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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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Die EU ist nicht Europa! Und außerdem sind die nicht feindlich, sondern wollen eine andere EU. Eine EU mit souveränen Nationalstaaten, die ihre eigene Identität behalten dürfen und friedlich nebeneinander existieren. Quasi freundliche Nachbarn statt Einheitseuropäer. Man will keine Vereinigten Staaten von Europa, was ja die ganzen Altparteien propagieren. Das sagte übrigens der Stegner neulich auch bei der Maischberger, dass seiner Meinung nach jetzt erst Recht die Vereinigten Staaten von Europa kommen müssen.
Da frage ich mich: Wer hat überhaupt die Leute gefragt, ob man das will? Also ich will das nicht. Ich möchte auch, dass es in 50 Jahren noch ein Land Deutschland, Italien, Polen usw. gibt und nicht einfach nur Europa, wahrscheinlich mit Amtssprache Englisch.
Dagegen würde ich mich auch wehren.
 
ist auch besser.

ein glatter hohn ist bspw dieser satz:
"Nur in Deutschland hat sich bislang keine dezidiert europafeindliche Kraft etablieren können. "

vor nicht allzu langer zeit hat fleischhauer nämlich selbst DAS zum thema eu vom stapel gelassen: "Brüssel ist das neue Rom, minus Sonne, Sklaven und Kolosseum."
könnte glatt von der afd stammen, also von einer dieser europafeindlichen parteien. in derselben kolumne zitiert er übrigens auch broder. und damit schließt sich der kreis - gewissermaßen. :B

Sorry, ist ERNSTHAFT nicht persönlich gemeint. Aber dieses "Feinde Europas" ist für mich inzwischen ein dermaßen inflationärer, immer und ständig wieder ausgepackter Topos, den ich nicht mehr hören kann: Linkspartei: Europas Feinde - Europäische Union - FAZ
Als ob Kritik an der EU zu üben heißen würde, ein Feind Europas zu sein. Das erinnert wirklich langsam an Nazi- Logik. Und auch, wenn Herr Fleischauer sicher übertreibt (seine Kolumne habe ich nicht gelesen) gibt es heute sehr viel, was sich unsere mal hart erkämpfte EU langsam hinter die Ohren schreiben sollte.

In diesem Sinne: Hat denn schonmal jemand das von Herrn Fleischauer besprochene Urteil im Wortlaut gelesen? Er selbst womöglich? Wenn dem so wäre, dass sich das betreffende gericht über EU- Recht hinwegsetzt, wäre es tatsächlich ein Skandal. Ansonsten- wir leben in einer Demokratie- und der Demos hat schon lange entschieden, dass ihm alles scheißegal ist- hinterher dann diese kurzen Aufreger bringen halt nix. Der Demos ist aber Souverän und hätte es (so zumindest die Theorie) in der Hand, die Gesetzesgrundlage zu ändern, auf der dieses Urteil wohl beruht.
 
Zuletzt bearbeitet:
autsch.



hat zwar nix mit dem eigentlichen thema zu tun, wie ich finde, aber ich frag trotzdem mal: wo genau läge denn dein problem damit?
(mal abgesehen davon, dass das wohl eher eine utopie ist)

Weil es DEN Europäer nicht gibt. Es gibt Deutsche, Polen, Holländer, Italiener usw. mit ihrer eigenen Sprache und Identität, aber es gibt nicht DEN Europäer. Das ist nur ein Hirngespinst dieser Politiker.
 
Weil es DEN Europäer nicht gibt. Es gibt Deutsche, Polen, Holländer, Italiener usw. mit ihrer eigenen Sprache und Identität, aber es gibt nicht DEN Europäer. Das ist nur ein Hirngespinst dieser Politiker.

das beantwortet meine frage nur unzureichend, eigentlich gar nicht.
was würde sich denn für dich ändern, wenn jetzt -nur mal angenommen- die einzelstaaten wegfielen und es eine europäische zentralregierung oder was in der art geben würde?

edit:
vielleicht sollten wir aber auch einfach zum thema zurückkehren.
 
da beantwortet meine frage nur unzureichend, eigentlich gar nicht.
was würde sich denn für dich ändern, wenn jetzt -nur mal angenommen- die einzelstaaten wegfallen und es eine europäische zentralregierung, oder was in der art geben würde?

