützen“, so Modi. „Letztlich ist ein Schuldenschnitt unvermeidlich – aber er wird nur scheibchenweise kommen, verbunden mit unaufhörlichen Schmerzen.“

7. Der Wille zum Kompromiss war auf griechischer Seite nicht da
Das beklagte Kanzlerin Merkel. Tatsächlich war Athen weit auf die Forderungen der Gläubiger eingegangen. Im Februar hatte die griechische Regierung noch ein Ende der Sparpolitik gefordert, wollte keine neuen Kredite und schlug die Kopplung der Schuldenbedienung an die Wirtschaftsentwicklung vor. Letztlich akzeptierte Athen die Sparauflagen der Gläubiger und stritt anschließend nur noch darum, wie sie einzuhalten wären. Den letzten Vorschlag der griechischen Regierung lehnten die Gläubiger ab mit dem Verweis, er basiere zu sehr auf Steuererhöhungen, gerade für Unternehmen. Das schade dem Wachstum. Der Korrespondent der Washington Post witzelte daraufhin: „Es ist, wie wenn man jemanden zum Selbstmord treibt und sich dann darüber aufregt, wie er ihn begehen will.“

8. Griechenland wurde ein umfassendes Investitionspaket angeboten
Das sagte Gabriel. Tatsächlich war ein Paket von 35 Milliarden Euro Teil des letzten Angebotes der Gläubiger an Griechenland. Allerdings handelte es sich hierbei erstens nicht um zusätzliche Mittel, sondern bloß um die Investitionsbeihilfen, die Griechenland für den Zeitraum 2014 bis 2020 aus den EU-Strukturfonds zustehen – jedes Land erhält aus diesem Topf Geld. Zweitens: Um diese Mittel für Investitionen abzurufen, muss Griechenland eine 15-prozentige Ko-Finanzierung übernehmen. Das Geld hat es aber schon in den letzten Jahren nicht gehabt, musste insofern auf die Beihilfen verzichten.

9. Athen hat sich geweigert, beim Militär zu kürzen
Seit dem Jahr 2009 sind die griechischen Militärausgaben bereits um die Hälfte geschrumpft. Die neue Regierung in Athen hatte in den vergangenen Monaten alle Rüstungsprojekte auf Eis gelegt, Geld floss nur noch in Gehälter und Reparaturen. Den Vorschlag Athens, beim Militär zu sparen und dafür weniger bei den Renten zu kürzen, lehnte der IWF zunächst ab. Am Ende ließ sich Athen auf eine Kürzung des Militär-Etats um 400 Millionen Euro ein, inklusive Stellenabbau.

10. Athen verschont die reichen Griechen
Es stimmt, die Vorgängerregierungen haben vor allem bei den ärmeren Griechen gespart. Das wollte die neue Regierung ändern. Dabei gibt es aber Probleme: Die Steuerprivilegien der Reeder sind per Verfassung geschützt. Viele Milliarden sind bereits in den vergangenen Jahren außer Landes geflossen. Von der so genannten Lagarde-Liste mit reichen Personen, die der Steuerhinterziehung verdächtigt werden, hat die Regierung in vier Monaten 40 Fälle geprüft, einige wohlhabende Griechen mussten zahlen. Die Vorgängerregierungen hatten vier Fälle in vier Jahren geprüft. Die letzten Vorschläge Athens beinhalteten eine Sonderabgabe für Einkommen über 30.000 Euro und für Unternehmen mit einem Reingewinn von mehr als 500.000 Euro.

Der berühmte US-Ökonom und Euro-Fan Barry Eichengreen hat jahrelang den Ausstieg eines Landes aus der Euro-Zone für unmöglich gehalten. In einer Analyse schrieb er am Donnerstag: „Die Inkompetenz der griechischen Regierung verblasst vor der der Gläubigerinstitutionen. Man sollte nie die Fähigkeiten von Politikern unterschätzen, das Falsche zu tun. Ich werde versuchen, mich das nächste Mal daran zu erinnern.“

Vor dem Referendum: Zehn Irrtümer über die Griechenland-Krise | Wirtschaft - Berliner Zeitung
 
Das Schlimmste daran ist ja der Punkt dass Tsipras und sein Anhang bis zuletzt keinen aufrichtigen Dialog der Zusammenarbeit mit der EU gesucht haben. Es gehört schon viel Dummheit dazu nahezu alle Lösungsvorschläge aus dem Wind zu schlagen.

Das hat aber nichts mit Dummheit zu tun.
Es geht bei der ganzen Sache die der Typ da Veranstaltet nur darum die übliche Lobby weiter zu bedienen.
Das Arme normale Volk muss bluten, und die, die den ganzen Schlamassel herbeigeführt haben dürfen so weiter machen und lachen sich einen ab. Das ist das schlimme.

Jeder weiß doch, kann man doch jetzt und auch vorher überall nachlesen woran es wirklich hapert, aber genau da gibt es keine Änderungen. Die Lobby der wenigen Reichen und der Selbstständigen muss eben weiter bestehen.
 
Nicht vergessen, es ist eine Diskussion.
Niemand von uns Laien weiß es besser, aber man darf doch mal seine Eindrücke schildern. Oder etwa nicht?

doch absolut.

nur stellt das: "Kein Problem, aber dann sorgt für euch selbst und nimmt nicht Hilfe in Anspruch um euer Korruptions und Steuerdilemma anderen Staaten auf zu drücken und zu sagen, die anderen sind Schuld das es uns so schlecht geht." keine schilderung eines "eindrucks" dar, sondern beinhaltet ganz im gegenteil sogar eine forderung! das beißt sich irgendwie mit "keiner von uns weiß es besser". wenn ichs nicht besser weiß, dann würde ich mich mit konkreten forderungen mal zurückhalten.
 
Du als Ober Volkswirt weißt es natürlich besser. Klär uns doch mal auf was das richtige ist, wenn du schon so mit dem Oberlehrer mal wieder daherkommst.

Warum sollte ich etwas besser wissen wo sich selbst Experten nicht einig sind? Ich kann nur meinem Instinkt vertrauen und der Meinung mehr Glauben schenken die für mich plausibler klingt. Welche Auswirkungen die Entscheidung heute für die Griechen hat kann noch keiner genau wissen.
 
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