OttOXBerlin am 15.04.2008 21:05 schrieb:
Geld regiert die Welt...
Das sagen viele, aber Ich meine Dummheit regiert die Welt... Die Dummheit sich abhängig zu machen von einer „Erfindung“ die aus der Antike stammt: die Währung
685 v.Chr. , sprich 2600 Jahre. Die Lyder waren die Erfinder des „Geldes“. Sie herschten in Kleinasien, wo die heutige Türkei ist.
Ist es nicht peinlich einer Erfindung die Weltmacht zuzuschreiben, die zu einer Zeit erfunden wurde wo es nicht einmal Christen (0), Muslime (632), Autos (18.jh), Flugzeuge (19.jh), Computer (19.jh), Buchdruck (1455), Schulpflicht (?), Demokratie (17.jh), Kartoffelanbau (15.jh), Telefone (18.jh), gab? Die Liste könnte noch ziemlich lang werden... In den Klammern die Zeit der „Erfindung“ oder des 1. Auftretens.
Habt Ihr eine andere Meinung?
Ja, eine ganz andere Meinung.
1. Geld ist keine Erfindung im klassischen Sinn, es ist ein Konzept. Bei Geld geht es nicht um Münzen, Scheine oder sonstwas, sondern um Werte, die gegeneinander aufgerechnet werden.
Ich geb dir ein Huhn, du gibst mir eine Kuh. Abgemacht? Nein? Klingt wohl nicht ganz fair. Es gibt hier eine Wertdifferenz und ich muss die irgendwie ausgleichen. Ich kann dir noch andere Waren anbieten, die du vielleicht brauchen kannst. Geld macht die Sache aber einfacher.
Wir haben immer noch einen Tauschhandel, wir schalten Geld lediglich dazwischen um die Sache zu erleichtern und gewisse Geschäfte überhaupt zu ermöglichen. Ein Schuster will ein Auto kaufen, wie soll er bezahlen? Mit 200 Paar Schuhen? Die will der Autoverkäufer nicht, er ist ja kein Schuhgeschäft. Der Schuster müßte also um sich sein Auto kaufen zu können viele kleine Tauschgeschäfte tätigen, damit er dem Autoverkäufer einen entsprechenden Gegenwert anbieten kann. Ein irrer Aufwand, den man mit Geld verhindern kann.
2. Nur weil etwas alt ist, ist es noch lange nicht schlecht. Uralte Konzepte, die heute noch eine imense Rolle spielen, gibt es viele. Ein Beispiel wäre die Schrift. Irgendwo begann es einmal als Höhlenkleckserei, dann hat man was in Stein gemeißelt, auf Papyros geschrieben, irgendwann kam Papier, der Buchdruck bis hin zu digitalen Aufzeichnungen - das Konzept ist immer das gleiche, nur die Art und Weise wie es umgesetzt wird hat sich verändert - wie bei Geld übrigens.
Andere Beispiele wären das Rad, das Feuer, die Mathematik, Architektur,...
3. Bevor du etwas schlechtredest und abschaffen willst, solltest du wenigstens 10 Sekunden opfern und darüber nachdenken, wie es ohne diese Sache gehen könnte.
Geh in einen Supermarkt, kauf ein wenig ein und an der Kassa mußt du bezahlen, sagen wir 20 Euro. Wie läuft das ab, wenn es kein Geld gibt? Du willst ja trotzdem Waren kaufen, einige davon sind sogar lebensnotwenidig. Tauschen kannst du vergessen, ein Supermarkt ist eine Verkaufsstation, die wollen ihre Sachen loswerden. Was also bietest du an und was könnten all die anderen Menschen anbieten?
Falls deine Antwort nichts lauten sollte, darfst du davon ausgehen, dass sich die Regale und Lager der Supermärkte nicht mehr auffüllen werden.
4. Deine seltsame Contraliste:
Arm und Reich
Hat nichts mit Geld sondern mit Besitz und Wert zu tun. 685 v.Chr. gibst du den Einführungszeitpunkt von Geld an, wie war es denn 1500 v.Chr.? Keine Armen, keine Reichen? Schon mal überlegt wie ein Pharao gelebt hat, wie seine Berater und wie das einfache Volk?
Raub und Tot aus Geldgründen
Selbiges, Geld ist nur das Verrechnungskonzept, aber wenn man keine Werte (egal ob Geld, Dienstleistungen oder Sachwerte) anzubieten hat, dann bekommt man auch nichts.
Krieg und Zerstörung
Nenn mir bitte einen Krieg, bei dem es um Geld ging. Ich weiß von Kriegen, wo es um Land ging, wo es um Rohstoffe (Öl, Metalle, Diamanten,...) ging, wo es um Hass, Religion oder Schutzbedürfnis ging, aber um Geld?
Gesellschaftliche Probleme
Wüßte kein Problem, welches wirklich auf Geld basiert.
Technischer Fortschritt wird gehemmt
Ist das so? Erklärung?
Medizin zu teuer
Hunger wegen mangel
Beides stimmt nicht. Ich habe Medizin oder Nahrung, du willst sie haben, was gibst du mir dafür? Ich habe eine Leistung erbracht, du willst sie konsumieren, du kannst nichts anbieten, du bekommst sie nicht - so einfach ist das. Warum soll sich ein Bauer täglich am Feld abrackern und dann alles ohne Gegenleistung hergeben? Es geht nicht um Geld, sondern lediglich um eine Gegenleistung, die den ungefähren Wert besitzt.
Umweltbelastung durch die Wirtschaft
Die Umweltbelastung hat was mit Technologien zu tun, mit der Verfügbarkeit gewisser Rohstoffe, aber sicherlich nicht mit Geld im eigentlichen Sinn.
5. "Geld regiert die Welt"
Das ist bitteschön ein Spruch, keine unumstößliche und allgemein gültige Aussage - ein simpler Spruch, wie es tausende andere gibt.