- Man hat z.B. als einzelner noch weniger zu melden. Deine Stimme zählt fast gar nichts mehr.
- Fühle ich mich einfach nur als Deutscher und möchte auch dementsprechend in einem Deutschland leben
- Ging das meiner Meinung nach in der Vergangenheit mit großen Reichen nie gut, meist waren diese auch keine Demokratien, sondern Diktaturen.
- Bin ich ganz klar pro Nation, jeder sollte seinen eigenen Nationalstaat haben und behalten.
 
- Man hat z.B. als einzelner noch weniger zu melden. Deine Stimme zählt fast gar nichts mehr.
- Fühle ich mich einfach nur als Deutscher und möchte auch dementsprechend in einem Deutschland leben
- Ging das meiner Meinung nach in der Vergangenheit mit großen Reichen nie gut, meist waren diese auch keine Demokratien, sondern Diktaturen.
- Bin ich ganz klar pro Nation, jeder sollte seinen eigenen Nationalstaat haben und behalten.
Ich würde gar noch weiter gehen:
Würde man alle Staaten abschaffen, man wäre bloss eine einzige Masse ohne Identität. Und wenn einem eine Nation etwas geben kann, dann wohl im besonderen besagte Identität. Etwas, was einen von anderen unterscheidet. Und wovon kann ein Kontinent mehr profitieren als von kultureller Vielfalt, auch auf nationaler Ebene?
 
Ich würde gar noch weiter gehen:
Würde man alle Staaten abschaffen, man wäre bloss eine einzige Masse ohne Identität. Und wenn einem eine Nation etwas geben, dann eben besagte Identität. Etwas, was einen von anderen unterscheidet. Und wovon kann ein Kontinent mehr profitieren als von Vielfalt, auch auf nationaler Ebene?

Mit Nationalitäten konnte ich noch nie etwas anfangen, gerade Deutschland ist ja historisch gesehen ein sehr junges und sehr artifizielles Gebilde. Wenn, dann sehe ich bei mir eher eine bayerische Identität, aber halt, die ist ja auch erst gut 200 Jahre existent.

Ich muss sagen, ich beziehe meine Identität aus meiner eigenen Geschichte, aus der meiner Familie und der meiner Vorfahren; Nationen stehe ich eigentlich ziemlich gleichgültig gegenüber.
 
Ich sehe es konträr. Wenn ich nach UK fahre erlebe ich deren Identität, in Frankreich eine vollkommen andere. Daher kann ich mit so einem extremen Mischmasch nichts anfangen. Weil gerade dadurch diese Identitäten und Besonderheiten einer Nation verloren gehen.
 
Mit Nationalitäten konnte ich noch nie etwas anfangen.

geht mir genauso.
ich weiß nicht mal, was das bedeuten soll: "nationale identität"?
es ist doch bloßer zufall, dass ich in den grenzen eines staates geboren bin, der sich deutschland nennt.

na ja, lassen wir das besser.
 
