• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank
  • Kritk / Fragen / Anregungen zu Artikeln

    Wenn ihr Kritik, Fragen oder Anregungen zu unseren Artikeln habt, dann könnt ihr diese nun in das entsprechende Forum packen. Vor allem Fehler in Artikeln gehören da rein, damit sie dort besser gesehen und bearbeitet werden können.

    Bitte beachtet dort den Eingangspost, der vorgibt, wie der Thread zu benutzen ist: Danke!

Gewalt ist geil? Warum mir manche Spiele zu weit gehen ...

Du siehst halt die Gewalt und Gliedmaßen vor lauter Blut nicht mehr. :B
Das kann wohl sein... :B aber ich meine, ich würde die Gegner, zumindest die normalen Gegner, einfach nur mit meinen Waffen "schlagen und treffen", Blut ist zu sehen, und dann liegen sie halt irgendwann tot da rum. Bei nem Attentat sowieso, da rammt man einem ja eh nur die Klinge in den Hals. Da muss ich beim nächsten mal drauf achten, wie der Gore-Faktor ist.
 
Das kann wohl sein... :B aber ich meine, ich würde die Gegner, zumindest die normalen Gegner, einfach nur mit meinen Waffen "schlagen und treffen", Blut ist zu sehen, und dann liegen sie halt irgendwann tot da rum. Bei nem Attentat sowieso, da rammt man einem ja eh nur die Klinge in den Hals. Da muss ich beim nächsten mal drauf achten, wie der Gore-Faktor ist.
AC: Valhalla ist in der Tat nicht ganz ohne. Vlt. hast du ja tatsächlich in den Optionen den Gore-Faktor abgestellt und es fließt nur noch Blut. Kein Plan, da ich die Option nie abgestellt habe.
 
Gerade deswegen ja die Kritik. Er meint, dass die Games das, was sie rüberbringen, auch mit etwas weniger Brutalität tun könnten. Mortal Kombat hingegen IST aber eben ein Spiel, bei dem gerade um explizite Gewalt geht - die übertriebene Gewalt macht das Game aus.

Aber ob es wirklich sein "muss", was manche Games machen, das ist eben der Punkt, der ihn stört. Das heißt ja nicht, dass er für "Blümchen"-Gewaltdarstellung ist.



Was hat das mit Games zu tun? ^^ Plädierst du da jetzt dafür, dass man Leuten am besten so viel Gewalt wie möglich eintrichtern soll, damit sie abstumpfen, oder wie? Und wozu soll das gut sein? Das WAR vor zig Jahrtausenden mal nötig zum Überleben, aber selbst damals haben die Menschen sicher einen Unterschied verspürt zwischen Jagen und Gewalt gegenüber einem anderen Menschen... die meisten Urvölker haben die erlegten Tiere sogar noch besonders gewürdigt und ihnen "gedankt", dass sie ihr Leben opfern - das war kein Spaß-Gemetzel mit einem "Jaaaaaa!!!" und Geifer vor der Schnüss...



Er hat ja nicht gesagt, dass kein Blut fließen sollte. Er meinte nur, ob es sein muss, dass quasi als Standard Gliedmaße durch die Gegend fliegen - das war selbst "in Echt" sicher nicht so. Und ob ein Spiel, das eigentlich eher ein Abenteuerspiel sein soll, bei jedem Kampf so brutal wie möglich sein muss, das finde ich auch fraglich - mich stört es aber nicht.

Allerdings spiele ich selber AC: Valhalla und habe von übertriebenem Gore noch nichts bewusst wahrgenommen - entweder man muss das noch aktivieren (und Gore lässt sich ja in vielen Games Ein/Auschalten), oder aber ich bin noch nicht weit genug, und "Gemetzel"-Skills kommen erst noch ^^
Wenn der Artikel so gemeint war, ist er doch recht unnötig, oder nicht?
Es ist mehrere 1000 Jahre her - geh nochmal in den Geschichtsunterricht.
Mal davon abgesehen - seit einem läppischen Menschenleben ist mal Ruhe bei uns: Wenn es wieder Kracht können wir wieder altmodisch Nahrung besorgen gehen.
Aber ich schweife wieder ab: Mir kommt es eher so vor als hätten Sie eher Kritik um der Kritik willen an dem Kommentar betrieben, als ihn sinnvoll unter die Lupe zu nehmen.
Beim Thema abstumpfen geht es mir eher um zwei Themen:
1. Gewalt am Bildschirm ist Gewalt am Bildschirm und wenn es keiner wollte, würde es keiner kaufen.
2. Ist der Prozess der Abstumpfung nach wie vor wichtig: Ob die Rolle von Videospielen übernommen werden sollte, sei dahingestellt. Aber um mal ganz blöd zu fragen, was bringt Ihnen ein Unfallchirurg der den Anblick Ihres zerfetzten Arms von einem Motorradunfall nicht erträgt? :)
 
