Wie sollten die denn auch anders berichten können? Nachrufe für Promis werden vorbereitet, aber die Presse führt doch nicht schon seit Monaten Dossiers über jeden. Erst wird die Polizeiaktion beschrieben, die Situation vor Ort, die Augenzeugenberichte. Dann wird genauer recherchiert und dann kann man auch erst genauer berichten.
Das hat nichts mit unter den Tisch kehren zu tun. Eher mit dem Zusammenkehren der Informationen.
Ganz einfach: Bevor man es wirklich detailliert und vor allen Dingen aus neutraler Quelle weiß bei solchen Situationen einfach erst einmal keine Partei ergreifen. Dies ist aber in den Presseberichten geschehen. Der vorauseilende Gehorsam macht erst einmal aus jedem Asylbewerber egal ob später als IS-Sympathisant entlarvt oder wem auch immer erst einmal einen "gut integrierten" Migranten bis man vom Gegenteil "überrascht" wird. Das ist prinzipiell erst einmal das Prozedere. Egal ob diese anfängliche Einordnung überhaupt einer Nachprüfung standhält oder nicht. Das kreide ich der Presse/dem TV an.
Es sei denn es ist ein Mörder, Kinderschänder, Typen die sexuellen Mißbrauch begehen bis hin zum Vergewaltiger, wo man nicht anders kann. Da steht in vielen Fällen dann aber nicht einmal eine Nationalität in der überregionalen Pressemeldung. Findet man das dann in der regionalen Presse steht dann die Nationalität (aber auch nicht immer). Warum nicht explizit eine Informationskultur pflegen, die bundesweit einheitlich ist. ? Warum nicht explizit das Kind beim Namen nennen ? Ist der Täter ein Syrer es genauso hinschreiben wie als wenn ein biodeutscher die Tat begeht oder einer mit deutschem Paß, der aber ursprünglich aus dem Land X kommt. So wird aber deutlich unterschieden: Ist es aber ein Deutscher oder einer mit Deutschem Paß wird das explizit und auch an prominenter Stelle im Text erwähnt. Das ist es was ich bei unserer Pressekultur ankreide.
Ebenso daß Staatsanwaltschaften Videobeweise zu Tätern mit Migrationshintergrund monatelang zurückhält, eh man die veröffentlicht. Egal ob U-Bahn-Schubser, Schläger o.ä. Das ist auch so ein Ding. Ist es ein Deutscher kommt in der Regel zeitnah so eine Freigabe. Das ist schon frappierend auffällig.
Wenn sollte man egal bei welcher Täterherkunft mit gleichem Informationsgehalt berichten und mit gleicher Intensität fahnden. Aber nicht den Tätern mit Migrationshintergrund einen Zeitvorteil verschaffen, weil Videos zu Taten erst 6-8 Monate nach der Tat an die Öffentlichkeit kommen und der Täter bis dahin schon sonstwo sein kann.
Sprich bei den Tätern immer die Nationalität mit angeben oder wenn man es nicht weiß zumindestens einen Verweis auf eine nichtdeutsche Herkunft. Auch wenn er Deutscher ist oder ein Türke mit deutschem Paß sollte das so beibehalten mit der Information, aber auch wenn es ein Asylbewerber ist. Man hat aber vermutlich Bedenken/Angst, daß die bisher gemachte Aussage, daß Migranten weniger Taten in Relation begehen als Deutsche nicht mehr der realen Betrachtung standhält.
Hätte man einfach nur geschrieben/gemeldet: "Asylbewerber XY aus Land Z sollte durch Polizei in Gewahrsam genommen werden und es kam hierbei zu Sitzstreiks von Schulkameraden und zu einer Eskalation." Punkt. Ohne weitere Wertung, von wem/durch wen diese Eskalation denn ausgegangen ist (weil bis auf parteiische Aussagen der Demonstranten oder Polizei) zum damaligen Zeitpunkt noch absolut nichts weiter bekannt war; auch nichts zum Background desjenigen der hier in Gewahrsam genommen werden sollte und daher auch ohne Wertung über den Charakter der betreffenden Person). Aber es wurde erst einmal pauschal den Demonstranten geglaubt statt den Staatsbediensteten. Das läßt auch tief bezüglich der Presseneutralität blicken.
Weil so eine Aussage wäre kurz, knapp und neutral gehalten, hätte dem damaligen Informationsstand entsprochen und dem Informationsinteresse erst einmal genüge getan. Das entspräche aber nicht dem Willen der Presse für eine Polarisierung. Einfach irgendwelche Dinge dazuzudichten wie "gut integriert" was sich hinten heraus zu wohl eher als Ente erwiesen hat ist imho der größte Bullshit und sorgt nicht gerade für eine bessere Akzeptanz. Ist aber in der letzten Zeit das übliche Prozedere bei der Presse. Ja nicht das idealisierte Weltbild ankratzen, wenn man es vermeiden kann.
Ein neutraler Informationsgehalt bringt aber keine Clickbaits, entspräche aber den damaligen wahrhaftigen Wissensstand. Denn nichts ist schwieriger als erste Informationen aus den Köpfen der Leute wieder herauszubekommen.
Daher sollte man hier egal in welcher Richtung sich die Sache entwickelt vorsichtig mit der Informationsherausgabe und ersten Einschätzungen sein. Ein "gut integrierter" Asylbewerber wird er in vielen Augen (der Bevölkerung) weiterhin bleiben, egal ob das den Tatsachen entspricht. Weil die Presse das in den ersten Meldungen halt so verlautbart hat und das in den Köpfen verankert ist. Dazu kommt die "böse Polizei" die mal wieder überreagiert hat. Egal ob die Aussage stimmt oder nicht. Das ist aber das übliche Prozedere.
Ob die Polizisten vielleicht gar nicht anders konnten als rigeroser gegen die Leute vorzugehen wissen wir erst einmal nicht. Auf die Aussagen von irgendwelchen linken/linksautonomen Demonstranten gebe ich erst einmal nichts, weil parteiisch gefärbt. Ganz einfach. Wir wissen nicht wirklich, wie sich die Lage entwickelt hat. Haben eventuell Linksautonome vorher mit Steinen nach Polizisten geworfen ? Oder haben Linksautonome statt friedliche Sitzstreiks beizubehalten, Polizisten angegriffen ? Wissen wir das ?
Nein wir haben nur die Behauptung einiger Linker, daß die Polizei in deren Augen "unangemessen" vorgegangen ist und einige blaue Flecken bekommen haben. Das kann auch beim Wegtragen der Personen geschehen sein. Mehr wissen wir hier nicht wirklich.
Die Demonstranten werden sich kaum negativ über die eigenen Leute äußern. Das wird immer eine parteiische Aussage sein. Erst recht gegenüber dem Lieblingsfeind der Polizei.
Ebenso kann man das bei den Aussagen der Polizei eine gewisse Parteilichkeit unterstellen, obwohl man da aufgrund der dortigen Hierarchie und dem öffentlichen Status und der Bekanntheit von Nachprüfungen der Einsätze in der Vergangenheit eher davon ausgehen kann, daß deren Aussagen neutraler gehalten sein werden, weil diese wissen, daß Kontrollen des Einsatzablaufs stattfinden und daß es auch in den eigenen Reihen genügend Leute gibt, die bei entsprechendem Vorhandensein von Mängeln beim Einsatz sich melden würden. Erst Recht weil das Interesse sich selbst im Dienstrang zu verbessern dazu führt, daß jeder auf den Fehler anderer regelrecht "wartet".