Wolf-V am 21.05.2008 11:10 schrieb:
Arkasi am 17.05.2008 14:50 schrieb:
1. der deutsche bundesfinanzminister lügt in seiner regierungserklärung in der er behauptet, das steuergelder eingesetzt worden sind, die nicht wieder zurückgezahlt werden?
Davon weiß ich als Österreicher nichts, wenn es allerdings so wie dein 2. Punkt ist --> siehe dort.
Die Nichteinnahme von Steuergeldern ist kein Aufwand. Manchmal macht man Gewinne, dann zahlt man Steuern, manchmal eben nicht, dann gibt es auch nichts fürs Steuersäckel.
Abgesehen davon sind das Staatsbetriebe. Der Eigentümer muss in solchen Fällen für seine mangelnde Kontrolle bezahlen, da das hier der Staat ist, muss er es bezahlen - in seine eigene Firma.
[...]
Also deutschland (genauso wie englang, usa, oder andere) zahlt geld in das finanzsystem in verschiedenen formen 1. direkt – ohne wiederkehr (geschenkt um das wirtschaftssystem zu schützen) 2. als sicherung, d.h. falls die kredite ausfallen, wird steuergeld eingesetzt (ist auch ein geschenk, quasi nur als option) und 3. als kredit (das müssen die banken zurückzahlen)
und dass du in diese, fall jegliche betrachtung auslässt. dass geld nicht einfach irgendwo herkommt, sondern verdient werden muss (inflation, steuern) lässt nur auf mangelndes komplexes wirtschafstwissen schließen (oder ignoranz)
1. Ich möchte dich daran erinnern, dass du derjenige bist, der sichs so auf Staatsbetriebe oder zumindest staatliche Beteiligungen steht. Wenn bei einer Firma was im argen liegt, muss der Eigentümer eben manchmal was nachschießen. Welche Banken, die völlig privat sind und an denen der Staat in keinster Weise beteiligt ist, haben denn Steuergelder geschenkt bekommen?
Abgesehen davon, geht es hier ledliglich um staatliche Bilanzspielchen. Falls du es nicht wissen solltest, Gewinn und Verlust beziehen sich nicht auf den Kontostand sondern auf den Gesamtwert einer Firma. Hat ein staatliches Unternehmen Verluste gebaut, sinkt der Wert des Volksvermögens. Wenn der Staat diesem Unternehmen dann Geld "schenkt", dann steigt der Wert dieser Firma wieder um diesen Betrag. Auf den Steuerzahler hat das keine weitere Auswirkung, schließlich ist es egal ob man Summe X als Geld weniger hat oder als Sachwert, man hat aber ein Unternehmen am Leben gehalten, welches sonst vermutlich arge Probleme bekommen hätte oder gar nicht mehr lebensfähig gewesen wäre.
2. Möglich, dass das aktuell so ist, vielleicht wird es in Deutschland generell so gehandhabt, in Österreich gibt es dafür eine Fonds, den die Banken jährlich bedienen müssen.
3. Diese Kredite sind ein gutes Geschäft für die Nationalbanken, sie leben nicht nur davon, es ist auch ihre Hauptaufgabe. Dieses Geld muss nicht verdient werden, da es sowieso nur bestehende Werte repräsentiert. Es ist ja nicht so, dass die entsprechenden Werte bei den Banken nicht existieren, sie sind nur nicht als Geld vorhanden, also muss man für Liquidität sorgen und Geld nachschießen.
wie auch immer, zumindest in dem punkt das der eigentümer einspringen muss, gibst du nun definitiv zu, dass steuergelder für die kreditkrise eingesetzt werden, genau das hattest du aber bisher vehement ausgeschlossen.
Ja, ich sehe das aber wie gesagt anders. Hier geht es darum, dass der Staat Unternehmer spielt und daher bei seinen Firmen auch die Konsequenzen tragen muss. Wenn es Gewinne gibt, füllt sich die Staatskassa, wenn es Verluste gibt, dann leert sie sich. Das hat aber nichts mit der Krise an sich zu tun, sondern damit, wie diese staatlichen Firmen gewirtschaftet haben. Wenn ein Unternehmer (hier der Staat) nur mangelhafte Kontrolle ausübt oder den Firmen keine genauen Richtlinien vorgibt, dann kann sowas eben passieren.
Privatisiere diese Firmen und das Problem ist vom Tisch.
Arkasi am 13.05.2008 09:49 schrieb:
Entstanden sind sie nicht so, aber wir kommen heute ohne sie aus, ganz im Gegensatz zu deinen Beispielen.
du hast also kein problem, wenn jemand in dein nachbarhaus geht, die familie ermordet um haus und grundstück zu übernehmen, die anderen nachbarn zu renovierungsarbeiten „versklavt“, die dann umbringt, wenn das erledigt ist und dann friedlich in dem haus wohnt... na bitte schön
wichtiger ist aber, dass du den fakt übersiehst, dass sklaverei heutzutage hochkonjunktur hat und wir davon direkt profitieren.