Wenn der Artikel so gemeint war, ist er doch recht unnötig, oder nicht?
Es ist mehrere 1000 Jahre her - geh nochmal in den Geschichtsunterricht.
Mal davon abgesehen - seit einem läppischen Menschenleben ist mal Ruhe bei uns: Wenn es wieder Kracht können wir wieder altmodisch Nahrung besorgen gehen.
Aber ich schweife wieder ab: Mir kommt es eher so vor als hätten Sie eher Kritik um der Kritik willen an dem Kommentar betrieben, als ihn sinnvoll unter die Lupe zu nehmen.
Beim Thema abstumpfen geht es mir eher um zwei Themen:
1. Gewalt am Bildschirm ist Gewalt am Bildschirm und wenn es keiner wollte, würde es keiner kaufen.
2. Ist der Prozess der Abstumpfung nach wie vor wichtig: Ob die Rolle von Videospielen übernommen werden sollte, sei dahingestellt. Aber um mal ganz blöd zu fragen, was bringt Ihnen ein Unfallchirurg der den Anblick Ihres zerfetzten Arms von einem Motorradunfall nicht erträgt? :)
Du verwechselst hier ganz klar "Abstumpfung" mit Selbstreflexion und bewusstem Umgang mit dem Thema Gewalt (in Medien). Das stünde so einigen mal gut.

Sich ein "dickes Fell" aneignen, ist durchaus korrekt und hilfreich. Aber das hat mit Abstumpfung nichts zu tun. Abstumpfen ist eine emotionale Reaktion auf dauernde, bzw. intensive Konfrontation und eine extreme, jedoch keine erwünschte Haltung. Denn es fehlt der Bezug zum Thema und man empfindet dem Thema oder der Situation gegenüber lediglich Teilnahmslosigkeit und Gleichgültigkeit. Ein bewusster Umgang mit etwas findet nicht mehr statt. Das ist ein Prozess, der sich über einige Zeit hinzieht und für den man sich nicht entscheidet wie man sich für die Teesorte im Schrank entscheidet.

Abstumpfung ist für einen Unfallchirurgen also eher nachteilig. ;)
 
LTTP, ich weiß, aber diese großartige Kolumne muss ich einfach kommentieren. Vorab, lieber @LukasSchmid, gilt dir mein Dank für deine Kolumnen. Oftmals, aber nicht immer, erkenne ich mich in deinen Gedankengängen wieder und lese diese daher mit großer Freude. Danke dafür und weiter so!

Du triffst mit diesem Thema bei mir einen Nerv, denn mir geht es schon lange ganz ähnlich mit der Gewalt in Spielen. Dabei bin ich zwar froh, das wir aus der BPjS/M Vergangenheit der 90er mit grünem Blut, Rauch und Robotern entflohen sind, aber heutzutage geht die Gewaltdarstellung auf ein völlig ungekanntes Niveau, welches bei mir entweder wie bei dir nur noch völlige Belanglosigkeit auslöst oder aber Entsetzen und Abstoßung bis hin zu negativen Gedanken und Emotionen. TLOU 2 hat mir dabei Anfang diesen Jahres in dieser Hinsicht endgültig den sinnbildlichen Gnadenstoß versetzt. Nicht zuletzt deshalb stelle ich fest, wie ich bevorzugt frohmutigere oder zumindest nicht explizit gewalttätige Titel deutlich bevorzuge, insbesondere (aber nicht nur) jene von Nintendo. Für dich und die anderen Kommentatoren möchte ich das gerne etwas ausführlicher darlegen:

Ich bin aktuell 36 Jahre alt, voll berufstätig, habe Frau und Kinder. Als Familienvater verfolge ich das Weltgeschehen noch aufmerksamer als ohnehin schon und mit Klimakrise, Covid und all den sonstigen geopolitischen Spannungen bis hin zu den jüngsten Ereignissen in Afghanistan schlägt mir all das doch sehr aufs Gemüt. Um den Bogen nun zu unserem liebsten Hobby zu spannen: Seit Veröffentlichung der PS5 habe ich bis vor kurzem fast exklusiv auf dieser gespielt und da primär Titel wie The Last of Us + Part II, Demon's Souls, RE VIII, Returnal, Observer System Redux oder Oddworld New 'n Tasty. Alles klasse Spiele, doch allesamt düster, brutal, dreckig und mit mehr oder weniger dystopischen oder apokalyptischen Spielwelten. All das hat mich, so sehr mich die Spiele an sich unterhalten haben, nach monatelangem Konsum selbiger erst unterbewusst und zuletzt bewusst einfach zusätzlich belastet. Insbesondere The Last of Us II.

