Siren: Blood Curse / New Translation
Nach ner Pause hab ich es endlich ganz durchgezockt, der Rest vom Spiel konnte genauso überzeugen wie das bisher von mir gespielte ^^
Insgesamt ist das Gameplay eine gute Mischung aus Aktion und Schleichen sowie ein paar Rätselaufgaben, alles je nach Akt mehr oder weniger betont. Sobald man eine Waffe hat, stellen die Shibitos keine soo große Gefahr mehr dar (dafür zieht man auf normal unbewaffnet eigentlich immer den kürzeren, hier hilft nur flüchten/verstecken/Checkpoint starten). Aber es gibt sogar Level, bei denen man nie Waffen bekommt (das kleine Mädchen kann keine verwenden).
Gruselfaktor ist hoch, bei den Leveln bei Tag/Nebel lässt es logischerweise etwas nach (auch weil die dunklen Abschnitte mit Taschenlampe grafisch viel mehr hermachen).
Man kann viele Abschnitte entweder mit roher Gewalt oder mit Schleichen/Ablenken(oft durch "Rätsel" vorher) lösen, manchmal hilft nur eines von beiden um sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen.
Es gibt einige Eskortiermissionen, normalerweise hasse ich die in Spielen aber bei Siren ging es gut. Meist greifen die Gegner eh eher den Spieler an bzw. darf man die andere Person eben nicht an einer unsicheren Stelle stehen lassen. Es ist auch möglich die Person auf Kommando z.B. in einem Schrank verstecken zu lassen, so dass man einfacher Gegner ausschalten/Aufgaben lösen kann.
Übrigens hab ich eine Durchspielzeit von fast 19h! (wird aber mit allen Resets usw. gerechnet) Dabei hab ich gar nicht so viel erforscht und es gab nur ein paar Stellen wo ich sehr viele Neuversuche gebraucht habe bzw. gehangen bin (ok gerade in den ersten Leveln hab ich auch selber neugestartet wenn ich entdeckt wurde, MGS-Perfektionsdrang
).
Denke selbst wenn man schnell spielt (ich hab halt eher Stealth gespielt, versucht die Gegnerwege zu analysieren etc.) kommt man locker auf 10h beim ersten Mal.
Hatte jedenfalls viel Spaß für wenig Geld ^^
Relativ angenehm ist, dass man sich nicht Heilitems (auto-Heilen aber man verträgt nicht viel), Muntion-suchen (gibt nur ne bestimmte Menge pro gefundener Schusswaffe und meist nimmt man eh nur das, mit dem man am besten auf Gegner einkloppen kann) oder Speicherpunkten (fair gesetzte Checkpoints) herumschlagen muss. Die Karte ist für dieses Genre eigentlich schon zu gut, ist eine 3D Karte mit der Angabe welche Türen sich nie öffnen lassen werden (schwarz) etc. und die Position einige Missionsziele werden sogar eingezeichnet.
Im Vergleich mit dem PS2-Original bringt die PS3-Technik überraschenderweise vor allem im Gameplay Vorteile: Das Sight-Jacking (also, dass man aus den Augen aller Gegner und Personen schauen kann) läuft flüssiger ab. Statt komplett in die andere Sicht zu wechseln hat man beim PS3-Remake einen Splitscreen. Links das eigene Bild (man kann weiter steuern, Aktionen ausführen usw.), rechts z.B. der gerade angewählte Zombie, aus dessem Sichtfeld man bleiben möchte.
So ist das ganze erst richtig nutzbar und man kann auch bis zu 3 Shibitos auf "Hot-Keys" legen, durch die man dann in der Sight-Jack-Sicht per Knopfdruck wechseln kann.
Technisch interessant: Der Splitscreen ist dynamisch, wenn man sich nicht bewegt wird automatisch rechte Bild weiter nach links geschoben, so hat man einen größeren Ausschnitt des Gegner-Sichtfeldes. Durch die Hotkeys sieht man, dass das Spiel sogar für jedes Sichtfeld die gesamte 16:9 Breite berechnet, denn hier werden im Sight-Jackmode bis zu 3 Splitscreens (neben der eigenen) als kleinere 16:9-Fenster angezeigt. Allerdings wird in diesen die Framerate dann massiv heruntergeschraubt (das eigentliche Spiel nicht und bei nur einer Hauptansicht auch nicht), allerdings kann man nur eine Ansicht verfolgen und sich gleichzeitig bewegen (während man im Sight-Jack-Modus Gegner sucht bleibt man stehen).
