Das Problem bei Leuten, deren Herkunftsländer an sich kein Asylrecht hier in D hergeben, ist halt: wo zieht man bitte die Grenze dafür, ob sie doch bleiben dürfen? Ich nehme mal an, dass hier niemand einfach sagt, dass wie JEDEN aufnehmen sollen, oder? Und sobald man bestimmte Regeln aufstellt, muss man eben auch Grenzen ziehen. Und die Grenze ist halt: Asylberechtigt oder nicht? Der eine ist vielleicht Arzt und könnte hier auch so tätig werden, dürfte es aber an sich nicht, da er nicht asylberechtigt ist. Warum soll der soll dann bleiben dürfen? "nur" weil wir ihn besser brauchen können als zB einen Juristen aus dem gleichen Land? Oder einen Elektriker? Bei welchen Berufen zieht man die Grenzen?
IMHO sollte es da zwei Zugangsmöglichkeiten aus nicht-EU-Ländern geben: berechtigtes Asyl oder aber im VORFELD freie verfügbare Stellen. Alles andere hat in der Tat das, was man landläufig "Wirtschaftsflüchtling" nennen könnte, auch wenn die rechten Dumpfbacken mit dem Begriff eigentlich ungebildete Bauern meinen, die Null Ausbildung und Bock auf Arbeit haben und es sich einfach nur bequem machen wollen...
ABER was ich wiederum in dem Fall, um den es geht, wichtig finde: es sollte so was wie eine Verjährung für ein Ausweisungsrecht geben. Es darf nicht sein, dass einer hier 10 Jahre "geduldet" wird, sich einlebt, eine gute Ausbildung hat, Deutsch spricht, sich nichts zu schulden kommen lässt usw usw und DANN am Ende doch rausgeschmissen wird. Erst Recht gilt das für Jugendliche, die oft mit 3-4 Jahren nach D kamen, an sich Deutsch aufgewachsen sind, die Sprache von Vater und Mutter kaum mehr beherrschen und dann mit 15-16 Jahren plötzlich in ein ihnen völlig fremdes Land sollen, nur weil der formale Status lediglich eine Duldung war.
Wenn der Staat sich für eine Duldung statt für eine Abschiebung entscheidet, und das nicht nur für ein paar Monate, sondern für Jahre, dann muss das als Signal für "du bist hier an sich willkommen" gesehen werden und sollte über einer repressiven Auslegung der Asylrechte stehen.