noch mal dazu:
diese daten sind nicht unstrittig.
Nun könnte man auch diese Meldung einbeziehen:
Syrische Flüchtlinge erreichen Deutschland zum Großteil mit erheblichem Bildungsrückstand. Davor warnt der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, im Gespräch mit der Dienstagsausgabe der „Bild“.„Selbst nachdem sie Deutsch gelernt haben, werden viele dem Schulunterricht wohl nicht folgen können“, sagte Wößmann zu "Bild". Laut einer Studie, die Wößmann für die OECD erstellt hat, beherrschten 65 Prozent der Schüler in Syrien im Lesen oder Rechnen nicht die Grundkompetenzen, berichtet "Bild". Heute 18-Jährige hätten demnach einen Bildungsrückstand von vier bis fünf Schuljahren. Wößmann zu „Bild“: „Es bestehen erhebliche Zweifel, ob sie die Voraussetzungen für eine Berufsausbildung mitbringen.“
Ich denke schon, dass zumindest für ein Teil der Migranten eine "Erwachsenenbildung" und spezielle Nachilfe nötig werden wird, für die es noch gar keine ausreichenden Strukturen gibt. Außerdem muss sich dann auch zeigen, ob die Flüchtlinge, die gerne eigenes Geld verdienen wollen, auch bereit sind, statt dessen erst mal über einen längeren Zeitraum die Schulbank zu drücken.
Wo ich regional Integrationsbemühungen mitbekomme, (meist nur Praktika), sind es eher einfachere Handwerkertätigkeiten, wie ein Malerbetrieb, Hilfsarbeiter, Bäcker. Diese Jobs sind halt auch nur sehr begrenzt verfügbar und oft wird dann dennoch etwas Schulbildung verlangt.
 
Weil es DEN Europäer nicht gibt. Es gibt Deutsche, Polen, Holländer, Italiener usw. mit ihrer eigenen Sprache und Identität, aber es gibt nicht DEN Europäer. Das ist nur ein Hirngespinst dieser Politiker.

Es gab auch eine Zeit in der es nicht DEN Deutschen gab. Es gab Schwaben, Franken usw. mit ihrer eigenen Sprache und Identität, aber es gab nicht DEN Deutschen.... merkste selber, oder?
 
Ich würde gar noch weiter gehen:
Würde man alle Staaten abschaffen, man wäre bloss eine einzige Masse ohne Identität. Und wenn einem eine Nation etwas geben kann, dann wohl im besonderen besagte Identität. Etwas, was einen von anderen unterscheidet. Und wovon kann ein Kontinent mehr profitieren als von kultureller Vielfalt, auch auf nationaler Ebene?

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

Schopenhauer
 
"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

Schopenhauer

Gibt es zu dem Zitat noch eine Erklärung ? In der heutigen Zeit, ist das so nicht mehr korrekt.
 
Gibt es zu dem Zitat noch eine Erklärung ? In der heutigen Zeit, ist das so nicht mehr korrekt.
Vor allem fällt hier wieder dieser unpassende Begriff "Nationalstolz". Mit Stolz hat das absolut nichts zu tun. Ich denke deutsch, ich lebe deutsch, und zufälligerweise spreche ich auch deutsch. Punkt.
Gewissermaßen wird man so auch von seinem Land geprägt. Europäer bin ich bereits, aber wenn man jetzt von heute auf morgen alle Landesgrenzen auflösen würde ich mich nicht noch europäischer fühlen als ohnehin. Dafür bin ich von der deutschen Kultur zu stark gezeichnet, und dieses Bewusstsein kann man nicht verdrängen bzw. sich nicht dazu zwingen lassen.

Und bevor wieder meine Aussage genüsslich verbogen wird, ich spreche nur (!) von mir selbst. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
Ich muss sagen, ich beziehe meine Identität aus meiner eigenen Geschichte, aus der meiner Familie und der meiner Vorfahren; Nationen stehe ich eigentlich ziemlich gleichgültig gegenüber.
Spassbremse - der, die das ... eine Person, die seit jeher den Spass im Forum schmälert, durch seine unqualifizierte Art und Weise jeden Anflug von Humor im Keim erstickt. :]

:finger:

Ich würd mir gern meine eigene Insel kaufen, "rabowke island" und dort meinen eigenen Insel Staat gründen. Währung sind Muscheln und/oder 'Naturalien', wir verstehen uns. Außerdem hab ich als Staatsoberhaupt natürlich die vollumfängliche Befehlsgewalt, wer auf meinem Island ein- und natürlich auch ausreisen darf. Für Frauen gibt es selbstverständlich gewisse Grundregeln wie BMI und/oder andere Vorgaben.

:rolleyes:

Ich war übrigens am WE in Dresden und war erstaunt, wie häufig man hier eine Art Entschuldigung liest. Überall sind Plakete, Sprüche und andere Dinge die ein "weltoffenes Dresden" propagieren. Sind die Pegida Ausschreitungen wirklich so schlimm, dass sich eine Stadt genötigt fühlt, solche Dinge präsent zu zeigen?