Versteht mich an der Stelle aber bitte nicht falsch, auch wenn mein Beitrag das vielleicht suggeriert: Ich bin kein depressiver Mensch oder leide gar unter einer Depression (zu recht eine anerkannte psychische Erkrankung!), sondern bin im Gegenteil ein lebensfroher Optimist. Auch ist mir klar, dass die o.g. Spieleauswahl wohl unglücklich war, auch wenn ich diese getroffen hatte, weil ich halt einfach Lust auf diese Spiele hatte. Ohne mir deren möglicherweise negativer Auswirkungen auf mein Befinden bewusst zu sein oder diese überhaupt in Betracht zu ziehen. Sind ja nur "Spiele", oder?

Und was hat das aus meiner Sicht mit Nintendo zu tun?

Nachdem ich nach o.g. Zeit mit der PS5 meine Switch wieder angeschalten und Titel wie New Pokémon Snap, Super Mario 3D World oder aktuell The Legend of Zelda: Skyward Sword spiele, hebt sich meine Grundstimmung spürbar. Selbst ein Famicom Detective Club: The Missing Heir, obwohl es hier um einen Mord geht, trägt mit seiner bunten, hellen Präsentation und der, bis auf wenige Ausnahmen, nicht expliziten Darstellung dazu bei. Dann ist mir klar geworden, das viele AA- und AAA-Spiele sich nach wie vor primär über Gewalt und deren (möglichst realistischer) Darstellung profilieren. So mutig ein Spiel wie TLoU II in seiner Inszenierung und Charakterzeichnung ist, so dermaßen stumpfsinnig und mitunter unterträglich ist es in seiner Gewaltdarstellung. Das war von Entwickler Naughty Dog zwar so gewollt, aber ob es auch notwendig war? Muss oder will ich mir so etwas denn eigentlich geben, frage ich mich? Gerade in Bezug auf TLoU bin ich nicht die einzige Person, welcher das "Spiel" emotional stark zu schaffen gemacht hat.

Hierzu möchte ich eine namentlich nicht genannte Nintendo-Führungskraft zitieren, welche folgenden meiner Ansicht nach denkwürdigen Satz bereits zu GameCube-Zeiten (und als einen der Gründe für dessen scheitern) zum Besten gab:

Consumers don’t want fun anymore; they just want to kill people… in HD.

Diese Aussage trifft auch heute den Nagel auf den Kopf, vielleicht sogar mehr denn je.

Dabei ist mir klar, dass es auch auf allen anderen Plattformen nicht gewalttätige oder brutale, dafür aber fröhliche, helle und kinderfreundliche Titel gibt. Nur haben diese es nie geschafft mich persönlich abzuholen und so zu berühren, wie es die Titel von Nintendo machen. Ob es nun ein Mario, Zelda, Pikmin oder Kirby ist, für mich persönlich kommen da keine Crashs, Spyros oder wie sie sonst alle heißen ran. Vermutlich trägt ein großer Teil zu meinem Empfinden bei, dass ich mit all jenen Nintendo-Titeln aufgewachsen und von diesen maßgeblich geprägt wurde. So hat mir bereits als Kind die Flucht in die charmanten Welten von Nintendo dabei geholfen, so manch schwere Situation emotional wie seelisch einigermaßen stabil zu überstehen. Das gilt für mich auch heute noch, über 30 Jahre später. Nicht nur das, dank der familienfreundlichen Ausrichtung kann ich diese fröhlichen Figuren und Welten mittlerweile auch mit meinen Kindern teilen. Und für all das bin ich Nintendo zutiefst dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ich dazu erzählen kann ist, es war schon immer so. Der moderne Mensch liebt das Spiel mit dem Bösen, jeder von uns hat einen kleinen Teufen auf der Schulter sitzen. Und wenn du jetzt sagst, nein, in mir schlummert kein tiefer Abgrund, dann sage ich, du hast ihn bloß noch nicht entdeckt, weil die Situation dazu nicht oder noch nicht passiert ist. Unsere angeborene bzw anerzogene, anerlernte Moralvorstellung würde wohl in 99.9% aller Fälle reelle Gewaltanwendung für Konfliktlösungen in irgendeiner Form verhindern. Was machen wir, wir kompensieren es, in dem wir uns mit gewalttätigem Material auseinandersetzen. In dem Fall Medien wie Spiele oder Filme. Ironischerweise ist beides auch für die Erlernung von Moral und Ethik zuständig. Was früher Gott und die Bibel war, sind jetzt die Medien.
Auch im Buch der Bücher gibts Gewalt. Und das die "Guten" auch gerne diese anwendeten, sieht man ja an unzähligen Glaubenskriegen. Das alte Spiel Gut gegen Böse. Also basiert dieses Gute und Böse und deren unendlichen Kämpfe gegeneinander, die einem in Spielen und Filmen vorgelegt werden, auf uralter Thematik.