Doch, denn ich fühle durchaus eine gewisse Verantwortung für meine Nachbarn, aber ich bin nicht die Weltpolizei und habe daher keine Einfluss daruauf, was in Hinterindien passiert.
Auch bei uns gab es Sklaverei bzw. Leibeigene, das scheint ein häufiger genutzter Weg in der gesellschaftlichen Entwicklung eines Landes zu sein, warum weiß ich nicht.
woher weißt du über alle alten kulturen so definitiv bescheid und magst du dein wissen vielleicht mit der welt teilen?
Wir haben von "uns" gesprochen und bei uns gab es das, was woanders alles passiert sein mag, kann ich freilich nicht sagen.
Arkasi am 13.05.2008 09:49 schrieb:
Es würde mich aber mal interessieren, wie du Kapitalismus definierst
kapitalismus = verhungernde kinder bei sklavenarbeit bis zum tod (um es einfach zu machen)
Kurz und prägnant, kannst du mir zufällig auch ein paar Epochen Europas liefern, in denen das nicht so war?
Leider fehlt zuviel wissen über die alten anderen europäischen kulturen, „andere“ im sinne von der kultur die nicht auf expansion durch waffen, kreuze und informationshoheit gesetzt hat.
Tja, das liegt wohl daran, dass sie untergegangen sind, weil sie nicht stark genug waren. Es gibt ja auch heute noch Kulturen, die anscheinend völlig frei vom Kapitalismus leben, sind halt weitgehend Ureinwohner und haben einen Lebensstandard, der irgendwo in der Gegend der Steinzeit angesiedelt ist. Offenbar kommen diese Menschen gut damit zurecht, ich möchte aber nicht tauschen.
Der Mensch ist sozial im Sinne von Gemeinschaftstier, aber ganz sicher nicht in dem Sinn, dass er die Gemeinschaft über sich selbst stellt.
Wir haben uns soweit entwickeln können, weil wir die offenbar einzigartige Fähigkeit haben uns die Zukunft vorstellen zu können und deshalb planen können. Kein anderes mir bekanntes Lebewesen tut dies.
wir stimmen ja in unseren meinungen sehr selten überein, auch hier überhaupt nicht. ich fang mal etwas polemisch an. im gegensatz zu kröten, können menschen noch nicht mal die nächste überflutung, das nächste erdebeben oder die nächste naturkatastrophe voraussehen – nicht sehr viel wissen über die zukunft oder ok. Einfach kein instinkt für die zukunft. der mensch kann sich aber auch nicht vorstellen, dass es klüger ist eine nahrungsquelle nachwachsen zu lassen, anstatt sie vollkommen auszubeuten... zukunftdenken?
Ich rede von Vorstellungskraft und der Gabe zu planen, du sprichst von absoluten zukünftigen Wissen. Nein, wir können nicht Hellsehen, auch wenn ich damit die Fans von Nostradamus verärgere und wir haben im Gegensatz zu einigen Tieren auch keinen Sinn für solche Katastrophen. Wenn ich dich richtig interpretieren, merken Kröten im Voraus Hochwasser, Katzen können übrigens Erdbeben im Voraus erkennen, aber die Natur hat uns diese Gabe nicht geschenkt und deshalb haben wir sie nicht. Generell ist der Mensch abgesehen vom Verstand nicht sonderlich mit Gaben gesegnet.
Dein letzter Satz verwirrt mich doch sehr, was glaubst du denn, was die Bauern so machen?
Abgesehen davon, ist mittlerweise bewiesen, das tiere nicht nur aus instinkt heraus in die zukunft planen können und dass auch auf hochkomplexe weise
raben planen mit episodischen gedächtnis . der mensch ist halt nur ein spezailisiertes tier und so gesehen eines der dümmsten, denn der mensch versteht nicht, dass die erhaltung seines lebensraumes für seine existenz wichtig ist – letzteres ist ein wesentlicher unterscheidungsfaktor zu anderen tieren, falls du unbedingt den mensch als einzigartig betrachten möchtest.
Toll, offenbar können auch ein paar Tierarten minimale Pläne aufstellen, aber was kommt dabei raus und wie weit geht die Planung denn?
Irgend so ein Käfer kann mehr als das 1000fache seines eigenen Gewichtes heben und dennoch kann ich mit dem kleinen Finger mehr tragen. Für den Käfer mag das eine sensationelle Leistung sein, für den Menschen ist es aber nichts. Genauso wie dein Beispiel.
Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber bei mir und Umgebung ist der Lebensraum durchaus in gutem Zustand. Andere vorallem arme Länder schauen nicht so auf die Umwelt und beschädigen ihren Lebensraum massiv, andererseits sind diese Menschen oft wirklich sehr arm. Was bringt es denn dafür zu sorgen, dass man in 10 Jahren noch leben kann, wenn das bereits für morgen nicht gewährleistet ist?