Story ist erst ein ziemlicher "mindfuck", am Ende wird im Prinzip aber fast alles erklärt/macht Sinn. Die letzte Sequenz könnte man auch etwas unpassend ansehen, aber irgendwie war es doch befriedigend da man die ganze Zeit Angst vor den Gegner hatte und es quasi ne schöne Genugtuung ist, wenn auch auf "cool" getrimmt.
als größten Knackpunkt könnte man die wenigen unterschiedlichen Gegnertypen (dafür sind die normalen Shibitos imo unglaublich viel besser als Zombie xy, denn jeder ist wirklich ein bestimmter Charakter. Da sie nicht sterben können sieht man sie auch ötetrs im Spiel, ggf. verändert) und die erneute Verwendung von Areale für mehrere Level ansehen. Ich fand letzteres aber nicht sooo schlimm, da man durch die Missionsaufgaben und der Atmo wenig auf Erkundungstour geht, so dass die Level dann nicht langweilig werden (zumal ja andere Gegner, Bereiche, Aufgaben, verschlossene/offene Türen anders usw.), beim ersten mal sieht man meist nur einen kleinen Teil der Level.
Außerdem ist es nicht unbedingt der grafisch beeindruckendste Titel.
Von den Siren1 Kennern hört man zudem, dass es neben dem Komfort auch an sich einfacher geworden ist, kann für Fans wohl durchaus von Nachteil sein (und es ist nicht 1:1 das gleiche Spiel sondern es gab mehr Charaktere und Areale), wenn man da schon eine Erwrtungshaltung hat.
Wiederspielwert:
Sämtliche Kapitel und Sequenzen lassen sich einzeln anwählen. Nach dem Durchspielen des Spiels kann man auch die Ergebnisse der einzelnen Level einsehen. Man kann beim starten dann auch einen Challenge Modus aktivieren, bei dem zu schlagende Spielzeit und zu erfüllende Ziele (Stealth, no kills etc.) angezeigt werden.
Man muss übrigens die Episoden für die beiden Schwierigkeitsgrade einfach und normal einzeln freispielen (ich hab auf normal gespielt, kann aber z.B. die letzte Episode nicht auf easy spielen sondern müsste erst mal wieder bei 1 anfangen).
Der Gore ist teils recht hoch, in der Hinsicht, dass die Sterbe- und Kill/Finisheranimationen (meist bei Stealthkills) teils ziemlich derbe sind. Z.B. ne Schaufel durch den Körper bohren (sichtbar) und weil die Schadenstexturen auch nett gemacht sind. Ist auch Gore, der eher der Atmo dienlich ist, wenn z.B. die spielbare Frau im Schein der Taschenlampe wie wild mit dem Messer oder Skalpell auf eine angreifende Zombie-Krankenschwester einsticht und danach komplett mit dem Blut des Gegner bespritzt ist, dann ist das schon krass.
Teils sind die Animationen sogar "lustig"/makaber, hier mal ne Zusammenstellung von zwei der Charaktere (die Hälfte davon hab ich noch nicht gesehen ^^):
http://www.dailymotion.com/related/x6ho0n_sirennt-howard_videogames/video/x6ho32_sirennt-samsol_videogames
(Musik ist btw. der angesprochene Track, den man im Spiel "geschenkt" bekommt ^^)
Umgekehrt ist es auch einfach übel, wenn z.B. der Shibito mit einer Waffe den eigenen Charakter regelrecht hinrichtet.
Das Archiv ist super (im Spiel und im Menü einsehbar), die meisten Story-bezogenen Gegenstände bekommt man automatisch, so dass man nicht ganz im Dunkeln steht (erklärt viel bzw. kann mans elber Schlüsse ziehen).
