Ohne zu wissen, wer die Brände tatsächlich gelegt hat (ohne Beweise) ist eine Vorverurteilung schwierig. Es gibt zwar Indizien und theoretische Motive aber keine direkten Beweise. Ansonsten lägen für diese Fälle Anklagen vor.
Es gabs ja auch schon, daß auch Asylbewerber schon eigene Heime angezündet haben und Streit zwischen gewissen Migrantengruppen stattgefunden haben. Oder abgelehnte Asylbewerber, die sich rächen wollen. Alles theoretisch möglich. Wer weiß das alles schon ?
Ohne jegliche Beweise zu behaupten es waren Asylgegner ist genauso seriös wie zu sagen, daß alle Asylanten potentielle Straftäter sind. Nur weil ein Brandsatz von außen geworfen worden ist o.a. schließt das noch lange nicht aus, daß es ein Migrant oder eine Person ohne Rechtem Gedankengut gewesen ist. Auch wenn diese Vorstellung schwerfällt.
Ich habe noch nie in den seriösen Medien von Bränden gehört, bei denen ein fremdenfeindlicher Hintergrund genannt wurde, ohne das das wirklich bewiesen ist, sondern die sagen IMMER, dass es einen Brand gab und man noch nach den Ursachen sucht, und oft genug wird nen Tag später auch gemeldet, dass es "nur" ein Defekt war oder ein Mann, der mit offenem Feuer gekocht hatte oder so.
Aber es gibt auch genug Fälle, in denen es sofort klar ist, dass es ein "Anschlag" war und mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein fremdenfeindlicher bzw. zumindest "wir sind nicht gegen Flüchtlinge, aber wir wollen HIER keine haben"-Motivation. Wenn zB in noch leeres Flüchtlingsheim durch ein Fenster hindurch ein Brandsatz geworfen wird, dann ist das nun mal zu 100% kein technischer Defekt und auch kein Selbstverschulden der Einwohner, weil ja da noch keiner ist... das muss also ein fremdenfeindlicher Hintergrund sein ODER echt extrem dämliche "Lausbuben", die einfach nur "was brennen sehen" wollten. Wenn aber in einer Gegend, in der es normalerweise nie Brandstiftung gibt, ausgerechnet ein Haus, das kurz vorher als Flüchtlingsheim deklariert wurde, eine Brandstiftung vorliegt, wird das mit hoher Sicherheit KEIN Pyromane gewesen sein, sondern Gegner des Heimes.
Und was offizielle Statistiken angeht: da kann es selbstverständlich auch sein, dass ein Kurde ein Haus mit Syrern "angreift" und dies auch als "politisch motiviert" in die Statistik eingeht. Allerdings hab ich ehrlich gesagt noch keinen Fall gehört, in dem absichtliche Brandstiftung seitens Asylbewerber-Gruppe X vs. Gruppe Y vorlag, d.h. oft kann das nun wirklich nicht vorkommen. Was aber oft vorkommt ist, dass ein Brand sich als purer Unfall entpuppt: offenes Feuer zum Kochen, vergessene Zigarette/Kerze (was in Flüchtlingsheimen/Wohnungen vermutlich nicht häufiger vorkommt als in "normalen" Haushalten), technische Defekte...
Aber ich finde es nicht gut, wenn die Presse sofort über Brände berichtet und sich auf die Meldung so stürzt, als SEI es mit hoher Sicherheit ein fremdenfeindlicher Anschlag und dann auch betont, dass eine solche Motivation "nicht ausgeschlossen werden kann" - ja, ein Angriff von Aliens mit Tarnanzügen kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, solange man die Ursache nicht kennt...

Das gilt aber für alle Themen: ein nachgewiesener rechtsmotivierter Brandanschlag => die folgenden Tage wird über jedes Qualmwölkchen über einem Flüchtlingsheim gleich per Eilmeldung berichtet... ein Bus-Unfall mit 20 Toten => die folgenden Tage wir jeder Parkunfall mit nem Bus erwähnt... ein Toter durch "Jugendgewalt" => die folgenden Tage wird über jede Rangelei berichtet, bei der Personen U25 beteiligt waren... ein Kind wird tot aufgefunden => sofort Eilmeldungen und Facebook-Posting-Wellen, wenn mal ein Kind ne Stunde nicht da ist, wo man es erwartet inkl. "ein Sexualverbrechen kann nicht ausgeschlossen werden" usw....