Für mich fehlt als entscheidender Mosaikbaustein eine Aussage wie: "Die Quote der "Tatverdächtigen" liegt statistsich bei "beiden Seiten" gleich, d.h., es werden x % auffällig" oder so.
gerade
in dem 2. Link wird doch ausführlich erklärt, warum das nicht so ist.
Wenn unter Berücksichtigung all der dort aufgezählten Faktoren die entsprechenden % Zahlen
nicht annähernd gleich wären, könnte man eine Aussage wie die Folgende ja nicht tätigen:
Wir haben Experten danach befragt, ob es ihrer Auffassung nach belastbare Hinweise darauf gibt, dass Asylbewerber (und darauf haben wir uns beschränkt) grundsätzlich krimineller seien als Deutsche. Einhellige Antwort: Nein, dafür gebe es keinen Anhaltspunkt.
Müsste man jetzt nicht noch dazu sagen, wie viele "Tatverdächtige" es denn gibt, um daraus eiegntlich Schlüsse ziehen zu können? Wenn es 1.000 "tatverdächtige Deutsche" und 1.000 "ausländische Tatverdächtige" gibt, sind in beiden also gleich viele "schuldig", so weit habe ich es verstanden.
Aber völlig falsch.
Wen interessieren denn Zahlen über "Tatverdächtige"? Die wichtigen Zahlen sind die der tatsächlichen
Täter.
"Täter" sind schuldig, "Tatverdächtige" nicht.
Hier zeigt sich das Dilemma an der ganzen Sache: da werden irgendwelche Zahlen gehört, aus dem Zusammenhang gerissen, aus "Tatverdächtigen" "Täter" gemacht und ruckzuck hat man sich die Statistik nach eigenem Gutdünken schön - oder schlechtgestrickt.
Jetzt könnten aber 1.000 tatsverdächtigen Deutschen schon 5.000 tatverdächtige Ausländer gegenüberstehen, was bei gleicher Quote eine immens höhere absolute Zahl Krimineller bedeuten würde.
a) nein, es handelt sich immer noch um "Tatverdächtige", nicht um "Kriminelle".
b) und jetzt nehmen wir 10.000 Deutsche und stellen denen 100 Ausländer (ging es nicht eigentlich um Asylsuchende ...?) gegenüber und zack: haben wir furchtbar kriminelle Deutsche und superfriedliche "Ausländer".
Natürlich sind 5000 mehr als 1000 - aber das ist doch völlig sinnloses Zahlenweitwerfen.
Also, nochmal im Klartext:
Wir haben Experten danach befragt, ob es ihrer Auffassung nach belastbare Hinweise darauf gibt, dass Asylbewerber (und darauf haben wir uns beschränkt) grundsätzlich krimineller seien als Deutsche. Einhellige Antwort: Nein, dafür gebe es keinen Anhaltspunkt.
Das heißt: abzüglich relevanter Besonderheiten kommen auf 1000 willkürliche ausgesuchte Deutsche genauso wie auf 1000 willkürlich ausgesuchte Asylsuchende in etwa die selbe Menge an Straftaten.
Sagen wir jetzt mal zum Rechnen als Beispiel mal, es wären 10 Straftaten.
Das heißt: die Deutschen wären zu
einem % kriminell. Und die Asylsuchenden
auch.
Nimmt man jetzt von einer Gruppe statt 1000 mehr Personen, also zB 5000, dann gibt es logischerweise mehr Straftaten, nämlich 50. Was aber eben immer noch
ein % wäre.
Ein schlichtes "Wir nehmen jetzt einfach mal mehr davon" erhöht die
absoluten Zahlen, aber eben nicht die
relativen/Prozentzahlen.
Und ja: Durch mehr Menschen gibt es auch mehr Straftaten. Dabei ist es laut der Aussage aus dem verlinkten Artikel aber eben völlig egal, ob das Deutsche oder Mitbürger anderer Staaten sind.