Ich sag ja. Kritik gegen Israel oder Juden ist verboten. Maulkorberlaß. .... QED.
Man sollte da, wie schon gesagt, schon scharf trennen. Es ist richtig und in meinen Augen vollkommen legitim, einige Aspekte der israelischen Politik zu kritisieren, auch wenn man an dieser Stelle ebenfalls wieder differenzieren muss; man sollte zumindest versuchen, zu *verstehen*, warum sich Israel so verhält, wie es das tut.
Was mich allerdings erschreckt, ist der Umstand, dass es anscheinend immer noch so viele (erwiesenermaßen!) falsche Klischees über Juden gibt, die sich so hartnäckig halten.
Ich könnte dazu jetzt eine viele Seiten umspannende Ausarbeitung verfassen, aber nur ganz knapp:
Im Mittelalter war den Juden in den meisten europäischen Städten/Reichen der Zugang zu einem Großteil der Berufe verwehrt, Handwerkergilden/zünfte nahmen z. B. keine Juden auf, Juden waren daher auf Tätigkeiten beschränkt, die von der Mehrheit der Christen verachtet wurde, wie eben Geldverleiher/-wechsler, oder Arzt.
Die erlaubten Zinsen wurden den Geldverleihern von oben diktiert und durften nicht willkürlich festgelegt werden; im Vergleich zu heute waren diese Zinssätze allerdings sehr hoch (das Ausfallrisiko allerdings auch), was regelmäßig zu Unmut bei denjenigen führte, die auf Kredite angewiesen waren (z. B. die Handwerker!).
Interessanterweise war das mittelalterliche Bankwesen keineswegs in den Händen der Juden; sobald man feststellte, *wieviel* man damit verdienen konnte, drängten christliche Bankiers, zunächst in Italien, die Juden immer stärker aus dem Geschäft - ich sage nur "Medici" oder (deutlich später) "Fugger". Das ist übrigens auch der Grund, warum nahezu alle Fachbegriffe im Finanzwesen aus dem Italienischen stammen und nicht etwa einen hebräischen Ursprung haben.
Obwohl Bankgeschäfte nach kirchlicher Lehre für Christen nicht nur verpönt, sondern im Gegenteil sogar verboten waren, scherten sich diese Patrizierdynastien wenig darum - da sie auch davon profitierte, drückte die Kirche beide Augen zu.
Die Juden dagegen waren häufig der "Depp" und durften als Minderheit regelmäßig als Sündenbock herhalten (nicht wenige mittelalterliche Pogrome dürften aus der Intention heraus entstanden sein, sich "elegant" auf einen Schlag seiner Schulden zu entledigen.)
Häufig wurden Juden auch als "Brunnenvergifter" bezichtigt, da während der Pestepidemie(n) tatsächlich prozentual deutlich mehr Christen, als Juden verstarben.
Der Grund dafür: Im Gegensatz zu den Christen hielten sich Juden (wie auch Muslime!) glaubensbedingt an strikte Hygienevorschriften, was den Ausbruch bzw. die Verbreitung von Seuchen zumindest erschwerte.
EDIT:
@Bonkic: Du solltest Dich wirklich ein wenig mit Deiner Wortwahl bremsen, "übelste antisemitische Hetze"? Ernsthaft?
Das von Dir gepostete Beispiel verursacht bei mir auch Kopfschütteln, allerdings sehe ich da keine "Hetze", sondern maximal ein sehr undifferenziertes, einseitiges und stereotypes Bild von Juden - das es sachlich-argumentativ zu korrigieren gilt - was ich übrigens versuche, konstruktiv und nicht gleich mit Schaum vorm Mund (sorry).