Übrigens war ich erstaunt, wieviele Osteuropäer und/oder Russen am WE in der Stadt waren. Auf dem Weihnachtsmarkt hat man fast nur russisch gehört. :B
 
Naja, Schopenhauer hat mehr solche Zitate auf Lager. Ihm war Nationalstolz oder auch Nationalismus und Patriotismus tatsächlich zuwider, wie er ab und zu auch niederschrieb.
Das war aber nicht so eine edle Anwandlung, wie man vielleicht meinen würde.
Diese Idee entstammt nämlich seiner Grundlegenden Verachtung der "Masse". Diese wollte er dringend von einer leitenden Hand, ausgestattet mit der nötigen Intelligenz, gelenkt sehen. Daher war er auch ein ausgesprochener gegner der republikanischen Idee und ein Monarchist. Die Idee, dass nämlich die "Masse" regieren könnte, war ihm widernatürlich.
Daher finde ich, dass ausgerechnet er nicht besonders taugt, um die Auflösung der Nationalstaatsgrenzen zu "bewerben".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es konträr. Wenn ich nach UK fahre erlebe ich deren Identität, in Frankreich eine vollkommen andere. Daher kann ich mit so einem extremen Mischmasch nichts anfangen. Weil gerade dadurch diese Identitäten und Besonderheiten einer Nation verloren gehen.

Ja, wobei man im UK, besser: in England, das historisch gut nachvollziehen kann: Durch die "isolierte" Insellage war es leichter, eine Nation zu werden, daher ist es kein Wunder, dass in England der Nationalgedanke relativ früh entstehen konnte.

In Frankreich ist es ähnlich, hier hast Du auch ein sehr lange stark zusammenhängendes Staatsgebiet mit einer starken Zentralgewalt.

Bei uns dagegen verhält sich das anders. Bis 1871 gab es faktisch keine deutsche Nation. Es gab eine Menge deutschsprachiger (Klein)staaten, diese fühlten sich aber nur selten verbunden und wenn, dann eher in inniger Feindschaft (Ich sage nur "Badener" und "Württemberger". :B )

Letztlich ist Deutschland somit ein kulturell höchst heterogenes Konstrukt, dem erst vor knapp 150 Jahren sowas wie eine nationale "Identität" von oben verordnet wurde, ohne aber tatsächliche kulturelle Eigenheiten zu berücksichtigen. Als Ostbayer bin ich z. B. eher mit sudetendeutschen bzw. westböhmischen und (ober)österreichischen Traditionen und Gebräuchen vertraut; das fängt bei der Sprache an und hört nicht unbedingt bei der Küche auf.

Was deswegen nicht heißt, dass ich mit einem "Norddeutschen" nichts anfangen kann - aber nur durch den Pass, der ihn als Deutschen ausweist, qualifiziert er sich nicht automatisch für meine "peer group". :)

Daher bewerte ich immer ausschließlich das Individuum, völlig unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Religion, oder Geschlecht, wobei ich zugebe, dass ich durchaus beim Islam (mittlerweile) unterbewusste Vorurteile habe - ich versuche aber, die aktiv zu zerstreuen.
 
Ich sehe es konträr. Wenn ich nach UK fahre erlebe ich deren Identität, in Frankreich eine vollkommen andere. Daher kann ich mit so einem extremen Mischmasch nichts anfangen. Weil gerade dadurch diese Identitäten und Besonderheiten einer Nation verloren gehen.
Find ich eigentlich nicht. Selbst hier in Deutschland hat jedes Bundesland seine eigene Identität und Besonderheiten. In UK hat auch jedes Land gravierende Unterschiede. Wenn solche Identitäten irgendwann verloren gehen, dann denke ich eher durch das globale Internet.
 