Sehr vieles ist aber optional und teilweise muss man dafür einige Voraussetzungen getroffen haben, anderes lässt sich schnell finden wenn man es durch Spielhilfen weiß (werde mich da wohl jetzt noch dran setzen). Da man die Kapitel wählen kann und man meist direkt nach dem Fund den Level abbrechen kann, geht das aber recht fix.
teils gibt es auch nette Sachen zu entdecken. Von einem gefundenen Handy konnte man z.B. die darauf gespeicherten Bilder (im Spiel nicht einsehbar) auf die PS3-Festplatte exportieren. Darin zu sehen ist der vorherige Japan-Trip eines der Charaktere und wie er dann die Siren-Zeichen im Wald entdeckt usw.
Sind echte Fotos, da man bei dem Spiel sich neben dem Soundtrack und "fake" Internet-Seiten (z.B. die Adresse eines Blogs von einem der Charaktere findet man über das Archiv) auch die Mühe gemacht hat, Schauspieler für die Charaktere zu casten (es gibt einzelne Videoaufnahmen mit ihnen, normalerweise sind die Sequeznen ingame. Übrigens ist die US-Version in der Hinsicht scheinbar geschnitten, bei dem Real-Intro sieht man nicht direkt die Opferung, bei der Asia und ich glaube auch bei der PAL ist das nicht so)
Den OST-Track genocide gibt es übrigens nach dem Durchspielen (läuft in der Endsequenz) als verkürzte Fassung im Archive (Mp3-Player von Howard). Per Knopfdruck wird sogar der Song als mp3 auf die PS3 in den Musikbereich gespeichert! Finde ich jedenfalls ne tolle Idee und ein schönes Goodie fürs Durchspielen (mp3 ist getagged, Albumcover gibts z.B. bei amazon.jp, auch mit dem PS3-Browser falls man den PC-Umweg sparen will ^^)
Als Menüpunkt lässt sich sogar noch "Mini-Games" freischalten wenn man ein bestimmtes Archiv-Item findet (sind so extrem simple Spiele eines Handhelds aus den 70er Jahren, muss man aber online sein da es eigentlich ne Flashseite ist, der PS3-Browser ist aber außer kurz durch den Mauszeiger nicht sichtbar)
Kurz: Man hat sich viel Mühe für das Spiel und das drumherum gegeben.
Mit am besten fand ich die Level, in denen man Bella (das 10jährige Mädchen) steuert, da man hier keine Möglichkeiten hat anzugreifen (ergo Gegner sind die absolute Bedrohung). Da gabs dann nachts alleine im Dunkeln mit lauten Surround so einige böse Momente
Hier mal Kapitel 1 aus Episode 3 (also noch sehr früh, die ersten drei Episoden sind übrigens an reinem Spielinhalt weniger gehaltvoll als die späteren), ein wenig Spoiler wenn man sich schon ein wenig mit Siren befasst hatte:
http://de.youtube.com/watch?v=2H-tdfju0x4
Merkt man natürlich, dass der schon weiß was zu tun ist. Ich bin erstmal alle Gegner durchgegangen/abgespeichert und man braucht ne Weile um den Wecker zu finden. Auch ist er so schnell, dass man nicht mehr sieht wie Shibito-Sol in das Krankenhaus einbricht und dann wirklich durch die Gänge hechtet, da hab ich gestaunt ^^
Anders als in vielen Spielen störte mich das Missionsdesign hier nicht so sehr, war aber auch nicht bunt und mit Highscores aufgemacht sonder passend zum Spiel und eher ne Bereicherung durch die Direktanwahl.
Am Anfang und Ende einer Episoden gibt es eine kurze Zusammenfassung von Szenen der Kapitel der letzten Episode und der nächsten Episode, jedes Mal ein kleiner Cliffhanger (also wie bei einer TV-Serie). Fand es erst ein wenig überflüssig bei der Disk-Version, aber man kommt so gut wieder rein wenn man die nächste Episode erst später spielt.
Letztendlich für Genre-Fans eigentlich Pflicht, bei dem Preis können aber auch Neugierige reinschauen. Gerade das Gameplay ist halt was "neues" (ok, gabs schon bei der PS2-Serie
) oder besser gesagt anders, die intelligente Nutzung/Einbindung von Sight.Jacking und Schleichphasen in Kombination mit japanischem Horror und andersartigen Gegnern hat mir jedenfalls gut gefallen und ich ärgere mich nur, dass ich es nicht schon zu PS2 Seiten gezockt hatte (wobei sich die westlichen Charaktere gut machen und das Spiel wie gesagt viel besser zu spielen ist).