Was mich doch sehr beschäftigt ist die stetig steigende Abstumpfung bzw Tolerierung von immer härterer Gewalt, um das Böse zu besiegen. Das ist mMn allein dem Kommerz geschuldet. Nicht nur Sex sells, sondern auch Gewalt sells. Und man muss halt Jahr für Jahr eine Schippe drauf legen, um den Gewinn einer Produktion möglichst zu maximieren. Schließlich soll der Konsument sich beim Konsumieren nicht langweilen und mit Freude auf den nächsten Title warten. Die stetige steigende Abstumpfung ist wohl nur mit Tiefenpsychologischen Aspekt zu erklären, vor der selbst Wissenschaftler kapitulieren würden, denn man weiß, die Psyche eines Menschen ist mit keiner Formel oder Wissenschaft errechenbar. Man muss sich halt an Statistiken und Studien halten.
Was mir auch sehr zu denken gibt, ist die Anzahl an Material und Inhalten heutzutage. Der Markt ist völlig überflutet mit Inhalte, in denen Gewalt angewendet wird, um etwas zu erreichen. Was soll man sagen, stell die The Last of us oder auch Doom Eternal vor, bei denen du die Bösewichte zuquatscht um sie von ihren bösen Machenschaften abzuhalten.

Zusammen gefasst würde ich sagen, Gewalt gehört nun mal zum Leben dazu, seit Anbeginn der Zeit der ersten Menschen in Höhlen, geschweige den im Tierreich. Da die Menschheit sich heute zivilisiert hat um gewaltfrei Konflikte zu lösen, spielt man halt weiterhin damit. Denn wie gesagt, es steckt in jeden von uns. Man bedenke, auch im Packman steckt gewalttätiges Material.

Das hier ist meine Meinung innerhalb einer halben Stunde zusammen gefasst. Um über solch umfassender Thematik zu diskutieren ist das bei Weiten zu wenig Zeit. Also nur oberflächliches Gedankengut.

PS: Ich finde diese kritischen Artikel hier von Lukasschmid auch interessant und sehe mich in der meiner pers. Meinung und Wahrnehmung auch oft bestätigt. Gerne mehr davon.
 
So mutig ein Spiel wie TLoU II in seiner Inszenierung und Charakterzeichnung ist, so dermaßen stumpfsinnig und mitunter unterträglich ist es in seiner Gewaltdarstellung. Das war von Entwickler Naughty Dog zwar so gewollt, aber ob es auch notwendig war? Muss oder will ich mir so etwas denn eigentlich geben, frage ich mich? Gerade in Bezug auf TLoU bin ich nicht die einzige Person, welcher das "Spiel" emotional stark zu schaffen gemacht hat.
Bei TLoU2 bin ich auch etwa hin- und hergerissen. Ich denke, dass der Titel durchaus Gewalt bis zum einem gewissen Punkt als Stilmittel einsetzen sollte, da die ganze Prämisse extrem finster und brutal ist. Aber das Spiel überspannt den Bogen dadurch, dass es einfach zu lang und erschöpfend ist.
Am Ende war ich wirklich ausgelaugt und nicht mehr willens, die Figuren das tun zu lassen, was das Spiel für sie vorsah, aber dennoch musste ich die Gewalt weiter eskalieren lassen, bis zum bitteren Ende.
Und ja, das war zu viel und ich werde das Spiel nie wieder spielen, aber irgendwie hat sie Gewalt damit auch ihren Zweck erfüllt.
 
Am Ende war ich wirklich ausgelaugt und nicht mehr willens, die Figuren das tun zu lassen, was das Spiel für sie vorsah, aber dennoch musste ich die Gewalt weiter eskalieren lassen, bis zum bitteren Ende.
Ich denke, das war genauso gewollt .. ging mir nicht anders.
 
Zurück