... Ich möchte auch, dass es in 50 Jahren noch ein Land Deutschland, Italien, Polen usw. gibt und nicht einfach nur Europa, wahrscheinlich mit Amtssprache Englisch.
Warum sollte sich die Amtssprache schlagartig ändern? Beispielsweise hat Québec ja auch französisch als Amtssprache. Zudem ist unsere Geschichte in Europa ja durch diverse Kriege, verwurzelte historische Leistungen und sonstiges viel differenzierter als die der nicht-nativen Amerikaner, die letztendlich alle von Einwanderer und Eroberern abstammen.

Weil es DEN Europäer nicht gibt. Es gibt Deutsche, Polen, Holländer, Italiener usw. mit ihrer eigenen Sprache und Identität, aber es gibt nicht DEN Europäer. Das ist nur ein Hirngespinst dieser Politiker.
Es gibt auch nicht DEN Deutschen. Das sieht man doch spätestens an Diskussionen wie diesen, wo Menschen mit nationalen Gefühlen auf National Ignoranten treffen.

- Man hat z.B. als einzelner noch weniger zu melden. Deine Stimme zählt fast gar nichts mehr.
- Fühle ich mich einfach nur als Deutscher und möchte auch dementsprechend in einem Deutschland leben
Doofe Frage, aber: Warum hast du dir ausgerechnet "Deutschland" als Identifikationsgröße ausgesucht? Warum nicht "Nordrhein-Westfale" oder "Wuppertaler", "Elberfelder"(Stadtteil von Wuppertal) oder "Nordstädter"(Bezirk in Elberfeld) (oder wo auch immer du wohnst)? Da hättest du doch wesentlich mehr zu sagen.

Vielleicht schlicht, weil in diesem Bereich im Moment die selben Gesetze gelten und die meisten Organisationen bundesweit agieren?

Das ist ja nur der Status Quo. Und wie du bei meiner Aufzählung wohl schon gemerkt hast, kann sich das im Laufe der Geschichte verändern. Was einmal nur ein Bauernhof war, wird zum Stadtteil, die Stadt wird Teil eines Landkreises oder einer größeren Stadt, irgendwann schließen sich Bundesländer zusammen oder gar Nationen - und schwupp: haben wir ein Europa.
Was zugegebenermaßen noch recht schwach auf den Beinen ist, weil noch viel zu viel Unterschiede in den Gesetzen und deren Umsetzung vorhanden sind.

- Ging das meiner Meinung nach in der Vergangenheit mit großen Reichen nie gut, meist waren diese auch keine Demokratien, sondern Diktaturen.
Es handelt sich bei Europa ja auch nicht um ein Reich, sondern um einen Staatenverbund. Und bisher gibt es auch keine Pläne, einen "europäischen Kaiser" zu ernennen.

Würde man alle Staaten abschaffen, man wäre bloss eine einzige Masse ohne Identität.
Und wenn einem eine Nation etwas geben kann, dann wohl im besonderen besagte Identität. Etwas, was einen von anderen unterscheidet. Und wovon kann ein Kontinent mehr profitieren als von kultureller Vielfalt, auch auf nationaler Ebene?
Wir sind eine einzige Masse ohne Identität. Wenn man jetzt beispielsweise Sachsen und Bayern nimmt, haben die nichtmal die gleiche Sprache. :B

Scherz beiseite: Was soll denn die großartige "Identität" sein, die uns Deutsche alle verbindet? Wenn man sich doch - wie am Beispiel dieses Threads zu sehen - nicht mal über Asyl- und Einwanderungspolitik einig ist?
Oder kulturell gefragt: Ist Helge Schneider eine deutsche, eine nordrhein-westfälische oder eine Mülheimer Errungenschaft? Warum kann er nicht gleichzeitig auch eine europäische sein?

Ich sehe es konträr. Wenn ich nach UK fahre erlebe ich deren Identität, in Frankreich eine vollkommen andere. Daher kann ich mit so einem extremen Mischmasch nichts anfangen. Weil gerade dadurch diese Identitäten und Besonderheiten einer Nation verloren gehen.
Was meinst du, wie es sich nach 100 weiteren Jahren Internet mit diesen "Identitäten" verhält ...?

