Bezeichnend und in meinen Augen bedauerlich ist, das auf dem TV-Markt aktuell das 3D Feature tot ist. Die Kerntechnologie ist immerhin sehr ähnlich zu VR; bei Games werden stereoskopische Bilder berechnet. Wenn man nun noch argumentiert, dass Flatscreens immer größer werden und langfristig sichtfelddeckend verfügbar sind, bleibt als Hauptunterscheidungsmerkmal nur noch die gyroskopische Kopfbewegungserfassung und "Kamerasteuerung".
Selbst beim Kinopublikum, wo 3D noch stattfindet, gibt es sehr viele, die diese Technik ablehnen, obwohl sie IMHO bei vielen Filmen eine echte Bereicherung des "Erlebnisses" darstellt.
Ich glaube kaum, dass dann 3D-Kinoverweigerer zuhause mit VR zocken.
Verweigerer werden das sicher nicht nutzen, aber es gibt mehr als genug Leute, die 3D im Kino gerne schauen.
VR für zu Hause könnte aber IMHO eine durchaus relevante Nutzergruppe einnehmen, so dass es sich ausreichend verbreitet - natürlich nicht bei so sehr wie zB die Verbreitung von DVD-Playern oder so was. Aber vielleicht vergleichbar mit so was wie "richtigen" Hifi/Surroundanlagen, also mehr als nur ein Set für maximal 400-500€, sondern Anlagen, wo der Verstärker bereits 250€ und mehr kostet plus noch Boxen für je mind 70-80€, nach oben offen. Diese Anlagen haben ja auch ihre Zielgruppe, die groß genug ist für einen lohnenswerten Anbietermarkt, obwohl etliche Leute maximal eine Kompaktanlage oder heutzutage sogar nur einen BT-Lautsprecher haben.
Für VR sehe ich aber mehr Chancen als für 3D. Denn 3D zu Hause ist IMHO wiederum vor allem aus einem Grund "tot": bis auf wenige echte "Freaks" hat doch kaum jemand einen TV zu Hause stehen, dessen Größe vom Sofa aus das natürliche Sichtfeld auch nur ANSATZWEISE abdeckt. Und ein großes Display ist an sich ein Muss, damit der 3D-Effekt wirklich gut ankommt. Ansonsten sieht 3D eher aus wie ein kleines Puppentheater, das auf dem TV-Rack spielt. Ich hab zB 50 Zoll bei 3-4m Abstand, und JEDER meiner Bekannten findet den schon "irre groß", aber für 3D ist der an sich zu klein, auch wenn manche Filme durchaus einen Mehrwert dadurch hatten. Aber was sollen da erst die Leute aus der Generation Jahrgang 1990+ sagen, die ja - warum auch immer - immer häufiger GAR keinen TV haben und trotzdem gern aufwendigste Serien mit einer super Optik schauen, und zwar auf einem 10 Zoll-Tablet mit Mono-Sound...?
Aber auch wer einen TV kauft: es sind ja auch Kostengründe, warum man keinen GANZ großen anschafft, dazu kommen Platzgründe UND auch die Optik. Nicht jeder will, dass ein TV ein Zimmer dominiert, und egal wie groß das Wohnzimmer ist: damit ein TV das Sichtfeld halbwegs abdeckt, muss der TV immer in Relation zur Raumgröße ziemlich groß sein. Vor allem (meiner Erfahrung nach) Partnerinnen/Ehefrauen sind da sehr "allergisch" und finden oft, dass so ein Gerät das Zimmer geradezu verschandelt, würden es am liebsten sogar hinter Schranktüren verstecken, wenn man es grad nicht braucht... und zwar selbst dann, wenn die Partnerin an sich auch gerne Filme schaut_ die allgemeine Optik ist dann eben immer noch wichtiger. Aber auch einige "Kerle" mögen keine "große" Technik im Wohnraum...
Manch einer könnte nun sagen "naja, dann richtet man sich eben ein Kino-Zimmer ein" - ja, wenn man in der Provinz wohnt, wo man sich selbst mit einem Durchschnittsgehalt ein Häuschen leisten kann, in dem abzüglich von Wohnzimmer, Schlafzzimmer und 1-2 Kinderzimmern immer noch mind 1 "Hobbyraum" über bleibt, da geht das. Aber die Mehrzahl der Bürger wohnt in Gegenden, wo man froh sein kann, wenn man sich als Familie mit zwei Kindern pro Kind ein eigenes Zimmer leisten kann.