Genau da liegt doch das Problem auch bei den politischen Eliten und ihrem ziellosen Kurs: Wenn Kritik aus der Mitte der Gesellschaft lauter wird, spricht man reflexhaft von Hetzern und rechtem Pack, statt die Gründe für die Sorgen in der Gesellschaft auszuräumen.
Das Problem der Politik ist der fehlende Weitblick und der Versuch, es möglichst
allen recht machen zu wollen, wobei sich aber letztendlich herausstellt, daß damit
keiner zufrieden ist.
Von "Hetzern" und "rechtem Pack" spricht man, wenn diese Hetz Vokabular und -parolen verbreiten und Ängste schüren.
Das wird in dem verlinkten Text direkt in der Einleitung schon praktiziert, indem von einer "überrollenden Völkerwanderung" gesprochen wird.
Als nächstes werden dort die Pegiden als Menschen beschrieben, die sich dem "verordneten Mainstream verweigern" - Feindbild direkt mitgebracht und schön an die Wand gehängt.
Verschwörungstheorien kommen auch immer gut, also machen wir damit mal weiter und schüren dann noch Ängste, indem wir eine Floskel verwenden, die extreme Nähe ausdrückt, wie "Vor der Haustür". Wer sich beim Lesen jetzt nicht soviele Gedanken macht oder das nur querliest
(die 8 Sekunden Aufmerksamkeitsspanne läßt grüßen), dem entgeht die Relativierung
"ob nach Slowenien oder Kroatien, ob in die Ägäis oder dorthin, wo derzeit die vor Assads und Putins Angriffen fliehenden Syrer ausharren".
undsoweiter undsoweiter.
Spätestens bei der Passage
... das Gros der Zuwanderer würde ohne Perspektive in neuen Ghettos landen. Paris lässt grüßen. Er weiß wovon er spricht, denn seine alteingessene regionale SPD steht kurz davor, von mittlerweile bestens integrierten, türkisch-stämmigen Deutschen übernommen zu werden.
sollte einem des Denkens mächtigen Menschen auffallen, daß hier ziemlicher Schwachsinn verzapft wird.
Der Autor stellt also die Behauptung auf, daß die Zuwanderer in ohne Zukunftsperspektive in Ghettos landen würden.
Als Beispiel dafür gibt er diejenigen an, die sich erfolgreich in Deutschland integriert haben und sich sogar so sehr für Deutschland engagieren, daß sie in einer Partei tätig werden.
Wie war das jetzt mit den Ghettos? Und wieso "unterwandert"? Wenn die fähigsten Köpfe dort nun mal keine Deutschen mit urdeutscher Ahnentafel sind, wo ist das Problem? Und wen interessiert das überhaupt - wenn das doch "
bestens integrierte Deutsche" sind? Das beweist doch gerade das
Gegenteil seiner ursprünglichen Behauptung.
Dann kommen nur wilde Thesen, wie etwa aktuell wieder von Nahles, die beschreibt "Wenn wir es klug anstellen, sorgen Flüchtlinge für mehr Jobs und Wohlstand". Gleichzeitig werden die Turnhallen und Zelte, die Ghettos der Neuzeit, bis zum Anschlag mit Menschen geflutet und andernorts in einer Fußnote erwähnt, dass es kein offizielles Verfahren für eine (Grund)schulbildung für Erwachsene in Deutschland gibt.
Mehr Menschen sind mehr Konsumenten. Mehr Menschen verursachen mehr Jobs, seien es jetzt kurzfristig Integrationshelfer oder langfristig Hausmeister, Maurer, Busfahrer, Einzelhandelsjobs, Kindergärtner ... für neu gebaute Wohngebiete
Und "wilde Thesen" gibt es auf allen Seiten.
Wie zB die Behauptung "Die nehmen uns die Jobs weg!", die man aus diesen Kreisen oft hört. Da sagte irgendwer ganz richtig (sinngemäß):
"Wenn ein ungelernter Einwanderer, der nur gebrochen Deutsch spricht, eher einen Job bekommt als du, dann bist du vielleicht einfach nur schlecht."
Und wer zwingt Deutschland, eine selbst für den Gesamtkontinent nicht leicht stemmbare Aufgabe im Alleingang zu lösen?
Mal abgesehen davon, daß Deutschland das nicht alleine macht: Was ist denn deine Alternative? Mauer um Deutschland bauen, keinen mehr rein lassen und sich zufrieden zurücklehnen, daß einen die Ereignisse von "drüben" jetzt nix mehr angehen?