Es stimmt, es wird sich alles vermischen - aber daran ändert ein "Europa" statt einem "Deutschland" nicht viel. Selbst, wenn kein einziger Ausländer mehr nach Deutschland kommen und wir eine neue Mauer an den Staatsgrenzen errichten würden, wird deren Kultur uns über das Internet erreichen und in diversen Bereichen des Lebens Alternativen zur "deutschen Identität" liefern, die belächelt, diskutiert oder gar in den Alltag integriert werden - je nachdem, welcher Mensch man ist.

Für manche ist es undenkbar, in der Fußgängerzone einen Döner zu essen, andere bekommen keine zehn Pferde zum "kulturellen Highlight" namens Oktoberfest. Menschen sind halt verschieden.
Selbst Deutsche. :B

Gibt es zu dem Zitat noch eine Erklärung ? In der heutigen Zeit, ist das so nicht mehr korrekt.
Dann nimm die heutige Variation von Farin Urlaub:
Farin Urlaub schrieb:
Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben. Denn auch diese Leute wollen sich gut fühlen und auf irgendetwas stolz sein. Also suchen sie sich jemanden aus, der anders ist als sie und halten sich für besser. Oder sie sind bekloppterweise stolz darauf, deutsch zu sein, wozu keinerlei Leistung ihrerseits nötig war.

Was war da die Eigenleistung? Dass du den Weg aus dem Mutterleib rausgefunden hast? Das kann ich nicht nachvollziehen. Im Geburtenlotto hat man damit den Sechser gewonnen. Dafür sollte man dankbar sein, aber nicht unbedingt stolz.

Vor allem fällt hier wieder dieser unpassende Begriff "Nationalstolz". Mit Stolz hat das absolut nichts zu tun. Ich denke deutsch, ich lebe deutsch, und zufälligerweise spreche ich auch deutsch. Punkt.
Gewissermaßen wird man so auch von seinem Land geprägt.
Man wird von seinem Umfeld geprägt. Von Verwandten und Freunden. Hätten dort viele oder alle Englisch gesprochen, würdest du nicht deutsch reden und denken. Und da ich seit frühester Kindheit englische Musik gehört hab, später Monty Python in Originalfassung im TV gesehen und heute sämtliche Filme auch beim ersten Mal in Englisch sehe bzw: höre, kommt es durchaus auch vor, daß ich englisch denke. Mitunter fällt mir auch mal eher ein passendes englisches Wort ein als ein deutsches.

Wie "lebt" man eigentlich "deutsch"? :confused:

Dafür bin ich von der deutschen Kultur zu stark gezeichnet, und dieses Bewusstsein kann man nicht verdrängen bzw. sich nicht dazu zwingen lassen.
Und wer würde die deutsche Kultur verdrängen? (Mal abgesehen davon, daß ich ganz froh wäre, wenn mal jemand Mario Barth oder die rosa Cindy von den Mattscheiben und Bühnen verbannen würde)
Meinst du, bei einer Europäischen Vereinigung würden die kulturellen Leistungen der Einzelstaaten verboten und eine neue, offizielle Europa-Kulturbühne von oben befehligt? Das ist doch paranoider Schwachsinn.

Wie schon oben erwähnt, ist es doch völlig wumpe, ob ein Helge Schneider nun aus Mülheim, NRW, Deutschland oder eben Europa kommt - die Frage ist doch, ob der einen kulturell unterhalten kann. Und das kann er eben, egal, ob man ebenfalls aus NRW, Wuppertal oder Europa kommt - oder eben nicht. Weil man seinen Humor nicht mag. (Soll's ja geben)

Findet euch damit ab: Es gibt keine überdauernde "deutsche Identität" mehr, die alle Deutschen mit einschließt. Selbst beim typischen Lieblingsthema "Fußball" gibt es Leute wie mich, die sich fragen, warum die 22 Leute sich nicht mal einigen können, wo der Lederklumpen denn nun hin soll.
Ich fände es wesentlich interessanter, wenn die das ausdiskutieren würden. :B
 
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